Reise 2009 Karibik und Venezuela


22. Dezember 2009

Road Town, Tortola, BVI`s

74 Stunden und 406 Seemeilen später sind wir, und das war wirklich nicht geplant, in den malerischen Hafen von Road Town eingelaufen. Nach Überquerung des Sir Francis Drake Channel sahen wir bereits die schöne, kleine Stadt mit den hier täglich ein- und auslaufenden Kreuzfahrtschiffen.

Wir wollten ursprünglich nach Sint Maarten, um die defekte Kupplung unseres Autopiloten zu erneuern.
Es ist wieder einmal unserem Freund Tomy Palmetshofer 
zu verdanken, dass wir diese 406 Seemeilen nicht per Hand steuern mussten, was aufgrund der Wind und Wellenverhältnisse extrem ungemütlich und anstrengend geworden wäre. Tomy hat sofort auf unser „Hilfe-Mail“ reagiert und uns postwendend „den“ Tipp schlechthin gegeben, wie wir evtl. eine notdürftige Reparatur vornehmen könnten. Danke Tomy!!!!!


Somit hatten wir in den mondlosen Nächten die Gelegenheit den mit Sternen übersäten Himmel mit seinen ungewöhnlich vielen Sternschnuppen zu betrachten. Durch den Großen Wagen (oder auch großer Bär genannt) konnten wir den Polarstern am nördlichen Horizont leicht finden und auch das Gegenstück dazu auf der Südhalbkugel, das Kreuz des Südens, dessen Sterne Gamma und Alpha den „langen Balken“ bilden, welcher ungefähr in Richtung Südpol zeigt.

Orion mit seinen drei Königen stand direkt über uns. Laut Griechischer Mythologie verwandelte Artemis den Riesen Orion in ein Sternbild, weil er sie beleidigt hatte….und Hannes nimmt sich das offensichtlich zu Herzen, er trägt mich förmlich auf Händen – schließlich möchte er nicht als „großer Esel“ am Sternenhimmel landen….

Kreuzfahrtschiff vor Tortola, Road Harbour BVI`s

13. Dezember 2009

Blanquilla Venezuela

Die Törnplanung sollte man beim Segeln wirklich vorrangig mit dem Wettergott machen!
Eine frische Brise wehte von Osten und eine leicht bewegte See machte das Aufkreuzen auch nicht angenehmer auf unserem Weg in Richtung Los Testigos. Aufgrund der starken Strömung stellten wir nach 10 Meilen fest, dass wir erst 1,8 Meilen an Strecke gutgemacht hatten und laut Wetterbericht sollte in den nächsten Tagen noch stärkerer Wind aus Osten kommen. Wir konnten uns also gut ausrechnen, was es für uns bedeuten würde, wenn wir unseren ursprünglichen Weg in Richtung Grenada fortsetzen würden…...

Wir überlegten, welche Alternativen wir hätten – und entschlossen uns kurzerhand abzufallen und nach Blanquilla zu segeln. Diese Insel liegt etwas abseits der Seglerroute, ca. 60 Seemeilen nördlich von Isla Margarita, wird nur von einigen Fischern bewohnt und neben der Coastguard hat auch das Militär hier einen Stützpunkt.

Mit dem Fernglas sehen wir zu unserer Überraschung doch Segelmasten in der Bucht von Playa Yaque im Westen und welche Freude – da liegen auch Cordula und Andreas mit ihrer schönen Aphrodite, die wir bereits vor Jahren in Griechenland kennen gelernt haben.

Am nächsten Tag kommen lokale Pirogen und bitten um Wasser und Verbandszeug – ein junger Mann hatte eine böse Wunde über dem Auge – und dann war da noch der kleine 10 Jährige, der gerne etwas „pan“ wollte…. Gegen 25 Liter Wasser, Kekse und fünf Dosen Bier gab es für uns auch einen tollen, frischen Lobster und unsere Segelfreunde bekamen frischen Fisch, den wir abends am weißen Sandstrand unter den 2 einzigen Palmen gemeinsam grillten.

Wir unternehmen Ausflüge mit dem Dinghi in die Americana Bay, wo sich vor Jahren ein Ami ein Häuschen gebaut hatte, entdecken tolle Korallen, umgeben von vielen bunten Fischen und ich tauche erstmals durch einen Felsbogen – ein aufregendes und unvergessliches Erlebnis….

Mein erster Lobster an Bord...

08. Dezember 2009

Pueblo de la Mar - heute Porlamar

Bevor wir Pueblo de la Mar, wie Porlamar früher einmal geheißen hat, verlassen, flanieren wir noch einige Male durch die außerordentlich belebten Strassen.

Rund um den Plaza Bolivar haben auch sonntags die meisten Geschäfte offen. Straßenhändler bieten an rollenden Tischen oder gleich am Boden ihre Waren feil und lokales Fastfood wie zb Arepa findet reißenden Absatz. Besonders angetan haben es mir aber die wirklich frisch gepressten Obstsäfte, die ebenfalls an jeder Ecke angeboten werden.
Hannes hingegen scheint sich neuerdings für Damenwäsche zu interessieren, er ist von den Auslagefenstern gar nicht mehr wegzubekommen!

Venezuela ist ein Land voller Gegensätze – in jeder Beziehung – egal ob landschaftlich oder politisch. Von einigen Menschen wird Staatspräsident Hugo Chavez als Nationalheld und Reformer verehrt, während andere sobald sie seinen Namen hören lautstark und heftig ihren Unmut kundtun.

Uns hat Venezuela jedenfalls sehr gut gefallen und vielleicht werden wir wiederkommen – um dann aber auf jeden Fall viel länger hier zu bleiben….

Hier shopped auch Hannes gerne....

28. November 2009

Chacachacare / Venezuela

Nach einem sechswöchigen Heimaturlaub in Österreich sind wir nun also wieder in Venezuela. Der Jetlag und die 30 Grad Temperaturunterschied machen uns einige Tage zu schaffen, doch sind wir überglücklich unsere Cayenne unversehrt in Chacachacare anzutreffen.

ASTIVAMAR

heißt die neue Marina dort und sie wird vom Sohn eines Österreichers „Michael Plaut“ geführt. Michael spricht perfektes Englisch und ist sehr bemüht einen äußerst guten Service zu bieten. Die Marina verfügt über ca. 300 Landliegeplätze, der Travellift hebt bis zu 100 Tonnen und auch Katamarane bis zu einer Breite von 9 m können hier an Land gehoben werden.
Die Preise sind in Ordnung und bestimmt wird dieses Areal bald von vielen ausländischen Yachtbesitzern aufgesucht werden. www.astivamar.com – in Arbeit!

Der kleine Ort Chacachacare befindet sich im westlichen Teil von Isla Margarita und erinnert mit seiner kahlen wüstenhaften Landschaft ein bisschen an ein Dorf im Wilden Westen. Nur eine schmale asphaltierte Straße unterbricht die staubige Umgebung. Wild streunende Hunde trotten neben den kleinen barfuß laufenden Kindern her, die ein wenig schüchtern uns Fremde bestaunen.

Die Häuser sehen sich alle ähnlich, der Mauerputz bröckelt ab, die Fenster sind vergittert, aber die Türen stehen alle offen und man kann in die ärmlichen Behausungen sehen.

Hinter einer vergitterten Tür entdecken wir einen „Supermarkt“. Neben vielen Spirituosen werden Haushaltsartikel und Grundnahrungsmittel angeboten und gleichzeitig trifft man sich hier zum kalten Bier und Nachmittagstratsch. Abends gibt es auch lautstarke Musik aus einem Radio….
Frisches Obst und Gemüse werden hin und wieder von einem fahrenden Händler gebracht, der sein Ankommen mit lautem Gehupe ankündigt.

Wir melden uns bei einem Venezolaner zum Abendessen an. Es gibt Fisch oder Fleisch mit Reis und Salat um 15 Bolivar – das sind 2 Euro! Die Getränke muss man aber selbst mitbringen. Von der Strasse aus gelangt man direkt in das Wohnzimmer und dann ist man bereits im Esszimmer, das aus einem Tisch mit 6 Stühlen besteht. Es ist nicht ratsam sich umzusehen, denn es ist extrem staubig und schmutzig! Aber schmecken tut es uns hervorragend und der Wirt und seine Mama strahlen uns an, als sie sehen, dass wir alles aufgegessen haben und unser „muy bien“ haben sie wohl auch verstanden….

Unser Wirt und seine Mutter

11. Oktober

Porlamar / Venezuela

Was für ein Unterschied! Schon von weitem sehen wir die gigantischen Hochhäuser in den Himmel ragen. Wir erreichen Isla Margarita noch vor Sonnenuntergang und wieder liegen viele uns bekannte Schiffe auf der Reede in Porlamar.

Das Einklarieren übernimmt Juan Baros für uns, er klärt uns über die örtlichen Gegebenheiten auf, warnt uns vor den Straßenhändlern, die Geld wechseln wollen und ist quasi die zentrale Ansprechperson für die große Seglergemeinschaft vor Ort. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl.

Da die Insel zollfreies Gebiet ist, kommen auch viele Venezolaner und kaufen vor allem Spirituosen und Markenmode. Neben dem offiziellen Bankwechselkurs gibt es auch einen florierenden Schwarzhandel. Dadurch ergeben sich für uns Touristen ungeahnte Möglichkeiten günstigst einzukaufen. Man bekommt für einen US Dollar den fast dreifachen Gegenwert und für einen Euro noch wesentlich mehr ausbezahlt.
400 Liter Diesel kosten dadurch 5 Euro und für Flüge nach Deutschland und retour bezahlt man nicht einmal Euro 200!!!

Gemeinsam mit Freunden mieten wir uns einen Tag lang einen freundlichen Taxifahrer zum Spottpreis von 25 Euro. „Ricardo“ zeigt uns seine Insel. Er führte uns zu Wasserfällen, Kirchen, Forts und kleinen Fischerdörfchen und natürlich in die Hauptstadt La Asuncion. Wir verständigen uns mit ihm in einem Kauderwelsch aus Spanisch und Deutsch und Ricardo ist glücklich seinen deutschen Wortschatz aus der Schule an den Mann bringen zu können.

Die Kriminalität ist hierzulande sehr hoch und nach Sonnenuntergang empfiehlt es sich, sich entweder an Bord oder an bekannt sicheren Plätzen aufzuhalten. Man muss auf alles fürchterlich aufpassen, aber die Menschen sind freundlich, höflich und auch sehr hilfsbereit.

Wir werden bestimmt noch viel mehr von diesem schönen Land berichten können……

Ricardo zeigt uns seine Insel....

01. Oktober 2009

Los Testigos – Venezuela

Erstmals befinden wir uns im berüchtigten Venezuela!
Nach einer Überfahrt von 19 Stunden fiel unser Anker auf Los Testigos, einer Inselgruppe, die sich rund 40 Seemeilen vor der venezolanischen Küste befindet.

Auf diesen Eilanden wohnen nur ca. 160 Menschen, die ausschließlich von der Fischerei leben. Es gibt keine Fährverbindung, kein einziges Gasthaus und auch keinen Supermarkt. Lediglich eine Station der Küstenwache befindet sich auf Los Iguanas, wo wir die Aufenthaltsgenehmigung für 2 Tage erhalten haben.

Dementsprechend ruhig und einsam gestaltet sich das Leben und die Natur ist hier unbeschreiblich schön. Ganze Kolonien von Pelikanen und Fregattvögel sind genauso zu beobachten wie die verschiedensten Arten von Echsen. Das Wasser ist glasklar und das Schnorcheln wird hier wieder zu einem Erlebnis.
Schade, dass wir schon weiter müssen, weil hier kann man ohne Probleme einige Wochen verbringen.

Das einzige Schiff am Ankerplatz Los Testigos VEN

21. September 2009

Seit Freitag sind wir wieder dort, wo wir hingehören.
Schlussendlich hat doch noch alles funktioniert und wir schwimmen wieder im gewohnten Element, nicht zuletzt deshalb, weil die „rainy season“ heuer ihrem Ruf nicht gerecht wurde und wir fast drei trockene Wochen an Land erleben konnten.

Wegen der enormen Hitze haben wir sogar die Polierarbeiten an einheimische Arbeiter abgegeben, während wir nun wirklich richtig entspannt am Pool liegen konnten…..

Ein Ausflug führte uns in den Süden der Insel, wo ein Großteil der über 40% zählenden indischen Bevölkerung lebt. Wir besuchten eine Indische Messe und hatten auch die Gelegenheit die pulsierende Stadt Chaguanas kennen zu lernen.

Letzte Besorgungen für Freunde werden noch gemacht, aber morgen Dienstag werden wir ausklarieren und die 80 Seemeilen bis Grenada segeln, um nach einem kurzen Zwischenstopp gleich weiter zu den venezolanischen Inseln Los Testigos zu fahren.

Zuvor werden wir in Grenada endlich unsere neue Segelgarderobe in Empfang nehmen und wir sehen uns jetzt schon in Gedanken damit in Richtung Venezuela rauschen…!

...noch 100 Meter bis ins gewohnte Element!

12. September 2009

Wasser in Sicht!

……aus einer Woche sind bereits zwei geworden und wie es uns viele liebe Seglerkollegen hier prophezeit haben, stehen wir noch immer an Land! Doch keine Bange, ein Ende ist absehbar!

Unser Unterwasser wurde abgeschrubbt, Primer aufgetragen und das schokoladenbraune Antifouling macht sich neben der bronzen glänzenden Schiffsschraube wirklich prima!
Einzig der neue rote Streifen macht uns noch ein bisschen Sorgen, wir sind aber zuversichtlich, dass Allen und seine Männer unter unseren wachsamen Augen auch diese Hürde noch zu unserer Zufriedenheit bewältigen werden.

Obwohl heute Samstag ist, kamen die Arbeiter wieder frühmorgens, einige sind bereits eifrig damit beschäftigt den Rumpf zu polieren und Nigel plagt sich mit dem neuen Wasserpass!

Nach 14 fast regenfreien Tagen macht es uns nun auch gar nichts aus, dass der Himmel sich jetzt schwarzblau verfärbt hat und das erste Donnergrollen ordentliche Regenschauer ankündigt….

Regen kündigt sich an!

03. September 2009

H A U L O U T

18 Monate lang bewegte sich unsere Cayenne ausschließlich im Wasser und so ist es wieder einmal an der Zeit unserem schwimmenden Zuhause einen Beauty- und Wellnessaufenthalt zu gönnen.

Als wir unser braves Schiffchen dann mit ihren 14 Tonnen schwer in den Gurten des Travelifts hängen sahen, wussten wir, dass dies auch schon dringend notwendig war!

Algen, Muscheln, Krabben und anderes Getier hat sich bereits unter der Wasserlinie angesiedelt und auch die Schraube und das Ruder sind überwuchert mit kleinen weißen Seepocken.

Seit drei Tagen kratzen 2 Arbeiter mit einem Stemmeisen die vielen Schichten Antifouling der letzten Jahre vom Rumpf – eine äußerst mühsame und schweißtreibende Arbeit, zumal die Sonne seit Tagen gnadenlos vom Himmel brennt…

Für das Ergebnis der Arbeiten ist dieses Wetter natürlich von großem Vorteil, denn das Epoxy muß ordentlich austrocknen können bevor der neue Unterwasseranstrich angebracht wird und so hoffen wir, dass die Regensaison ihrem Namen zumindest in den nächsten 10 Tagen nicht gerecht werden wird!

Unsere Schiffsschraube hat Peeling nötig!

30. August 2009

S a n t i n a & C o

Juchuuuu – unser Wassermacher ist installiert und beim Probelauf machten wir 170 Liter bestes Trinkwasser aus der schrecklichen Hafenbrühe von Chaguaramas! Wir haben es dem unermüdlichen Einsatz unseres Freundes Horst Bressel zu verdanken, dass die vielen unvorhergesehenen Probleme einer hervorragenden Lösung zugeführt werden konnten.

Heute hatten wir also erstmals Zeit, um durch die Marinas zu schlendern. Wie klein ist doch die Seglerwelt! Da stehen hier im fernen Trinidad Boote an Land, deren Eigner wir schon lange kennen. Die SANTINA unserer Freunde Uschi und Norbert im Hochsicherheitsbereich genauso wie APHRODITE, die wir das erste Mal 2004 in Brindisi getroffen haben. Bei ANNA X fällt mir ein unvergessliches Herbstfest auf Fuerteventura ein und bei KIKI 
viele, viele kulinarische Höhepunkte von La Graciosa bis Guadeloupe…..


Catherine und Marc von JASON haben uns vor der Küste Siziliens aufgelesen, als uns beim Dingi der Sprit ausgegangen war und KUHELA haben wir durch unsere Freunde von der EILAND kennengelernt, die ebenso wie CASSIOPEIA und BAJAZZO 
auf der Nachbarinsel Grenada an Land stehen….


Immer wieder sind wir traurig, wenn wir von liebgewordenen Freunden Abschied nehmen müssen, aber es bestätigt sich wieder, dass man sich immer zweimal im Leben trifft……

Vielen herzlichen Dank, lieber Horst!!!

25. August 2009

Seit einigen Tagen liegen wir in der Marina Coral Cove. Es ist drückend heiß und der Pool, den es hier gibt fühlt sich an wie eine große warme Badewanne.

Frühmorgens werden wir von dem Gezwitscher hunderter Vögel geweckt, Papageien kreisen paarweise am Himmel, riesige Kakerlaken flitzen durch die Gegend und Ratten so groß wie Katzen beobachten uns beim Abendessen in den Speiselokalen….

Die Häuser in der Stadt sind alle mit Zäunen umgeben, die mit Stacheldrahtrollen abschließen, Fenster und Terrassen sind vergittert und die Marinas hier verfügen noch zusätzlich über Security-Personal, Wachhunde und nachts werden die speziell gesicherten Abstellplätze für Yachten taghell beleuchtet.

Trinidad ist kein ungefährliches Pflaster und laut Statistik werden hier täglich 1,5 Menschen getötet, wobei laut Insidermeinungen heuer die Schallmauer von 2 Morden pro Tag durchbrochen werden wird….

Hier in Chaguaramas fühlen wir uns trotzdem sicher und konnten auch schon einiges erledigen. So besitzen wir bereits das Visum, um auch die Vereinigten Staaten von Amerika besuchen zu können und auch der Einbau unseres Wassermachers schreitet zügig voran….

Chaguaramas Coral Cove

16. August 2009

Chaguaramas / TRINIDAD

Nach einer Überfahrt unter Motor liefen wir um 5 Uhr morgens in die naturbelassene Scottland-Bay ein. Die restlichen Stunden dieser lauen Sommernacht verbrachten wir im Cockpit und lauschten den Geräuschen des uns umgebenden Dschungels unter einem unbeschreiblich klaren Sternenhimmel.

Nur 3 Meilen weiter der Schock:
Die Reede von Chaguaramas gleicht einem verdreckten Industriehafen in ländlicher Umgebung.
Öl, tote Fische und Müll jeglicher Art treiben im Wasser und ausgediente Schiffe rosten vor sich hin.

Die Luftfeuchtigkeit beträgt an manchen Tagen beinahe 100% und es wird schwierig bei permanenten Regenschauern das Schiff gut durchzulüften, um Schimmel fernzuhalten. In der Hauptstadt Port of Spain stehen wir nach einem 20 minütigem Regenguss bis zu den Waden im Wasser, die Autos stecken bis zu den Scheinwerfern in einer tiefbraunen Drecksuppe.

Dieser Platz hat aber auch seine unbestrittenen Vorteile:
Zum Ersten bekommt man hier alle nur erdenklichen Ersatzteile und zum Zweiten ziehen die beiden ersten tropischen Stürme ANA und BILL weit im Norden an uns vorbei…..

Leider wieder kein green flash...

10. August 2009

Adieu Sarah, Adieu Selina und Adieu Tobago!

Gestern verließen uns unsere beiden Nichten Sarah und Selina, nachdem wir gemeinsam 4 wundervolle Wochen auf der schönsten der karibischen Inseln verbracht hatten.

Wir wanderten durch Regenwälder, schnorchelten zwischen farbenprächtigen Korallenriffen im türkisblauen Wasser, unternahmen abenteuerliche Nachtspaziergänge und grillten selbst gefangenen Fisch am weißen, einsamen Sandstrand bei Vollmond.

Unsere beiden Mädels haben mit ihrem Humor und ihren geistreichen Einfällen diese Zeit unvergesslich für uns gemacht.
Der Abschied von dieser paradiesischen Insel fällt uns schwer, doch fühlen wir uns erholt genug um die bevorstehenden Arbeiten am Schiff in Trinidad in Angriff zu nehmen.

Mit einem weinenden Auge heißt es morgen Leinen los und mit einem lachenden freuen wir uns jetzt schon auf die vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen, die uns noch bevorstehen……

Bucht von Castara

31. Juli 2009

Vorbei am Pigeon Point und der Buccoo-Bucht segeln wir in die kleine idyllische Mount Irvine Bay. Von hier aus starten wir mit der Crew von BAJU unseren geplanten Wandertag durch die Insel.
Unseren ersten Stopp machen wir an einem unglaublich schönen Sandstrand, den wir ganz für uns alleine haben. Wir spielen Beachball und Frisbee und lassen uns von den hohen Wellen durch das angenehm warme Wasser tragen.

Anschließend gibt es noch eine Jause zur Stärkung und weiter geht es auf der Suche nach einem Geo-Cache. Vinnie, der Neffe von Stefan führt uns (Muggles!) mittels GPS zielstrebig durch den Dschungel und nach ca. 1 Std. erreichen wir den vom Internet vorgegebenen Wegpunkt, an dem auch wirklich ein Schatz vergraben liegt.

Auf dem Rückweg durch das Bird-Sanctuary können wir noch die verschiedensten Vogelarten bei der Fütterung beobachten bevor wir schon ziemlich müde bei großer Hitze den Nachhauseweg antreten.

Für das Abendessen werden noch frische Fische gekauft und beim BBQ sind wir einstimmig der Meinung:

„another beautiful day in paradise…“ verbracht zu haben!

Pelikane

28. Juli 2009

"Wetten, dass…….

man es schafft Sarah, Selina und Sabine samt Schnorchel, Maske und Flossen von ca. 3 m Tiefe innerhalb von 3 Sekunden ins Dingi zu befördern?"

Seit einigen Tagen hat sich unter unserem Boot ein so genannter Saug- oder Knochenfisch eingenistet. Diese Spezies lebt in Symbiose mit Haien, sie saugen sich an ihnen fest und befreien sie von Parasiten. Unser neues Haustier wurde von unseren Mädels natürlich schon getauft, hört nun auf den Namen „Hansi“ und wird täglich brav mit Keksen und Brotstückchen gefüttert.

Vor einigen Tagen, nach einem ausgiebigen Frühstück mit Baju, überredeten mich die Gören mit ihnen gemeinsam ins kühle Nass zu springen und Hansi beim Fressen zu beobachten.
Ich ließ mich nicht lange bitten und auch unsere wasserscheue Sarah war gerade dabei, richtig Spaß im Wasser zu haben und wurde von Selina und Sabine zum Apnoetauchen überredet.

Mir war schon etwas kalt und so zog ich mich nach relativ kurzer Zeit ins Beiboot zurück und plötzlich stürzten meine drei Tauchmäuse beinahe gleichzeitig kopfüber ins Dingi herein….!

Was war passiert?
Meine Mädels waren gerade auf ca. 3 m Tiefe unterwegs, als Sabine unmittelbar neben Selina einen ca. 2m großen Sandbankhai herumschwimmen sah….….! Vom sicheren Beiboot aus beobachtet wir mit den Taucherbrillen „Köpfchen unterm Wasser….“, wie dieser große Dicke dann auch noch mit vier kleineren Kollegen (ca. 1 m!) seine Kreise um unsere Cayenne zog…..

Wie ihr euch vorstellen könnt, ging an diesem Tag keiner von uns mehr ins Wasser und war dann für diesen Tag nur noch „Wellnessen und Liming on Bord“ angesagt….!

Unser Haustierchen "Hansi"....

21.Juli 2009

Urlaub vom Aussteigerleben…

Seit nunmehr eineinhalb Wochen sind unsere beiden jungen Ladies an Bord und für uns ergibt sich dadurch eine sehr willkommene Abwechslung zu unserem Bordalltag.

Man könnte uns beinahe für „Pauschaltouristen“ halten: geduscht wird an Land, wir essen bei KFC und mischen uns unters sonnenbadende Volk am weißen Sandstrand!
Folglich werden wir auch permanent von Strandkeilern belästigt, die versuchen gerade uns Bootstouren und Schnorcheltrips aufzudrängen…

Natürlich unternehmen wir diese Ausflüge nach wie vor auf eigene Faust. So haben wir z.B. einfach ein sogenanntes Roadtaxi aufgehalten und Averil Boxhill führte uns einen ganzen Tag lang quer durch die Insel. Er zeigte uns die schönsten Plätze seiner Heimat und erklärte uns wie man sich beim Obstkauf die üblichen „Touristensteuer“ erspart.
Wir kaufen Fisch direkt bei den Fischern und so kam es, dass sich einer von ihnen, Joe, bereit erklärte uns zu einem nächtlichen „Turtlewatch“ zu begleiten. Schildkröten sahern wir zwar leider keine, aber Sarah und Selina hatten dadurch die Möglichkeit hinter die Fassaden der Einheimischen zu schauen.

Diese vielen Eindrücke und vielleicht auch der lustige Spieleabend auf dem Katamaran Baju unserer Freunde Heike und Stefan, veranlasste die Mädels uns den Titel „COOLSTE VERANDTE“ zu verleihen, den Sabine und ich mit großem Stolz entgegennahmen….

Spieleabend auf Baju

15. Juli 2009

T O B A G O

Die Überfahrt von Grenada beginnt mit einer leichten Brise aus Ost und so segeln wir gemütlich bis in die frühen Morgenstunden dahin. Gegen 4 Uhr morgens bemerkt mein Skipper, dass wir absolut keine Geschwindigkeit über Grund machen – eine starke N-Westströmung verhindert ein Vorwärtskommen und so müssen wir die restlichen 20 Meilen leider unter Motorengebrumme absitzen.

Als Ansteuerungspunkt haben wir uns die Store Bay ausgesucht. Eine mit Palmen umsäumte Bucht mit feinem Sandstrand, die unmittelbar in der Nähe des Internationalen Flughafens liegt.
Wir machen an einer Boje fest und fahren mit einem lokalen Roadtaxi (Preis TT-D 6,00 = 0,66 Euro) zum Einklarieren in die Hauptstadt Scarborough.
Die Formalitäten bei Zoll und Immigration werden relativ rasch von den sehr freundlichen Beamten erledigt und nun kann unser Urlaub beginnen.

Am Sonntagabend nehmen wir unsere beiden Nichten Selina und Sarah in Empfang. Ziemlich blass und erschöpft fallen sie uns nach ihrem 18 Stundentrip von Graz via Frankfurt glücklich in die Arme!
Gleich am nächsten Tag erkunden wir gemeinsam die nähere Umgebung.
Mit dem Dingi fahren wir in das über 12 km2 große Buccoo Reef. Dieses großartige Labyrinth wächst seit über zehntausend Jahren und gleich bei unserem ersten Schnorchelgang begegnen uns Rochen, Papageien-, Straßenkehrer- und franz. Kaiserfische u.v.m.

Am berühmten Pigeon Point belohnen wir uns mit einer „real homemade icecream“ und am Nachhauseweg kaufen wir direkt bei den Fischern fangfrischen Red Snapper für unser BBQ an Bord…..

Hurra jetzt sind sie endlich da!!!!

02. Juli 2009

Spirited Lady of Fowey – ein Juwel in der karibischen See!

Bereits in St. Lucia zwischen den Pitons lernten wir eine attraktive Engländerin kennen, die mit zwei jungen Männern ebenfalls einen Landausflug machte. In Bequia trafen wir sie wieder und schließlich hier auf Carriacou kamen wir näher ins Gespräch.

Bei Rumpunch und Steelbandklängen wurden wir eingeladen mit ihr am folgenden Tag nach Petit Martinique (PM) zu segeln, um dort dem Fest des Fisherman`s day beizuwohnen.
Gemeinsam mit Heike und Stefan erschienen wir pünktlich an der Reling ihrer Yacht.
Was uns dort erwartete ist nicht ganz einfach zu beschreiben:

Komplett aus Holz gebaut, mit klassischen Linien und glänzenden Beschlägen vermittelt die 56 Fuß oder 17 m lange Yacht den Eindruck, als wäre sie schon 50 Jahre alt! Staunend erfuhren wir, dass SUSI ihr Schiff nach 2,5 Jahren Bauzeit erst im vergangenen Oktober übernommen hat. Weiters erzählte sie uns, dass James Bond mit einem baugleichen Schwesterschiff in Golden Eye durch die Lagune von Venedig segelte….

Wir waren ziemlich beeindruckt und nachdem Segel gesetzt wurden und wir hoch am Wind in Richtung PM rauschten auch höchst begeistert! Die Segler unter euch wissen was es heißt bis zu 25 Grad am scheinbaren Wind segeln zu können. Das alles unspektakulär – sogar das Plätschern der Wellen erschien uns wie durch Zauberhand gedämpft.

Am Ziel angekommen wurden wir eingeladen dem anwesenden Minister vom Staate Grenada die Hand zu schütteln, mit ihm auf den Festtag anzustoßen und von den lokalen Speisen zu probieren….

Obwohl die Spirited Lady über modernste Technik verfügt, möchte sie Susi nicht alleine segeln und so bietet sie jungen Menschen die Möglichkeit ohne Bezahlung bei ihr anzuheuern. In der Seglersprache heißt das „Hand gegen Koje“ und bedeutet, dass die jungen Leute dafür ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stellen.

Peter, Will und Matt haben ihren Job großartig gemacht und so konnten wir diesen Sonntagsausflug so richtig genießen.

Vielen herzlichen Dank an Susi und ihre Crew der Spirited Lady of Fowey!

Susi am Steuer ihrer Spirited Lady of Fowey

27. Juni 2009

Carriacou

Die Strecken von einer Insel zur anderen sind hier in den Grenadinen ja eigentlich kaum erwähnenswert. Nach nur wenigen Seemeilen, meist mit 15 Knoten Ostwind, ist man auf der nächsten Insel. So verlassen wir Union Island und auf dem kurzen Weg nach Petit St. Vincent segeln wir an zwei winzigen Sandhügelchen vorbei, beide keine 2 m hoch, Pinese und Mopion und auf letzterem steckt weithin sichtbar der berühmte Sonnenschirm aus Palmwedeln im weißen Sandboden…..

Wir verbringen nur eine Nacht vor der idyllischen Hotelinsel PSV und vorbei an Petit Marinique geht es nach Carriacou, was soviel wie „von Riffen umgeben“ bedeutet.

Gemeinsam mit Nannie und Ben wollten wir am Nachmittag einen Erkundungsspaziergang in Hillsborough machen. Es war fürchterlich schwül und so kehrten wir sehr bald in die nächstbeste Bar ein. Das Lokal verfügte über eine herrliche Terrasse direkt am Meer und plötzlich begann es heftig zu regnen und Sturmböen fegten über die Bucht.
Die Männer bestellten Bier, Kaffee gäbe es keinen murmelte das ca. 15 jährige Mädchen höflich, aber nicht unbedingt überzeugend. Ich wagte einen weiteren Versuch und als ich suchend in die Küche blickte entdeckte ich da auch eine nette Omi, adrett gekleidet mit Hütchen in einer Ecke sitzend. Ihre Augen blitzten und ganz überzeugend sagte sie laut „aber natürlich gibt es Kaffee für Sie!“.
Mehr Probleme schien der gewünschte Rotwein zu machen. Ben organisierte ihn selbst im gegenüberliegenden Supermarkt, der übrigens auch der betagten Dame mit Hut gehörte! Geöffnet und serviert sollte er vom scharzen Mädchen werden. Als wir nach 10 minütigem Warten nachfragten, erklärte sie uns, dass sie keinen Korkenzieher hätte und bei diesem Regen unmöglich visavis ins Geschäft laufen könne….“

Ben grinste sie mit süffisantem Lächeln an:“Gut, dann geh ich eben selber, aber mein Hemd wird ja auch ganz nass……“
Worauf das schlagfertige junge Fräulein ganz keck erwiderte: „…but you can buy a new T-Shirt too!“

Mopion

23. Juni

Union Island Clifton Harbour

Wir liegen vor Anker im „Hafen“ von Clifton und viele unserer deutschen, holländischen und österreichischen Freunde haben sich ebenfalls hier eingefunden, um den hiesigen Karneval zu feiern.

Als Auftakt des Dreitagesspektakels sollte Freitagabend die Miss Afrika gekürt werden.
Ein ganzer Bus wurde von unserer Flotte für die Anreise nach Ashton in Beschlag genommen und ein paar enttäuschte Männergesichter gab es dann doch, als bekannt wurde, dass die Missen ungefähr 12 Jahre alt sein sollten..
Als der Sänger der angekündigten Steelband uns dann noch mitteilte, dass er erst weit nach Mitternacht sein Bestes geben wollte, spiegelte sich auch ein wenig Enttäuschung in den Gesichtern der weiblichen Anwesenden wieder….Der Höhepunkt der Veranstaltung wäre dann gegen 5 Uhr morgens, wo nahezu alle Einwohner der Insel auf die Strasse stürmen wollten und tanzend den Karneval begrüßen würden….

Tja - so lange haben wir dann leider doch nicht durchgehalten, aber immerhin war es fast 2 Uhr morgens, als wir uns von den gutgelaunten Frauen und Männern in der lokalen Bar fröhlich verabschiedeten, mit welchen wir mehrere Stunden ausgelassen getanzt und gefeiert haben.

Am nächsten Tag gab es einen Straßenumzug bestehend aus einem kleinen Truck, der eine fünfköpfige Band und einen Anhänger voll maskierter Kinder im Schritttempo durch die Hauptstraße auf und ab führte. Eine johlende Menschenmenge folgte hinterher und je später der Nachmittag, desto intensiver wurden die hüftschwingenden Bewegungen zu den immer lauter werdenden karibischen Klängen………ganz wie bei uns zu Hause am Faschingdienstag im Gemeindesaal!!

Janti`s Happy Island vor Union Island

18. Juni 2009

Begegnungen mit Rochen, Schildkröten und unserem ersten HAI:

Mayreau:

Dieses winzige Inselchen mit weniger als 500 Einwohnern entpuppt sich als die Pforte zum Paradies! Wir laufen in die Salt Whistley Bay im Norden ein und es erwartet uns glasklares Wasser, ein weißer Sandstrand und gleich im Anschluss ein Resort, das entzückend mit strohgedeckten Steinhäuschen anmutig in einem sehr gepflegten Palmenpark, zum Verweilen einlädt.

Bei meinem morgendlichen Schnorcheltrip begegne ich einem gefleckten Adlerrochen und ich gebe zu, dass ich sehr verängstigt war, als ich so alleine diesem schwarzen Fisch mit den weißen kreisförmigen Flecken, den dreieckigen riesigen Brustflossen und dem langen Peitschenschwanz auf 2,5 m Wassertiefe folgte.
Aber dieser Teil der Grenadinen sollte noch viel mehr für uns zu bieten haben:
Nach einem schönen Spaziergang durch die Insel, wo wir schon einen atemberaubenden Blick auf die Tobago Cays werfen konnten, waren wir nicht mehr zu halten. Anker hoch und auf ging es zum Naturpark bestehend aus den vier unbewohnten Cays und dem Horse Shoe Reef – dem wohl schönsten Platz, den die Karibik zu bieten hat!

Gleich um den Rumpf unserer Cayenne können wir Papageienfische, Kofferfische, Federschwanz-Stechrochen und vieles mehr beobachten.
Dann hatte ich auch noch das besondere Glück zwei riesigen Schildkröten bei der Fortpflanzung zusehen zu können und als ob das nicht schon Aufregung und Freude genug für die nächsten 40 Jahre meines Lebens wäre, geschah am folgenden Tag das Unfassbare, das ich mit Hannes gemeinsam erleben durfte:

Hinter Petit Tabac liegt das World Ends Reef, wo der Meeresboden steil in große Tiefen abfällt und an deren Außenseite die See bei starkem Wind hart dagegen donnert. Kein Stück Land liegt zwischen Afrika und diesem Riff. Mit unserem Beiboot fahren wir zum Horse Shoe Riff und machen es an einer Boje fest.
Hand in Hand schwimme ich mit Hannes, wir gleiten über die bunte Zauberwelt der Korallen und deren Bewohner, wir bestaunen die unterschiedlichsten Fischarten und plötzlich stockt mir der Atem:
Vor uns ein 1,5 m großer Barrakuda und gleich daneben ein noch größerer Hai!
Vielleicht war es nicht einmal eine ganze Minute, die wir damit verbrachten ungläubig dem ca. 2 m dunkelbraunen Ammenhai hinterherzusehen, bis er langsam im dunklen Wasser verschwand…..aber der Anblick bleibt in unserem Gedächtnis eingebrannt für alle Ewigkeit!
Da wussten wir allerdings noch nicht, dass wir am folgenden Tag einem Schwarzspitzen-Riffhai begegnen sollten......

...im Hintergrund die Tobago Cays

07. Juni 2009

Bequia – Admiralty Bay

Wir verließen unseren idyllischen Ankerplatz bereits um 6 Uhr morgens. Bei halbem Wind und kleiner Welle rauschten wir gegen Süden. St. Vincent, die Hauptinsel der Grenadines ließen wir trotz seiner bekannten Naturschönheiten an backbord liegen und liefen nach 10 Stunden in die Admiralty Bay auf Bequia ein.

Dieses kleine Eiland ist bei Charterskippern ebenso beliebt wie bei Fahrtenseglern. Weißer Sand, türkises, glasklares Wasser und eine ringsum geschützte Ankerbucht laden zum Verweilen ein.
Schon vor dem Frühstück springen wir ins Wasser und nach zwei Tagen absoluter Erholung erkunden wir Bequia per Pedes. Aus einem geplanten Spaziergang wird ein ausgedehnter Wandertag, der uns quer durch die Insel führt.

Wir suchen entlegene Strände und Buchten auf der Atlantikseite im Osten auf, erklimmen den Mount Pleasent und streifen durch das noch aufregendere und schönere Landesinnere. Hier hat man, meist etwas versteckt, ziemlich imposante Villen und Ferienhäuser errichtet.

Trotz der Schönheit, die diese Insel zu bieten hat und der vielen Touristen, die herströmen, hat sich der Charakter Bequias in den letzten 10-15 Jahren kaum verändert und so ist es verständlich, dass wir noch einige Zeit hier verbringen werden

Frangipani Hotel und Whalebone-Bar in Bequia

26. Mai 2009

St. Lucia – Helen of the Westindies

Le Marin zählt nicht gerade zu unseren Lieblingsorten der Karibik und so sind wir glücklich, als wir nach 14-tägigem Zwangsaufenthalt die überfüllte und schmutzige Bucht endlich verlassen können.

Nach einer kurzen, rasanten Überfahrt sehen wir den Nordwestzipfel von St. Lucia „Pigeon Island“ und laufen in die Rodney Bay ein. Eine riesige Ankerbucht und anschließend in der Lagune die bekannte Marina, Zielhafen der ARC „Atlantic Rally for Cruisers“, mit der jährlich hunderte von Jachten zu Beginn der Wintersaison hier eintreffen.
Wir sind „very amused“ von der eleganten Atmosphäre der Restaurants, der äußerst gepflegten Marina und den freundlichen, zuvorkommenden Menschen.

Die Hauptstadt Castries ist weniger erwähnenswert, dafür überwältigte uns die berühmte Marigot Bay – Filmkulisse von „Dr. Doolittle“ mit dem legendären Rex Harrison.
Worte können der Naturschönheiten dieser Insel nicht gerecht werden und so haben wir versucht den Zauber mit der Kamera einzufangen.

Wir verbrachten auch einige Tage im Naturpark zwischen den Pitons, dem Wahrzeichen St. Lucias, zwei über 700 m hohe Felskegel, die steil aus dem Meer ragen. Hier besuchte uns am Ankerplatz auch Pascal, ein Einheimischer, der in einer Höhle wohnt und dem wir eine kunstvoll verzierte Calabash-Bowl abkauften. (Frucht des Nationalbaumes – wurde früher als Geschirr und Trinkgefäß verwendet…)

Krönender Abschluss unseres Aufenthaltes war der Ausflug zum exquisiten Ladera Resort, welches ca. 500 m über dem Meeresspiegel harmonisch und stilvoll in die Landschaft der Pitons eingebettet liegt. Bei einem Cocktail, der uns die überwältigende Schönheit für diesen wunderbaren Platz unserer Erde noch intensiver wahrnehmen ließ, schweiften unsere Blicke über den dichten Regenwald und die tiefblaue karibische See….

Marigot Bay auf St. Lucia

10. Mai 2009

Muttertag

Eine recht anstrengender Segeltag von St. Piere nach Le Marin. 20 Knoten Wind gegenan und 2 Meter hohe Wellen, 48 Seemeilen und fast 9 Stunden hartes Kreuzen und am Abend einen furchtbaren Sonnenbrand im Gesicht!

Wir lassen den Anker neben unseren Freunden Baju und Pukuri fallen und sind gerade noch rechtzeitig angekommen, um der Grillparty beizuwohnen, die Stefan anlässlich Christines Geburtstags veranstaltet.

Gleich am folgenden Tag suchen wir „Santina“ auf – zwei freudestrahlende – noch etwas bleiche Gesichter – lachen uns entgegen. Uschi und Norbert sind eben erst aus Österreich eingeflogen!
Wiedersehen wird gefeiert – wie doch die Zeit vergeht – als wir vor über 3 Monaten hier in Le Marin unseren Landfall nach der Atlantiküberquerung feierten, waren die beiden gerade dabei wieder nach Hause zu fliegen und nun sind sie eben erst eingetroffen, um auch ihre Santina während der Hurrikansaison nach Trinidad zu verlegen.

Zur Zeit haben wir leider einige technische Schwierigkeiten mit unseren Kommunikationssystemen. Die Homepage wurde von einem „Hacker“ gründlich betreut ….. Unsere Liechtensteiner Telefonnummer funktioniert in der Karibik größtenteils auch nicht und so hat uns die Telefongesellschaft eine neue Sim-Karte mit UK-Nummer geschickt, die leider auch nicht aktiviert werden kann.

So verbringen wir den heutigen Muttertag in der Mango Bay – Bar, die gute Internetverbindung anbietet und ich kann mich freuen, wenigstens über Skype meinem Töchterchen - trotz tausender Meilen Entfernung - nahe zu sein….

Ausgelassen gefeiert mit Uschi & Norbert und Stefan von der Bau

06. Mai 2009

Andere Länder – andere Sitten….

In Portsmouth mussten wir 2 Einheimische beauftragen unser Unterwasserschiff zu reinigen, da es um den Kiel herum schon ganz schön „lebhaft“ zuging und Hannes das ja leider nicht selber machen kann.
Nach 3 Stunden Tauchen und Schrubben waren selbst die zwei äußerst muskulösen, kräftigen jungen Männer etwas müde und begeistert stärkten sie sich bei uns an Bord mit einigen Bier und selbstgebackenem Apfelkuchen.
Freudig erzählten sie uns, dass ein Feiertag bevorstünde und dass der 1. Mai auch hierzulande groß gefeiert wird – wie jedes Jahr wird auch heuer ein riesiges BBQ am Strand für Montag vorbereitet.

Auf meinen Einwand, dass der 1. Mai doch auf den Freitag fällt, erklärte mir Ponty, dass man hier den Feiertag auf den 4. Mai verschoben hätte.
So, jetzt war ich aber erst richtig neugierig geworden und dann kam die „logische“ Erklärung:
„Man kann doch einen Feiertag nicht an einem Freitag feiern, weil dann wären ja alle Banken geschlossen und die Leute hätten das ganze Wochenende kein Geld zum Feiern….….“
Ja – das ist doch einleuchtend!!!

Der karibischen Mentalität entsprechend wurde der „Tag der Arbeit“ dann vier Tage lang durchgehend zelebriert – beginnend am 1. Mai, wo die letzten Reggae-Klänge erst um 7 Uhr morgens, als wir bereits frühstückten, erloschen….

Fleissige Helferlein...

02. Mai 2009

Wenn man Hilfe braucht....

Auf dem Weg nach Süden verbrachten wir u.a. eine Nacht an der Westküste von Guadeloupe, südlich der Goyave Inseln, wo sich der Nationalpark des berühmten Jacques Cousteau befindet – ein Paradies für Taucher und Schnorchler.

Es war kurz vor 5 Uhr Früh, da hörte Sabine am Funk einen Pan Pan – Ruf einer deutschen Yacht und weckte mich auf. Das Segelschiff trieb mit defekter Maschine bei Flaute, aber aufgrund einer stark ausgeprägten Strömung, auf die Küste zu und erbat Hilfe von den französischen Behörden.

Wir checkten die Koordinaten und stellten fest, dass das manövrierunfähige Schiff nur eine Seemeile von unserem Ankerplatz entfernt dahintrieb. Außerdem war nach dem Funkgespräch für uns klar, dass die angeforderte Hilfe nicht so schnell eintreffen würde und so boten wir den Deutschen an, sie bis zur 10 Seemeilen entfernte Marina Riviere Sens zu schleppen.

Dieses Vorhaben stellte sich als gar nicht so einfach heraus, weil die geschleppte Yacht ein Gewicht von 25 Tonnen aufwies und so dauerte es ganze 5 Stunden bis wir endlich vor der Marina Sense ankamen.

Wir warteten natürlich vergebens vor der Hafeneinfahrt auf die zugesagte Hilfestellung der Franzosen zum Reinschleppen in das Hafenbecken und zwischenzeitig hatte der Wind auf fast 30 Knoten zugenommen. So blieb uns nichts anderes übrig, als die 30 Meilen weiter nach Dominica zu segeln, wo wir in der großen Ankerbucht von Portsmouth die Yacht an eine Mooring legen wollten.

Es war bereits stockdunkle Nacht, als wir in der Prince Rupert Bay eintrafen und so organisierten wir einen der örtlichen „Boatboys“ und zum Glück war auch unser holländischer Freund Ben dort vor Anker, der tatkräftig mitanpackte. Gemeinsam gelang es uns die deutsche Yacht sicher an einer Boje festzumachen.

Es war schon ein eigenartiges Gefühl in pechschwarzer Nacht, bei strömendem Regen und bei 25 Knoten ablandigem Wind mit dem Dingi aufs offene Meer rauszufahren, um unsere neuen Bekannten reinzuholen.
Aber so ist das halt unter Seglern: eine Hand wäscht die andere und beide zusammen das Salzwasser aus dem Gesicht!

10 gemeinsame, glückliche Jahre....

25. April 2009

Antigua

Gerade noch rechtzeitig, um all die „schönen Alten“ zu sehen, die bei der 23. Antigua Classic Regatta hier teilgenommen haben, erreichen wir am Tag des Finales Falmouth Harbour.

Es sind nur einige Gehminuten bis English Harbour, dem natürlichen "H
urricane hole“, der einst ein äußerst bedeutender Flottenstützpunkt war. Englands größter historischer Held Lord Nelson kam hier 26-jährig als Kommandant der Fregatte „Boreas“ an und machte am Dockyard fest.


Das gesamte Marineareal ist Teil eines Nationalparks und heute ein Freilichtmuseum in dem die alten Lagerhäuser und Werkstätten in gepflegte Hotels und Restaurants umgebaut wurden.
Die über 200 Jahre alten Gemäuer wurden liebevoll von der Interessengruppe „Friends of English Harbour“ restauriert.

Wir treffen hier auf unsere Freunde Imke und Uli, die selbst als Crew auf der amerikanischen Yacht Metana angeheuert hatten und so hautnah am Race teilnehmen konnten. Dadurch hatten auch wir Gelegenheit der Preisverleihung und phänomenalen Dia- und Filmshow beizuwohnen.

Gemeinsam besuchten wir auch die ehemalige Befestigungsanlage Shirley Heights.
Der Fußweg auf den Berg um die Mittagszeit bei glühender Hitze war wirklich äußerst anstrengend, doch wurden wir mit einem herrlichen Blick auf English Harbour belohnt – ach ja und dann spielte da endlich auch einmal eine richtige Steelband. Es gab BBQ, eisgekühlten Rumpunch und Carib und so kam es, dass wir erst weit nach Sonnenuntergang, ziemlich gut gelaunt, natürlich wieder zu Fuß, den Heimweg antraten.

Blick auf English Harbour / Antigua

18. April 2009

St. Barthelemy oder kurz St. Barth…

sowie auch „Capri“ der Karibik wird diese nur 22km2 kleine Insel wegen ihrer Eleganz, dem unvergleichlichen Flair und wahrscheinlich auch wegen der noblen Preise in den Geschäften und Lokalen genannt.

Die Hauptstadt Gustavia ist seit einiger Zeit das Mekka der Megayachten und gilt als die sicherste Insel der West Indies. Es gibt kaum Kriminalität und auch keine Rassenprobleme, nicht zuletzt deshalb wurde es zu einer angesagten Feriendestination der Erfolgreichen dieser Welt.

Die Insel war einst schwedisches Territorium und noch heute fallen einem die schmucken mit roten Ziegeln gedeckten Häuser auf, die ohne weiteres auch irgendwo in Nordeuropa stehen könnten.
Man sieht keine bettelnden Kinder an den Straßen und auch die schwarzen Marktfrauen, die sonst überall in der Karibik ihr Obst und Gemüse feilbieten scheint es hier überhaupt nicht zu geben.

Erstmals seit langem wird zum Bier wieder ein Glas serviert, Cappuccino gibt es mit geschlagener Milch, beim Hafenmeister bekommt man Hochglanzprospekte und für das Ankern in einer entfernten rolligen Bucht darf man wieder in Euro bezahlen….

St. Barth - Gustavia

15. April 2009

Sint Maarten / Lagoon

Seit einigen Tagen liegen wir in der vollständig vom Land umschlossenen Lagune von Sint Maarten und bereiteten uns auf das Osterfest vor. Im letzten Jahr feierten wir mit unseren Freunden in Marmaris und leider war dieses Mal die Runde nicht vollständig. Odin und Pink Panther fehlten bei unserem gemütlichen Zusammensein am KAT von Nannie und Ben.

Wie im Vorjahr bemühten wir uns ein wenig Osterstimmung aufkommen zu lassen, was aber gar nicht so einfach war, denn in den hiesigen Läden gab es keinen Osterschinken, keine Farbe für die Eier, keine Schokoladehasen etc…..

Hierzulande werden zwar auch die christlichen Feiertage zelebriert, aber nicht mit der bei uns traditionellen Osterjause. Stattdessen werden Zelte am Strand aufgeschlagen, Barbecues veranstaltet und es wird tagelang gefeiert und ausgelassen zu der lautstark über die Bucht dröhnenden Reggaemusik getanzt.

Wir alle haben in unseren Beständen gekramt und sind dann doch noch fündig geworden. In einer Tiefkühltruhe war noch ein großer Schinken versteckt und auch Ostereier konnten noch auf den Tisch gezaubert werden, ein paar Dekorationsmittel und: Ostern war gerettet!

Die Sonne strahlte den ganzen Tag vom wolkenlosen Himmel und spiegelte sich im ungetrübten türkisblauen Wasser, umringt von weißem Sandstrand, Palmen, heiße Rhythmen und dann noch wohlschmeckender Rotwein und das Ganze in Gesellschaft lieber Freunde…..so lässt sich Ostern auch in der Karibik, fern der Heimat, herrlich feiern….!

Osterjause auf Dual Dragons

07. April 2009

Sint Maarten / Simpson Baai

Eigentlich wollten wir nach unserer Atlantiküberquerung mit Ankunft in Martinique ja nur bis maximal Dominica hochfahren….und nun sind wir doch auf 18° nördlicher Breite und 63° westlicher Länge gelandet!

Nein, keine Sorge wir haben uns nicht geirrt bei der Navigation, sind auch nicht durch einen Hurrikan hochgeschleudert worden, es gab einen ganz simplen Grund bewusst hierher zu fahren:

Die kurios strukturierte Insel, die im Norden einen französischen Teil und im Süden einen niederländischen Teil hat, ist ein Schlaraffenland für maritime Einkäufe!
Es gibt alles, was man sich nur vorstellen kann und gleichzeitig ist sie ein Steuerparadies, da jegliche Zölle und Steuern entfallen.

Wir haben unseren Fuhrpark erweitert und sind somit weit mobiler als bisher.
Unsere Ankerplätze wurden meist auch nach den Entfernungen zum nächsten Dingidock, Supermarkt oder Badestrand ausgesucht, weil wir mit dem alten Beiboot für lange Distanzen wirklich viel Zeit aufwenden mussten.

Jetzt ist es ein Vergnügen mit nahezu 25 Knoten durch die Bucht zur brausen, einen festen Boden unter den Füssen zu haben, nicht nass zu werden und vor allem genügend Platz für den Einkauf zu haben.

Unser neues "Auto"

01. April 2009

Wahlwerbung

Nach Nevis sind wir nun auf der Hauptinsel St. Kitts angelangt.
Eigentlich gab ihr Columbus seinen Vornamen, doch kein Mensch nennt sie heute noch St. Christopher.
Wir liegen vor der 380 Jahre alten Hauptstadt Basseterre und wie immer versuchen wir Land und Leute kennen zu lernen.

Dabei fällt uns auf, dass auf der Insel gerade um die Gunst der Wähler geworben wird. Auf einem Plakat wird offiziell preisgegeben, wie hoch die Alterspension heute in diesem Lande ist: 210 EC – Dollar im Monat, das sind umgerechnet 60 Euro!!!

Diese Summe wird aber als politische Errungenschaft propagiert und wir können uns nicht vorstellen, dass Leute mit dieser Pension hier überhaupt leben können.
Die Preise der Grundnahrungsmittel übersteigen teilweise die in Österreich. So habe ich zB für 1 Liter Milch EC 7,25 (EUR 2,10) bezahlt und auch Obst und Gemüse sind großteils teurer als bei uns zu Hause.

Im starken Widerspruch zu den einfachen Läden in der Stadt steht die Duty Free Meile am Hafen von Port Zante, wo die riesigen Kreuzfahrtschiffe für ein paar Stunden anlegen, massenweise Touristen ausspucken und diese dann mit prallgefüllten Prada und Gucci-Taschen wieder aufnehmen.

All diesen Gegensätzen zum Trotz zählen diese Menschen hier auf St. Kitts und auch auf Nevis für uns zu den nettesten und freundlichsten der bisher von uns besuchten Karibik.
Die phänomenale Natur und die örtlichen Sehenswürdigkeiten tragen dazu bei, dass man sich hier wohl fühlen muss.
Wir besichtigten das um 1690 errichtete Fort Brimstone Hill, welches seit den 1970er Jahren ständig renoviert und 1999 in das Unesco Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Begeistert waren wir vor allem von dem Kontrast, den das alte aus Lavagestein erbaute Fort zu der grünen Umgebung bildet.
Anschließen wanderten wir durch einen utopisch wuchernden Regenwald, sahen vervet monkeys und landeten schließlich at Romney Manor`s Anwesen “ Caribelle Batik“, wo man zusehen kann wie die wunderschönen Stoffe in Handarbeit hergestellt werden.
Ein kulinarisches kreolisches Abendessen inmitten vieler liebenswürdiger Einheimischer hat den Tag für uns zu einem weiteren unvergesslichen Highlight in der Karibik gemacht…..

Wahlwerbeplakat

29. März 2009

Neuer Look...

Wir beginnen unseren Sightseeingtag mit einem Besuch im Alexander Hamilton Museum. Hamilton war der Sekretär des ersten amerikanischen Präsidenten George Washington und war maßgeblich an der Bestellung der zwei weiteren Staatschefs der USA beteiligt. 1804 wurde er bei einem Duell mit einem politischen Gegner getötet, noch heute kann man sein Bildnis auf der 10 US-Dollar Banknote sehen.

Unser Weg mit dem lokalen Bus führte uns an die Südküste der Insel vorbei an Gingerland bis zum Golden Rock. Beim Fußmarsch zur ehemaligen Zuckerfabrik begegneten wir den „wild greenback monkeys“ und stießen dann auf das heutige exklusive Hotel mit Restaurantbetrieb. Die freundlichen Angestellten gaben uns während des hervorragenden Mittagessens Auskunft über die Geschichte des Anwesens und waren sichtlich stolz, was aus dem 1815 erbauten Haus nun entstanden ist.

Zurück in der Hauptstadt Charlestown lernten wir „Sweet P“ kennen. Die dreifache Großmutter war uns auf Anhieb sympathisch und überredete mich schließlich mir eine neue Frisur zu verpassen. Sie betonte dabei ausdrücklich, dass ich dies als Geschenk ansehen müsste und selbstbewusst erwähnte sie, dass sie natürlich die Nr. 1 und somit die Beste hier in Nevis wäre… und offensichtlich hat sich Recht gehabt ;-)

Sweet "P" verpasst mir eine neue Frisur

27. März 2009

Seekrank...

Schon beim Auslaufen aus der Bucht wusste ich, dass dieser Törn heute sehr hart werden würde. Cayenne kämpft sich durch die hohen Wellen und wir segeln hart am Wind, trotzdem ist es uns nicht möglich die Höhe nach Antigua zu halten….

Mein Kapitän wird zum ersten Mal in seiner seglerischen Laufbahn, mit beinahe 30.000 Seemeilen am Buckel, ernsthaft seekrank. Ihm ist schwindlig und die Farbe weicht zusehends aus seinem Gesicht, bis er dann nach 3 Stunden Rodeoritt bleich und abgekämpft an der Reling hängt….
Danach fühlt er sich besser, doch der Gestank des Schwefels, den der seit 1995 permanent aktive Vulkan Soufriere auf Montserrat verströmt, ist für ihn trotz des vorgeschriebenen Sicherheitsabstandes von 10 Meilen, unerträglich und so geht es weiter nach Nevis.

Das Anglerglück ist uns wie üblich bei grober See und 30 Knoten Wind hold. Dieses Mal ziehe ich die Leine ein und bringe einen Barrakuda an Bord. Auch ausnehmen darf ich ihn heute ganz alleine….mein Papa wäre stolz auf mich, war er es doch, der mir das Fischen schon als kleines Mädchen beigebracht hat!

Während wir den ausgezeichnet schmeckenden Fisch verspeisten, dachten wir dann laut darüber nach, ob die Bücher wohl Recht hatten mit ihren Ausführungen, wonach Barrakudas unter einem Meter Länge nicht Ciguatera gefährdet wären. Algen, die auf abgestorbenen Korallen leben, bilden ein Toxin, welches direkt oder über die Nahrungskette (Barrakuda) zum Menschen gelangen kann. Während der Inkubationszeit von sechs Stunden verspürt man Kribbeln im Mund und Zunge und Hautjucken. Es kann zur Umkehr bestimmter Sinneswahrnehmungen führen, bei der Kalt als Heiß und umgekehrt empfunden wird.
Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es zu Lähmungserscheinungen, Krämpfen und Sehstörungen – in einzelnen Fällen sogar zum Tod.

Barrakuda

23. März 2009

Deshaies / Guadeloupe

Vor ca. zwei Wochen wurde hier in Guadeloupe der Generalstreik beendet. Beschmierte Wände erinnern noch deutlich an die blutigen Auseinandersetzungen der radikalen Randalierer mit der Polizei.

Überhaupt ist Guadeloupe anders, als alles was wir bisher in der Karibik gesehen haben.
Wir haben das Gefühl nicht willkommen zu sein.
Die Menschen sind mürrisch, unfreundlich und unzufrieden.
Ein Hauptthema des Streiks war die Forderung einer Anpassung der Grundgehälter, wie sie im Mutterland Frankreich bezahlt werden.

Man vergisst hier natürlich, dass zum Beispiel ein Arbeiter in einem Bergdorf in den Pyrenäen im Winter sechs Monate für Heizkosten und warme Kleidung etc. zu sorgen hat und ohne Winterreifen die Fahrt zur Arbeit gar nicht erst möglich ist.

Vielleicht ist auch die Qualität der Arbeitsleistung eine andere?
Seit nahezu einer Woche können wir nicht mit unserem Mobiltelefon telefonieren, das Internetcafe ist nur sporadisch geöffnet und der von uns verwendete WLan-Zugangspunkt ist ausgefallen.

Michi erzählt uns von einer Kneipe, in der Einheimische bei ihren Getränken sitzen, während er nicht bedient wird. Als Grund dafür wurde von der Thekenkraft angegeben, dass man hier an Fremde nicht ausschenkt.

Zum Schluss eine weitere Episode, die vermuten lässt, dass die Erwachsenen hier ihre ablehnende Haltung (weißen…?) Touristen gegenüber auch vor ihren Kindern nicht verbergen:

Ein dunkelhäutiges Kleinkind von etwa 4 Jahren sitzt am Gehsteig vor der Haustür, springt plötzlich auf und schlägt zweimal ohne Grund auf Hannes ein – läuft wieder zurück und setzt sich an seinen Platz und spielt weiter mit seinem Traktor.….

Wir genießen dennoch die herrliche Natur dieser wunderschönen Insel, die von den Ureinwohnern „Karukera“ genannt wurde, was soviel heißt wie Insel der schönen Wasser.
Bei unserem Landausflug durch den Nationalpark auf Basse Terre wurde uns schnell bewusst, weshalb dieser Name gewählt wurde.

Aus der Vogelperspektive sieht diese Antilleninsel aus wie ein Schmetterling, die Küstengewässer reichen von tiefblau bis smaragdgrün und die bis zu 1400 m hohen Berge verstecken sich unter dichtem, tropischem Regenwald, in denen sich über 90 Bäche und Flüsse zu Tal schlängeln.

Ein süsser (schlagkräftiger...) Bengel!

18. März 2009

Die Sea Cloud

Kaum ein anderes Segelschiff gefällt uns so gut, wie die Sea Cloud.
Sie wurde 1931 als Viermastbark gebaut und steht seit 1978 im Dienst einer Hamburger Reederei.
Jetzt durchkreuzt sie mit ihren Gästen die Karibik und im Sommer findet man sie im Mittel- und im Schwarzen Meer.

So kommt es, als wir heute unsere Luken öffneten, dass sie unmittelbar hinter uns vor Anker lag.
Zuletzt begegneten wir ihr in Dominika und zuvor sahen wir sie bereits in Elba, Istanbul und Odessa.

Heute ist der malerische Ort Anse du Bourg überfüllt mit Gästen der Sea Cloud und daher gehen wir bald Anker auf und fahren weiter nach Guadeloupe, wo uns ein Naturpark des legendären Jacques Cousteau zum Schnorcheln erwartet….

"DIE" SEA CLOUD

15. März 2009

Die Sonne brennt unbarmherzig herab, als wir auf der Asphaltstraße in Richtung Petit Anse marschieren. Ca. 3 km Fußmarsch haben wir vor uns und dabei begegnen wir nur Schafen und Ziegen und hin und wieder schreckt ein gackerndes Huhn vor uns auf.
Riesige Windmühlen säumen die Küste und drehen sich unermüdlich, um die Stromversorgung zu gewährleisten.

Endlich erreichen wir den Ort – menschenleer liegt er vor uns.
Wunderschöne, gemauerte Häuser stehen neben alten Holzbaracken und wieder diese unheimliche Stille….dann erreichen wir das Zentrum!
Jetzt fahren auch zwei Motorräder und ein Auto an uns vorbei – rechter Hand ein kleiner Laden, und visavis eine Bar.

Die Bar bestehend aus einem kleinen Tresen, dahinter ein Kühlschrank, eine alte Küchenwaage, die Glühbirnen hängen lose an Kabeln von der Decke und nebenan ein Verkaufsraum mit Malersachen, Küchenutensilien und diversem Werkzeug…
Wir werden sehr freundlich begrüßt, der Wirt scheint hocherfreut, dass sich zu seinen zwei Gästen noch ein paar neue hinzugesellen.
Als ich mir die Hände waschen möchte, schickt er mich durch seine angrenzende Wohnung – Opa ist sicher fast 100 Jahre alt und sitzt neben Oma im Schaukelstuhl, die ihm angestrengt laut und langsam die Zeitung vorliest… Lächelnd weist sie mir den Weg durch das Wohnzimmer und die Küche – dahinter befindet sich die (private) Toilette….

Ich mag diese Menschen in der Karibik, sie sind nett, vom Tourismus unberührt und stehen im krassen Widerspruch zu den „Verwöhnten“ auf den großen französischen Inseln…

Hey cool man....

12. März 2009

Ein Tag im Paradies

Einsam schaukelt Cayenne in der liebreizenden Bucht Anse Fideling auf Terre de Bas.
Wir werden sanft von den ersten Sonnenstrahlen und dem leisen Plätschern der Wellen geweckt.
Während unseres Frühstücks erwacht auch die Natur rings um uns. Pelikane umkreisen ein einlaufendes Fischerboot, in der Hoffnung etwas abzubekommen.

Im Laufe des Vormittags gleiten wir ins glasklare türkise Wasser und sehen uns die prachtvolle Unterwasserwelt an. Ich entdecke eine wunderschöne Conch und kurzerhand tauche ich ab, um mir die Riesenmuschel aus 5 m Tiefe zu holen.
Dieses schöne Exemplar ist nämlich als Geschenk für meine Steffi zu Hause gedacht!

Am frühen Nachmittag spazieren wir dann in den idyllischen Ort. Die bunten Häuser, umgeben von der herrlichen tropischen Vegetation, scheinen im Dörnröschenschlaf zu liegen.
Ringsum Stille - nur das Rauschen des Windes in den Palmen ist zu hören….

„Siesta ist uns heilig!“ erklärt uns der Restaurantbesitzer, als wir auf seiner Dachterrasse sitzen.

Eine Flasche eisgekühlter Muskat, ein fangfrischer Fisch, exotische Beilagen und ein unbeschreibliches Dessert – gepaart mit dem Blick auf unsere Ankerbucht – vollenden „another day in paradise…“


So eine Conch für Stephania getaucht!!!

06. März 2009

Iles les Saintes – oder die Inseln der Heiligen

Wir sind bereits wieder in Frankreich – nur knappe 20 Seemeilen waren es von Dominica.

Hier auf den Saintes, die zu Guadeloupe gehören, sind wir wieder in einer anderen Welt angekommen.
Auch diese Inselgruppe der Leewards ist nach wie vor grün, doch mit dem tropischen Regenwald von Dominica ist sie nicht vergleichbar und wir freuen uns feststellen zu können, dass hier wieder ein europäischer Standard, was das Empfinden von Sauberkeit anbelangt, herrscht.

Die Hauptinsel Terre de Haut wird großteils von den Nachkommen bretonischer Seeleute – also echten Gallieren – bewohnt.
Die schwarze Bevölkerung lebt hingegen auf der Nachbarinsel Terre de Bas.

Viele palmenumsäumte Strände und herrliche Buchten prägen das Landschaftsbild und daher ist es nicht verwunderlich, dass Terre de Haut ein Wochenenddomizil der vermögenden Guadeloupians ist, die den höchsten Lebensstandard der Karibik genießen.
Es gibt hier im Gegensatz zu Guadeloupe kaum Kriminalität, dafür aber immens viele Restaurants und andere Einrichtungen, wo man sein Geld gut und gerne ausgeben kann….


Französisches Gemeindeamt aus Iles les Saintes

03. März 2009

Auch in einem Urlaubsparadies wie es Dominica zweifellos ist, sind die Probleme des täglichen Lebens präsent.

Unserem Obstlieferanten Toni, alias Antonio Banderas, brannte am vergangenen Sonntag das gesamte Haus in Folge eines elektrischen Fehlers ab.

Verzweifelt erzählte er uns von diesem tragischen Vorfall und bat bei dieser Gelegenheit um ein paar alte Kleidungsstücke und was wir sonst noch entbehren könnten…
Wir wühlten in unseren Beständen und schenkten ihm einen großen Sack mit alten Hosen, T-Shirts, Bettwäsche, Handtüchern und Kochtöpfen.

Als er heute Früh an unsere Bordwand klopfte, hatte Toni bereits wieder ein Lächeln auf seinen Lippen.
In der Karibik ist halt einfach alles „easy“…..selbst wenn man mit einer Körpergröße von 1,80 und 60 kg auf den Rippen in Hannes alten Klamotten seinen Geschäften nachgehen muss…

28. Februar 2009

Wir liegen noch immer in der Prince Rupert Bay, einer unglaublich idyllischen Bucht, von der bestimmt auch Jonny Depp angetan war, als er auf dieser Insel „Fluch der Karibik II“ gedreht hat.

Schon frühmorgens kommen die Boatboys auf Surfbrettern dahergepaddelt, um uns frische Mangos, Papayas und Grapefruits zu bringen.
Die erfolgreicheren Einzelunternehmer unter ihnen besitzen bereits ein Holzboot mit zum Teil PS - starken Außenbordmotoren und bieten Touren entlang des Indian River und Ausflüge ins Landesinnere an.

Gemeinsam mit unseren Freunden von BAJU, KIKI, EILAND und der Cirque du Soleil verbringen wir gemütliche Abende am Lagerfeuer und backen Stockbrot, veranstalten BBQ`s am Strand, kochen gemeinsam Sushi, schnorcheln neben der Hausmeisterschildkröte oder fachsimpeln halbe Nächte lang bei karibischen Cocktails über die Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten eines Seglerdaseins….

Unterm Strich kommt immer wieder eines raus:
ALLE sind wir uns einig und davon überzeugt, dass es doch besser ist auf einer kleinen Insel auszuspannen, als in einem großen Büro zu arbeiten…


Nach dem Schnorchelausflug -Relaxen auf der Baju !

21. Februar 2009

Dominica

Letzten Montag hieß es Anker auf und Kurs Nordnordwest Richtung Dominica.
Bereits bei der Ankunft sind wir mehr als begeistert.
Was für ein Unterschied zum verwöhnten, (noch immer streikenden) von Frankreich und der EU unterstützten, Martinique!

Hier erleben wir zum ersten Mal die ursprüngliche Karibik, so wie sie gewesen sein muss, als die ersten Fahrtensegler vor 30 oder mehr Jahren diese wundervollen Inseln hier entdeckten….
Arm – aber herzlich.

Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen, allerdings sind die Preise schon in der Pubertät.
Die Freundlichkeit der Menschen und die Ursprünglichkeit der ärmsten aller karibischen Staaten fasziniert uns.
Zwar sind beispielsweise die Behausungen für unsere europäischen Empfindungen mehr als armselig, aber nie hat man das Gefühl, dass die Menschen unglücklich sind.

Sie nennen ihr eigenes Land Paradise Island und die Bilder beweisen, dass sie wohl kaum übertreiben.

15. Februar 2009

STREIK

Seit unserer Ankunft hier auf der nördlichsten Insel der Windward-Gruppe befindet sich die unzufriedene Bevölkerung im Streik.
Die arbeitswilligen Menschen, die zB die winzigen „Tante Emma Läden“ hier führen, können nicht einmal Grundnahrungsmittel wie Eier, Brot oder Milch anbieten. Einzig Rum gibt es in Hülle und Fülle in den sonst fast leeren Regalen.

Da es auch keinen Treibstoff zu kaufen gibt, konnten wir auch unsere geplante Tour mit dem Mietauto nicht durchführen. Stattdessen haben wir nun die ganze Westküste abgesegelt.
Von dem verschlafenen Örtchen St. Anne aus ging es vorbei am 176 m hohen Felsbrocken „Diamant Rock“, der Ende des 18. Jahrhunderts während der erbitterten Seeschlacht zwischen den Engländern und Franzosen sogar den Status eines Kriegsschiffes erhielt, nach Grand Anse d`Arlet.
Eine himmlische Ankerbucht mit glasklarem Wasser, einem langen Sandstrand und eine wild wuchernde Tropenvegetation. Wir passierten die Inselhauptstadt Fort de France und sind nun in der hübschen Kleinstadt St. Pierre, die am Fuße des Mont Peleè liegt.

Vor 107 Jahren kam es hier zu einem fürchterlichen Naturereignis. Aus dem Gipfel des Vulkans flossen gewaltige Massen von Lava und Flutwellen begruben die einst bedeutendste Metropole unter sich.
30.000 Menschen fanden damals den Tod, nur Louis-Auguste Cyparis, der wegen Mordes in seiner Zelle auf seine Hinrichtung wartete, war einer der beiden Überlebenden der Katastrophe.


St. Pierre

09. Februar 2009

Abschied tut weh….

Das Wörtchen WEH trifft uns momentan gleich dreifach: 

Zum Ersten haben unsere Freunde Renate und Gerhard die Cayenne verlassen, um Martinique von der Landseite her zu erkunden. Der Abschied war, wie ihr euch vorstellen könnt, schmerzlich und dem genauen Beobachter sind die kleinen, glitzernden Tröpfchen in den Augen aller Beteiligten nicht entgangen.

Gerhard verletzte sich Tage zuvor seinen linken Knöchel und laborierte seither daran. Er konnte kaum auftreten und wurde von Renate fürsorglich verarztet.

Auch Hannes zog sich eine Verletzung am rechten Fuß zu und so bin ich nun an der Reihe meine medizinischen Kenntnisse an ihm auszuprobieren. Ich schmiere und verabreiche Medikamente, Essigpatscherl und Salzwasserbäder – aber leider schwillt der Fuß immer mehr an und langsam denke ich, dass wir am hiesigen Hospital nicht vorbeikommen werden.

Mein Kapitän will aber davon nichts wissen und so werden wir heute vermutlich in Richtung Fort de France weiterfahren, um wieder auf unser Schwesterschiff ODIN und den Segelkatamaran PUKURI zu treffen.


Sonnenuntergang vor Sainte Anne / Martinique

4. Februar

Blumenland – Madinia - Martinique

Das Eiland, welches 1815 Frankreich zugesprochen wurde, soll Kolumbus am 11.11.1502 betreten haben – am Martinstag – und von diesem Tag soll auch der Name stammen.
Die Kariben selbst nannten die Insel Madinia, was soviel wie Blumenland bedeutet.

Ein halbes Jahrtausend später betrete ich das erste Mal diese Insel und eigentlich bin ich ein bisserl enttäuscht! Wie hab ich mich gefreut auf weiße Sandstrände, türkises Wasser, Palmenhaine, Steelbands und riesige Cocktails mit frischen exotischen Früchten garniert…. und nix von alledem gibt es hier….

Naja – so ganz richtig ist das jetzt natürlich nicht….es gibt vereinzelt Palmen und ich hab natürlich schon ein kleines Cocktailräuscherl hinter mir….und was mich natürlich total entschädigt hat, war die Tatsache, dass wir unsere Freunde Uschi und Norbert mit ihrer Sunbeam hier endlich wieder treffen konnten.

Le Marin heißt der Hafen in dem wir momentan ankern und die Versorgungsmöglichkeiten fürs Boot und rund ums Boot sind hier sehr gut und nachdem wir nun unsere Cayenne wieder ein bisserl gepflegt und gehegt haben, alle Vorräte aufgefüllt sind und wir unsere Atlantiküberquerung gebührend begossen haben, werden wir morgen den Anker lichten und weiter geht’s: Gleich um die nächste Ecke soll die Karibik endlich so sein, wie ich sie mir vorstelle! Und da will ich jetzt unbedingt hin, denn jetzt freu ich mich wirklich schon aufs Tauchen, Schnorcheln und Schwimmen.

29. Jänner 2009

18 Tage, 6 Stunden, 2860 Seemeilen, ca. 6,5 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit, das sind die nüchternen Eckdaten einer relativ flotten Atlantiküberquerung.
Es war ein Erlebnis der besonderen Art und nun weiß ich, was meine Segelfreunde Norbert Frei und Peter Atzenhofer empfunden hatten, als sie mit ihren schönen Sunbeams 44, „Santina“ und „Onyx“ diesen Weg gegangen waren.

Ich hatte das große Glück auf eine hervorragende Crew zurückgreifen zu können. Jeder hatte sein Spezialgebiet und gemeinsam waren wir ein perfektes Team.
Wir hatten auch großartige Unterstützung von außen. Christoph (DH2LC) vom Verein INTERMAR versorgte die amateurfunkenden Segler täglich nicht nur mit aktuellem Wetter, sondern begleitete uns auch mit Humor und Menschlichkeit über den großen Teich.
Sabine legte akrobatische Leistungen in der Pantry hin, um uns kulinarisch zu verwöhnen.
Renate half an allen Ecken und Enden ohne, dass sie darauf aufmerksam gemacht werden musste und stieg bei Windstärke 7 in den Mast. Weiters dokumentierte sie diese Reise mittels Fotoapparat und Videokamera.
Gerhards souveräne und professionelle Art ein Schiff zu führen war für mich maßgebend, dass ich mir bei der Freiwache keine Sorgen machen musste und ruhig schlafen konnte.
Es muss nicht extra erwähnt werden, dass die beiden Damen an Bord selbstverständlich alleine ihre Wachen zu Tages- und Nachtzeit absolvierten.

Wie die meisten von unseren Freunden und Bekannten wissen, war der Atlantik der Prüfstein. Wir haben die Prüfung bestanden und deshalb kann ich versprechen, dass wir die Reise fortsetzen werden.
Ihr werdet sehen wohin uns Cayenne bringen wird, soviel jedoch sei verraten – es wird etwas abseits der üblichen Routen sein.

Nun lasse ich wieder meine Sabine zu Wort kommen, die ja mit vollem Engagement dabei ist euch die Eindrücke dieser Reise zu vermitteln.

Hannes am letzten Morgen vor der Ankunft

Sabines Eindrücke

Die erste Woche auf See:

Die ersten Tage sind noch recht kühl und an die permanente Schaukelei müssen wir uns auch erst gewöhnen. Frisches Brot wird jeden zweiten Tag gebacken, 3 Mal fangen wir Fisch, herrliche Doraden, wovon die erste bereits 85 cm lang war…und so gibt es täglich ausgezeichnetes Essen, was bestimmt auch wesentlich dazu beiträgt, dass die Stimmung an Bord trotz enorm hohen Seeganges entspannt und ausgesprochen gut ist.
Die Wachen werden eingeteilt in Tageswachen (8-20 Uhr) zu 4 Stunden und Nachtwachen (20-8 Uhr) zu je 3 Stunden. So hat jeder von uns zwischen seinen Diensten ausreichende Erholungsphasen.

Angst? Nein, ich habe keine Angst, selbst der Gedanke, dass wir dreitausend Meilen Wasser vor uns haben, beunruhigt mich keineswegs. Unsere Crew ist absolut seetauglich, das Schiff in bestem Zustand, also wovor sollte ich Angst haben?

In der fünften Nacht erfahren wir von Bertel, der mit seiner Odin ca. 18 Meilen von uns entfernt segelt, dass er von einem Squall erwischt wurde und sein zweiter Spibaum gebrochen ist, der gegen 2 Uhr morgens auf seiner Sprayhood landete. Squalls nennt man diese kleinen, regionalen Tiefs mit Wind bis 45 Knoten und kurzem Regenschauer.

Als ich mit diesem Wissen dann meine sechste Nachtwache antrete und pflichtbewusst noch die Daten fürs Logbuch von den Navigationsgeräten ablese, beschleicht mich doch ein komisches Gefühl in der Magengegend, als ich „Windstärke 7“ (ca. 30 Knoten) und „See 6“ (sehr grob – ca. 4m hohe Wellen) eintragen muss! 4 m verstehen sich in diesem Fall nach oben und nach unten – Wellental bis Wellenkamm - also vom tiefsten bis zum höchsten Punkt sind das dann 8 Meter! Bildlich kann man sich das so vorstellen, dass die Wellen höher als über die erste Saling gereicht haben!

Alleine hocke ich dann in der Plicht und bin an zwei Leinen gesichert. Meine Augen starren pausenlos auf die Windmessgeräte, den Kompass und das GPS. Es ist extrem kalt und regnerisch. Hinter meinem Rücken fühle ich die pechschwarze See, meterhohe Wellen, die sich rauschend heranwälzen und wenn sie sich dann endlich brechen, glitzern die Kämme milchig weiß und die Stimmung ist gespenstisch - aber auch schön.

Unser Wind kommt zu 99 % genau von achtern, nur manchmal, wenn plötzlich ein Squall über uns hinweg zieht, muss ich ein paar Grade Kurskorrektur machen, ansonsten macht diese Arbeit vorbildlich unser Autopilot. Wir machen durchschnittlich ein Etmal von über 150 Seemeilen, (Fahrtstrecke in 24 Stunden), das stimmt mich tröstlich und als ich nach drei Stunden von Hannes abgelöst werde, fühle ich mich unheimlich gut und bin sehr stolz auf mich!

Die zweite Woche auf See:

Windstärken von 6 und 7 Beaufort (in Böen bis 8) sind für uns ganz normal geworden, auch an die meterhohen Wellen haben wir uns gewöhnt und die zwischenzeitig unzähligen blauen Flecken sind auch nicht mehr interessant.

Ein aufgeschlitzter Fußballen, eine Brandwunde am Oberschenkel und ein Hexenschuss – so sieht die Bilanz unserer Krankenkartei für diese zweite Woche aus. Cayenne beklagt den Verlust eines zerfetzten Balloners und macht sich Sorgen über eine offensichtliche Beschädigung im Großsegel. In einem spektakulären Manöver wird unsere Renate in den Mast gehievt und dort repariert sie die schadhafte Stelle bei 30 Knoten Wind, 4 m hohen Wellen und bis 8 Knoten Fahrt….
Nun segeln wir beruhigt weiter in Richtung Karibik und haben aufgrund des untypisch starken Windes, der uns seit Gran Canaria treu begleitet, keine Geschwindigkeit einzubüßen.

Was vielleicht auch noch erwähnenswert wäre, ist die Tatsache, dass ich bei jeder Bewegung permanent physische Schmerzen ertragen muss (und ich glaube auch dem einen oder anderen der Crew geht es nicht anders, wenn ich so zusehe, wie sie herumschleichen…). Ich habe quasi einen Muskelkater von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen und egal, was ich tue – ständig wird mir bewusst wie viele Knöchelchen doch in meinem Körper hausen und eigentlich viel öfter bewegt werden wollen…..und dann muss ich ein Schmunzeln unterdrücken, denn mir fällt ein, wie viel Geld ich doch einst in Fitnessstudios ausgegeben habe, um mich so zu fühlen ….

Auch die ersten fliegenden Fische konnten wir an Bord einsammeln, aber wir ziehen die inzwischen täglich fangfrische Dorade als Speisefisch vor.

Nachdem wir in den ersten Tagen etwas viel Süßwasser verbraucht haben, wird seit einigen Tagen mit Salzwasser in der Plicht vorgespült. Diese Arbeit übernehmen unsere beiden Männer mit sehr viel Sorgfalt. Schon nach zwei Tagen können wir erkennen, dass wir nun mit dem restlichen Süßwasser sehr gut über die Runden kommen werden.

Nach 9 Tagen und 1 Stunde feiern wir an Bord das so genannte „Bergfest“. Die Hälfte der Strecke ist geschafft und so stoßen wir mit einem kalten Bier, belegten Brötchen und frisch gebackenem Apfelkuchen auf dieses Ereignis an.
Ab nun beginnen wir täglich Schätzungen und Vorberechnungen über unseren bevorstehenden Landfall aufzustellen.

Die dritte Woche auf See:

Einsam und alleine schwebt ein Vogel durch die Lüfte.
Er steuert direkt auf Cayenne zu – ob er nur neugierig ist?
Dann plötzlich streift er mit seinen Flügeln an unserer Want, prallt gegen unser Vorsegel, stürzt ab und bleibt am Vordeck liegen. Wir bleiben im Cockpit, um den Bruchpiloten nicht zu erschrecken und groß ist unsere Freude, als wir kurz später sehen, dass der weiße Vogel wieder seine Flügel schwingt und ostwärts zieht. Wir wollen uns versichern, dass es sich wirklich um denselben Vogel handelt und als wir unsere Blicke aufs Vorschiff richten, sehen wir unsere Vermutung bestätigt und auch den Grund des Sturmangriffs: ein leckerer fliegender Fisch liegt noch immer regungslos auf unserem Deck – dem Vogel dürfte der Appetit aber nach seiner Bruchlandung wohl vergangen sein….

Wieder ein Nachtdienst nach Mitternacht: eine warme Brise umweht mich, ich höre Bob Marley und denke, so müssen sich wohl die lauen Nächte in der Karibik anfühlen. Ich freue mich auf weiße Sandstände, Palmen, türkises Wasser und beim Gedanken an die berühmten Rum-Cocktails rinnt mir das Wasser im Mund zusammen….

Der Himmel ist mit tausenden blinkenden Sternen bedeckt und ich sehe zum ersten Mal in meinem Leben das Kreuz des Südens! Eine wunderschöne Sternenkonstellation, die schon von Columbus zu Navigationszwecken verwendet wurde und die immer nach Süden weist. Ich bin wieder einmal überwältigt!

In meinem Herzen habe ich schon immer gewusst, dass die Einsamkeit mitten in der Natur, weit weg der Zivilisation und der vielen Menschen, der Seele gut tut!

Ich habe bei diesem Törn viele neue Erfahrungen gemacht und einige Erkenntnisse gewonnen. Ich werde wohl noch einige Zeit brauchen, um dieses Abenteuer verarbeiten und realisieren zu können, doch eines ist mir heute wieder ganz deutlich bewusst geworden: Die Natur gibt immer mehr zurück, als sie nimmt!

Unvergesslich wird diese Reise für mich bleiben und bestimmt wird sie mich ein bisserl verändert und geprägt haben! Es ist schwierig in Worte zu fassen wie dankbar ich euch dreien, Renate, Gerhard und meinem lieben Kapitän, bin, dass ihr so viel dazu beigetragen habt, dass ich diese Reise als so bereichernd in meinem Leben empfinden kann….ich sag es einfach kurz und bündig und ihr wisst bestimmt wie viel ich damit sagen will:

Vielen herzlichen Dank – schön war es mit euch!

Sabine

Eindrücke von Gerhard

Einen der großen Ozeane mit einem Segelboot zu überqueren, war schon seit vielen Jahren mein Wunsch. Durch das Angebot des Mitsegelns von Sabine und Hannes konnte dieser Traum Wirklichkeit werden.

Nach monatelangem Recherchieren von Informationen und Lesen von Berichten anderer, kam nun der Vergleich mit der Praxis. Der Atlantik bot durch seine Wellenformationen verschiedenste Landschaften von steilen Gebirgen, über sanfte Hügel bis zu weiten Ebenen. Darüber zeigten sich Wolken in dazupassenden Ausprägungen. In der Nacht bildete der grandios wirkende Sternenhimmel den ausgleichenden Kontrast zum gleichmäßigen und doch nicht monotonen Rauschen der Wellen.

Es war nicht nur eine Fahrt zu einem anderen Kontinent, sondern eine Reise durch die Abbilder, die diese Elemente in meinem Geist schufen. Es gibt sich fast von selbst, dass durch den sich wiederholenden Tagesablauf eine innere Ruhe entsteht, die viele Dinge in einem anderen Licht erscheinen lassen. Demut, Geduld und Respekt sind unabdingbare Eigenschaften, deren Einsatz mit tiefen inneren Erfahrungen belohnt wird.

Auch wenn diese Reise zu Ende ist, werden Wind und Wellen ihren Rhythmus weiter in mir wirken lassen.

Bedanken möchte ich mich noch bei Sabine, die uns durch ihre tägliche Kochshow „Dancing Cooking“, bei extremem Wellengang begeisterte und uns durch ihre stetige Fröhlichkeit manch Anstrengung vergessen ließ.
Bei Hannes, der durch seine vorausblickende Routenplanung und Segeltaktik nie am Erfolg zweifeln ließ. Bei Renate, ohne die alles nur halb so schön gewesen wäre und schließlich bei Cayenne, die uns bereits nach den ersten stürmischen Meilen ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit gab und ihrem stetigen stabilen Lauf durch Wind und Wellen immer ein heimeliges Zuhause bot.

Gerhard und Renate

Eindrücke von Renate

"Mein Atlantik"

So ist mein Atlantik, meiner ganz alleine!
Es ist ganz genau, wie ich es mir vorgestellt habe – genau ganz anders, viel vielfältiger, reicher, komplexer und einfacher. Unvorstellbar.

Eine neue Welt von Geräuschen, Gerüchen, Bewegungen und des G`spürs trifft auf die alte, mir bekannte.

Anfangs hat er geknurrt und uns die Zähne gezeigt, aber eigentlich war er noch gnädig. Haushohe Wellen rollten uns hinterher und hoben die Cayenne hoch hinauf, bis wir wieder talwärts sausten. Wir sahen weiße Schaumkronen und türkises Wasser. Nachts leuchtete und glitzerte es um uns herum und trotz Lärm, Wind und Schaukelei wirkte alles so fantastisch geordnet.

Ich hörte es blubbern, tosen, singen, klopfen, schlagen, klimpern, knarren, rollen, pfeifen, sprechen, schweigen, gurren, knistern, knacken, lachen, plätschern, heulen, gluckern, rauschen, rumpeln, kratzen, ächzen, knarzen, klingen, quietschen, klicken, knallen, flüstern, knurren und schnurren.

Ich spürte es schaukelt, rupft, schupft, wogt hin und her. Es wackelt – manchmal war es mehr. Ganz selten ein Augenblick der Ruhe und Stille, als hielte das Meer den Atem an, um nach der Sekunde wieder erwacht, tosend zu zeigen, wie unendlich es ist.

Ich roch das Meer, Wasser und Salz, die Tiefe, die Weite, den Himmel, die Wolken, die Sehnsucht und den Silbermond, die Sonne, den Regen, den Wind und die Wellen. Der Geruch der Freiheit ist ganz nah. Vergessen die enge Stirnigkeit, die in uns selbst steckt. Keine Enge! Die Heimeligkeit der schaukelnden Nussschale am unüberschaubaren Meer spüren, die angepasst an die sanften Wellen und grollenden Wogen, uns sicher über Wasser hielt – ganz bescheiden – immer obenauf. Ist mit dem Meer verbunden, bewegt sich nicht gegen, sondern mit und doch den eigenen Weg geradeaus belassend, vom Atlantik gelassen geduldet.

Die Weite, der Weitblick, der Himmel, die Sterne, die Unendlichkeit – wie klein ich doch bin und doch bin ich Teil des Ganzen. Empfinde Dankbarkeit das alles erleben zu dürfen!

So ist mein Atlantik, so wissend stark und ruhend tolerant. Er lässt mich sein…auch ich werde ihn lassen. Wo und wie dein Atlantik ist, kannst nur du alleine wissen.

Ein Danke von Herzen an:

Cayenne, die mir ein wohliges und schützendes Zuhause wurde und uns stetig und verlässlich über das große Wasser trug.

Sabine, die uns multitalentiert umsorgte und verwöhnte und uns mit ihren Kochkünsten und mit ihrem quirligen, fröhlichen Wesen, die Tage versüßte und erheiterte.

Hannes, der uns mit seiner Ruhe, Geduld und Toleranz sicher über den Atlantik brachte und uns mit seinen trockenen Kommentaren einige lachende Momente bescherte.

Gerhard, ohne den ich nie auf die Idee gekommen wäre, so eine Reise zu unternehmen, deren Eindrücke ich nicht missen möchte. Und für seinen einzigartigen Humor.

10. Jänner

Ready for take off!

Cayenne liegt seit gestern einige Zentimeter tiefer im Wasser, unsere Staukammern sind mit Getränken und Lebensmitteln voll bis obenhin, der Wassertank ist aufgefüllt und jetzt fehlen uns nur noch 400 Liter Diesel, die wir morgen noch besorgen werden, bevor es endgültig heißt: Hasta la Vista Gran Canaria!

Im Kreise unserer lieben Freunde wurde gestern in der Sailorsbar mit Musik und Tanz bis in die frühen Morgenstunden noch gebührend Abschied gefeiert.
Als „special guest“ beehrte uns auch noch unser Michi (Cirque du Soleil), der mit einer Damencrew überraschend schnell direkt aus Gibraltar angereist kam.

Gemeinsam mit uns wird auch unser Schwesterschiffchen ODIN mit Bertel und Ekki an Bord starten und sind wir schon neugierig, wie lange es uns möglich sein wird Sicht- bzw. Funkkontakt mit den beiden zu halten.

Da wir unsere Homepage während der Atlantiküberquerung nicht betreuen können, werden wir einen ausführlichen Bericht nachträglich ins Netz stellen.
Sofern alles planmäßig läuft, werden wir uns in ca. drei Wochen aus Martinique wieder melden.

In der Zwischenzeit kann man täglich unsere aktuelle Position unter „Wo sind wir“ verfolgen!

"Sabinius" unser Äffchen - Hüter der Vitaminbox

8. Jänner

Seit ein paar Tagen geht es ziemlich lustig zu an Bord der Cayenne – wir haben schließlich auch reizenden Zuwachs bekommen:

Renate, unser feministisches Langhaar-Blondinchen aus Villach und ihr Lebensgefährte Gerhard, das Urgestein aus Graz mit dem unverwechselbaren Charme und Schmäh eines waschechten Steirers eben.

Hannes und ich sind überzeugt mit ihnen eine hervorragende Crew an Bord zu haben, verfügen unsere Freunde nicht nur über ausgezeichnete Segelerfahrung, sondern sind auch menschlich eine Bereicherung.

Beide werden die nächsten Wochen bei uns an Bord verbringen und so stellten wir gleich am ersten Tag eine Liste auf, was noch alles besorgt werden muss und was noch zu reparieren ist, bevor wir die knapp 3000 Meilen nach Martinique in Angriff nehmen werden.
Täglich werden nun von dieser „to do list“ die erledigten Dinge abgehakt und viel ist nicht mehr übrig – nur das große Bunkern steht noch für morgen am Programm.

Wenn wir den jetzigen Wetterberichten Glauben schenken können, dann ist es am Sonntag soweit!

Last but not least möchten wir uns auf diesem Weg auch bei 
Otto bedanken. 

Dieser Freund unserer Mitsegler, ebenfalls aus Graz, hat in unzähligen Stunden maßgeblich daran mitgewirkt, dass wir nun ein Bordkino mit mehr als 400 Filmen unser Eigen nennen dürfen.

Vielen herzlichen Dank, lieber unbekannter Otto!

Gerhard und Renate

4. Jänner

Langsam heißt es Abschied nehmen von der Insel des ewigen Frühlings.

Morgen kommen unsere Freunde, die mit uns über den Atlantik fahren werden und so warten wir sehnsüchtig auf den passenden Wind, der uns eine schnelle und angenehme Überfahrt bescheren soll.

Die Kinder von Gran Canaria hingegen warten voller Ungeduld auf den 5. Jänner. Dies ist der Tag, an dem sie hier ihre Weihnachtsgeschenke bekommen sollen. Gefeiert wird das landestypisch mit einer Parade und großem Tamtam.

Wir haben mit unseren holländischen Freunden einen Trip in den Süden der Insel gemacht.
Puerto Mogan sticht durch eine eigene Architektur von den touristischen Betonburgen hervor, weil mit raffiniertem und meisterlichem Know How der Ortschaft der Seriencharakter genommen wurde. Die wohlproportionierten Reihenhäuser, die liebevoll gestalteten Plätze sind nur für den Fußgängerverkehr bestimmt.
Unser besonderes Interesse jedoch erregten die nach wie vor bewohnten Höhlenbehausungen im Landesinneren und die an die Sahara erinnernden Sanddünen von Maspalomas.
Wir sind uns einig, dass Gran Canaria erst auf den zweiten Blick ihre Schönheiten preisgibt.