November


23. November 2008


Es ist ein schöner Tag hier in Las Palmas.

Knapp 250 Boote drängeln sich auf der Startlinie und dann ist es soweit:
Ein Donnerknall und los geht’s. Die fast 3000 Seemeilen nach Saint Lucia werden in Angriff genommen. Es sieht aus wie auf einer bunten Wiese. Spinnaker, Blister und Passatsegel, in den verschiedensten Farben, heben sich vom tiefen Blau des Atlantiks ab. Das ist der Beginn einer langen Reise und zugleich das Ende einer langen Vorbereitung. Die Yachten liegen schon bis zu 6 Wochen in der übervollen Marina und es wird geputzt, geschraubt, nachgerüstet und über das bevorstehende Ereignis heftig diskutiert. In den letzten Tagen machte sich eine spürbare Nervosität bemerkbar, die selbst am Abend bei den Partys zu spüren war. Man trifft hier die unterschiedlichsten Menschen aus aller Herren Länder und alles dreht sich um das Segeln.

Claire 25 aus der Bretagne zum Beispiel. Sie möchte unbedingt auf einem Segelboot in die Karibik fahren. Dementsprechend ihr Bemühen irgendwo auf einem Boot einen Platz zu bekommen. Oder 2 Italiener, die an meine Bordwand klopften. Sie wollten ebenfalls in die Karibik und boten an, das beste italienische Essen zu kochen auf der Überfahrt, nicht zu rauchen so ziemlich die besten Segler nach Amerigo Vespuci zu sein.
Leichter hatten es da die zahlenden Gäste. Für ca. 3000,-- Euro pro Person war eine Koje zu bekommen. Zuzüglich Bordkasse versteht sich.
Unter den Klängen der Blasmusikkapelle Las Palmas sind die Yachten dann verabschiedet worden.
Übrig geblieben ist eine halb leere Marina, die sich aber bald wieder füllen wird.
Es werden, wie jedes Jahr, noch ca. 800 Yachten erwartet, die von hier aus über den Atlantik gehen werden.
Die Wirtschaft freut sich!

11. November

„Das 1 x 1 des einsamen Seefahrers


Während sich unsere Mädels in Deutschland bzw. Österreich den vorweihnachtlichen Genüssen hingeben, haben Bertel von der Odin und ich eine „
Maritime Mobile Training School“ gegründet.


Zweck einer derartigen Ausbildung ist es, in langen anstrengenden Sitzungen festzustellen, wo unsere Schwächen liegen und wie man diese beseitigen kann.

Deshalb unterrichtet Bertel:
Wasserpass-cleaning mit und ohne Taucherausrüstung
Rhetorik für den Umgang mit Frauen
Cooking out of women eyes (gute, einfache Küche ohne Verwendung sämtlicher Teller und Töpfe an Bord…)

Mir ist es vorbehalten die Gegenstände
Kommunikation und Wetterrouting von Bord aus
Rhetorik für den Umgang mit Behörden
Die gut gehüteten Geheimnisse unserer Schiffe (wie bediene ich den Traveller mit einer Hand…)

vorzutragen.

Für gewisse hauswirtschaftliche Belange hatten wir uns überlegt „Gastvortragende“ einzuladen, haben diesen Gedanken aber wieder verworfen, weil man heutzutage überall auf den Kanaren Wäschereien und Reinigungsfirmen findet.

Unsere „
MMTS“ wird in den nächsten Tagen Puerto Rosario auf Fuerteventura verlassen und sich langsam in Richtung Gran Canaria begeben. 

Wir möchten uns dort den Start der diesjährigen ARC anschauen.

Näheres über unsere Ausbildungsfortschritte und den Start der ARC in Kürze.

09. November

„Grias eich"

wie man bei uns in der Steiermark so schön sagt!
Tja - ich bin auf verfrühtem und verlängertem Heimaturlaub in meiner geliebten Südsteiermark und mein Kapitän der 7 Meere befindet sich mit seiner, von mir zwischenzeitig offiziell anerkannten "Geliebten", alleine irgendwo zwischen Lanzarote und Fuerteventura im Atlantischen Ozean.

Ich genieße hier den steirischen Herbst mit Kastanien und Sturm und die für diese Jahreszeit ungewöhnlich warmen Temperaturen.

Da ich zur Zeit ausschließlich von meinen Törns in der Badewanne berichten könnte, wo höchstens im Rotweinglas die Wellen gefährlich über den Rand schwappen, übergebe ich das Wort an den einsamen Waterman….

Freuen wir uns auf seine Berichte!