Reise 2017 Neuseeland 


Neuseeland Bucklands Beach Club Half Moon Bay

31. Dezember 2017

A guats neigs Joahr….

Wir wünschen allen unseren Lesern einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

2018 kann kommen - wir sind bereit!

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27. Dezember 2017

1,2,3 - Völlerei vorbei !

Frisch und gsund ins Neue Jahr!

Bei uns gab es nach neuseeländischer Tradition am Heiligen Abend ein Lamm und natürlich die berühmte Nationalspeise : eine Pavlova. 

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Unsere Freunde Ines und Nik feierten mit uns den 24. Dezember, der ganz nach unserem Geschmack verlief: 

Feines Essen, gute Weine und reizende Gesellschaft. 

Mehr Wünsche standen nicht auf unserer Liste für das Christkind. Wir sind zufrieden, glücklich und dankbar.

(Gut, eine Kleinigkeit fehlt noch - der neue Motor, aber Knecht Ruprecht hat wohl viel zu tun und wir üben uns in Geduld…)

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Am 25. Dezember waren wir dann bei unserem Kiwi-Freund Vaughn und seiner Familie zu einer Weihnachtsparty eingeladen. An die 30 Leute versammelten sich bei Silvia und Vaughn am späten Nachmittag. Die meisten Gäste zählten zur Verwandtschaft. Onkel und Tanten, Schwester und Cousinen, aber auch einige engere Freunde, zu denen auch wir gezählt wurden. Das ehrte uns natürlich sehr!

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Bev, die Mama von Vaughn stellt wie jedes Jahr ein umwerfendes Menü zusammen. Sie bespricht sich im Vorfeld mit den geladenen Personen und geht auf deren Vorlieben und Fähigkeiten  ein. Jeder ist nämlich gefordert eine selbstgemachte Speise mitzubringen.  So entsteht ein umfangreiches Menü mit vielen unterschiedlichen Vor-Haupt-und Nachspeisen.

Den Lachs macht sie selber, der Truthahn wird jährlich von ihrem Bruder zubereitet und das Lamm übernimmt traditionell die Schwägerin. 

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Der Bruder von Denis (Vaughns Papa) ist zuständig für die exklusiven Getränke. Als professioneller Weinkritiker versteht er sein Fach und die Gäste werden nicht nur mit ausgezeichneten internationalen Weinen verwöhnt, sondern er fungiert an diesem Abend auch als fachkundiger, kompetenter Sommellier. 

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Vaughn, der Gastgeber in seinem Garten - neben den Gaumen erfreuenden Vorspeisen wie Ceviche, Quiche, Bruschetta etc….)

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Die Party war ein voller Erfolg und wir wurden so herzlich aufgenommen, dass wir uns wirklich wie Familienmitglieder fühlten. Die Gastfreundschaft dieser Familie ist so ehrlich und großartig, dass wir es kaum in Worte fassen können. 

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Wir haben gegessen wie die Firmlinge. So richtig gevöllert und uns einfach alles gegönnt. Hannes stand nämlich am Tag davor noch auf der Waage und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Er hat seit August 18 kg abgenommen und ist erstmals, seit ich ihn kenne U 100!

Wir sind beide sehr stolz auf diese Leistung. Ich auf ihn, weil er sich so brav an meinen Menüplan hält und mitmacht und er auf mich, weil ich ihm so gute Sachen vorsetze, dass er nie das Gefühl hat, dass ihm etwas fehlt oder dass er Hunger verspürt :-)

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Aber ab heute ist wieder Schluss mit Lustig - wir halten uns wieder an meinen WFPB Ernährungsplan. Schließlich gilt es noch ein paar Kilos zu verlieren und vor allem - frisch und gesund ins Neue Jahr zu starten!

In diesem Sinne wünschen wir Euch allen: Einen guten Rutsch ins Neue Jahr und vor allem viel Gesundheit, Freude und Spass am Leben und Frieden auf Erden!

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24. Dezember 2017

Frohe Weihnachten!


Neuseeland Waiheke und Rotoroa Island


13. Dezember 2017

Buckland Beach Yacht Club / Half Moon Bay

Hallo Österreicher???

Motto des Tage: Carpe Diem!!!

Vorgestern waren wir unerwartet den ganzen Tag Segeln mit unserem Freund Vaughn, seiner Frau Silvia auf deren Aislado. 

Gestern waren wir bei der Wäscherei und den ganzen Tag mit Shopping beschäftigt. 

Somit ist klar, dass heute wieder ein intensiver Arbeitstag auf der Cayenne eingelegt wird.

Hannes sitzt gerade im Motorraum und ist verschmiert von oben bis unten. Wie ein waschechter Mechaniker sieht er aus. Ich stehe in der Pantry und widme mich meinen Gewürzen. Das sind übrigens 26 kleine Glasgefässe, die „sichtbar" in meiner Küche stehen - alles unterschiedliche Inhalte. 

Ich putze gerade liebevoll jeden Behälter und befülle ihn neu, da hör ich eine glockenhelle Stimme vom Steg rufen: „Hallo Österreich?“ 

Gerda und Klaus sind die letzten 10 Stunden in Neuseeland. 4 Wochen bereisten sie nun die Nord- und Südinsel und wollten sich noch den Hafen hier ansehen, bevor sie sich in Richtung Flughafen begeben wollten.

Und dann liegt da dieses Schiff mit der riesigen österreichischen Flagge….

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Wir laden die beiden zu Kaffee und Weihnachtsbäckerei an Bord und es gibt gleich viel zu erzählen. Die 2 sind ebenfalls begeisterte Segler und besitzen ein Segelboot am Bodensee. Na, mehr brauchst net….

Wir lassen uns gerne von unseren Arbeiten aufhalten (morgen ist ja auch noch ein Tag) und verbringen einen wunderschönen Nachmittag mit dem sympathischen Pärchen. 

Es ist doch wirklich ein Privileg,  sich ad hoc einfach die Zeit nehmen zu können für unerwartete Begegnungen. So lenkt man den Tag  in eine komplett andere Richtung und nutzt ihn wirklich. 

So wurde aus einem stinknormalem Arbeitstag ein besonderer Tag und bereicherte unseren Alltag.  

Das Leben ist schön - hm hab ich das eigentlich schon mal erwähnt?

10. Dezember 2017

2. Adventssonntag in der Half Moon Bay

Weihnachtsputz 

Wir, nein eigentlich hat Hannes sich Nächte lang den Kopf zerbrochen, unzählige Mails geschrieben und stundenlang im Internet recherchiert. Die Zeit, die dann noch übrig blieb, hat er mit Erich und Vaughn Details diskutiert, welcher wohl der beste Motor für uns wäre. Die beiden sind unbeschreiblich nett und hilfreich und wir sind sehr dankbar, dass wir auf sie zählen können.

Das Rennen hat der BETA gemacht, geordert und bereits bezahlt, sollte er sich bereits auf dem Weg von Australien hierher befinden - ETA angeblich 30. Dezember 2017. Mal sehen…..

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Jetzt nutzen wir die Zeit und arbeiten wirklich tagtäglich von früh bis spät. Ein neuer Hydrogenerator soll auf unserer Badeplattform montiert werden, der Dingimotor ist bereits beim Service, das Dingi selbst musste auch einer Reparatur unterzogen werden, die Grauwasserpumpe spinnt auf einmal und will einen Servicekitt, die Hebel der Luken müssen ausgetauscht werden - das alles sind Arbeiten, die Hannes gemeinsam mit Erich verrichtet. 

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Ich putze und schrubbe Holzböden und Möbel, reinige stundenlang unseren Force 10 (Gasofen) bis mich das Edelstahl gleich so blendet, backe gesunde Weihnachtskekse (vegan! - ohne Weizenmehl, Butter oder Zucker), bekoche meine Männer und tobe mich mit der Weihnachtsdekoration aus. 

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Einzig am Samstagvormittag verschleppt mich unsere Stehnachbarin Helen für ein paar Stunden zu einer „girly time“ nach Botany zum Shoppen und Kaffeetrinken. Ein riesig großes Einkaufszentrum hat uns stundenlang in den Bann gezogen - ich hab diesen Vormittag so richtig genossen!

Also -  alles im grünen Bereich auf der Cayenne. 

Einen schönen 2. Adventssonntag wünsch ich Euch allen!

06. Dezember 2017

Puhh - geschafft - heute gibts „nur“ zwei Videos auf Youtube….enjoy!


05. Dezember 2017

Tamaki River - Buckland Beach / Auckland 

Vom "total bummer" und der „snietsel“ party 

14 Tage lang haben wir nun die Inselwelt genossen und wollten für ein paar Tage in die Marina, um Vorräte aufzufüllen, Wäsche zu waschen und vor allem einer Einladung Folge zu leisten. 

Rotoroa verließen wir am Samstag gegen Mittag unter Maschine, da wir kaum Wind hatten. Nach 40 Minuten hat sich der Volvo dann ohne Ankündigung, von einer Sekunde auf die andere, ins Nirwana vertschüsst. 

Der alte Schwede war wohl ziemlich sauer, weil wir 2 Tage zuvor entschieden hatten, dass wir auf seine Dienste zukünftig verzichten würden und er kurzerhand ausgetauscht werden sollte. 

Sofort wurden Segel gesetzt, um manövrierfähig zu sein und so konnten wir mit 2 Knoten Fahrt auch dem entgegenkommenden Regattafeld noch ausweichen. Wir suchten uns eine Bucht, ankerten dort für ein paar Stunden, diskutierten diverse Möglichkeiten, checkten Tiden und segelten um 19 Uhr in den Tamaki-Fluss, wo wir außerhalb der Fahrrinne unseren Anker setzten. Da liegen wir nun seit 3 Tagen und werden morgen Früh von unseren Kiwi-Freunden mit Dingis in die Marina geschleppt. Die Auswahl des neuen Motors ist eine andere Geschichte - wir werden weiter berichten

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Am Sonntagnachmittag wurden wir von Vaughn, Silvia und Sara abgeholt und nach North Cote kutschiert. Die Crew der „Letz Go“ (Bericht 27.11.2017) Julia und Mark - wohnt in einem wunderschönen Haus mit atemberaubender Aussicht nördlich von Auckland.

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Julia ist Deutsche und lebt seit fast 10 Jahren mit ihrem neuseeländischen Mann Mark hier. Sie macht laut Vaughn die besten „snietsel“  in Neuseeland und er liegt ihr seit Monaten täglich mit seinem „Juliiii, I want snietsel…“ in den Ohren. Man hat sich erbarmt und lädt zu einer „Snietselparty“. 

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Julia weiss, was sie tut: eine knusprig, leichte Panade umhüllt zartes Kalbfleisch, das resch in der Pfanne in Öl gebacken wurde. Dazu kredenzt sie knackige, goldbraune Ofenkartoffel und diverse Salate. No complains so far von den Österreichern, auf dessen Kommentar und Bewertung Julia etwas nervös zu warten schien.

Neu und eigenartig war nur die Schwammerlsauce, die man in Deutschland zu jedem Wiener reicht. Keine Frage, dass Champignons, Speck und Sahne hervorragend munden, aber was der Bauer net kennt, das isst der Steirer so halt auch nicht….

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Es war ein sehr, sehr schöner Nachmittag und wir werden sicher noch einige nette Stunden mit diesen lieben Menschen hier verbringen, man überlegt ja schon, ob man uns hier einbürgern soll….. ;-) 

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Oh - und nicht zu vergessen, das Service: Kinderarbeit ist zwar auch hier in NZ strengstens verboten, aber der Herr Papa ist ja Anwalt und hatte da gleich eine Ausnahmeregelung für seine Tochter parat.

Sara scheint durch ihre Gipshand überhaupt nicht gehandikapt und betreut uns stundenlang - charmant, kompetent und flink wie ein Wiesel.

01. Dezember 2017

Rotoroa Island 

Ein Rundgang auf der Schatzinsel

Diese Insel ist natürlich auch nur mit der Fähre, dem Helikopter, Wassertaxi oder dem eigenem Boot zugänglich. Hierfür gibt es seit kurzem einen Anlegesteg, der so selten benützt wird, dass sogar die Möwen hier ihre Nester bauen und Eier ausbrüten!

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Die Frau Mama : 

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Rotoroa  wurde 1909 von der Heilsarmee gekauft. Ich habe im vorigen Blog schon erwähnt, dass man über 100 Jahre lang Drogen- und Alkoholkranke hier betreut hat.  Seit ca. 5 Jahren arbeitet man nun aber in enger Partnerschaft mit dem Auckland Zoo, der Rotoroa Island Trust und dem DOC zusammen. Endemische und gefährdete Spezies der hiesigen Fauna werden angesiedelt und betreut. 

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Das Museum und dass Ausstellungszentrum geben einen guten Überblick über die Geschichte der Insel wieder. 

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Die "12 Gebote" der Drogen- und Alkoholkranken Menschen :

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Auch eine Kapelle und 3 Gästehäuser gibt es. (Bis zu 44 Menschen können hier untergebracht werden - Campieren ist verboten!)

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Herrliche Wanderwege führen rund um die Insel, zu den diversen Buchten und zum alten Friedhof - der an einem sehr idyllischen Platz angebracht wurde. Der älteste Grabstein weist die Jahreszahl 1911 auf - 2 Jahre nachdem die Insel von der Heilsarmee gekauft wurde, hat man hier offensichtlich den ersten Menschen begraben müssen. 

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Es gibt kein Restaurant, keine Bar, aber einige Barbecue Stellen, mit Tischen und Bänken, Grillmöglichkeiten und Toiletten. Gegen eine geringe Gebühr können diese Plätze von den Besuchern angemietet werden. 

2 kleine Teiche wurden angelegt an denen einige wenige Paare der äußerst seltenen Brown Teal Enten - (PATEKE) leben. 

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Die Ladies-Bay: 

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Man kann die kleine Insel gut an einem Tag oder max. 2 Tagen komplett umrunden. 

Blick auf die Home-Bay - wo wir vor Anker liegen: 

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Auf meiner Wanderung (die Männer sind an Bord geblieben) sehe ich einige Takahe, 2 Brown Teal Enten und viele Vögel, die ich nicht zuordnen kann.

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Richtig schön ist es hier! Und so wie zu Hause jetzt überall der Weihnachtsstern blüht und die Adventszeit ankündigt, so beginnen hier die Weihnachtsbäume zu blühen. Dieser hier steht bereits in voller Pracht:

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Und so sah es früher einmal aus hier:

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29. November 2017

Rotoroa Island - Hauraki Golf

Von Hähnen, die knurren, einer verbotenen Insel und meiner Weihnachtsbäckerei!

Über hundert Jahre lang war Rotoroa eine off-limit Insel. Betreten war für die Allgemeinheit strengstens verboten. Nur wenigen war der Aufenthalt auf dieser wunderschönen Insel erlaubt. Diese „Privilegierten“ wurden dann von der Heilsarmee betreut, um von ihrer Drogen- bzw. Alkoholkrankheit kuriert zu werden. 

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Seit gar nicht so langer Zeit ist dieses paradiesische Fleckchen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Man hat auch hier ein Schutzgebiet für Flora und Fauna errichtet, was wir uns in den nächsten Tagen ansehen wollen. Jetzt haben wir aber etwas anderes vor. Unser Erich, der Österreicher, der schon seit 10 Jahren hier in NZ lebt, kommt uns mit seinem Motorboot besuchen.  

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Der passionierte Fischer will mit uns natürlich zum Angeln gehen! Fischerlizenz wird als Privatperson in NZ nicht benötigt. Es gibt aber eigene Regulierungen, welche Grösse die Fische haben müssen, wie viele pro Person gefangen werden dürfen, welche Arten wann und vor allem wo…. Erich weiss das natürlich alles und zeigt uns ein idyllisches Plätzchen: " Shag Island“. 

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Anker runter, Köder rauf auf die Angel und los gehts. 

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Der Platz ist genial und die Red Snapper beißen wie verrückt. Diese Spezies muss mind. 30 cm lang sein, leider sind sehr viele dabei, die kleiner sind und als wir sie wieder ins Wasser zurück werfen, sind auch schon die schlauen Kormorane da und holen sich diese leichte, etwas benommene Beute!

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Aber natürlich fangen wir dann auch noch einige Red Snapper, die die vorgeschriebene Grösse haben! Jeder nimmt einen fürs Abendessen mit nach Hause! (Mein Papa ist bestimmt ganz stolz auf mich jetzt!!!)

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Am Nachmittag fischen wir noch „der Gaude halber“ direkt vom Ankerplatz aus und  Erich ist ziemlich überrascht hier noch einige Knurrhähne und Kahawai (Lachsbarsche) zu fangen. Ersterer ist ein extravaganter Bodenbewohner, der (nomen est omen) knurren kann! 

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Wunderschön anzusehen ist dieser Fisch mit seinen bunten Farben und den riesigen Brustflossen und er ist auch ein exzellenter Speisefisch!

Der Kahawai oder die Lachsbarsche sollen angeblich auch ganz gut sein. Erich wird sie aber als Köderfische weiterverwenden. 

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Gemeinsam bereiten Erich und ich das Abendessen zu - die Knurrhähne (wir haben 3 gefangen!) werden filetiert und kurz in Mehl getaucht und dann ganz resch in Butter angebraten. 

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Den Red Snapper gab es dann als Hauptspeise - wieder ganz in Folie gewickelt, mit vielen frischen Gewürzen und Zitrone zubereitet. 

Eigentlich sollte ich mich ja jetzt ans Keksbacken machen, aber andere Länder, andere Sitten - und so schiebe ich hier in der Adventszeit halt Red Snapper und Co ins Rohr.

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Ist offensichtlich auch wesentlich besser für die Figur!

So locker saß die Hose bei meinem Kapitän noch nie!

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27. November 2017

Ein typisches Wochenende - 

Blaue Pinguine, Red Snapper und Kiwis

Die Tage verschmelzen ineinander und wir lassen die Seele baumeln. Irgendwann gibt mein Kapitän dann doch die Order: Anker auf - wir wechseln unseren Standort!

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Es sind nur einige wenige Seemeilen bis zum nächsten Ankerplatz, aber aufregend wie selten: Ich pflege gerade meinen geliebten Kräutergarten, da macht mich Hannes auf etwas aufmerksam:

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Neben unserer Cayenne schwimmen doch tatsächlich diese winzigen blauen Pinguine! Heftig rudern sie mit den kleinen Flügeln und quietschen wie verrückt! Ich denke, sie haben gerade enormen Spass da neben uns.

(Zu sehen gibt es die süssen kleinen Pinguine dann auf unserem nächsten Video-Clip….)

Unser Ankerplatz für das Wochenende befindet sich dann vor dem Ponui-Island. Die Insel ist in privaten Händen und hier in der Apuapu-Bucht gibt es kein Haus, dafür aber hunderte Schafe, die sich an den saftig grünen Wiesen laben. 

Noch sind wir die einzigen in der Bucht, doch das Telefon läutet bald und die ersten Wochenendsegler melden sich an.

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Unser Freund Vaughn ist mit seiner Familie bereits unterwegs und gegen 19 Uhr  läuft sie dann auch ein - die schöne Aislado, eine Hallberg Rassy 46.

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Am nächsten Tag kommen auch noch July und Mark  mit ihrem  Motorboot "Letz Go" und auf Cayenne gibt es Kaffee und Bananenkuchen zum Einstimmen! 

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Ganz warm ist er noch, direkt aus dem Ofen. Wir sind zu 9. und der Bananenkuchen geht weg, wie die warmen Semmel... 

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Dann planen wir das gemeinsame Dinner und ein Teil der Crew verabschiedet sich zum Fischen. Man verspricht Red Snapper zum Abendmahl zu besorgen. (Vorsichtshalber hat man aber ein ganzes Rinderfilet im Kühlschrank bereit gestellt)

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Und tatsächlich - nach 2 Stunden kommen die glücklichen Fischer mit 4 Red Snapper zurück!

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Das Abendessen wurde dann zu einem wahren Festschmaus. Bis spät in die Nacht wurde gegessen und Geschichten erzählt. 

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So verbringen Kiwis ihr Wochenende - rein ins Boot, raus auf die Insel, fischen oder Muschel klauben und diese dann mit Freunden gemeinsam genießen. 

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Inzwischen liegen 12 weitere Boote in der Bucht vor Anker.

Wir haben uns auch schon daran gewöhnt und passen ganz gut in diese Runde, haben wir festgestellt. 

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Abendessen auf Aislado! 

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Rinderfilet und viel, viel Fisch!

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22. November 2017

Waiheke 

So nah und doch so fern...

Keine 20 km entfernt von Auckland sind wir jetzt und kommen uns vor, wie in einer anderen Welt. 

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Wir laufen die Westseite von Waiheke an und ankern die erste Nacht in der Owhanake Bay, wo wir gut gegen den starken Südostwind geschützt sind. 

Das Anlanden mit dem Dingi ist etwas schwierig. Mit Anker und Landleine wird das Beiboot befestigt und wir hoffen, dass wir es bei unserer Rückkehr noch genau so vorfinden werden. 

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Dann wandern wir entlang der Küste und ein Stück der Strasse entlang bis zur Oneroa Bucht, die an der Nordwestseite der Insel liegt. Gigantische Aussichten hat man hier. Nicht umsonst ist diese Insel die beliebteste Feriendestination im ganzen Land. Im Sommer leben hier 50.000 Menschen - jetzt sind es gerade mal 8000.

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Dann dreht der Wind und wir segeln bei herrlichem Wetter entlang der Norseite bis hin zur Ostseite - in die große Man O`War Bay. 

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"Island of Wine" wird dieses paradiesische Fleckchen auch genannt - auf einer Fläche von nur 92 km2 und einer Küstenlinie von knapp 140 Km - hat das Meer einen großen Einfluss auf das Klima des Landes. Die permanente Meeresbrise, die heißen Sommer und warmen Nächte tun den Trauben offensichtlich besonders gut. Chardonnay, Merlot, Bordeaux und Syrah gedeihen hier prächtig.

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30.000 Olivenbäume soll es angeblich auch geben und das Olivenöl ist exzellent, aber auch teuer: 50NZS verlangt man für den Liter!

Wir wandern den Stone Batter Walk, der uns vorbei an Weingütern, Olivenhainen, Schafherden bis zum Historic Reserve führt. 

Vor 7 Mio. Jahren ist hier ein Vulkan ausgebrochen und die herumliegenden, riesigen Steine sind Überreste der einst fließenden Lava. 

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Inmitten dieser bizarren Landschaft finden wir eine ehemalige militärische Abwehranlage des 2. Weltkrieg. Unter dem Code Namen Battery 2 verbarg man hier ein riesiges geheimes Muntionslager - die verschiedenen militärischen Einrichtungen waren mit über 1000 m langen Tunneln unterirdisch miteinander verbunden. 

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Ein traumhafter Tag in traumhafter Umgebung mit traumhaften Aussichten in jede Richtung.

Der Marsch ist ganz schön anstrengend. Stetig bergauf ging es gut 1 1/2 Stunden und die Sonne brannte auch erbarmungslos auf uns nieder. 

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Gut, dass es direkt vorm Dingi das Passage Rock Cafe gibt, wo man sich etwas stärken kann. Wein- und Olivenölverkostungen werden ebenso angeboten, wie kleine Mahlzeiten und eine wirklich ansprechende Terrasse bietet einen herrlichen Ausblick auf den Ozean.  Hier lernen wir auch Barbara und Brad kennen, die nun nach 30 Jahren genug vom Silikon Valley in Kalifornien haben und wieder zurück in ihre Heimat Neuseeland gekehrt sind. 

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Es soll uns nie schlechter gehen - das Leben kann so schön sein!

Auf diesem speziellen Weg - an diesem ganz speziellen Tag - ein ganz spezieller Gruss - an einen ganz speziellen Menschen: 

Happy birthday Pumpi!!!!

Neuseeland / Nordinsel - Auckland

18. November 2017

Half Moon Bay - Waiheke

Erneuter Startversuch:

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Wir versuchen heute nochmals auszulaufen aus der Half Moon Bay, wo wir jetzt fast 1 Monat lang gelegen sind. 

Keine 10 Meilen sind es nach Waiheke, die die zweitgrösste  Insel im Hauraki Golf ist, nach Great Barrier Island.

Exzellente Weine sollen dort angebaut werden und an den feinkörnigen Sandstränden soll man herrliche Venusmuschel finden.

Das klingt ja schon mal sehr verlockend!

Also Daumen halten, dass der Motor bei unserem Vorhaben mitspielt!

Wir waren auch noch einmal in Auckland und haben eine kurze Video-Zusammenfassung von Auckland und Umgebung auf Youtube gestellt. 

Viel Spass!

13. November 2017

Half Moon Bay - Auckland

Startprobleme….

Tja - es läuft nicht immer so, wie man es plant, das ist ja allgemein bekannt. 

Statt auf die schöne Inselwelt zu segeln, hängen wir noch immer am Dock in der Half Moon Bay. Schön ist es hier ja auch, aber leider haben wir unseren Aufenthalt ja nicht zu unserem Vergnügen verlängert. 

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Als wir vor 10 Tagen hier ablegen wollten, hat leider unser Motor Probleme gemacht. Beim nagelneuen Starter, den Hannes erst in Great Barrier eingebaut hat und der keine 10 Mal im Einsatz war, ist das Gehäuse abgebrochen. 

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Das ist uns im Mai schon im Town Basin beim alten Starter passiert und man hat uns in der Annahme gelassen, es würde sich wohl um eine Materialermüdung handeln. Das Ding ist schließlich 24 Jahre lang im Einsatz gewesen

Es scheint nun aber, dass die Ursache des Problems ganz woanders zu suchen ist. Erich unser neuer Bekannter bietet sofort Hilfe an und auch Vaughn ist sofort zur Stelle und assistiert. Einer sitzt im Motorraum und zerlegt, der andere reicht Werkzeug zu und der dritte telefoniert und holt Preise ein...

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Jetzt 10 Tage später können wir unseren Motor wieder starten, er raucht nicht mehr wie verrückt und benimmt sich eigentlich ganz normal. Leider sind wir aber noch immer nicht ganz sicher, ob wir das Problem tatsächlich beheben konnten und so bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als den Volvo in nächster Zeit so richtig hart ran zu nehmen. Noch haben wir Zeit, um eine komplett neue Maschine zu ordern, die dann wahrscheinlich aus Australien importiert werden würde. 

Mal sehen, wie diese Story weitergeht….

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03. November 2017

Half Moon Bay - Auckland 

Busy, busy, busy ….

Beschäftigt, das waren wir die letzten 10 Tage wirklich. 

Gleich vorweg: wir haben auch das Internet und die Möglichkeit der unbegrenzten Stromverfügbarkeit genutzt und 2 neue Filme auf Youtube gestellt: 


Gleich neben dem Buckland Yachtclub halten die Fähren nach Auckland, Waiheke und andere Destinationen im Golf von Hauraki. Das ist sehr bequem und wir nehmen diesen Dienst ein paar Mal in Anspruch, um in die größte Stadt des Landes zu gelangen. 

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Direkt an der Hobson Wharf steht auch das schöne Ferry Building und hier beginnt auch die Queen Street. Die Königin der Strassen führt dann schnurgerade leicht bergauf und von ihrem Ende - oder Anfang? - hat man dann einen herrlichen Blick auf den Hafen, die Brücke und die umliegenden Insel.

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Wir schlendern an Vogue, Boss, Chanel etc vorbei, kehren mit 2 prall gefüllten Rucksäcken dem Nespresso-Shop den Rücken und verschnaufen zu Füssen von Queen Victoria im schönen Albert Park.  

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Hier ganz in der Nähe findet man auch die Universität (mit dem Glockenturm), das Government House und High Court. 

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Zum größten Museum des Landes, dem Te Papa Whakahiku sind es dann noch ca. 45 Min. zu Fuss. Wir kommen an der St. Pauls Kirche vorbei. 

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Auch architektonisch eine recht interessante Stadt, dieses Auckland. 

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Moderne verspiegelte Hochhäuser findet man hier Seite an Seite mit Bauten aus den vorigen Jahrhunderten. Einfamilienhäuser, Parkanlagen und riesige Wirtschaft- bzw. Wohnkomplexe  - alles kunterbunt gemischt. 

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Auch der Symonds Street Friedhof ist mitten in der Stadt zu finden. Er ist der älteste urbane Friedhof, errichtet 1842. Viele der ersten Kolonisten sind hier begraben. Unter ihnen auch William Hobson, der ersten Gouverneur von Neuseeland und Co-Autor des Vertrages von Waitangi.  

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Das Auckland Museum:

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1952 gegründet unter dem Namen „War Memorial Museum“ - als Gedenkstätte für die -zig tausenden neuseeländischen Menschen, die im ersten und zweiten Weltkrieg umkamen. 

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Man hat von hier einen sehr schönen Ausblick über den Waitemata Hafen und einige Teile der Innenstadt.

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Einer von den beiden Wintergärten - die Teile eines botanischen Gartens sind. 

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2003 wurde das Britomart Transport Centrum eröffnet.  Die Empfangshalle ist an der Queenstreet. Es ist der Bahnhof von Auckland und die Bahnanlagen sind unterirdisch errichtet. 

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Hier befindet sich wieder eine riesige Shoppingmal und zahlreiche Restaurants. 

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Wir hatten auch einige Freunde zu Besuch: Jeannie und Merv kamen aus Whangarei zum Brunch. 

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Sylvia und Vaughn von der Islado kannten wir nur vom Funk und lernten sie endlich persönlich kennen. Sie wohnen gleich um die Ecke. 

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Und last but not least Raewyn und Peter, die ebenfalls nur ein paar Minuten von hier ein Haus besitzen. Die beiden Kiwis waren mit ihrer Segelyacht im Schwarzen Meer unterwegs, als wir ihnen das erste Mal begegneten. Unsere Wege kreuzten sich dann noch an der Ostküste der USA und in Kuba und wir waren ziemlich überrascht die "Saliander“ hier im Yacht Club liegen zu sehen. 

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Wir haben nun auch unsere Vorräte wieder alle aufgefüllt und sind wieder reif für ein paar Inseln, viel Ruhe und Natur!

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Neuseeland / Nordinsel - Auckland

25. Oktober 2017

Half Moon Bay - Buckland Beach Yacht Club

Zurück in der Zivilisation

Es war dann schwieriger als erwartet in und um Auckland einen Liegeplatz zu bekommen. Alle Marinas sind komplett ausgebucht. Als wir beim Bucklands Yacht Club anrufen, war man besonders bemüht uns Seglern aus Österreicher zu helfen. 

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"Wir sind zwar auch total ausgebucht, aber irgendwas werden wir für Euch finden....", verspricht Lyle am Telefon. 

Die Einfahrt in die Half Moon Bay ist etwas tricky und für uns nur bei Hochwasser möglich. 

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Wir bekommen vorerst einen Platz an der Außenseite der Mole zugewiesen, der normalerweise nur für Arbeitsboote zur Verfügung steht. Warm und herzlich ist der Empfang im Yacht Club und wir fühlen uns gleich wohl. Mit der Fähre, die direkt visavis von Cayenne anlegt, ist man in einer halben Stunde am Ferry Building in Down Town Auckland - besser gehts fast nicht. 

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Abends besucht uns noch Reini, der heute wieder nach Österreich fliegt. Er bringt einen weiteren Österreicher mit. Erich lebt seit 10 Jahren in Neuseeland. Schön war es mit den beiden!

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Wir werden jetzt wohl einige Tage die Annehmlichkeiten des Yacht Club nützen und uns Auckland noch etwas näher ansehen. 

Fast 3 Wochen waren wir ohne Internet und ohne Telefonverbindung in den Hauraki-Golfinseln unterwegs. Die Mailbox geht über, die Wäschekörbe ebenfalls, die Nespressokapseln sind alle und der Kühlschrank gehört auch aufgefüllt. 

Außerdem besteht mein Mann drauf, mir ein schönes Geburtstagsgeschenk in der Stadt zu besorgen - na, wenn es ihm so ein großes Bedürfnis ist, dann sollte ich ihm diesen Wunsch wohl nicht abschlagen ;-)

Neuseeland / Nordinsel - Hauraki Gulf Islands

22. Oktober 2017

Rongitoto und Motutapu Island

Was wäre Auckland ohne seine Inselwelt im Hauraki Gulf? 

47 Inseln gibt es im Hauraki Gulf Maritime Park, unzählige Buchten, Häfen und Sandstrände findet man hier und noch immer gibt es genügend Platz für eine der größten Freizeitflotten der Welt!

An der Long Bay verbrachten wir eine Nacht und konnten am nächsten Morgen beim Frühstück 150 Segelbooten beim Start ihrer Regatta nach Russel zusehen. Ein beeindruckendes und vor allem sehr passendes Schauspiel vor der imposanten Skyline von Auckland - der City of Sails! 

Eine Starkwindfront folgt jetzt der nächsten und täglich gibt es "strong wind advisory bzw. gale warning" für den Hauraki Gulf. Wir hören mehrmals täglich dem Wetterbericht zu und suchen gezielt nach passenden Ankerplätzen. Die letzten beiden Nächte verbrachten wir vor dem idyllischen Inselchen Motutapu.

Motutapu bedeutet „Heilige Insel“ und man sagt, dass sie nach dem letzten Eiland benannt wurde, das die polynesischen Einwanderer sahen, als sie ihre Heimat Hawaiki verließen. Sie ist über einen schmalen Damm mit der jüngsten Insel des Golf verbunden - dem Rongitoto Island. Als Folge einer Serie vulkanischer Eruptionen entstand  diese junge Insel erst vor ca. 600 Jahren. Die Station Bay (siehe Bild unten) war vermutlich eine von vielen Lagerplätzen der ersten Bewohner vor hunderten Jahren. Über 400 archäologisch wertvolle Stätten sind hier Zeuge  von präeuropäischer Besiedlung, teilweise reichen sie bis in das 12. Jhdt. zurück. 

Da diese Inseln keine 10 km entfernt von Auckland, quasi direkt vor der Haustür, liegen, sind sie ein begehrtes und beliebtes Wochenendziel. Wir teilen unseren Ankerplatz am Samstagabend mit der Coastguard und 35 weiteren Segelbooten. 

19. Oktober 2017

Great Barrier Island - Kaitoke Hotsprings

Auf der Suche nach dem warmen Herzen von Aotea!

Noch immer bläst der Südwestwind mit 30 Knoten und mehr in die Whangaparapara Bucht. Das Wasser ist aufgewühlt, weiße Schaumkronen zieren die Oberfläche. Skeptisch blicken wir auf die andere Seite zur Werft. Wollen wir zu den heißen Quellen an Land, dann müssen wir mit dem Dingi fast die ganze Bucht durchqueren. Die Aussicht auf einen der angeblich schönsten Wanderwege der Insel mit entspannendem Bad in den Kaitoke Hotsprings erleichtert die Entscheidung ungemein.

Die ehemalige Walfängerstation, die bis in die 1960er Jahre noch aktiv betrieben wurde, scheint ausgestorben zu sein.

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Auch auf der anderen Seite bei der Werft sehen wir keine Menschenseele. Das Gebäude dort ist nicht abgeschlossen. 2 Autos parken davor und wir finden eineKarte vom DOC für die örtlichen Wanderwege. 1 Stunde soll es bis zu den Hotsprings sein. Das Gebäude der DOC, wo wir uns die Genehmigung zum Baden holen wollten,  finden wir dann auch, es ist aber abgesperrt und nicht besetzt. 

Obwohl sich der Wind am Wasser eisig kalt anfühlte, beginne ich in meiner Zwiebelschicht zu schwitzen. Stetig geht es leicht bergauf, Bäume schützen uns vorm starken Wind und die Sonne ist kräftiger, als vermutet. 

Nachdem wir ca. 45 Minuten auf einer Schotterstraße marschieren, treffen wir auf ein Auto, das auch sofort anhält. Wohin wir denn wollten? Zu den Hotsprings? Ja, da seid ihr richtig, aber noch lange nicht am Ziel. Mindestens noch 3 km, dann kommt die gut beschilderte Abzweigung und dann ist es nur noch ca. 1 Stunde bis ihr dort seid! 

Gleichzeitig hält ein entgegenkommendes Fahrzeug und die Lady packt uns ein und nimmt uns bis zur besagten Abzweigung mit. Sie hat ein älteres Ehepaar im Auto, das sie zum Einkaufen und einem Arzttermin fährt. "We might pick you up on our way back, see ya!“, ruft sie lachend als wir aussteigen und weg sind sie. 

Wie überall am Eingang zu einem Wanderweg, gibt es auch hier eine Station, wo man sich die Schuhe, Wanderstöcke etc. gründlich säubern soll. Man versucht die Kauri-Bäume vor der sogenannten „Kauri dieback desease“ zu schützen. Eine Krankheit, die man durch Erde einschleppen kann. 

Der Wanderweg ist wirklich außergewöhnlich schön und sehr gut angelegt. 

Das größte Feuchtgebiet der Insel bietet durch seine einzigartige Mischung von Kalt- und Warmwasser einer Vielzahl von seltenen Insekten, Reptilien und Vögel einen optimalen Lebensraum. 

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Das Kaitoke Wetland entstand vor ca. 6000 Jahren, als das Meer noch bis hierher reichte. 

Mineralreiches Kaltwasser wird von den umliegenden Hügeln in kleinen Bächen herab transportiert und vermengt sich im Kaitoke Bach mit dem heißen Wasser, das tief aus dem Inneren der Erde kommt. Dort wird durch vulkanische Aktivität das Grundwasser und die Steine aufgeheizt und so entstehen dann diese natürlichen warmen Quellen.

183 gezählte Stufen rauf und wieder runter - dann aber nix wie raus aus den verschwitzten Klamotten und rein ins warme Nass!

Ein absolutes Highlight auf Great Barrier Island: die Hotsprings von Kaitoke inmitten traumhaften Natur! 

Jetzt ist uns auch klar, warum wir wiederholt eindrücklich von den Einheimischen gewarnt wurden:„….and don`t put your head under the water“.

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Und tatsächlich werden wir wieder von Eggy auf der Schotterstrasse aufgelesen. Interessante Gespräche lassen die Autofahrt wie im Flug vergehen. Eggy stoppt noch bei ihrem Garten und schenkt uns eine große Tüte mit „greenies“ und von dem älteren Paar, die unser Boot von ihrem Haus aus sehen können, erhalten wir eine Einladung zum Tee. 

Unglaublich nette Menschen machen diesen Tag zu einem weiteren, ganz besonderen auf Great Barrier Island. 

Wir haben sie gefunden, die warmen Herzen von Aotea! 

Den Friedhof, nachdem die Graveyard Bucht benannt ist, haben wir dann auch noch besucht. Der nette alte Mann erzählte uns nämlich, dass sein Großvater, ein gebürtiger Südafrikaner, dort oben begraben ist. 

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Sehr idyllisch und ruhig liegen die paar wenigen Gräber dort oben am Hügel. Bis auf ein jüngeres Grab, deuten die Inschriften alle darauf hin, dass es sich um frühe Siedler von Great Barrier Island handelt. 

Bei Einbruch der Dunkelheit beginnt es dort oben auf der Anhöhe zu funkeln. Weit über die Bucht, bis zur anderen Seite, wo die kleine Ansammlung von Häusern steht, sieht man dann ein paar Lichter scheinen.

Eine rührselige und schöne Geste, vermutlich eines Hinterbliebenen, der dort oben ein paar Solarlichter angebracht hat. 

16. Oktober 2017

Great Barrier Island - Hauraki Gulf Islands

Whangaparapara - Graveyard Cove

9 Tage sind wir schon in dieser abgeschiedenen Inselwelt! 

Wir sind umgeben von sanften, grasgrünen Hügeln, von denen keiner höher als 650m ist. Unser Anker liegt in tiefblauem oder leicht grünlichem Wasser und hunderte Vögel wecken uns morgens mit ihrem lieblichen Gesang.

Auf unseren Wanderungen begegnen wir noch einigen, dieser vielen exotischen Vögel. Wir wissen, dass es eine Kolonie endemischer Pied Shags / Karuhiruhi (Warzenkormorane) ist, die am Ufer unseres Ankerplatzes nisten und manchmal einen ziemlichen Krawall schlagen.

Die Takapu / australasian gannet, zu deutsch Australtölpel, das sind die weißen edlen Vögel mit dem gelben Kopf. Wir beobachten die Flugakrobaten stundenlang aus nächster Nähe, sie sind wahre Meister der Lüfte und wenn sie eine Beute erspäht haben, dann legen sie die Flügel ganz straff an ihren Körper und zischen wie eine Rakete senkrecht ins Wasser. 

Auch einen Kaka, den einheimischen Papagei, konnten wir im Dickicht auf unserer Wanderung entlang des „Old Ladies Trail“ beobachten!

Die Flora und Fauna dieser Inselwelt ist einfach sensationell - wir können gar nicht genug davon bekommen.

Das Landschaftsprofil könnte auch unterschiedlicher nicht sein. Auf der Ozeanseite ist es hier rauh und zerklüftet, mit Steilküsten und langen Sandstränden und die dem Land zugewandte Seite hat tiefe Buchten und hervorragende Fischgründe. Wir haben unsere Angel  keine 10 Min. im Wasser, da hängt sich schon eine schöne Makrele dran - mitten in der Man O War - Passage.  Genau die richtige Grösse für unser Abendessen.

Die letzten beide Tage versprach der Wetterbericht „gale warning in force for the Hauraki-Gulf Islands“. Wir liegen gut geschützt in der Graveyard Bay im Whangaparapara Harbour. Bis 35 Knoten haben wir in Böen, wir bleiben an Bord und erledigen einiges, was noch auf unserer „to do list“ steht.  

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Hannes beschäftigt sich mit seinen Winschen, zerlegt sie, fettet und schmiert sie und baut sie wieder zusammen. Stundenlang widmet er sich mit der größten Geduld dieser zeitaufwendigen Arbeit. 

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Mich schickt er auf den Mast, die Kabelbinder am Windgenerator sind vom starken UV-Licht zerstört worden und es müssen neue angebracht werden.  

Zwischendurch füttere ich die schreienden Möwen, die schon ganz ungeduldig auf unsere Fischabfälle warten. 

Oder ich beobachte einfach nur die schönen Oyster Catcher mit ihrem langen roten Schnabel, den roten Augen und den roten dünnen Beinchen!

Und - ich kann es einfach nicht lassen, mich von der Pantry fern zu halten. 

Weil ich gar so verliebt bin in diese schöne Ecke von Neuseeland, habe ich mein neues Dessert nach diesem schönen Island benannt. 

Brombeer-Apfelbarriere ….mhmhm lecker!

10. Oktober 2017

Great Barrier Island - Aotea

Die Schatzinseln - Neuseeland vom Feinsten 

Glenfern Sanctuary & Port FitzRoy

Unglaublich wie schön es hier ist! 

Täglich zieht uns dieses unverdorbene, abgeschiedene Juwel tiefer in seinen Bann. 

Die Inselwelt der Great Barrier gehört noch zum Hauraki Gulf Marine Park. 

"Neuseelands erster Nationalpark der See" wurde im Jahre 2000 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die einzigartigen Besonderheiten, das Milieu der hiesigen Flora und Fauna zu beschützen und zu erhalten. 

Treasure Islands „Schatzinseln“ werden diese Inseln auch noch treffend genannt. Die meisten von ihnen beherbergen Schutzgebiete für die endemische Tier - und Pflanzenwelt.

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Ca. 700 Menschen leben permanent auf Great Barrier Island. Das Schutzgebiet von Rarohara kennt man heute als Port FitzRoy. 

Hier finden wir das Glenfern Cottage und das Fitzroy House, die als Gästehäuser fungieren und auch ein privates Informationszentrum beherbergen. 

Der Glenfern Loop Track führt uns durch einen wunderschönen, restaurierten,  einheimischen Wald. (Über 15.000 Bäume wurden hier angepflanzt) Unter den Dächern von Farnen und 300 Jahre alten Kauri-Bäumen wandern wir am gut ausgebauten Weg steil bergauf.

Wir sehen einen Black Petrel, das ist ein ganz seltener, fast ausgestorbener (und scheuer) Sturmvogel, hören den einheimischen Kaka rufen und bekommen einen endemischen TUI vor die Linse: 

Und eine Fruchttaube: 

Am Sunset Rock genießen wir wohl einen der besten Ausblicke der Insel - 360° Rundblick über den Golf von Hauraki. 

Und hier oben lernen wir Katja kennen. Eine ehemalige Deutsche, die seit 11 Jahren in Neuseeland lebt und als Fremdenführerin auch für den Reiseführer Marco Polo schreibt. Sie erzählt uns, dass heuer 5 Mio. Touristen erwartet werden und man will Great Barrier Island noch etwas mehr bewerben. Dieses Island ist ja nur mit Fähre / Schiff und Flugzeug erreichbar, die Einwohner leben hauptsächlich vom Tourismus und man könnte schon noch ein paar Urlaubsgäste mehr hier unterbringen. 

Katja zeigt mir auch den Manukastrauch, der hier gerade blüht. Ich sehe schon einige emsige Bienen, die sich hier Nektar holen. 

Der Manuka wächst als Strauch oder als bis zu 5m hoher Baum. 

Weltbekannt ist der Manukahonig wegen seiner antibiotischen und antimykotischen Wirkung. Wir können im Tante Emma Laden in Port FitzRoy sogar einen einheimischen, echten Manukahonig erstehen. 

Der Frühling hält Einzug in Neuseeland!

Über 100 km gut ausgebaute und schöne Wanderwege gibt es hier - wir werden wohl noch den einen oder anderen aufsuchen…..

09. Oktober 2017

Great Barrier Island - Aotea 

Waikahi Bay (Port FitzRoy Harbour)

6 Meilen weiter südlich finden wir den nächsten idyllischen Ankerplatz. 

Ein wunderschöner Segler verwandelt die Bucht in ein tolles Fotomotiv. Die nächsten Tage soll wieder eine Front mit sehr starken Südwestwinden durchziehen, die wollen wir hier abwettern. 

Wir nutzen das schöne Wetter, liegen stundenlang im Cockpit, lesen und sind gerade heute in Gedanken bei einem ganz speziellen Menschen. 

Die Frühlingssonne ist bereits so stark, dass ich sogar mein morgendliches Yogaprogramm ins Freie verlegen konnte.

Zwischendurch stell ich mich in die Pantry und tobe mich kulinarisch aus. Indische Linsensuppe, neue Brotkreationen uvm.  - alle Rezepte zum Nachlesen findet der Interessierte wieder in unserer Rubrik Bordküche.

08. Oktober 2017

Great Barrier Island - Aotea 

Nagle Cove

Den Namen erhielt diese wunderschöne Insel von Captain Cook, weil sie ihm wie eine riesige Barriere erschien, die die Küsten und anderen Inseln des Golfs (von Hauraki) von den Gewalten des Pazifik schützten. 

Wir sind ganz alleine und fühlen uns wie in die Inselwelt vom Pudget Sound / USA oder Golf Island / Kanada versetzt. Saftig grüne Hänge bedecken die gebirgigen Inseln, weiße dichte Wolken hängen über den Berggipfeln. Vereinzelt sieht man ein paar verlassene Häuser und hunderte Vögel, vor allem Kormorane tauchen in den tiefblauen Buchten nach Nahrung. 

07. Oktober 2017

52 Seemeilen zum Eingewöhnen

Um 10:30 Uhr legen wir in Whangarei vom Courtesy Dock ab.

Moderate Winde drücken Cayenne vom Steg. Ich steh an Land, löse die Bugleine und kann die Spring- und Heckleine gerade noch an Bord werfen, da driftet mein Kapitän mit seiner Cayenne auch schon von dannen. 

Der ablandige Wind war zu stark, oder ich war zu langsam, wie man es sehen will. Ein neues Segelmanöver, ich ergreife den Bugkorb und hantle mich sportlich-elegant über die Reeling, was meine Ungeschicklichkeit von vorhin schnell vergessen lässt.   

Alle Segel sind im Einsatz. Cayenne rauscht mit 8-9 Knoten in Richtung Bream-Head. Der Wind frischt auf 5-6 Bft auf, die Strömung haben wir mit uns - herrliches Segeln! 

Eine riesige Schule Delfine begleitet uns für 20 Minuten - ein gutes Zeichen und ein schönes Gefühl. Wir entschließen uns nach Great Barrier Island zu segeln. 52 Seemeilen später, um halb sieben Uhr abends fällt der Anker in der Nagle Cove. Der neue Autopilot hat seine Testfahrt mit Bravour bestanden - er funktioniert tadellos!

In Aotea, wie die Maori das Great Barrier Island nennen, begrüssen uns viele Vögel und dichte, tief hängende Wolken. Kaum steht unsere aufgewärmte Lasagne am Tisch, beginnt auch schon ein heftiger Regen die Salzschicht von Bord zu schwemmen.  

Wir heizen ein, kochen uns einen Tee und machen es uns so richtig gemütlich! 

Neuseeland / Nordinsel - Whangarei u. Dargaville

07. Oktober 2017

Whagarei - off we are

Endlich ist es soweit : Cayenne funkelt in neuem Glanz, die Vorräte sind aufgefüllt, das Auto wurde annonciert und war 2 Tage später verkauft - es läuft quasi wie am Schnürchen…..

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Wir legen uns noch 2 Nächte ans Courtesy-Dock und schlagen die reparierten Segel an, blasen das Dingi auf, nehmen es vom Deck und hängen es wieder an die Davits. 

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Die Fischer, die ihre beiden Kutter in der Werft gerade wieder seetüchtig machen, kommen noch vorbei, um Kontaktadressen auszutauschen. In ein paar Wochen werden Jeannie und Andrew wieder unterwegs sein und man hofft, sich in den Sounds im Süden oder sonst wo um Neuseeland wieder zu treffen.

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Und natürlich organisieren wir noch eine Abschiedsparty für unsere Freunde von der Zoonie und der Meridian Passage. Ich gebe mein Bestes und wir verwöhnen die Engländer und Neuseeländer mit einem italienischen Abend. Minestrone, Spinat-Lachslasagne und Tiramisu lässt die Herzen höher schlagen und nach ein paar Gläsern Rotwein überlegt Merv ernsthaft, ob er mit mir nach Fiji durchbrennen soll. 

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Wir verbrachten einen traumhaften Abend mit Barbara, Rob, Jeannie und Merv und werden heute nach dem Frühstück unsere Seebeine testen. Wohin die Reise gehen wird? Mal sehen - wir genießen die Freiheit, ganz ungezwungen entscheiden zu können….

30. September 2017

Whangarei

Der letzte Schliff….

Endlich geht was weiter bei uns! 

Cayenne befindet sich sozusagen in einem Spa und Wellness-Programm. Die Bordwände wurden bereits auf Hochglanz poliert, jetzt bekommt das Unterwasserschiff noch ein ordentliches Peeling - dh das alte Antifouling wird abgeschliffen.

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Als „Fouling“ wird die unerwünschte Besiedelung von Organismen am Schiffsrumpf verstanden. Dieser immer wiederkehrende biologische Prozess soll mit der Auftragung einer Beschichtung etwas verzögert werden. Die Farbe, die permanent toxische Stoffe an das Wasser abgibt., soll dem Anhaften von Entenmuscheln, Seepocken etc. entgegenwirken. 

Wir machen so ein Antifouling ca. alle 1 1/2 Jahre. 

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Wir haben Glück und das Wetter hält den ganzen Tag. So schaffen wir es und können 2 Anstriche in 10 Stunden machen. 

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20. September 2017

Whangarei - Emotionen :

Mitgefühl und Sorge, Ärger und Liebe!

Während sich die armen Menschen in der Karibik und an der Ostküste der USA noch lange nicht von „Irma“, einem der folgenschwersten atlantischen Wirbelstürme der Geschichte, erholt haben, trifft schon der nächste Hurrikan „Maria“ mit 260 Stundenkilometer auf den Inselstaat Dominica auf. 

Guadeloupe, US-Virgin Islands und St. Kitts & Navis und sogar Puerto Rico, das seit fast 85 Jahren von Hurrikans verschont geblieben ist, liegen auf der Route des nächsten Tropensturms, wieder einer der Kategorie 5. 

Mit tiefer Bestürzung lesen wir die Medienberichte und folgen voller Sorge den News. Alle betroffenen Menschen in den verwüsteten Gebieten haben unser tiefstes Mitgefühl. 

Auch bei uns war es in den letzten Tagen ungemütlich kalt, stürmisch und windig. Nachts hat es mit 40 Knoten geblasen, das Rigg hat gezittert und sintflutartige Regenschauer folgten. Nichts im Vergleich zu 250 Stundenkilometer - keine Verwüstungen, keine Überschwemmungen, keine Stromausfälle und keine Menschenleben in Gefahr - das fällt uns dazu ein und so nehmen wir diese kalte Schlechtwetterfront gelassen hin. 

Hannes widmet sich wieder einigen Reparaturen im Innenschiff, während ich weiterhin an meinen Filmprojekten arbeite. 

Die elektronische Batteriezündung an unserem Force 10 Gasofen  funktioniert schon seit einer Weile nicht. Hannes liest sich in die Materie ein, zerlegt das ganze Teil, schraubt, putzt, dehnt und fügt wieder zusammen. Das Ding funktioniert wieder einwandfrei!

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Wie er das gemacht hat? Bei Interesse bitte an den Herrn Kapitän wenden - aber es hatte irgendwas mit einer Feder und einem Kontakt zu tun, soweit hab ich das noch mitbekommen. 

Und dann ging natürlich auch wieder etwas kaputt an Bord. Unser guter Inverter hat den Geist aufgegeben. Ärgerlich, das ist nun schon der 2. in 10 Jahren. 

Ein Inverter, das ist so ein elektrisches Gerät, das Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln kann - das aus 12 Volt razzfazz 220 Volt herstellt. Diese Wechselrichter sind jetzt zwar nicht lebensnotwendig, erleichtern das Bordleben aber ungemein! 

Ergo: ohne Inverter gibt es am Ankerplatz oder unterwegs keinen Strom aus der Steckdose. D.h. zB keinen Nespresso zum Frühstück!

Klar muss sofort ein neues Teil her. Und jedes Mal, wenn wir eine Neuanschaffung machen, wird sie natürlich größer, schwerer, teurer, aber angeblich auch besser. 

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Wir haben also ein neues Spielzeug an Bord -  sind nun stolze Besitzer eines Victron 3000 - hohe Spitzenleistung, reiner Sinuswellenausgang ….was der alles kann!!! Hannes beschäftigt sich stundenlang damit, liest Bedienungsanleitung und Beschreibung, nimmt ihn auseinander, montiert ihn, schließt Fernbedienung an….. 

Und noch bevor ich am nächsten Morgen die Augen geöffnet habe, rieche ich ihn bereits: da steht mein unrasierter Mann, lächelt triumphierend und reicht mir einen dampfenden, frisch gebrauten Espresso „Dharkan“. 

Ich liebe ihn, diesen aufmerksamen, wild aussehenden Mann, diese dunkelgrüne Kapsel und diesen neuen, sündhaft teuren Inverter…..!

13. September 2017

Whangarei ….

und noch ein Film: 

10. September 2017

Whangarei - Filmprojekte: 

Wir sind der Bitte einiger Freunde nachgekommen und haben einen Teil unserer Reisen in Filmen dokumentiert. Die ersten beiden Exemplare wurden in den letzten Tagen auf Youtube hochgeladen und können nun „weltweit“ angeschaut werden. 

Liebe Leser, bitte berücksichtigt aber, dass wir keine Profis sind, sondern wirklich Amateure und dementsprechend „fehlerhaft“ gestalten sich die beiden Erstlingswerke. Die Tonqualität ist aufgrund unseres Equipments wohl nicht ganz eiwandfrei und bei einem Film (Südsee) fehlt bei Minute 55 für ca. 5 Minuten die Hintergrundmusik. Ich habe es noch nicht geschafft, diese zu ersetzen. 

Wie gesagt, die Filme wurden primär für unsere Freunde und die Familie zu Hause erstellt, da wir aber nicht die Zeit hatten, diese in Österreich allen zu zeigen, haben wir nun die Möglichkeit über Youtube genutzt und so sind die Filme nun der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Wir wünschen viel Vergnügen! 


05. September 2017

Whangarei - 

Arbeitslust 

Seit einigen Tagen hat sie sich nun endlich auch bei uns eingestellt: die Arbeitslust. 

Einen ganzen Tag lang haben wir das Deck mit Wasser und Reinigungsmittel geschrubbt, die Kuchenbude, das Hardtop von den grünen Algen befreit und im Cockpit die Schimmelspuren beseitigt. Auf den ersten Blick ist Cayenne jetzt schon wieder ganz ansehnlich. Aber es gibt noch viel mehr zu tun.

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Unsere Kleiderschränke wurden alle auf Feuchtigkeit und Schimmel untersucht und erfreulicherweise konnten wir feststellen, dass dieses Mal alles sauber und trocken geblieben ist. Da hab ich doch tatsächlich gute Vorarbeit geleistet (keine Salzrückstände!) und Cayenne konnte offensichtlich in Mexiko wirklich gut austrocknen.  

Da wir noch ziemlich viel Zeit haben und die Fremdarbeiten hier auch horrend teuer sind, hat Hannes sich vorgenommen dieses Mal die Rumpfarbeiten wieder selbst zu machen. Aus diesem Grund hat er sich eine gute Poliermaschine gekauft und mit dieser DeWalt steht er nun täglich so lange am Rumpf, bis ihm die Luft ausgeht und die Hände fast abbrechen. 

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Das Wetter spielt gut mit. Wir haben blauen Himmel und Sonnenschein und bei ca. 15 Grad Celsius lässt es sich gut arbeiten. Wenn dann der Regen, meist nachmittags kommt, dann sind wir eh bereits so geschafft, dass wir eine Pause brauchen. Den gemütlichen Aufenthaltsraum haben wir für uns alleine und während das Essen im Ofen vor sich hin schmort, gönne ich mir eine Yogastunde und Hannes beamt sich ins „Netz“.

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29. August 2017

Ein Ausflug nach Dargaville 

2 Masten am Hügel und eine wandelnde Enzyklopädie in der Kumara-Box

Der Himmel ist blau, die Luft ist glasklar und alles ist blitzsauber. Wir verlassen das Flughafengebäude, ich schließe meine Augen und atme einmal ganz tief durch - wie ich dieses Land liebe! Wir sind zurück im wunderschönen Neuseeland! 

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Die ersten Tage litten wir noch etwas unter dem Jetlag und der, für uns ungewöhnlichen Kälte. Das Wochenende war auch ziemlich verregnet und eiskalte Windböen ließen uns und Cayenne am Trockendock zittern. Doch heute Morgen strahlte wieder die Sonne und das Thermometer zeigte 17 Grad. Wer denkt da an Arbeit? Wir jedenfalls nicht - mein Mann packt mich ins Auto und überrascht mich mit einem Ausflug auf die andere Seite der Nordinsel. 

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Dargaville heißt das ca. 50 km entfernte Ziel, das ganz in der Nähe des längsten Sandstrandes von Neuseeland liegt.  Es gibt ein schönes Museum und auch die 2 Masten, die hoch oben am Hügel, hinter Bäumen versteckt, von der Straße aus sichtbar sind, wollen näher betrachtet werden. Es handelt sich um die beiden Masten der Rainbow Warrior, dem einstigen Forschungsschiff von Greenpeace. 

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1985 demonstrierte Greenpeace gegen Kernwaffentests der Franzosen in einem Tuamotus-Archipel. Das Schiff Rainbow Warrior lag damals im Hafen von Auckland, als es dort von Agenten des französischen Geheimdienstes versenkt wurde. 

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In Dargaville gibt es viele Rinder und Schafe und die Stadt ist auch als „Kumara-Capital“ bekannt. Kumara nennen die Maori mein absolutes Lieblingsgemüse: die Süsskartoffel. Keine Frage also, wohin wir fahren, als wir eine große Tafel mit der Ankündigung „Kumara-Box“ sehen. 

Der Bauer verkauft mir einen 10kg Sack und wir kommen ins Plaudern. Als er erfährt, dass wir Segler sind, da will er unbedingt, dass wir mitkommen in seine Kumara-Box (eine riesige Halle) - er müsse uns was Interessantes zeigen. 

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Zuerst stellt er uns noch  Barry vor und dann präsentiert er uns eine riesige Schatzkiste. Ein kleines Marinemuseum finden wir hier in dieser "Kumara-Box“ und mittendrin steht ein wandelndes Lexikon. Der 79 jährige Barry war zeitlebens Fischer und fast alles, was in diesem Raum ausgestellt ist, das hat er selbst gefunden und weiß genauestens drüber Bescheid. 

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Die Überreste dieses  Seeleoparden hat er im antarktischen Meer gefunden, in liebevoller Kleinstarbeit hat er die Knochenteile gereinigt und zusammengefügt. 

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Er zeigt uns die berühmten Toheroa-Muschel, die es so zahlreich an der Küste von Kaipara gab. In den 1950er Jahren wurde diese Delikatesse  in Dosenform nach Europa - vor allem nach Frankreich - exportiert und an der neuseeländischen Küste leider so überfischt, dass die Bestände dieser angeblich so schmackhaften Muscheln total zurückgegangen sind. Heute ist das Sammeln derselben verboten. 

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Der Maui-Delphin: der seltenste und kleinste Delphin, der akut vom Aussterben bedroht ist. Keine 50 Tiere gibt es mehr von dieser Art, die zu den ebenfalls endemischen Hector-Delfinen gehört, die wir im Frühjahr life in Oamaru gesehen haben.  

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Für sein Lebenswerk und seine intensive Zusammenarbeit mit der Neuseeländischen Umweltbehörde, den neuseeländischen Universitäten und sonstigen Marine und Wildlife-Institutionen  wurde der äußerst gebildete und sympathische Barry Searle bereits mit zahlreichen Auszeichnungen vom Department of Conservation und sogar von der Queen persönlich geehrt. 

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Es ist unglaublich, was dieser Mensch für ein Wissen hat! Nicht genug, dass wir eine gute Stunde lang eine private Führung der Extraklasse genießen konnten, dann werden wir auch noch von der Frau des Hauses auf Tee und Kuchen eingeladen! 

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So und nun war es aber an der Zeit und wir wurden ausgefragt. Woher wir denn nun genau kommen, wo wir überall schon gewesen wären mit dem Boot und ob es nicht oft sehr gefährlich auf hoher See wäre?

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Gerne geben wir Auskunft und genießen diesen unerwartet interessanten Nachmittag bei und mit den netten Kiwis. Und dem lieben Barry hats wohl  auch besonders  gut gefallen, denn beim Abschied zieht er mich ganz keck zu sich runter und drückt mir völlig unerwartet einen liebevollen, festen Schmatz auf die Wange.