Reise 2017 Neuseeland 


Neuseeland - Whangarei Town Basin Marina

18. Mai 2017

„Native welcome swallows" helfen beim Kranen…

Gestern tuckern wir durch den Kanal in Richtung Werft. Der Kiwi, der für uns die Te Matau a Pohe Brücke öffnet, bittet uns via Funk etwas Gas zu geben, da ja die Autos warten müssen, bis wir durch sind. Das ist leichter gesagt als getan - Hannes erhöht die Drehzahl, aber es tut sich nichts. Wir haben offensichtlich gewaltigen Bewuchs an der Schraube!

Die Nacht verbringen wir dann am Courtesy Dock der Port Whangarei Werft. Frühmorgens beginnt es zu blasen und wir werden vom Zittern des Riggs geweckt. Mir gefällt das gar nicht, aber ich kann es ja eh nicht ändern. Beim Ablegen entdecke ich diese süsse Schwalbe, die sich an der Leeseite auf unseren Leinen vorm heftigen Wind versteckt.

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Sie sollte uns offensichtlich Glück bringen, denn gerade als wir ablegen, hört es genau so lange auf zu blasen, bis wir sicher in den Leinen des 100 Tonnen Kran hängen.

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Das Unterwasserschiff hat wirklich einige Seepocken aufzuweisen, die Arbeiter von der Werft erzählten uns, dass heuer diese Plage im Town Basin ganz extrem gewesen sei. Das ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. 

Auch die Schraube war natürlich, wie vermutet,  voll mit diesen Dingern...

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Mit einem 350 bar Hochdruckreiniger wurde unser Schiff dann 2 Stunden lang attackiert und von ihrem Bewuchs befreit. 

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Nun steht sie hoch und trocken hinter dem Werftgebäude und wir werden mit den notwendigen Arbeiten beginnen.

16. Mai 2017

Wissenswertes über „KIWIS“...

Am Anfang war der Vogel….

vielleicht sollte man auch gleich damit beginnen:

Neuseelands Wappentier lebte schon hier, da gab es noch nicht einmal Menschen auf dieser entlegenen Insel. Es hatte keine natürlichen Feinde und konnte sich ungehindert entwickeln ohne irgendwelche Schutzmassnahmen gegen Angreifer bilden zu müssen. Den Grossteil des Tages verschliefen sie ohnehin und nur zwischendurch stocherten sie mit ihren langen Schnäbeln im Boden nach Essbarem herum. 

Dann kamen die ersten Ureinwohner aus der polynesischen See mit ihren Kanus an und tauften das Land Aotearoa und gaben natürlich auch dem Schnepfenstrauss einen adäquaten Namen - nämlich Kiwi. 

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Und obwohl diese Tiere in der Maori-Mythologie unter dem Schutz der Göttin Haere-awa-awa standen, wurden sie auch vom Menschen gejagt. Es war ein ritueller Akt bei den Maoris und nur sorgfältig ausgewählte Truppen durften daran teilnehmen, der Name des Tieres war dabei „tabu“. Die dicke Haut und das Gefieder wurde für Umhänge verwendet und  sogar nach England und Deutschland exportiert. 

Als die europäischen Siedler dann ihre Katzen, Hunde und Ratten mitbrachten, stand es schlecht um den netten kleinen Vogel, der da auf einmal schutzlos diesen Räubern ausgeliefert war. Mehr als 40 Vogelarten starben gleich einmal aus ….

Heute bedrohen Ratten, Opossums und Hermeline die neuseeländische Vogelwelt (und natürlich auch den Kiwi) so massiv, dass die Regierung einen Kahlschlag plant. Bis 2050 sollen alle diese Raubtiere in Neuseeland ausgerottet sein. Es werden neue Fallen und genetische Waffen entwickelt und wir konnten bei unseren Wanderungen durch die Wälder Neuseelands schon sehr oft diese Fallen sehen, die von freiwilligen Fallenstellern kontrolliert werden. 

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Mal sehen, wie sich das Projekt weiterentwickelt, das auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt wird. Bis jetzt hat die Regierung „lediglich“ einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung gestellt. 

Der Kiwi steht auf jeden Fall seit 1953 unter strengstem Naturschutz und scheint nun mit Hilfe der Menschen nicht nur den Einbruch der Zivilisation sondern auch das 21. Jahrhundert zu überstehen.

Zum Wahrzeichen wird der Kiwi dann im 19. Jahrhundert auf militärischen Symbolen und Regimentsabzeichen aufgedruckt und weil auf der Schuhcreme der neuseeländischen Soldaten „Kiwi" stand und der kleine markante Vogel dort aufgedruckt war, wurden die Inselbewohner nach dem ersten Weltkrieg fortan „Kiwis“ genannt. 

Wodurch man einen echten Kiwi erkennt?

Also - Pakeha (die mit der weißen Haut - in der Maori-Sprache genannt) sprechen vor allem ein ganz eigenartiges Englisch:

„Gadday" - heisst soviel wie Good Day 

"Sih ya“  - "see you" und „hau aaa ya“ soviel wie „how are you

und „fish & chips“ heissen hier „fush & chups

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Kiwis lieben es alles selbst zu machen, ob Autoreparaturen, Hausbauen oder am Boot basteln - do it yourself ist ihr Motto. Sie reisen gerne, lieben ihr Land und loben es über alles und sie witzeln extrem gerne über die Aussies, wie wir Steirer eben über die Kärntner. Sie gehen ausserdem sehr gerne barfuss - selbst noch bei 11 Grad Morgentemperatur!

Womit wir auch schon beim nächsten Kiwi - Begriff angekommen sind. 

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Wusstet ihr eigentlich, dass die Kiwi-Frucht keineswegs endemisch in Neuseeland ist, sondern, dass sie erst 1906 aus China eingeführt wurde? Die „chinesische Stachelbeere“ wurde vom Züchter Hayward Wright von einer harten und kleinen Beere dann zu einer köstlichen und sehr gesunden Frucht „verwandelt“ und auch so vermarktet. Nun suchte man nach einem werbewirksamen Namen, für das Produkt, dass Mitte des 20. Jahrhunderts erstmals nach England und später in die ganze Welt exportiert werden sollte. Es fiel den „Kiwis“ nur Kiwi ein - und dabei blieb es...

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Dann gibt es natürlich noch den Kiwi-Dollar! Auf der 1 NZ-Dollar Münze ist natürlich der Kiwi-Vogel abgebildet und auf der anderen Seite Queen Elisabeth II.  Auch auf den andern Münzen und Papierscheinen sind auf einer Seite Berühmtheiten wie Sir Edmund Hillary oder Kate Sheppard  und auf der anderen Seite Vögel abgebildt: der Hoiho (Pinguin), die Whio (Saumschnabelente) oder der Karearea (Falke)

Der mittlerweile leider verstorbene Forscher Paul Callaghan erklärte einmal in einer seiner leidenschaftlichen Reden was das Nationalerbe angehe, so habe England Stonehenge, China die chinesische Mauer, Frankreich die Höhlenmalereien von Lascaux und was Neuseeland eben einzigartig machen würde, das wäre seine Vogelwelt! Weiters meinte er, dass die Rettung der Vögel das Apollo-Programm Neuseelands werden könnte…. das war im Jahr 2011 - das war ein weiser, vorausblickender Mann, dieser Callaghan...

11. Mai 2017

Das Land der Reparaturen…...

Wir liegen seit einigen Tagen in der Marina am Steg, um unsere Cayenne  auf die lange Zeit an Land vorzubereiten. Das Unterwasser ist bestimmt voll mit Bewuchs, denn obwohl wir Vollgas gaben, tuckerten wir mit nur 2 Knoten zum Anlegesteg!

Die Genua musste zum Segelmacher gebracht werden. Interessanterweise ist das Vorsegel unser jüngstes, erst in San Francisco haben wir es neu gekauft und wir mussten bereits in Raiatea den Sonnenschutz neu nähen lassen. Der französische Segelmacher hat uns dann darauf aufmerksam gemacht, dass das gesamte Segel spätestens in NZ neu nachgenäht werden sollte! All die anderen Segel, die wir bei Doyle in Grenada Jahre zuvor gekauft hatten, sind alle noch in Ordnung. Offensichtlich hatte UK-Sails einen minderwertigen, nicht UV  beständigen Faden verwendet. Gut - im Pazifik-North-West ist das wahrscheinlich auch nicht weiter tragisch, aber es soll ja auch Segler geben, die etwas weiter, als bis vor die „Haustür“ segeln ….

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Wir entdeckten bei diversen Wartungsarbeiten am Mast auch, dass die Getriebe für die Rollsegel ausgedient hatten. Hannes hat sie zwar zerlegt und wollte sie reinigen, aber je tiefer er in die Materie vordrang, desto ersichtlicher wurde, dass neue hermussten. Wir konnten unser Glück kaum fassen, dass wir innerhalb von 3 Tagen 2 neue Getriebe an Bord hatten. Waren in Auckland und Whangarei zu bekommen! Problem gelöst.

Hannes machte sich dann an Arbeiten im Motorraum. Diverse Filter wurden ausgetauscht, Öl gewechselt und dann, als wir den Motor starten wollten, sprang dieser auf einmal nicht mehr an!

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Mein Kapitän baut den Starter aus und will ihn reinigen. Als er ihn so vor sich liegen hat, überlegt er es sich aber anders und bringt das Teil zu Fachmännern. Recht bald bekamen wir einen Anruf mit der Mitteilung: Cannot be repaired - the housing broke!

Wir fanden dieses gebrochenen Teil dann tatsächlich noch im Motorraum. Temporär wurde der Starter repariert (geschweißt und gereinigt) , damit wir in einigen Tagen wenigstens zur Werft zum Haulout fahren können. Der neue Starter sollte  Ende des Monats aus Übersee kommen. 

Klingt ja jetzt eigentlich gut, nur quält uns die Frage, WARUM ist dieses Teil gebrochen? Darauf haben wir noch keine Antwort,  sind aber fleissig am Recherchieren 

Wir sind zwar nicht glücklich darüber, dass wir heuer erstmals mehrere Reparaturarbeiten an Bord haben, aber wir sind zumindest sehr froh, dass  wir die hier in Neuseeland haben und nicht irgendwo in einer entlegenen Südseeinsel. Quasi vor der Haustür gibt es fast alles, was wir brauchen - und haben es die Geschäfte hier nicht, dann wird es unkompliziert und zollfrei aus den USA oder Europa eingeflogen. 

04. Mai 2017

Eine Farewellparty, die Maoris und Donna…

Die Marina lädt  zu einer Abschiedsparty ein. Wohl an die 100 Segler versammeln sich im Veranstaltungssaal. Vertreter von Fiji sind anwesend und verteilen verlockende Broschüren, die den Inselstaat im Südpazifik wohl von seiner schönsten Seite zeigt und erwähnen so nebenbei, dass die Wassertemperatur dort gerade 30 Grad beträgt. Diese Meldung wird von den meisten Gästen mit einem entzückten „Ohhhh“ kommentiert - sind wir in Whangarei in den letzten Tagen gerade dabei, uns an die morgendlichen 7 Grad Celsius anzupassen.  

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Eine Dame des Gemeindeamtes hält eine Ansprache, bedankt sich mit einem Schmunzeln für den Besuch der Segelgemeinschaft und vor allem für die vielen Dollars, die man hier ausgibt. Geschenke werden verlost, größere Geldbeträge an die Coastguard übergeben, Dankesreden folgen und dann gibt es ein reichhaltiges Büffet mit traditionellen Gerichten. 

Als besondere Überraschung tritt dann eine Gruppe Maoris auf. Es ist eine Großfamilie, die hier ihre Kultur vorstellt. Man tanzt, singt und erklärt verschiedene Begriffe und Riten. Vor allem der weltbekannte HAKA-Tanz fasziniert uns alle.  

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Mit weit aufgerissenen Augen, herausgestreckter Zunge und lautem Brüllen werden eindrucksvolle Posen eingenommen. Eigentlich sieht das ziemlich furchterregend aus und ich kann mir vorstellen, dass die Maori damit die ersten Europäer wie Abel Tasman oder James Cook ziemlich eingeschüchtert haben, was wohl auch die Absicht dahinter war.

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Es gibt aber auch eine ganz sympathische Art der Begrüssung - und das ist der oder das (?) HONGI. Man reicht sich die Hand und gibt sich einen Nasenkuss - reibt die Nasen aneinander. 

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Sehr viele unserer Segelfreunde wollten in den kommenden Tagen eigentlich Neuseeland verlassen. Doch da liegt was in der Luft - und dieses Ding hat auch bereits einen Namen. Nördlich von Vanuatu hat sich wieder ein Zyklon der Kategorie II entwickelt und das, obwohl die Zyklonsaison offiziell mit 30. April beendet sein sollte. 

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Obwohl die genaue Zugbahn dieses Tropensturms noch nicht feststeht, bereitet man sich hier in Neuseeland bereits darauf vor, dass man in der nächsten Woche wieder mit heftigsten Regenfällen konfrontiert wird. 

Für die Segler, die bereits alle ihre Vorbereitungen getroffen haben und fertig für die Abreise nach Fiji, Neu Kaledonien oder Vanuatu waren, bedeutet das wieder - warten, warten, warten….

29. April 2017

Leinen los - wir segeln um die Welt! 

Ein Rückblick : 10 Jahre unterwegs ….

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Dieses Bild wurde am Hafen in Porec / Kroatien aufgenommen. Wir hatten damals eine riesige Abschiedsparty organisiert. 3 Tage lang wurde gefeiert, ein ganzes Spanferkel verspeist, philosophiert, diskutiert, viel gelacht und noch mehr getrunken. Das war im Kreis unserer damaligen engeren Freunde, die zum Großteil am eigenen Kiel angereist waren, um uns Mast- und Schotbruch zu wünschen, am Steg zu stehen und uns mit großem Tamtam zu verabschieden - bevor es für uns hieß: Leinen los - wir segeln um die Welt! (Leider sind nicht alle am Abschiedsfoto - einige sind schon verfrüht abgereist.)

Schön war es damals am 29. April 2007!

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Seit 10 Jahren also bereisen wir nun mit Cayenne die Welt. Wir sind noch lange nicht rundherum - nein - sind grade mal auf der anderen Seite des Erdballs angekommen. Haben quasi Halbzeit, wenn man das geographisch sieht

In den letzten Jahren haben wir  aber die Art unseres Reisens etwas abgeändert. Sind wir in den ersten Jahren fast ausschließlich an den Küsten und auf den Inseln in der Nähe unseres Bootes gewesen, so sind nun vermehrt ausgedehnte Landreisen dazugekommen Wir haben einfach bemerkt, dass es uns hin und wieder sehr gut tut, eine Pause vom Segeln zu haben und, dass die Welt auf der anderen Seite des Wassers auch ihre Reize hat.  Es gibt eben nicht nur schwarz oder weiss für uns.

Und trotzdem zieht es uns immer wieder zurück auf die See - zu unserem Schiff, das inzwischen unser Heim geworden ist, das uns so lieb und teuer geworden ist, dass wir es (zumindest im Moment) mit keinem Schloss auf irdischem Boden tauschen möchten. 

Wir haben unseren Rhythmus gefunden - sind im Gleichklang und es fühlt sich auf einmal alles richtig an. Das Segeln, das Landreisen, die Besuche bei der Familie und den Freunden in Österreich. Das Abschiednehmen, die neuen Begegnungen und wieder die langen Strecken in vertrauter, einsamer Zweisamkeit am Boot und auf See. Wie fortgeblasen sind die anfänglichen Zweifel, die Ängste, die Unsicherheiten, die uns zu Beginn unserer Reise geplagt haben. 

Es war uns immer schon bewusst, dass wir privilegiert sind, dieses Leben führen zu dürfen. Wir sind sehr dankbar und schätzen dieses enorme Glück in Frieden ungestört leben zu können, gesund zu sein, eine Handvoll guter Freunde und eine liebe Familie zu haben, auf die man zählen kann und vor allem und nicht zuletzt, sind wir dankbar den geliebten Partner an der Seite zu haben. 

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In diesem Sinne kann es weiter gehen; die Welt hat noch so viel zu bieten und wir wollen aus dem Vollen schöpfen! Auf in die nächste Dekade - was auch immer sie bringen möge - wir nehmen dankbar an!

17. April 2017

In den Klauen von Cook!

Am Donnerstag vor einer Woche verabschiedeten wir unsere Deutschen Freunde Hanne und Kalle in Opua. Wir besprachen noch die etwas heikle Wettersituation. Sturmsysteme über Neukaledonien und Australien und dass dies nochmal kritisch werden könnte, da die Wirbelsturmsaison  ja noch nicht vorbei sei. Aber die beiden hatten bereits im September Termine in Indien und die Zeit wurde knapp. Letzte  Einkäufe wurden getätigt und der Dieselvorrat aufgefült und dann sahen wir die Silbermöwe den Hafen verlassen….

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2 Tage später hatte sich der Sturm zu einem Zyklon der Kategorie II entwickelt und lag genau auf der Route der Silbermöwe. Spitzengeschwindigkeiten von 100 Knoten wurden vorhergesagt. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt die beiden zu informieren. Letztendlich setzten wir eine Textmessage an das Satellitentelefon ab und schickten dem Sohn eine E-Mail, in der wir auf die äußerst gefährliche Situation hinwiesen und dringend empfahlen umzukehren. Es folgten bange Stunden und Tage des Wartens. 

Am Gründonnerstag wurden wir informiert, dass sich unsere Befürchtungen bewahrheitet hatten. Die Silbermöwe ist durchgekentert, hat Mast- und Aufbauten verloren, 1 Luke im Salon wurde schwer beschädigt, die Crew kam mit leichten Blessuren davon. Das Schiff nahm zu dieser Zeit kein Wasser auf, Motor funktionierte und die beiden versuchten unter Maschine nun Neukaledonien zu erreichen. 

Gestern kam dann der erlösende, heiß ersehnte Anruf: Die Silbermöwe mit Crew ist sicher in Neukaledonien angekommen. Kalle und Hanne sind absolut positive Menschen und haben sich anscheinend schon wieder vom Schock erholt. Sie klangen beide sehr gefasst und Kalle erwähnte lachend, dass er jetzt, nach seiner „Eskimorolle“, vorübergehend halt ein Motorboot besitze. 

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Ende gut - fast alles gut. Wir sind nur heilfroh zu hören, dass die beiden  diese Naturkatastrophe überlebt haben. 

In Neuseeland wurde Cook als der schlimmste Zyklon seit 1968 prognostiziert, Schulen wurden geschlossen und die Medien warnten vor Überflutungen, Stromausfällen etc. Es kam dann zum Glück nicht ganz so dick. Der Zyklon machte südlich von Whangarei Landfall - in der Bay of Plenty. Bei uns gab es „nur" tonnenweise Regen, fast keinen Wind. Südlich von hier sorgte der Sturm, der mit 150 Stundenkilometer über das Land raste, natürlich für Überschwemmungen, Überflutungen und Chaos, Menschenleben forderte er zum Glück aber nicht. 

14. April 2017

Ein Back up für ruhige Nächte….

Das schwierigste Projekt unserer „to do list“ hier in Neuseeland wurde mehr oder weniger abgeschlossen. Der hydraulische Antrieb ist montiert, die Änderungen an der bestehenden Anlage vorgenommen - und ausschauen tut das so: 

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Hannes hat von Beginn an sehr viel Zeit in die Planung investiert und dieses Mal nichts dem Zufall überlassen. Zum Glück ist unser Freund Wolfgang in der Nähe, seines Zeichens Statiker, der exakt berechnete, wie stark die Fundamente angefertigt sein müssen, um die entstehenden Kräfte aufnehmen zu können. 

Natürlich wurde alles noch um eine Stufe stärker gebaut. 

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Die Hydraulikpumpe wurde in der Backkiste montiert, die Schläuche unsichtbar verlegt, das System mit Öl gefüllt und entlüftet. 

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Soweit so gut. Es fehlen jetzt noch die Feinjustierung und eine Probefahrt. 

Wir hoffen, dass wir nun in Zukunft mit 2 Autopiloten „ungestörte Nächte“ auf hoher See verbringen werden ;-) 

08. April 2017

Eine nachhaltige Jubiläumsfeier und der Beginn des „Dolce Vita“!

Eine herrliche Abwechslung wartet auf uns. Segler haben nicht immer nur viel Arbeit auf ihren Booten, sondern hin und wieder auch mal einen schönen runden Geburtstag zu feiern. Der Jubilar hatte dann auch noch das Glück eine besonders liebevolle und aufmerksame Frau an seiner Seite zu haben, die für ihn eine riesige Überraschungsparty organisierte. Und wir hatten das Glück und die besondere Ehre zu den Gratulanten zählen zu dürfen.

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Die Quo Vadis liegt im Hafen von Opua - und Benu  war tatsächlich sehr überrascht uns zu sehen….

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Ein illustrer Kreis an Gästen hatte sich am Nachmittag auf der Quo Vadis im Cockpit angesammelt - Schweizer, Deutsche, Österreicher und zum Glück sorgte Patricia aus Florida dafür, dass sich auch wirklich alle in einer Sprache unterhielten, die auch jeder verstand - in Englisch eben ;-) 

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Silvia hatte großartig organisiert und an alles gedacht: Nach einem Aperitif mit einigen Flaschen Sekt auf der Quo Vadis wurden wir von einem Shuttle nach Paihia in ein schickes Abendlokal zu einem exzellenten Dinner kutschiert.  Selbstverständlich gab es auch noch eine Geburtstagstorte mit reichlich Kalorien und Kerzen. Hannes und ich haben mit einem riesigen Stück dieser leckeren Schokoladentorte, zwar eine Woche früher als geplant, aber nur allzu gerne nun offiziell unsere Zeit der „Zuckerabstinenz“ beendet.   

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Als wir am nächsten Morgen die kulinarischen Sünden der vergangenen langen Nacht in jeder Pore spürten, war uns klar: Wir haben gefeiert, wie es sich für so einen Anlass gehört! Alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin so viel Lebensfreude unserem Benu und ein herzliches Dankeschön an seine reizende Silvia für diese so gelungene und nachhaltige Feier ;-)

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02. April 2017

Die Arbeitsmoral hält an

Emsig wird an allen Booten gearbeitet. Ostern steht vor der Tür und das Ende der Hurrikansaison naht. Viele Segler machen sich bereit für die neue Segelsaison und die Überfahrten nach Fiji oder Tonga. 

Auch wir lassen uns von dieser Arbeitsmoral anstecken - wollen wir doch so viel wie möglich erledigen, bevor wir Cayenne für den neuseeländischen Winter an Land stellen werden. 

Das laufende Projekt in unserem Schlafzimmer nimmt Formen an. Die Halterung für den Autopilotantrieb ist fertig und wurde bereits montiert. 

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Vor geraumer Zeit haben wir festgestellt, dass sich der Gasfernschalter für unseren Ofen nicht abstellen lässt. Gas ist ein gefährlicher Brennstoff, der mit größter Vorsicht behandelt werden sollte und so macht sich Hannes nun daran, einen neuen Schalter zu montieren. Hierfür müssen 15 Meter Kabel erst einmal durch das Schiff geleitet werden,  denn unsere Gasflaschen sind ja in der hinteren Backskiste, in einer zum Schiff abgedichteten Box, gelagert. 

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Dort wird dann der Magnetschalter montiert, die Gasschläuche erneuert und die Kabel angeschlossen. In der Pantry muss noch ein Loch für einen neuen Schalter gebohrt werden! 

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Aber noch am selben Abend hab ich mein Reich und einen neuen, funktionierenden Schalter wieder für mich alleine!

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Aber auch ich war diese Woche nicht untätig! Unsere Segelfreundin Ilse hat eine ganz tolle Nähmaschine an Bord, die sie mir für einige Tage borgt. So kann ich die zerfledderten Flaggen und all unsere Vorhänge neu nähen.  Der Blickschutz (2. Lage der Vorhänge) hat in den letzten Jahren ziemlich unter der kräftigen Sonneneinwirkung gelitten und ist porös geworden. Zum Glück gibt es hier in Whangarei den Laden: „Arthurs Emporio“, wo ich endlich den passenden UV-Schutz bekam.

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28. März 2017

Ein aufregendes Projekt in unserem Schlafzimmer - während draussen der Herbst seine ersten Runden dreht!

Seit über einer Woche sind wir wieder auf unserer Cayenne und Hannes hat mit dem Projekt „Autopilot“ begonnen. Just einen Tag nach unserer Ankunft in Whangarei ist nämlich auch der, im Dezember bestellte und bezahlte, hydraulische Antrieb aus Deutschland in der Marina eingetroffen!

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Warum wir einen neuen hydraulischen Antrieb haben wollen? Wer unsere Reise im Logbuch mitverfolgt hat, wird sich vielleicht erinnern, dass wir auf der Überfahrt von Mexiko zu den Marquesas und von Tonga nach Neuseeland Probleme mit unserem mechanischen Antrieb hatten. Zum Glück hatten wir bereits einen mechanischen Ersatzantrieb, den wir vor -zig Jahren in Florida neu kauften, aber auch dieser scheint zu schwächeln. Das kann sehr unangenehm werden auf längeren Passagen, denn der Autopilot fällt ja meist aus, wenn es richtig schweres Wetter gibt und vorrangig zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens. Dann muss einer (in dem Fall ich) raus und mit der Hand steuern, während sich der andere (in dem Fall Hannes) um die Reparatur (falls überhaupt möglich) kümmern kann.

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Die neue Einheit wird in der Achterkabine unter unseren Betten direkt mit dem Ruderquadranten verbunden. Hierfür muss eine äußerst stabile Vorrichtung für die Aufnahme der Kräfte (max. 700 kg) geschaffen werden.

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Die Einzelteile der späteren Halterungen bestehen aus Edelstahl und wurden speziell angefertigt. Es muss exakt gemessen werden!

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Wir werden über den Fortschritt berichten:

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Und dann werden auch noch Löcher gebohrt!!! Ich bin bei dieser Arbeit relativ unbrauchbar und um meine Nerven zu beruhigen verschanze ich mich in die Pantry! Hannes hat einen weit brauchbareren Zeitgenossen gefunden, der ihm zur Seite steht - und ich mache mir Gedanken, wie ich die beiden Männer mittags kulinarisch beglücken kann. Und da fällt mir einiges ein: 

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Einige neue Rezepte gibt es in unserer Rubrik: Bordküche ….

Und der Herbst scheint einzukehren auf der Insel. Fotos heute morgen von Cayenne aus gemacht:

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Nebel….

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Neuseeland - wieder auf der Nordinsel

19. März 2017

Planänderung - auf nach Indien!

Wir erhalten eine E-Mail und werfen unsere Landreisepläne alle über den Haufen. Sofort am nächsten Morgen treten wir den kürzesten Weg in Richtung Whangarei an.  

Die Heimreise führt uns vorbei an der Mündung des Tongaporutu Flusses, wo einige Monolithen ein attraktives Fotomotiv bilden. Der kurze Weg zu den „3 Schwestern“ liegt aber nur bei Ebbe frei und da wir bei Flut dort ankommen, müssen wir uns mit dem Anblick einer Dame zufrieden geben.  

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Wir sehen uns die Bucht etwas genauer an, es wäre ein idyllischer Platz für Cayenne. Leider ist die Einfahrt viel zu seicht und schmal  - unmöglich für uns hier zu ankern. 

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Zügig gehts weiter bis nach Auckland. Keine 30 Minuten nördlich liegt der Orewa Top 10 Holidaypark, wo Franz und Mägi uns bereits erwarten. Zum Glück haben sie ein „Waterfront“ - Plätzchen für uns reserviert - der Campground ist an diesem Freitagabend fast ausgebucht. 

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Während Franz und Hannes das Abendessen zubereiten, machen wir Damen barfuß einen ausgedehnten Spaziergang am langen weichen Sandstrand von Owara Beach. 

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Die Männer verwöhnen uns dann mit einer Schweizer Spezialität. Franz ist gelernter Koch und weiß, wie man das Hilfspersonal richtig einsetzt. Es gab Älple-Makaroni und gemischten Salat und einige Gläschen Pinot Noir - wir verbringen einen wunderschöner Abend mit den beiden! 

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Dann kommen wir gerade noch rechtzeitig zur Abschiedsfeier von Hanne und Kalle in Whangarei an. Die beiden Deutschen haben wir in der Südsee kennengelernt und sie sind erst Ende Februar von einem Winterurlaub aus Deutschland zurückgekehrt. Eine illustre Seglergesellschaft hat sich versammelt, um die beiden gebührend zu verabschieden. Die ambitionierten Segler haben sich entschieden nach Indien zu segeln! Lange und sehr herausfordernde 8000 Seemeilen stehen den beiden in den nächsten Monaten mit ihrer Silbermöwe bevor! 

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Hanne bedient den Grill ...

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und die Männer führen wichtige Fachgespräche!

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Wir wünschen den beiden sympathischen Berlinern alles erdenklich Gute auf ihrer Fahrt - Mast & Schotbruch und immer eine Bottle Rum in der Bilge! Wir werden die beiden in Gedanken begleiten, in Kontakt bleiben und über ihren Reisefortschritt hier berichten!

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15. März 2017

Second best region in the world:

Mt. Taranaki - Mt. Egmont 

Der Nissan wackelt so heftig, dass wir davon munter werden. Ein Erdbeben? Nein, es ist nur der Wind, der mit dynamischer Geschwindigkeit alle Vans am Campground „Belt Road“ in New Plymouth erzittern lässt. Hannes blickt auf die aufgewühlte, schäumende See und die Schiffe im Port Taranaki  unter uns: 40 Knoten mindestens, konstatiert er.  

Das ist wahrlich kein Tag zum Wandern, was gar nicht so schlimm ist, da ich mir gestern in der Früh meinen großen Zeh gequetscht habe und sowieso humple. Also beschließen wir den mächtigen Taranaki mit dem Auto zu umrunden. Mt. Egmont hieß er bei den Briten, dann haben die Maori ihn wieder auf Taranaki umbenannt - den atemberaubenden Berg im Herzen vom Egmont National Park.

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Die Energie, die der Berg aus seinem tiefsten Inneren hergibt, heißt Öl und Gas. Die Region lebte einst davon. Milchindustrie war lange Zeit Einnahmequelle Nr. 2 und der Tourismus war das Standbein Nr. 3. Die ersten beiden wirtschaftlichen Einnahmequellen stehen auf sehr wackeligen Füssen, aber der Tourismus boomt wie nie zuvor! Die Reisebibel Lonely Planet hat 2017 Taranaki zum 2.besten Reiseziel weltweit gekürt - vielleicht erklärt das, warum es heuer 4,5 Millionen Besucher nach Neuseeland zieht?

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Es gibt in diesem Nationalpark über 200 km Wanderwege und besonders schön und berühmt sind die Gärten der Gegend. Keine 30 Minuten von New Plymouth liegt der 360ha grosse Regenwald, den wir heute mit dem Auto durchqueren. 

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Wir haben Glück und haben auch auf der Südwesteseite einen herrlichen Blick auf den Taranaki. 

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Doch dann ziehen innerhalb von Minuten dicke Wolken auf - Bergsteiger werden hier sehr oft von schlechtem Wetter überrascht, was fatal enden kann. Immerhin muss man schon 5 Stunden einkalkulieren, bis am am höchsten Punkt angelangt ist. Und runter muss man schließlich auch wieder!

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Wir bekommen noch einen Insider Tipp von einem Kiwi, von wo aus wir einen spektakulären Ausblick erhaschen könnten:

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In der Nähe von Egmont gibt es den Lake Mangamahoe und vom Parkplatz war es wirklich nur ein kurzer Spaziergang zur Million Dollar View ;-)

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14. März 2017

Der Sonne entgegen auf dem Surf Highway 45 - und die Enttäuschung im "Bread Capital of the World!"

Taranaki ist die Heimat des Kiwi-Surf - fast jede Strasse führt an die Küste - zu den prächtigen Stränden mit ihren atemberaubenden Weltklassesurfspots. Heute sind die Strände alle leer, die Tasmansee faucht aber auch wieder heftigst! Obwohl, wenn man die Kiwis etwas näher kennt, dann sollte man wohl eher vermuten, dass die Surfer heute nicht im Ozean sind, weil sie dienstags wahrscheinlich alle arbeiten müssen!

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(Bild: Unser Ausblick vom Campground in New Plymouth)

Von Hawera bis New Plymouth führt der Surf Highway 45, eine wunderschön asphaltierte Strasse. Heute herrscht wenig Verkehr - nur die Gruppe Traktoren, die wir schon vom letzten Campground kennen,  tuckert langsam und sehr zivilisiert vor uns in Richtung Nordwesten. Immer wieder durchfahren wir kleinere Ortschaften, die mit irgendetwas werben: wie sich z.B. eine Ortschaft „Bread Capital of the World“ nennt. 

Halt - Stop - da muss ich rein!  Natürlich will ich dort ein gutes Brot kaufen. "Of course  - ….“ meint die nette Dame mit dem weißen Netzhäubchen - „….of course do we have original rye bread - European style“ und deutet stolz auf das Regal mit den vorgeschnittenen, appetitlich und hygienisch in Plastik verpackten, Brote.

"Viel zu leicht, viel zu hell“, denke ich mir und kritisch lese ich die Ingredienzien: Gebleichtes Weizenmehl, Zucker, etc… ach ja: 6 % Roggenmehl waren dann tatsächlich dabei!

Ich denke an meinen Kaffee morgen Früh, zu dem ich wohl wieder ein Müsli essen werde. Apropos Kaffee: Da fällt mir ein, eines muss ich noch erwähnen:

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Wir haben auf unserer Reise eine ganz tolle Errungenschaft gemacht. Eine Bodum-French Press für Traveller! Na, eigentlich haben wir gleich 2 Stk. gekauft. Will ja schließlich jeder eine Tasse Koffein in der Früh genießen. Wir haben ja auch auf dem Boot so ein Edelstahlteil, das ist aber wesentlich größer. Da wir ja im Auto reisen, müssen wir extrem platzsparend denken. So hat jetzt jeder seinen eigenen Becher, aus dem er gleich auch trinken kann. Die doppelte Plastikwand hält den Inhalt warm und jeder kann sein Morgengetränk individuell stark zubereiten. Sehr easy: 2-3 Löffel Kaffee (oder Tee) rein (für Filter oder Plunger gemahlen), heißes Wasser (das übrigens an jedem Campground direkt aus dem Boiler kommt) - 4-6 Minuten warten, umrühren, pressen und genießen! Eignet sich auch für Tee hervorragend und wir benutzen diese Luxusteile schon seit fast 60 Tagen und können sie jedem Kaffee- bzw. Teeliebhaber nur wärmstens empfehlen. Auch zum Mitnehmen auf den Arbeitsplatz genial! 

12. März 2017

Kapiti - Küste - wieder auf der Nordinsel 

Gestern Nacht hat uns dann die Front auch voll erwischt. Es stürmt und schüttet so massiv, dass die Erde das Wasser kaum aufnehmen kann. Die Wiese, in der unser Van steht, ist beinahe überflutet. Wir warten, wie einige andere Urlauber (fast ausnahmslos Deutsche übrigens)  im Aufenthaltsraum des Campgrounds auf Wetterbesserung. Diejenigen, die jetzt ihr Zelt auch noch abbauen müssen, werden am meisten bedauert. 

Was tut ein Reisender an so einem Tag? Das Museum haben wir bereits gesehen, den 3. Tee auch schon getrunken, also: weiterreisen! Diesen Küstenabschnitt befahren wir nun bereits zum 2. Mal. Auf dem Weg nach Süden kamen wir hier ebenfalls an einem Sonntag vorbei, ebenfalls hat es geschüttet und die Fotos, die ich bei der Rückkehr machen wollte, die fallen buchstäblich ins Wasser. Die Kapiti Küste, die zum Wochenenddomizil der Wellingtoner gehört, ist grau in grau - das Meer nicht mal erkennbar. 

Um Foxton wird es dann etwas besser. Wir kehren kurz in der Dutch Oven-Bäckerei ein und fahren dann weiter bis nach Whanganui-River.

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Ich glaube, hier in Foxton lebt eine holländische Gemeinde...

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Nette Ortschaft!

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Neuseeland Südinsel mit dem Auto

11. März 2017

Ka kite ano - wir kommen wieder!

Auf Wiedersehen Du wunderschöne Südinsel Neuseelands! 

Der Regen hat nun auch die Südinsel erwischt und nach einem ausgedehnten Frühstück in der „kitchen“ des Campgrounds fahren wir nach Picton. Die Fähre haben wir zwar erst für Montag gebucht, aber als wir die tausenden Touristen in ihren Regenmänteln, alle gefährlich bewaffnet mit Schirm, orientierungslos umherirren sehen, spätestens da wissen wir - wir müssen weg hier und zwar schleunigst! Ein riesiges Kreuzfahrtschiff ankert im Queen Charlotte Sound!

Wir haben Glück und können unser Ticket umbuchen - am Samstag um 14:30 Uhr sind wir bereits auf der Fähre nach Wellington!

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Die Überfahrt auf der Interisländer war…hm...  Fakten: In der Cook Strait hatten wir ca. 25 Knoten und 2,5 m See. Vom gemütlichen Sitz aus sah das alles unspektakulär aus, aber auf dem Weg zur Toilette kam ich mir wie ein Trunkenbold vor! Ich, die ich mich doch selber als recht seefest bezeichne, schwankte doch tatsächlich von einer Wand zur anderen…. (Wie peinlich! Gut, dass keiner weiß, dass ich seit 10 Jahren auf einem Schiff lebe!)

Wellington begrüßte uns dann so, wie wir es kennen. Die Windy-City machte ihrem Namen wieder alle Ehre! Sturmböen, Regen, bedeckter Himmel. Nau mai - haere mai (willkommen) auf der Nordinsel!

10. März 2017

Fush & chups und „green-lipped mussels"

Auf der Nordinsel herrschen seit Tagen Unwetter und sintflutartige Regenfälle. Auf der Coromandel-Halbinsel hat man Schulen evakuiert und für die nächsten Tage soll es lt. Medien keine Besserung geben. Der Regen sollte auch die Südinsel erreichen - angeblich bereits heute Nachmittag und dann sollte es bis Sonntag auch hier so richtig schütten. 

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Malerisch: Der Strand von Kaiteriteri

So haben wir uns entschieden, die steile und schmale Bergstrecke vom Abel Tasman Nationalpark über die Takaka Hills, Motueka und Nelson nach Havelock und weiter bis nach Blenheim noch an den letzten beiden Schönwettertagen zu befahren. 

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Mapua: ein entzückender kleiner Ort in der Tasman Bay. Wir machen einen Lunch-Stop und unterhalten uns ein wenig mit Bruce, dem Eigner dieser Yacht. Er lebt seit einigen Jahren hier und kann uns recht interessante Details über die navigatorischen Besonderheiten des Hafens verraten. 

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Was man hier isst? Fish & Chips - oder „fush `n chups“ - wie es bei den Kiwis heisst ;-) Wir können den gebackenen Fisch nicht mehr sehen und entscheiden uns heute für geräucherten Lachs - obligatorisch die Beilage: Pommes. 

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In dieser Region herrscht jetzt übrigens absolute Hochsaison. Der heuer geerntete Hopfen gärt bereits in den Fässern der unzähligen Micro-Brauereien und die Obsternte hat auch gerade begonnen: Äpfel, Kiwis, Birnen, Blaubeeren, Feigen - alles wird jetzt gleichzeitig reif und will geerntet werden. 

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Auch die Traubenlese steht bald an:

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Kiwis:

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Wir verbringen eine Nacht in Nelson, wo wir auch den Hafen aufsuchen und unter all den vielen Booten nur ein uns bekanntes Schiff sehen. Leider sind die Eigner aber nicht an Bord.

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Wunderschön der Pelorus-River! Zum Wandern, Schwimmen oder für einen Bootsausflug - das Wasser ist glasklar und recht erfrischend!

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In Havelock, der Welthauptstadt der "green-lipped mussels“ kehren wir auch wieder am Hafen ein. Das Slip-In ist für seine Grünschalenmuscheln berühmt und obwohl wir diese Meeresfrüchte eigentlich nicht essen, fühlen wir uns verpflichtet sie doch wenigstens zu probieren. So nach dem Motto, wenn nicht hier - wo dann?

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So kommt es, dass wir nach 10 Jahren Abstinenz heute Mittag gleich 2 kg dieser „weltbesten" Delikatesse verspeisten. Danach gabs aber ein ordentliches Stamperl Jamison, den wir für alle Fälle immer griffbereit im Handschuhfach haben. Die Muscheln (in Weisswein-Knoblauchsauce) waren zugegeben wirklich ausgezeichnet,  - aber jetzt haben wir wahrscheinlich für die nächsten 10 Jahre unseren Gusto wieder gestillt. 

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So und jetzt sind wir in Blenheim gelandet - der Weinregion Neuseelands schlechthin. Und was tut der interessierte Reisende hier wohl am Abend? Wir fragen einen Einheimischen ….

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Na klar! Angesagt ist hier das lokale Münchner-Hofbräuhaus, man trinkt ein kühles Blondes, bestellt sich Bratwürste mit Sauerkraut und Brezen. 

(Ich glaub wir sind jetzt wirklich reif für einen Heimaturlaub!)

Unser Frühstücksplatz morgen - vorausgesetzt es regnet nicht!

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Und ein paar nette Nachbarn haben wir auch:

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08. März 2017

Farewell Spit und die Falle in der Golden Bay

Ganz im äußersten Nordwesten der Südinsel von NZ liegt das Farewell Kap. Der niederländische Seemann Abel Tasman war wahrscheinlich der erste Europäer, der diese lange, schmale Landzunge vor ca. 350 Jahren zu Gesicht bekam. Den Namen Farewell Cap erhielt es aber erst fast 100 Jahre später vom berühmten James Cook, da es das letzte Stückchen Land sein sollte, das der abenteuerlustige Kapitän sah, bis er wieder in seiner Heimat England ankam. 

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Eine kleine Robbenkolonie spielt weit unten am Strand, ein eisiger Wind peitscht weiße Schaumkronen über die blaugrüne, aufgewühlte Tasmansee in die Cook-Strait und mir frieren fast die Ohren ab!

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Der Farewell Spit grenzt die große Golden Bay im Norden ein, die erst  Anfang Februar mit tragischen Meldungen weltweit für Aufsehen sorgte. 

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Über 400 Grindwale waren dort gestrandet und mehr als 2/3 der Pilotwale, wie sie auch heißen, verendete am Strand, obwohl hunderte Freiwillige an die Unglücksstelle eilten und versuchten den Tieren zu helfen. Warum es immer wieder zu solch tragischen Massenstrandungen kommt, darüber sind sich selbst die Meeresbiologen nicht einig. 

In Puponga sahen wir heute - einen Monat nach diesem furchtbaren Unglück - auch so einen Walkadaver. Man kann diese Überreste, im Durchschnitt wiegen diese Meeressäuger 800 kg, ja schwer entsorgen und es stinkt bestialisch. 

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Bei Ebbe zieht sich das Wasser hier an manchen Stellen bis zu 7 Kilometer zurück und legt eine Küstenlandschaft frei, die bis zu 80km2 groß ist und ein Schlaraffenland für die hier lebenden Vögel darbietet. Leider, so vermutet man, ist aber gerade dieses Naturphänomen mitverantwortlich, warum hier immer wieder so viele Wale stranden. 

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Es hat in Böen heute sicher 40 Knoten und so macht das Wandern nicht wirklich Spaß. Da ist es doch viel schöner, sich ein nettes Plätzchen mit Aussicht zu suchen und eine gute Tasse Kaffee zu trinken. Kuchen gibts keinen - wir sind seit 2. Februar auf Diät und essen keine Süssigkeiten. Ich zähle die Tage bis Ostersonntag, wo dieses Martyrium endlich aufhören soll ;-)

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Dann fahren wir noch nach ins Marine Reserve Westhaven. Der Wind wirbelt Staub auf, dass unser Auto bald mit Sand einpaniert ist. Zum Glück haben wir kein Cabrio. 

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Wieder sind wir in einem Naturparadies.

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Übernachten tun wir übrigens noch immer in unserem Auto. Gestern und heute in Collingwood, wo wir das begehrteste Platzerl am Campground haben. Direkt am Strand. 

Das sehen wir, wenn wir morgens die Augen öffnen:

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Und bei dieser Gelegenheit fallen mir die Zeilen von Wilhelm Busch wieder ein, die ich grad erst im FB bei einer lieben Bekannten wiedergefunden hab:

Viel zu spät begreifen viele

die versäumten Lebensziele:

Freuden, Schönheit und Natur,

Gesundheit, Reisen und Kultur.

Darum, Mensch, sei zeitig weise!

Höchste Zeit ist’s! 

Reise, reise!

06. März 2017

Die Big 5 von Neuseeland

Wer kennt sie nicht - die Big Five?  Die Großwildjäger meinten damit früher bestimmte Tiere in Afrika, nämlich: das Nashorn, den Elefanten, den Büffel, den Löwen und den Leoparden. 

In einem Tourismus-Führer las ich, dass es auch in Neuseeland sowas wie die Big 5 der Tierwelt gibt. Gemeint sind hier damit folgende Tiere : KIWI, KEA, TUATARA, KAKA und TAKAHE. Einige davon haben wir bereits in freier Wildbahn gesehen, andere im Zoo. 

Und das sind sie:

Der KIWI, den wir im Kiwi-North Museum in Whangarei sehen konnten. Dieser flugunfähige, nachtaktive Vogel ist der kleinste unter den Laufvögel und wir konnten ihn leider nicht fotografieren, da er so lichtempfindlich ist. Das hier ist ein ausgestopfter vom Museum. Wenn man sehr viel Glück hat, dann kann man ihm in freier Natur nachts in den Wäldern Neuseelands begegnen. 

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Der KEA - oder auch Bergpapagei, den wir in freier Wildbahn im Milford-Sound auf der Südinsel mehrfach sahen. Dieser kecke und gar nicht scheue Papagei ist einer der wenigen seiner Gattung, der auch außerhalb der Tropen - in einer schneebedeckten Winterwelt überleben kann Sein grün-olives Federkleid ist unter den Flügeln grell orange und er sieht beim Fliegen spektakulär aus. 

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Nr 3.: Tuatara oder Brückenechse! Die konnten wir ebenfalls im Museum in Whangarei und in Invercargill beobachten. In letzterem gibt es sogar ein Pärchen, das für Nachwuchs sorgt! Dieser Nachwuchs wird nach einer gewissen Zeit dann in freier Natur ausgesetzt, um die Population wieder zu fördern. Diese endemischen Tiere werden als lebende Fossilien bezeichnet, da sie zur Gattung der Sphenodontia gehört, die vor ca. 150 Mio. Jahren lebte. 

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KAKA: Diesen Waldpapagei haben wir leider weder im Museum, noch in freier Natur gesehen. Vielleicht haben wir ja noch das Glück und ich kann ein Foto ins Netz stellen, das ich selbst einmal machen werde. Inzwischen muss das Internet herhalten, von wo ich das Foto ausgeborgt habe: 

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Und last, but not least: Nr. 5: TAKAHE! Dieser flugunfähige Vogel gehört zu den Purpurhühnern und wir haben heute einige auf unserem ausgedehnten Spaziergang im Abel Tasman NP auf einem Feld gesehen. Ich konnte sogar beobachten, wie der schöne tiefblaue Vogel einige Meter hoch über einen Zaun flog….die Zeiten ändern sich, vielleicht überlegt es sich der einst fast ausgestorbene Takahe noch und wird wieder zu einem richtigen fliegenden Vogel!

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Neuseeland Südinsel

05. März 2017

Fahrt über den Lewis Pass...

Von Kaikoura wollten wir noch ein Stückchen nach Norden - einfach sehen, wie weit wir noch kommen. Doch schon nach 12 km ist Endstation. Wie gesagt sind die Strassen nach dem schweren Erdbeben des Vorjahres noch nicht passierbar. Wir wollen aber nochmals an die Nordwestspitze der Insel - in den Abel Tasman Nationalpark, den wir auf unserer Rundreise durch die Südinsel ausgelassen haben. 

Auf unserem Weg über die S 7 an die Westküste kommen wir bei Hanmer Springs vorbei. Das ist ein sehr berühmter Badeort und an diesem Samstag ist hier wieder die Hölle los. Touristen wie auch Einheimische wollen an diesem etwas regnerischen Tag wohl alle ins Thermalbad. Wir ja eigentlich auch, aber nicht mit tausenden anderen Menschen! Die wenigen, die heute hier im Kurort sind und ihre Glieder nicht ins 40 Grad warme Planschbecken stecken, stehen auf den Brücken und stürzen sich kopfüber an einem Gummiseil hängend in die Tiefe. Durch die Elastizität des Seils wird der, oder die,  Mutige dann einige Male nach oben zurückgefedert und schließlich pendelt er/sie wie der Zeiger einer Uhr noch einige Male hin und her … Mir wird beim Zuschauen schon übel und ich nenne das den Todessprung - offiziell heißt die Extremsportart: Bungee Jumping und für dieses eigenartige Vergnügen greifen die Springer auch ganz schön tief in die Tasche! 

Wir haben Glück und die S7 über den Lewis Pass ist wieder geöffnet. Vor 2 Tagen war die Straße hier noch wegen Großbränden gesperrt. Wir sehen noch viele Feuerwehrleute und Einsatzfahrzeuge, der Boden ist ja noch heiß und die Gefahr eines neuerlichen Brandes ist extrem hoch. Beidseitig der Straße ist die Landschaft verkohlt und ein beißender Geruch liegt in der Luft. 

Dann klärt das Wetter auf und wir haben doch noch eine schöne Fahrt über den 864 m hohen Bergpass, der die Canterbury Region mit der Westküste verbindet. Die Passstraße führt durch wunderschöne, fast unbewohnte Täler - die Strasse hat teilweise einige tiefe Schlaglöcher, doch im großen und ganzen ist sie gut ausgebaut. 

Ca. 300 km und einige Stunden später kommen wir in Reefton an. Es war dann doch eine anstrengende Fahrt, wir sind müde und beschließen in diesem kleinen, netten Örtchen, das zur Buller-Region gehört, zu übernachten. 

Der Campground liegt idyllisch neben dem Inangahua River, in der Hauptstraße gibt es 3 Restaurants und der nette Wirt „…damned - I just finished cleaning up the kitchen..“ kocht dann doch noch für uns auf - Zwiebelsuppe, Veggypizza und Salat - und dazu gibts ein paar eiskalte Pilsner vom Fass ;-)

Die Hauptstraße der 1100 Seelengemeinde Reefton.

04. März 2017

Kaikoura - „EAT CRAYFISH"

Kaikoura ist ein populäres Reiseziel an der Ostküste - als Teil des sogenannten Alpinen Dreiecks am Meer. Das Gebiet wurde im vorigen September sehr stark von einem Erdbeben erschüttert. Die S1 nach Norden ist noch immer nicht passierbar, die Eisenbahnlinie Coastal Pacific wurde ebenfallst stark betroffen, es gab tektonische Verschiebungen, Erdrutsche, viele Sachschäden und 2 Menschen kamen bei dieser Naturkatastrophe ums Leben. 

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Von 8:00 pm bis 8:00 am ist die Zufahrtstrasse nach Kaikoura aus Sicherheitsgründen gesperrt. Tagsüber wird fleißig an der Wiederherstellung gearbeitet. 

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Teile der Küste haben sich binnen weniger Minuten nach diesem Beben der Stärke 7,8 um einige Meter gehoben. Hier auf obigem Bild ist das sehr gut zu erkennen. Viele Meeresbewohner lagen nun dauerhaft im Trockenen, was verheerende Folgen für diese Tiere hatte (Vor allem für die Paula (Seeschnecken) und Langusten). Die bei Touristen so beliebte Seelöwenkolonie, die einst am Ohau Point angesiedelt war, ist abgewandert und ein beträchtlicher Teil der hier nistenden endemischen Meeresvögel „Huttons Shearwater“ war dem Tod geweiht. 

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Man hat trotzdem das Gefühl, dass sich die Flora und Fauna wieder erholt. Wir sehen vom Strand aus Dutzende Delphine springen, wir hören von unseren Camp-Nachbaren, dass beim Whalewatchen mit dem Boot einige Pottwale und sogar Blauwale gesehen wurden. 

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Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Halbinsel und erklimmen eine kleine Anhöhe, von wo aus wir eine tolle Aussicht auf Kaikoura und die Bucht haben. 

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Der Platz, an dem sich die ersten europäischen Einwohner ansiedelten - Fyffe Cove. 1840 wurde hier eine Walfangstation errichtet und der Ort wurde kommerzieller und sozialer Sammelplatz der Umgebung. 

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Kaikobra bedeutet übrigens in der Sprache der Maori - eat crayfish! Crayfish ist die Languste, die es massenhaft hier gibt und die angeblich eine Delikatesse sein soll. Wir werden sie testen und berichten….

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02. März 2017

Die Quake - City und Freuden mit X-tine…

Christchurch wirkt gespenstisch und unheimlich auf uns. Eingestürzte Häuser, Haberkornhüte an jeder Ecke, Bagger, Absperrbänder, eingestürztes Mauerwerk…..das sind die vordergründigen Eindrücke, die wir von der Quake City erhalten. 3 Tage besichtigen wir die Metropole, die bei den schweren Erdbeben 2010 und 2011 so fürchterlich zugerichtet wurde. 185 Menschen verloren damals ihr Leben - heute - 6 Jahre später - herrscht hier noch immer Chaos - Ruinen und Containerbauten prägen das Stadtbild. 

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Auch die ChristChurch Cathedral wurde nicht verschont und man diskutiert heute noch immer, ob neu gebaut oder renoviert werden soll. 

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Als ich die Fotos von meiner Kamera lade, fällt mir auf, dass ich kaum eine Aufnahme der Stadt habe, in der nicht ein zerstörtes Gebäude zu sehen ist. 

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Neuseelands Südinsel ist leider besonders häufig geplagt von schweren Erschütterungen der Erde. Ursache dafür ist die tektonische Lage Down Unders. Die Grenze der Australischen und der Pazifischen Kontinentalplatte verläuft quer durch die Insel - zahlreiche aktive Vulkane brodeln im Untergrund auf der Nordinsel - der Pazifische Feuerring gibt seinem Namen alle Ehre. In den letzten 24 Stunden gab es über 30 Erdbeben nördlich von Christchurch, wir erlebten heute um 8 Uhr morgens eines der Stärke 5,4 - noch halbschlafend im Auto.

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Dieses Kunstwerk von Hannah Kidd ist zu sehen in der Re-START Mall, die man nach dem schweren Erdbeben 2011 aus Containern innerhalb kürzester Zeit errichtet hat und die heute noch attraktiv für Einheimische und Touristen ist. Foodtrucks, Souvenirläden und Straßenkünstler sind hier neben Boutiquen und Kunstgalerien anzutreffen. 

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Schön und idyllisch war es dann doch noch  im Botanischen Garten:

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Wir haben uns so lange in und um Christchurch aufgehalten, weil wir eine liebe Bekannte wiedersehen wollten. Christine (X-Tine) haben wir 2008 in La Graciosa kennengelernt, als sie noch auf dem Katamaran Pukuri lebte. Fast zeitgleich überquerten wir den Atlantik und wir können auf sehr viele schöne gemeinsame Stunden zurückblicken. Das letzte Mal sahen wir Christine 2010 in Puerto Rico und aus unserer damaligen Segelrunde, (5 Boote) ist sie die 2. Person, die wir nach all diesen langen Jahren endlich wiedersehen. 

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Die Freude war auf beiden Seiten riesig und es wurde wie in alten Zeiten viel gequatscht, gelacht, gegessen und getrunken

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26. Februar 2017

Banks Peninsula 

Wir sind jetzt bereits seit 1 Monat mit dem Auto auf der Südinsel unterwegs und noch immer nicht gesättigt von der Schönheit „Te Wai-pounamu`s“, - wie sie treffend von den Maori genannt wird : „Das Land des Grünsteinwassers“. Die Insel ist saftig grün und die Flüsse funkeln in den Farben des bekannten grünen Schmucksteins und ich denke, die Namensgebung hat wohl auch etwas mit der Symbolkraft dieses alten Gesteins zu tun. Früher war die smaragdgrüne Jade wesentlich wertvoller als Gold und hatte bei vielen alten Kulturen einen besonderen Wert. Man verwendete die daraus hergestellten Ornamente und Amulette als Heilstein oder für zeremonielle Zwecke und auch heute noch ist die Grünsteinschnitzerei ein traditionelles Handwerk bei den Maori. 

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Doch nicht überall ist die Insel saftig grün. Wir fahren entlang der S 75 und der Summit Road - auf der Ostseite der Insel, die sich im Regenschatten befindet. Während die Westseite von den Starkwinden der Roaring Fortries stark beeinflusst wird, die Unmengen von Regen mit sich bringen und das Klima des atemberaubenden Fjordland mit seinem prächtigen Regenwald bestimmt, ist die Ostseite der neuseeländischen Alpen eher trocken. Zum Glück fließen die großen Gebirgsflüsse aber eher in östliche Richtung und die Gewässer bringen enorme Wassermassen mit sich. 

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Die Raikaia Schlucht im gleichnamigen Fluss im Canterbury District. 

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Wir machen einen schönen Tagesausflug zur Banks-Paninsula und besuchen die hübsche Stadt Akaroa. Gestern war ein Kreuzfahrtschiff mit 970 Menschen da, morgen soll eines mit 1960 Passagieren kommen. Wir haben Glück - heute Samstag sind nur Einheimische, ein paar Chinesen und ein paar Deutschsprachige unterwegs. 

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Wir besuchen den Bauernmarkt, den Hafen und ein nettes Cafe und genießen die warmen Sonnenstrahlen und das fast ein wenig mediterrane Flair. 

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Über die Scenic Tourist Route geht es zum Hilltop. Einem Restaurant mit Aussicht - und was für eine Aussicht man hier hat!

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Wenn ich sehe, wie diese Wollwuzerl leben, dann möchte ich in meinem nächsten Leben  wirklich zu gerne als Schaf in NZ auf die Welt kommen

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Nachdem wir heute frisches Brot am Farmersmarket kaufen konnten, verfüttern wir unsere alten Reste an die hungrigen Ziegen.

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Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass das Leben unheimlich schön ist?

23. Februar 2017

Timaru - eine geschützte Bucht mit Tücken….

Keine 2 Stunden Autofahrt sind es von Twizel nach Timaru. 

Unterwegs sehen wir ein paar interessante Oldtimer...

Heute leben in der Küstenstadt  an die 45000 Einwohner, also eine verhältnismäßig  große Stadt für Neuseeland. Wieder waren es die Walfänger, die Mitte des 19. Jhdt. hier eine Walfangstation errichteten und die Stadt gründeten. Die schöne Bucht am bedeutenden Hafen erhielt ihren Namen vom damaligen Versorgungsschiff "The Caroline“.

Timaru stammt angeblich aus der Sprache der Maori und bedeutet die geschützte Bucht. Die Maori waren natürlich schon einige hundert Jahre vor den weißen Ansiedlern hier. Der Name scheint bizarr, wenn man folgende erschütternde  Geschichte hört: 

 Im Jahre 1882 lagen hier der 3 Master Benvenue und die City of Perth nahe der Küste vor Anker, als ein sehr starker Südostschwell die Benvenue an die schroffen Klippen driften ließ und die City of Perth dann auch noch auf den 3-Master drückte. 

Der Hafenmeister unternahm mit freiwilligen Hilfskräften einen Rettungsversuch mit dem Lifeboat Alexandra. Bei diesem Versuch die City of Perth zu retten, kenterte die Alexandra 3 Mal und 9 Männer verloren auf tragische Weise ihr Leben. 

Die Klippen auf diesem Bild nennt man seitdem die Benvenue Cliffs. 

Die Caroline Bay ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Touristen und auch die Einheimischen verbringen ihre Lunchzeit gerne an diesem pittoresken Platz, der von einem schönen Park umgeben ist. Es gibt Seelöwen und Pinguine zu sehen, wenn man Glück und Geduld hat — eine heiße Tasse Kaffee für etwaige längere Wartezeiten  gibts garantiert. 

Der Top 10 Holiday Park ist einer der saubersten und ruhigsten Campingplätze NZ und wir haben uns gleich 3 Tage hier einquartiert. Wir unternehmen lange Wanderungen und danach kehren wir hungrig und durstig in die exzellenten Gaststätten ein. 

21. Februar 2017

Aoraki und die Regenbogenforelle

Weiter geht es in Richtung Westen, wo quasi im Herzen der Südinsel der höchste Berg der Kiwis, der Aoraki oder Mt. Cook mit seinen 3724 m in den neuseeländischen Alpen thront. 

Über 40 % des Aoraki sind vergletschert und einige seiner Gipfel sind über 2000 m hoch. Das folgende Bild zeigt den 27 km langen Tasmangletscher:

Der Berg liegt im Mount Cook Nationalpark, das gleichnamige Village ist überlaufen mit Touristen, die hier heute traumhafte Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten vorfinden. 

Durch zurückziehende Gletscher entstanden hier auch die blitzblauen Seen: Pukaki, Tekapu und der Lake Ohau. Ihre intensive, außergewöhnliche blaue Farbe erhalten sie durch den Zufluss von Gletscherwasser, die durch feine Partikel vom Abrieb des Gletscheruntergrundes entsteht. 

Lake Tekapo - ein ehemaliger Gletschersee, übrigens der größte See in der Region Canterbury. 

Dieses Gebiet ist ein Eldorado für Fischer. Wir treffen hier auf unseren neuen Bekannten aus der Heimat und verbringen die nächsten Tage mit Günter beim Forellenfischen.

Wir haben zum Glück einen Plan B fürs Menü - vorerst stossen wir auf ein Petri Heil mit Pinot Noir an - als Snack gibts eine Käseplatte. 

Als Angler muss man sich auch in Geduld üben können, erklärt uns der passionierte Fliegenfischer und präsentiert uns am späten Nachmittag stolz seinen Fang! Es sollte nicht sein einziger Catch in diesem Revier bleiben.

Zum Dinner gibts einen Teil in der Pfanne gebraten - direkt am See bei Sonnenuntergang - der Rest kommt in den Räucherofen!

17. Februar 2017

Waitaki Tal - Wasser und Schluchten

Von Oamaru fahren wir wieder westwärts. Die Landschaft verändert sich - wir befinden uns im trockensten Gebiet der Südinsel. Vorbei gehts es an einem riesigen Weinbaugebiet, an Äpfelplantagen und der riesigen Waitaki-Powerstation, der ältesten der 8 hydro-elektrischen Stationen an diesem riesigen Fluss. Die Anlage ist mit dem Stromsystem der Südinsel verbunden und liefert bis zu 500 Gigawattstunden pro Jahr! 

 Gegen Mittag erreichen wir die Abzweigung zu den Clay-Cliffs. Wir bezahlen die Maut und muten unserem Nissan auf den nächsten 4 Km einiges zu. Eine äußerst holprige und staubige, mit Schlaglöchern gespickte Schotterstraße führt zu den bizarren Felsformationen. 

Die mühevolle Anfahrt scheint sich aber gelohnt zu haben. Schon imposant anzusehen - die scharfkantigen Grate und die tiefen Einschnitte. 

Die Felsen bestehen aus Lehm, Kiesel und Steinen, die sich vor 1 Million Jahre (oder früher) von den Gletscherflüssen abgesetzt haben. 

Hier kann man wunderschöne Wanderungen machen und hat dabei auch einen herrlichen Ausblick auf das Waitaki-Tal. 

Ausblicke über das Waitaki-Tal: 

16. Februar 2017

Hector und die netten Leute von Oamaru!

Wir beschließen noch einen Tag in diesem äußerst hübschen Küstenörtchen mit seiner prächtigen Architektur zu bleiben. Um den Hafen drängen sich Gebäude, deren Baubeginn mit 1860 datiert sind. Das mag für uns Europäer nicht wirklich „alt“  erscheinen, für die Kiwis ist es antik. 

In der alten Whisky Destillerie bzw. Mühle befinden sich heute Museen, Kunstgalerien, eine Bäckerei, die deutsches Roggenbrot verkauft, ein exquisiter Buchladen u.v.m. Toll hier durchzuschlendern…

Am Hafen gehen wir zu den Fischermännern, um sie nach der großteils versandeten Hafeneinfahrt zu fragen. Vorige Woche erst ist ein Einheimischer mit seinem kleinen Boot an dieser tückischen Einfahrt auf Grund gelaufen und durch die Strömung an die schroffen Felsen der Hafenmole gedrückt worden. 

Die 3 Männer erkennen, dass wir ernsthaft interessiert sind und zögern nicht. „“Come - we will show you….“ - fordern sie uns freundlich auf und keine 30 Sekunden später sind wir auf dem Boot und fahren schon die Einfahrt raus. Jim zeigt Hannes ganz genau, wie die Fahrrinne verläuft, wie nahe an die Mole er muss, welche Landpeilung er anvisieren soll und Millsy wäre am VHF 66 immer erreichbar und würde Auskunft geben oder uns sogar reinlotsen. 

Dann zeigen uns die netten Kiwis auch noch, wo die größte Blaupinguinkolonie nachts an Land geht (70-100 Tiere) und wir haben das besondere Glück, dass uns ein paar endemische Delphine begleiten. 

Die äußerst seltenen und kleinen Hector-Delfine, die es nur auf der West- und Ostküste der Südinsel Neuseelands gibt. 

Wir palavern noch über die Wettersituation im Winter, die gefährlichen Erdbeben und wie diese die Küsten verändern und das tragische Walsterben an der Goldküste, wo vorige Woche über 400 Tiere an die Küste gespült und über 300 verendet sind. 

Die Fischermänner sind auch hier in NZ außerordentlich hilfsbereit - so wie wir sie eigentlich überall auf der Welt kennengelernt haben. 

Und dann gibt es noch eine super angenehme Überraschung - am Weg zum Campground treffen wir auf die Crew der Zig Zag! 

Irene , Georg, Mia und der süsse Noah stammen aus Deutschland und sind ebenfalls mit dem eigenen Kiel nach Neuseeland gereist. Die junge Familie, die wir bereits in Tonga kennengelernt haben, ist nun auch mit einem Camper auf der Südinsel unterwegs. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten riesig!

15. Februar 2017

Wunder der Natur auf der Ostküste!

Hoiho - Kekeno - Koau tai - titi

Endlich sehen wir sie in freier Natur! Die Pinguine:

Der Gelbaugenpinguin ist einer der seltensten Pinguine auf der ganzen Welt - er pflegt eine lebenslange Partnerschaft und nistet nur, wenn er von keinem anderen nistenden Paar beobachten wird. 

Hoiho - oder Gelbaugenpinguin!

Yellow-Eyed Pinguin

Der neuseeländische Seelöwe oder die Ohrenrobbe wird bis zu 2,5 m lang und wurde im 19. Jahrhundert von Robbenfängern fast ausgerottet. Heute stehen sie unter Artenschutz und ihr Bestand konnte sich wieder gut erholen. Heute war ich um 8:00 Uhr morgens schon spazieren und hab so einen potenten jungen Löwen im Schilf beinahe übersehen und unabsichtlich geweckt - der hat mich angebrüllt und ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen!

Kekeno - Seelöwen und Tito - Sturmtaucher

Seelöwe!

Koau tai - Tüpfelscharbe aus der Familie Kormorane

White Faced Heron - Weißwangenreiher!

Heute waren es mal die Kühe, die uns fast überrollt hätten!

Und in Moeraki gibt es die berühmten Moeraki-Boulders: ungewöhnliche, runde, riesige Steine am Strand von Moeraki. 

Durch Erosion und Wellen wird der Schluffstein hier so geformt. 

Und jetzt in Oamaru - das Leben ist doch wirklich zu schön !

14. Februar 2017

King Shag und Blueskin Bay / Nähe Dunedin

Naturparadies: Blueskin Bay…

Wir dachten schon es wären Pinguine, sind aber Warzenkormorane

Picknick am Strand

Übernachtet dann an diesem idyllischen Plätzchen in Warrington!

12. Februar 2017

Dunedin`s Hoheiten…

Dunedin ist das gälische Wort für Edinburgh und das Erbe, das dieser Name mit sich bringt, wird hier an jeder Ecke offenkundig. Die Metropole verfügt angeblich über die am besten erhaltenen viktorianischen und edwardianischen Gebäude der gesamtem südlichen Hemisphäre. 

Dunedin wurde einst von Goldgräbern, Walfängern und natürlich den immigrierten Schotten gegründet. Die heutige Universitätsstadt rühmt sich eine Stadt der Kultur und Erziehung zu sein. 20.000 Studenten besuchen die Universität von Otago, die auch international einen hervorragenden Ruf hat!

Wir besuchen das Toitu-Museum, das eindrucksvoll die Geschichte Neuseelands darstellt - beginnend mit der Entstehung der Insel durch die Hand der Götter, dem Anlanden der ersten polynesischen Siedler, dem Einwandern der Schotten bis hin zum heutigen modernen Staat. 

Wir haben heute Hochzeitstag und nachdem wir ein ausgezeichnetes Lunch eingenommen haben, wollen wir heute den Royals auf Otago einen Besuch abstatten. 

Der Himmel ist zwar bedeckt, aber es gibt fantastische Flugbedingungen für die majestätischen Giganten am Taiaroa Head. 

Das erste Mal in unserem Leben sehen wir die Könige der Luft - die Albatrosse - in freier Natur! Mit einer Flügelspannweite von bis zu 3 Metern schweben sie über unseren Köpfen hinweg. 

In diesem Naturparadies auf der Halbinsel Otago nisten nicht nur Albatrosse, sondern suhlen sich auch viele Seelöwen am Strand - 

und nachts kann man auch die Blauen Pinguine beobachten. Hier entdecke ich zufällig, wie ein kleiner in seinem Nest schläft. Tagsüber sind sie kaum zu sehen, da sie hier zu viele natürliche Feinde haben. 

Und dieses Bild zum besseren Verständnis: 

Tausende Möwen gibt es natürlich auch…. 

die sind ja auch schön anzusehen. (Rotschnabelmöwe)

Noch was Kurioses: Ehrlichkeit wird erst gar nicht angezweifelt:

Ich vertraue zumindest auf die Angabe der Tafel: Frische Eier und werfe die 3 NS$ in die für das Geld aufgestellte Büchse….

11. Februar 2017

Blöken um Bluff...

Es ist angeblich der kälteste Sommer seit 1927 - die Einheimischen auf der Südinseln jammern und die Touristen jammern noch mehr. Wir empfinden es gar nicht einmal so schlimm. Hin und wieder regnete es und nachts sinken die Temperaturen auf 2 Grad Celsius, aber tagsüber ist es mit einer Zwiebelschicht gut auszuhalten. Wir fahren vom Fiordland über die „Southern Scenic Route“ ganz bis an die südlichste Spitze von „Southland“. 

Über Riverton und Invercargill bis nach Bluff. Die Natur wird hier von den rauhen Starkwinden enorm geprägt. Bäume und Sträucher wachsen nach Norden, die der Wind zugekehrten Seite ist kahl! 

Bluff ist einer der südlichsten Punkte der Insel. Von hier hat man herrliche Ausblicke auf Steward Island und auf die berüchtigte Foveaux Strait. 

Viel begehrte Fotomotive - hier endet die SH1, die durch die Nordinsel von Cape Reinga bis eben hier nach Bluff führt (ca. 2100 km). 

Invercargill ist eine nette Kleinstadt, für Neuseeland zählt sie mit ihren 40. 000 Einwohnern natürlich zu einer Großstadt. Hier treffen wir wieder sehr interessante und nette Weltenbummler. Da ist einerseits der Australier mit seiner polnischen Freundin, die seit 2011 mit ihrem Bike und Zelt um die Welt bummeln und dann sind  da andererseits die beiden Neuausteiger aus der Schweiz, die voriges Jahr ihren Camper nach Australien verschifft haben und nun auch einige Wochen Neuseeland bereisen. Franz spricht für einen Schweizer einen ziemlich eigenartigen Dialekt, der uns sehr vertraut vorkommt. Kein Wunder, ist er doch ein waschechter Leutschacher - 18 km von unseren Heimatort entfernt geboren und aufgewachsen. Dieses Mal wird eine ganze Flasche Whisky vernichtet, um diesen Zufall zu begießen! 

Weiter geht es nun zum wirklich südlichsten Punkt der Südinsel, der sich in den Catlins befindet - Slope Point!

 Slope Point! 

Und last but not least erleben wir heute wieder etwas ganz Außergewöhnliches und für Neuseeland wahrscheinlich Alltägliches: 

Auf unserem Weg nach Pounawea stecken wir auf einmal zwischen tausenden Schafen. Vor uns, hinter uns, neben uns - überall blökt es!

Mindestens eine viertel Stunde treiben wir die Wollknäuel vor uns her - beziehungsweise werden auch von hinten von ihnen angetrieben!

Es geht wohl zum Schären und einige Unglückliche haben auch das markante blaue Zeichen am Fell - sie werden bald in einer Bratpfanne landen….

07. Februar 2017

Milford Sound und die Bergpapageien

Und jetzt ist es doch noch passiert! Wir, die wir schon dachten, dass Neuseeland zwar sehr schön, aber nicht außergewöhnlich umwerfend auf uns wirkt, werden heute vom Milford Sound tatsächlich noch eines anderen belehrt. Diese Ecke Neuseelands haut uns mit seiner einfachen Schönheit doch noch um! 

125 km sind es von Te Anau bis zum Milford Sound. Die ersten Kilometer säumen wieder Wiesen und Weidefelder die sehr gut ausgebaute Strasse. 

Die Reise führt durch gemäßigtes Regenwaldgebiet, von den Steilhängen fallen Wasserfälle, reißende Flüsse und riesige graue Felswände begleiten die stark frequentierte Strecke. 

Tausende Besucher zieht es täglich in diesen Fiordland Nationalpark. 

Ob mit dem Hubschrauber, einem Sportflugzeug, dem Kayak oder einem Boot - es gibt unzählige Wege diese atemberaubende Landschaft zu genießen.

R. Kipling nannte den Sound das achte Weltwunder, die Maori nennen es Piopiotahi, für mich ist es „Wunderland“.

Hier begegnen wir auch endlich dem legendären KEA. Der Bergpapagei ist ein wunderschöner, sehr intelligenter und neugieriger Vogel mit einem kräftigen Schnabel. Und wunderschön anzusehen in seinem olivgrünen Federkleid: 

06. Februar 2017

Fjordland - und das Land „oben ohne“?

Wir sind etwas gehandicapt, da sich die Zerrung an Hannes Fuß nicht wirklich gebessert hat. Wandern und andere sportliche Aktivitäten müssen verschoben werden.  

Von dem Nobelort Wanaka (Bild oben: der gleichnamige  See) fahren wir über Arrowtown nach Queenstown. Auf den Feldern und Wiesen sehen wir wieder viele Lamas und Schafe. Vermehrt bemerken  wir jetzt aber auch Rotwild im Gehege - Hirsche von Kühen streng getrennt.

Arrowtown an diesem schönen, sonnigen Samstag.  Es herrscht noch immer Hochsaison. 

Hm - interessant - den Schafen nimmt man im Sommer die Wolle hier ab, den Damen offensichtlich etwas anderes ;-)

Über die höchste asphaltierte Straße Neuseelands, mit der angeblich (wieder einmal) spektakulärsten Aussicht, geht es über 1100 Höhenmeter nach Queenstown. 

Adrenalinjunkies kommen hier voll auf ihre Kosten:

Es ist Sonntag und im Fiordland ein verlängertes Wochenende - Queenstown hat Hochbetrieb.

Am Hafen herrscht reges Treiben, vor allem asiatisches. Wir schlendern durch die Stadt, suchen uns ein Restaurant am Hafen, genießen die kulinarischen Köstlichkeiten der Gegend, das Wetter und die Umgebung.

Dann suchen wir uns einen inspirierendes Plätzchen mit Blick über den See Wakatipu.

Und bald schon träumten wir an einem See mit türkisem Wasser und unter blauem Himmel zu liegen;-)

Heute auf dem Weg nach Te Anau sehen wir ein Schild „Free Range Eggs“ vor einem lustigen Häuschen  Jem lebt hier seit 21 Jahren alleine, hat einige Hühner und zeigt mir, dass die auch wirklich artgerecht gehalten werden. Er baut Holzkanus, töpfert hobbymäßig, schießt Possums, die die Hühner ärgern und als er hört, dass wir Segler sind, kommt der Neuseeländer gleich mit zum Auto, um Hannes über die gefährlichen Barrieren an der Westküste aufzuklären. Beruflich war Jem früher Fischer und kennt die stürmischen Gewässer seiner Heim

at wie seine Westentasche - gerne und aufmerksam hören wir dem sympathischen Kiwi zu!

04. Februar 2017

Über den Haast Pass nach Wanaka

Über die SH6 geht es weiter nach Süden. Es gilt den 564 m hohen Haast Pass zu überqueren. Wo im gleichnamigen Dörfchen oben am Pass vor gut 100 Jahren Goldgräber lebten, scharen sich heute nur noch Touristen. 

Benannt wurde dieses Gebiet nach dem Bonner Johann Franz Julius von Haast, der Ende des 19. Jhdts als Geologe mehr als 2 Jahrzehnte diesem Land diente und er war der erste Weiße, der die Berge von Wanaka in Richtung Westen über eben diesen Pass überquerte.  

Bis zum Höchsten Punkt der Strasse regnet es und wir haben 9 Grad Außentemperatur. Das Gebiet gehört zum Südwest Neuseeland Weltkulturerbe,  das vom DOC betreut wird - und so sieht es auch aus. Grüne, wilde und unberührte Natur!

Dann klärt es wieder auf und wir fahren durch eine Landschaft, die ich besser nicht beschreibe, sondern Bilder für sich sprechen lasse!

Die faszinierende Wildnis mit den hohen Bergen ringsum wird verschönert mit dem forellenreichen Lake Wanaka - das Gebiets nennt sich Mt. Aspiring National Park - der Berg Aspiring (3.033 m) wird oft mit dem Matterhorn verglichen und hier wurden auch wieder Szenen von Herr der Ringe gefilmt. 

Die Stadt Wanaka ist Ausgangspunkt für Berg- und Klettertouren, Ausflüge zum See und im Winter ist es ein beliebter Wintersportort. Wir haben uns im Kiwi Holiday Park einquartiert. Hannes leidet an einer Zerrung und wird die nächsten Tage nicht wandern können, da kommt uns der tolle Spa-und Saunabereich hier gerade recht. Relaxen ist angesagt!

02. Februar 2017

Der „Franzl" und ein lebender Sternenhimmel in den Regenwäldern Neuseelands. 

Wenn es hier einmal regnet, dann aber ordentlich. Der Himmel öffnet seine Pforten und überschwemmt innerhalb kürzester Zeit Wiesen und Felder, die Flüsse treten fast über die Ufer und an den Straßen warnen Leuchttafeln die Verkehrsteilnehmer vor Überschwemmungen und Fluten.

Dann ist es wie auf Knopfdruck vorbei, die Sonne kommt hervor und die Südinsel zeigt sich wieder von ihrer schönen Seite. Wir sind jetzt im Gletschergebiet auf der Westseite der Neuseeländischen Alpen. Der Franz Josef Gletscher wurde nach unserem Kaiser benannt und ist ca. 10 km lang. Einst war er so riesig, dass er die umliegenden Berge (Tasman und Cook) einschloss und direkt ins Meer kalbte. Das ist gar nicht mal so lange her, gerade mal 150.000 Jahre! Täglich fließt der temperierte Gletscher mehr als einen halben Meter, diesen Umstand begünstigt das viele Wasser, das ringsum von den Wasserfällen unter den Gletscher einfließt und quasi wie ein Gleitmittel fungiert. 

So sieht der „Franzl" an einem sonnigen Tag aus: 

 Die Gletscherzunge befindet sich auf einer Seehöhe von nur 300m! 

Der Fox-Gletscher ist wesentlich kleiner und beeindruckt uns überhaupt nicht. Außergewöhnlich schön ist aber der Wanderweg, der durch einen märchenhaften Regenwald zu dem Aussichtspunkt führt, an dem man den Fox-Gletscher aus der Ferne sehen kann. 

Zuerst kommt man noch an einer Schwingbrücke vorbei, die über den reißenden Fox-River führt. 

Unten: Fox River, Mt. Tasman und Mt. Cook

Brillante Farben spiegeln sich in dem Staugewässer am Fuße des Fox-Gletschers. 

So, und das folgende Bild zeigt alles was ich Euch vom Fox-Gletscher bieten kann. In ein paar Jahrzehnten gibt es wahrscheinlich hiervon gar nichts mehr zu sehen. 

Ein anderes Highlight erlebten wir aber spätnachts in oben genanntem Märchenwald. Wir haben schon viel von den Glowworms gehört, die so gar nichts mit unseren Glühwürmchen zu tun haben - d.h. das stimmt nicht ganz, denn leuchten tun sie auch - die Arachnocampa luminosa oder Titiwai, wie sie die Maori nennen.

Diese endemischen Mücken sind biolumineszent und leben in Höhlen und in Wäldern. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen diese Glowworms im Larvenstadium. Die Larve spinnt ein Seidennest an dem viele Seidenfäden herabhängen, an denen sich die Beute verfangen soll, wie zB die Sandfliegen. Leuchten tun die Viecher wenn sie hungrig sind - sie imitieren dann wahrscheinlich den Sternenhimmel für ihre Opfer. Sehen kann man das nur bei absoluter Dunkelheit - ab 22:00 Uhr im Regenwald von Neuseeland. 

30. Jänner 2017

Buller Schlucht - Westport

Unsere Reise führt uns entlang der Buller Schlucht, wo wir auch einen tollen Blick auf die längste Schwingbrücke Neuseelands erhaschen können.  (110m) 

Die Gegend erinnert uns an unsere Heimat Österreich - an British Columbia und Alaska - eine sehr gute Mischung finden wir. 

Dann erreichen wir Westport, wo man neben dem Tourismus auch heute noch gutes Geld mit der Förderung von Kohle macht. 

Die Stadt selbst besteht hauptsächlich aus einer Hauptstraße, an der sich Cafes, Bakeries und Restaurants die Wände teilen, aber was wirklich schön und spektakulär ist, das ist wieder die Tasmanküste. 

Der Hafen, der Millennium Walkway and der North Beach, Cape Faulwind und die Robbenkolonie …..

Nein, das sind sie noch nicht die Robben, die kommen später ;-)

Einfach nur zum Anschauen und Genießen:

Wo das ganze Treibholz wohl herkommt? 

Und in der Tauranga Bay finden wir dann auch die Seerobben, die Babies sind gerade mal 1 Monat alt

und die See ist wild und ungestüm…

aber auch faszinierend schön:

Abends sind wir dann bei Jacks - Gasthof - einem Berliner untergebracht und hier gibt es dann endlich unsere Steaks in seinem Garten, den sehr guten Pinot Noir aus der Region Nelson und natürlich dem exzellenten Kernöl aus unserer schönen Südsteiermark vom Scheucher. 

und wir haben einen hungrigen, neugierigen Gast:

30. Jänner 2017

Lake Nelson

Die beiden Seen Rotoiti und Rotoroa liegen am nördlichen Ende der Southern Alps - wunderschön eingebettet im Nelson Lakes Nationalpark. Betrieben wird der Park vom DOC - Department of Conservation, deren meist ehrenamtlichen Mitglieder die hiesige Flora und Fauna schützen und  auch die Campgrounds in Ordnung halten. Man bezahlt hier eine kleine Gebühr (13 NZ$ pro Person) bekommt einen Parkplatz für Zelt oder Van zugewiesen, es gibt fließendes Wasser (zwar nur kalt), eine geschützte Indoor-Kochgelegenheit, WC`s - weiters bekommt eine traumhafte Aussicht und unzählige Wandermöglichkeiten geboten.

Wir parken unser Auto und machen eine Erkundungstour am Rotoiti See entlang zur benachbarten Bucht - der Kerr Bay. Hier ist die Hölle los: 

Auch hier am Wanderweg entdecken wir alle 100 m eine Falle, man versucht die in gefährlicher Überzahl vorkommenden Opossums und Wiesel einzufangen, die  den Vögeln und ihren Eiern trachten. Es zwitschert und gurrt um uns herum, doch nur selten bekommen wir einen der Vögel zu sehen -  es ist eine Wohltat an diesem sehr schön angelegten Weg zu spazieren .

Nach gut 2 Stunden sind wir wieder zurück. Der Campground hat sich nun gefüllt, kaum ein Plätzchen ist mehr frei und wir wollen unser Abendessen zubereiten. Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Hunderte Sandfliegen fallen wie Vampire über uns her - statt den geplanten Steaks gibt es heute nur grünen Salat - das tierische Eiweiß nehmen wir in Form von kleinen schwarzen Insekten ungewollt auf! 

Morgens liegt der See im Nebel, schlaftrunken krabble ich aus meinem Schlafsack und zünde den Gaskocher an für unseren morgendlichen Kaffee. Der French Press ist noch nicht einmal fertig und wir sind bereits  übersät mit Insektenstichen, invasionsartig fallen diese kleinen Blutsauger  über uns her.

So idyllisch und verträumt dieses paradiesische Fleckchen auch anzusehen ist, leider ist es für uns unmöglich länger hier zu verweilen. Die kleinen Bestien haben es geschafft uns schon um 7 Uhr morgens von hier zu vertreiben. Zu schade….

28. Jänner 2017

Nelson / Südinsel / NZ

Der Queen Charlotte Drive ist eine sehr kurvenreiche 35 km lange Strasse, die uns gestern von Picton entlang des wunderschönen Marlborough Sounds bis nach Havelock führte.

Blauer Himmel und spektakuläre Ausblicke auf die Buchten führten uns mehrmals in Versuchung einen Stop einzulegen und Schnappschüsse zu machen. 

Wir sehen auch sehr viele abgeholzte Hänge, wo diese Bäume wohl einst in voller Pracht standen. 

Dann sind wir in Nelson und sind gleich begeistert von dieser Stadt im äußersten Nordwesten der Südinsel! Es ist Samstag und Nelson pulsiert an allen Ecken und Enden! Im 19. Jhdt siedelten sich hier zahlreiche Deutsche an und diesem Umstand verdanken wir wohl, dass wir seit langem wieder einmal ein traumhaftes, echtes Roggenbrot beim Bäcker erhalten. 

Der Queens-Garden beeindruckt mit seinen alten Bäumen, die Stadt generell ist sehr grün und hat exzellente Restaurants und Bars. Fast an jeder Ecke gibt es heute Live-Music und die Gärten sind voll von sonnenhungrigen Menschen, die das Dolcefarniente genießen. 

Gefühlte tausend Autos und Radfahrer bahnen sich ihren Weg zur Küste  Sei es zum Baden und Sonnen am Tahanui - Beach, Paddeln oder Kayaken um  Rabbit Island,  Wandern im  Abel Tasman Nationalpark oder man geht zum Angeln an den Takaka - Strand - heute passen die Umstände - wir haben 25 Grad und ein verlängertes sonniges Wochenende steht vor der Tür. 

Es ist endlich auch Sommer auf der Südinsel Neuseelands. 

Nachdem wir zu Mittag bereits am Strand waren, verbringen wir den Nachmittag in der Stadt und genießen ebenfalls den urbanen Trubel, die heitere ausgelassene Atmosphäre und das mediterrane  Flair. 

Was Hannes heute wohl essen wird??? 

Vorher wird aber noch eine Stadtrunde gedreht:

27. Jänner 2017

…noch in Picton / Südinsel / NZ

Herr der Ratten und Wiesel….

Die meisten Urlauber sind ja hier, um den berühmten Queen Charlotte Track zu machen, der 3-5 Tage dauert, beginnend bei der historischen Ship Cove bis nach Anakiwa. Uns ist das zu viel und wir entscheiden uns für eine moderate 4 Stundenwanderung und machen den Snout - Track. 

Herrliche Ausblicke gibt es da wieder auf die vis a vis liegende Halbinsel, wo es auch ein Vogelschutzgebiet gibt - das Kaipupu Point Sounds Wildlife Sanctuary. Wir begegnen einem Vogelschützer, der gerade die Fallen inspiziert, die entlang unseres Wanderweges aufgestellt sind.  

Es gibt leider viel zu viele Ratten und Wiesel auf dieser Insel und die haben es auf die flugunfähigen Vögel und deren Eier abgesehen. Da diese Plagegeister auch sehr gute Schwimmer sind, stellen sie natürlich eine Gefahr für die endemischen und gefährdeten Spezien dieser Insel dar. Mit diesen Fallen versucht man Herr der Plage zu werden.

Wir wandern am Grat entlang und nach fast 2 Stunden erreichen wir den Platz, von wo aus man eine herrliche Rundumsicht hat - auf die Berge, Buchten und Inselchen im Queen Charlotte Sound. 

26. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Südinsel - Queen Charlotte Sound

Der Wettergott ist uns hold - wir treffen auf 2 ganz nette Deutsche und wir Damen machen einen „Mädelausflug“. Die Männer bleiben am Campground und haben etwas zu reparieren. Der Tirohanga Track führt uns auf den nahen Hügel, die Zeit vergeht wie im Flug und gegen Mittag haben wir den Aussichtspunkt erreicht: Wunderschön liegt er uns zu Füssen:  der Queen Charlotte Sound.

Beim Nachhauseweg begegnen wir einer sehr scheuen Weka-Ralle und einer stolzen Maori-Fruchttaube, die sich gleich in Pose setzt und sich von ihrer besten Seite zeigt - extra fürs Fotoshooting. 

Der Wanderweg ist sehr angenehm zu begehen und überall gibt es wieder diese faszinierenden Riesenfarne. 

Und weil es gar so schön ist, nutzen wir den Tag und wandern am Nachmittag  entlang des Queen Charlotte Sounds in die Bobs Bay. 

Ein Kreuzfahrtschiff ankert etwas außerhalb des Hafens und wir sehen auch die Bluebridge Fähre aus Wellington einlaufen. Meine Wandergenossin ist eine ganz abgehärtete Person und stürzt sich tatsächlich in das eisig kalte Wasser, um einige Runden zu schwimmen! Chapeau….

25. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

SÜDINSEL - Picton

 Zu den stürmischsten Meeresstraßen dieser Welt gehört eindeutig die Cook Strait - die zwischen Wellington/Nordinsel und Picton/Südinsel liegt. Sie ist an der engsten Stelle 22 km breit und verbindet die Tasmansee mit dem Pazifik. 

Wir haben ein Ticket auf der Interislander gebucht. Es regnet, der Himmel ist völlig bedeckt und es sind wieder Sturmböen angesagt. Wir sehen weiße Schaumkronen im Meer und der Wind peitscht über das aufgewühlte Wasser. Scheint nicht wirklich eine angenehme Überfahrt zu werden. 

Kaum haben wir aber im Passagierdeck Platz genommen, klärt es auf und wir erhaschen noch einen tollen Ausblick auf Wellington.

Auf der riesigen Fähre spürt man die starken Winde kaum. Nur das Freideck wird, als wir aus der Abdeckung der Nordinsel rausfahren, dann doch für die Passagiere gesperrt. 

Insgesamt dauert die Fahrt 3 Stunden, die sehr schnell vergehen, da wir faszinierende Ausblicke auf die beidseitige Küstenlandschaften erhaschen und es natürlich etwas ganz besonderes ist, durch den Queen Charlotte Sound zu fahren.

Und als wir in Picton auf der Südinsel einlaufen ist von Sturm und Regen nichts mehr zu sehen - aber Hannes hat ja auch die teureren Tickets für die Überfahrt, die "mit Schönwettergarantie und Ausblick", gekauft ;-)

Wir sind auf der Südinsel angekommen! 

Neuseeland Nordinsel


24. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Wairarapa - Martinborough - Weinregion

Wir entschließen uns noch einen Abstecher in die Region Wairarapa zu machen. Ca. 80 km nordöstlich von Wellington liegt eingebettet in dieses kleine Weinland ein einzückendes Örtchen mit einem idyllischen Campground - gleich neben den mit Trauben prall behangenen Weinstöcken: Wir sind in Martinborough. 

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Die kurvenreiche Straße von Wellington nach Wairarapa führt vorbei an den Stuart Macaskill Lakes, die, zusammen mit der Wasseraufbereitungsanlage in Te Marua, für die Hälfte des täglichen Frischwasserbedarfs der Städte Wellington, Porirua, Upper Hutt und Lower Hutt sorgen.

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Die warmen Tage und kalten Nächte, die heißen Sommer und trockenen Winter und natürlich die richtige Menge an Regen bieten die Grundlage dafür, dass Wairarapa zu den Weinbaugebieten gehört, die erstklassige Neuseeländische Weine hervorbringt. 

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Mein Mann erkennt auf den ersten Blick: das ist ein besonders guter Jahrgang ;-)

In Martinborough können wir zu Fuß von unserem Campground aus einen gemütlichen Spaziergang machen, der an ca. 15 Weingütern vorbeiführt. Einen riesigen Vorteil hier seine Weinstöcke zu bearbeiten, erkennen wir sofort: Die Rebstöcke sind auf ebenen Flächen angeordnet - nicht so wie zB bei uns in der Südsteiermark, wo die Weinbauern mühsam die steilen Hügel auf- und abklettern müssen, um die Trauben zu schneiden und zu ernten. 

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Die besonders empfindlichen Weinstöcke werden von riesigen lebenden Hecken umzäunt, um sie vor den, vor allem im Frühjahr und Sommer vorherrschenden, starken Südwestwinden zu schützen. 

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Die Winzer in Martinborough haben ihren Schwerpunkt bei der Weinproduktion eindeutig auf Rotwein verlegt. Vor allem aus der edlen Spätburgundertraube werden hier hervorragende Weine gekeltert.

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Ata Rangi, Coney, Margrain, Schubert und viele andere Weingüter stehen hier nebeneinander und wenn man nirgendwo einkehrt, schafft man die Vine-Trail-Tour locker in einer Stunde ;-). Weinverkostungen werden ab 5 NZ$ angeboten (walk in - keine geführten Touren!), die beim Kauf von Flaschenwein aber wieder rückvergütet werden. Die Preise variieren ab 18 NZ$ / Flasche aufwärts...

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Das Zentrum von Martinborough ist entzückend und leicht überschaubar. Es gibt einige Restaurants, Cafes, Banken und Supermärkte, eine Brewery und natürlich Weinläden. 

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Übrigens: wir haben gestern einen Pinot Noir aus der Region verkostet und unser einstimmiges Urteil? Ja, der ist echt "richtig guat"!

22. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Kapiti Küste und ein Tag im Museum Te Papa

Ca. 1 Autostunde nördlich der Metropole Wellington liegt die „Goldene Küste“  - heute sagt man Kapiti Küste, nach der vorgelagerten Insel Kapiti benannt. Auf dem Weg hierher - wir kommen von Norden - fahren wir an saftigen grünen Weiden vorbei, auf der viele schwarz-weißgefleckte Kühe, tausende Wollschafe und sogar Lamas zu sehen sind.

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Wir haben Glück, dass Regen vorausgesagt wurde, denn es ist Samstag und Paraparaumu  ist ein beliebter Ausflugsort für die Menschen der Hauptstadt. Die Campgroundbesitzerin hat kurzfristig einige Absagen für dieses Wochenende erhalten - bei Sonnenschein hätten wir ohne Reservierung bestimmt keinen Platz mehr bekommen. 

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Besonderheit: Bei diesem Campingplatz hat jeder Abstellplatz sein eigenes Bade- bzw. Toilettenhäuschen! 

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Kapiti Island

Dann beginnt es wie vorhergesagt in der Nacht zu regnen. Was heißt regnen - es schüttet wie aus Kübeln und wir beschließen den Sonntag in Wellington im Museum zu verbringen. 

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Das Te Papa Nationalmuseum ist ein Must See in Wellington. Es ist auf sechs Etagen aufgeteilt und außerdem noch kostenfrei. Gleich darunter befindet sich praktischerweise gleich eine riesige Parkgarage. Während „the windy city“ ihrem Namen alle Ehre macht und es draußen wie aus Kübeln zu schütten und mit fast 50 Knoten zu stürmen beginnt, erfahren wir Wissenswertes über die Kultur der Maori, die Entwicklung von der ersten Besiedelung bis hin zum modernen Staat Neuseelands, einiges über Vulkane, Erdbeben und Tsunamis, Flora und Fauna dieses Landes usw. usf. 

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Das einzige echte ausgestellte Exemplar auf der ganzen Welt! Ein 495 kg schwerer Riesentintenfisch aus der Antarktis!

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Riesiger (ausgestorbener) Moa - attackiert von einem Adler!

Hier befindet sich auch eine berührende Sonderausstellung über die Schlacht um Gallipoli, die eine der blutigsten und brutalsten des ersten Weltkrieges war.  1915 verloren hier die Alliierten gegen die Türken unter Mustafa Kemal (später ATATÜRK) und noch heute ist der 25. April  in Neuseeland,  Australien und Tonga ein Gedenktag -  der ANZAC DAY.

Die australischen und neuseeländischen Infanterieeinheiten formierte man damals zum 30.000 Mann starken ANZAC (Australian and New Zealand Army Corps) und diese erlitten fürchterliche Verluste. 

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Nachfolgend die Grabrede Atatürk anlässlich des Gedenktages der Toten dieser Schlacht: 

“Diese Helden, die ihr Blut vergossen und ihr Leben ließen… nun liegt ihr in dem Boden eines freundlichen Landes. Darum ruhet in Frieden. Da gibt es keinen Unterschied zwischen den Johnnies und den Mehmets, dort wo sie Seite an Seite in diesem unserem Lande liegen… Ihr, die Mütter, die ihre Söhne aus weit entlegenen Ländern schickten, wischt weg eure Tränen. Eure Söhne liegen nun an unserer Brust und sind in Frieden. Ihr Leben in diesem Land verloren zu haben, machte sie genauso zu unseren Söhnen….“

– Mustafa Kemal

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Auch beeindruckend: die überlebensgroßen Wachsfiguren dieser Ausstellung!

20. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Mangaweka - Schafscherer bei der Arbeit!

In der Nacht hat es aus Kübeln geschüttet und die Temperaturen sind jetzt auf 8 Grad gesunken. Im Süden wird es auch nicht wärmer und so beschließen wir noch einen Tag an dieser imposanten Schlucht zu bleiben, in der sich einer der längsten Flüsse Neuseelands seinen Weg bahnt, der 185 km lange Rangitikei River.

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Das ist der Campingplatz auf der anderen Seite - sehr einfach und sehr preisgünstig, aber ohne Heißwasserduschen, ohne Küchenzeile bzw. Aufenthaltsraum - für die Hartgesottenen bei diesem Wetter!) 

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Der Himmel ist zwar mit Wolken überzogen und im Wetterbericht verwendet man das Vokabel „durchwachsen“ , aber das hindert uns nicht daran einen langen Ausflug in die nähere Umgebung zu machen. 

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Es klärt dann doch etwas auf, ich entledige mich der ersten 2 Schichten meines Zwiebellooks und wir marschieren einfach drauflos.

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Dieser Baum steht auf einer ganz steilen  Bergwand in ca. 20 m Höhe:

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Am Straßenrand, 20 m weiter unten - sehen wir seine Wurzeln!

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Hobbitland:

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Wir kommen an einer Hütte vorbei, in der viele Schafe untergestellt sind. Sie sind ziemlich verschreckt, als ich mich ihnen mit der Kamera nähere, bleiben dann aber in einigem Abstand stehen und betrachten mich wohl ebenso neugierig, wie ich sie.

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Und dann machen wir erstmal Pause und essen die wilden Pflaumen, die wir unterwegs gepflückt haben:

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Auf dem Rückweg bemerken wir, dass die Schafe jetzt auf einmal ganz nackig sind! Da sind Schafscherer am Werk! Und jetzt hören wir auch schon die elektrischen Scheren, die sich mit dröhnend lauter Musik und dem empörten Blöken der Schafe vermischen!

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Ich frage den jungen Bauern, ob wir zusehen und ein paar Fotos machen dürfen? Natürlich dürft ihr - geht um die Ecke und da ist eine Tür, da könnt ihr reinkommen! Ein unglaublicher Anblick, den wir da erhaschen: 

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Wie gesagt, dröhnende Musik, 4 Scherer, 3 Damen, die die Wolle wegkehren und 1 Mann, der die Wolle in einen Karren stopft und mit den Füßen dann - wie beim Weinpressen - flach tritt. 

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Die Scherer arbeiten im Akkord, pro Schaf (je nach Größe) gibt es ca. 2 NZ$ - ein guter Scherer schafft pro Tag 350-400 Tiere. Eine kräfteraubende, sehr harte Arbeit, aber gut bezahlt. 1-2 Mal pro Jahr wird geschert, wenn keine Arbeit mehr hier in NZ zu tun ist, dann fliegen die Scherer entweder nach Australien oder nach Nordeuropa, um dort die Schafe von ihrer Wolle zu befreien. 

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Wir hatten wirklich unglaubliches Glück, dass wir das so authentisch beobachten durften. In Roturoa wurde so ein Event für die Touristen unter dem Namen „Agrodome“ angeboten und man bezahlt bis zu 89 NZ$ pro Person für so eine organisierte Vorführung! 

19. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Mangaweka - ein Regentag

Gestern haben wir einen sehr idyllischen Schlafplatz direkt am Waikato - River gefunden, der seinen Ursprung im Lake Taupo hat. Keine Moskitos, keine Restaurants und Bars, dafür aber viele süße Enten. 

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Das Wasser ist glasklar, die Strömung exzessiv und die abgehärteten Schwimmer mutig und kräftig! Nur 2 Km weiter nördlich befinden sich die Kaskaden der reißenden Huka Falls! 

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Wir genießen den Abend bei einem eiskalten Bier und die Aussicht auf den schönen, grünen Fluss. Wenn man diese Bilder anschaut, dann möchte man meinen, dass wir diese Idylle für uns alleine haben. Leider war dem nicht so. Bestimmt 150-200 Gleichgesinnte befinden sich auf diesem kostenfreien Campground, der zwar Toiletten, aber keine Duschen anbietet. Wozu auch…? 

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Heute morgen stehen wir sehr zeitig auf, zum Glück, denn dadurch können wir noch ungestört unser Frühstück am Fluss einnehmen, während um uns noch alles schläft. Um 9 Uhr sind wir schon wieder on the Road - und kaum sind wir im Auto, beginnt es auch tatsächlich zu regnen und die Temperatur sinkt auf bis zu 9° Celsius! 

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In Mangaweka gibt es einen sehr schönen Campingplatz, der viele Annehmlichkeiten bietet. Wir sind froh, heute bei diesen Temperaturen und dem Wind nicht in einem Zelt schlafen zu müssen, aber den Deutschen (ja, tatsächlich schon wieder Deutsche!) scheint das nichts auszumachen. 

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Wir sind erst den 4. Tag unterwegs und stellen fest, dass der Großteil der Touristen, denen wir begegnen, deutschsprachig ist. Das stört uns aber überhaupt nicht, ganz im Gegenteil: denn die Deutschen sind ja bekannt für ihre Sauberkeit, die sich dann in den Selbstversorgerküchen, Duschen etc. widerspiegelt. Großartig finden wir, dass so viele junge Mädchen alleine reisen. Entweder zu 2. in einem Campingbus oder die ganz toughen (wir haben bereits 3 kennengelernt) bereisen Neuseeland solo mit dem Fahrrad. 

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Wir verbringen den heutigen Regentag in der gemütlichen und vor allem warmen Gemeinschaftsküche des Awastone Campground mit Internet und TV, guten Büchern und trüber, aber trotzdem imposanter Aussicht auf die Mangaweka Schlucht.

18. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Lake Taupō

Gestern haben wir es uns noch so richtig gemütlich gemacht im Cosy Cottage. Die Anlage um den beheizten Außenpool lud zum Relaxen ein -

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und später wärmen wir uns vorm zu Bett gehen noch im 41 Grad heißen Thermalpool auf. Klasse!

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Für die Gäste des „Cosy Cottage“ gibt es außerdem die Möglichkeit den Hāngi-Oven zu benutzen. Das Wort Hāngi stammt aus der Sprache der Maori und definiert ihre traditionelle Art des Kochens. (Eigentlich kennen wir das schon - die Tongaer nannten das Umu!) Im Normalfall bedeutet es, dass ein Loch in den Boden gegraben wird, dieses Loch mit heißen Steinen ausgelegt wird und dann die Speisen, eingewickelt in Blätter, dort stundenlange schonend gegart werden. Hier in Rotorua, wo es überall die heißen Quellen gibt, wird diese Wärme genutzt und in einen extra dafür gebauten Ofen umgeleitet….Siehe Bild unten: 

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Auf dem Weg zum Lake Taupō kommen wir an dem geothermischen Kraftwerk von Wairakei vorbei: 

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Und dann gibt es noch die wunderschönen Huka Falls:

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In der Innenstadt finden wir dann auch noch einen halbwaschechten Steirer, der hier eine kleine Brauerei besitzt, herrliche Holzofenpizza verkauft und natürlich hausgemachten Apfelstrudel anbietet:

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Uns gehts hervorragend - das Leben kann nicht schöner sein ;-)

17. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Rotorua - ein thermales Wunderland

Nach dem Frühstück geht es weiter in Richtung Tauranga, wo wir kurz einen Stop in der Bridge Point Marina am Point Sulphur Harbour einlegen. Günter hat uns heute beim Frühstück noch den Tipp gegeben im „Cosy Cottage“ in Rotorua zu nächtigen. Der Campingplatz verfügt über 3 eigene Thermalbäder und einen beheizten Swimmingpool. Für morgen ist ohnehin Regen angesagt - dann also nix wie hin:

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Die Stadt Rotorua liegt am Südufer des gleichnamigen Sees und begeistert mit seinen Kratern und Geysiren. Aus allen Ecken und Enden dampft, qualmt und blubbert es. 

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Es hat 28 Grad und fast keine Wolken sind am Himmel zu sehen. In der Food-Street, wo ein Restaurant neben dem anderen liegt, sind wenig Touristen, fast leer scheint die Stadt zu sein. Wir genießen das und machen einen kurzen Spaziergang entlang der Waterfront des Sees. 

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Und dann besuchen wir noch den sagenumwobenen heißen KUIRAU Lake: 

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Die Maori - Legende erzählt hier folgendes:

Eine wunderschöne junge Lady namens Kuiro schwamm regelmäßig in diesem, einst noch angenehm kühlen See. Ein „Taniwha“ lebte aber in diesen Gewässern und beobachtet die Schöne heimlich. Eines Tages konnte er der Versuchung nicht mehr widerstehen, zeigte sich der schönen Frau und nahm sie mit sich in die Tiefe.  

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Der arme Ehemann war verzweifelt und klagte sein Leid den Göttern. Diese waren sehr erzürnt über den Menschenraub und so brachten sie den See zum Kochen, um den bösen Taniwha zu vertreiben . Seitdem wurde weder Kuiro noch der böse Geist je wieder gesehen…..

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16. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Thames - Zufälle gibts!!! 

Von Whangarei starten wir und fahren in Richtung Süden. Wir erhaschen atemberaubende Blicke auf den malerischen Hauraki Golf - ein bekanntes Seglerparadies mit zahlreichen Inseln und unzähligen Buchten. 

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Dann geht es durch die Stadt der „Schlacht der 100 Liebenden“ - „Tamaki Makau Rau“ - wie Auckland von den Maori genannt wird. 

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Am späten Nachmittag erreichen wir die größte Stadt an der Coromandel Halbinsel. Einst war hier ein großes Holzfäller und Goldgräber Camp. Wir checken in Dickson Holiday Park ein und machen noch eine schöne Wanderung am Hauraki Golf - wo gerade totale Ebbe herrscht: 

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Dann bauen wir unser Auto um zur Schlafstätte. Unsere erste Nacht im Van steht bevor:

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Aber noch ist es nicht soweit: Der Tag hat noch eine Überraschung für uns bereit: Auf dem Weg zur Dusche lernen wir 2 Österreicher aus der Südsteiermark kennen, die gerade ihr Abendessen am Griller zubereiten. Dann kommt auch noch der Onkel der jungen Dame und als er hört, dass wir aus Strass sind, meint er: Da kenn ich auch jemanden - den Vzlt. Nussmüller, den war ich unlängst erst noch besuchen!

Ich bekomme eine Gänsehaut und muss mich setzen. Zufälligerweise ist dieser Vizeleutnant von dem da die Rede ist mein lieber Papa, den ich schon seit 18 Monaten nicht mehr gesehen hab!

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Jetzt ist auch der Günter perplex und holt eine Flasche Whisky hervor. Einige Gläser später, wissen wir, dass wir noch einige Bekannte mehr haben und dass die Chemie zwischen uns stimmt. Jetzt muss der Günter zwar nach Norden, aber wir hoffen, dass sich unsere Wege mit dem  abenteuerlustigen Fliegenfischer in Neuseeland nochmals kreuzen werden - ansonsten gibts bestimmt ein Wiedersehen im Sommer in der schönen Südsteiermark!

16. Jänner 2017

Mit dem Auto durch Neuseeland

Mehr Glück als Verstand….

Wir wissen, dass in Neuseeland gerne in Autos eingebrochen wird. 

Wir wissen auch, dass wir keine Wertgegenstände im Auto lassen dürfen. 

Ebenfalls wissen wir, wo angeblich der sicherste Parkplatz am Gelände ist. 

Allen Warnungen zum Trotz haben wir am Sonntag doch noch unser Auto mit all unserem Gepäck für die 10 wöchige Landreise vollgepackt. Computer, Handy, Ipad, Telefon, Geld etc. natürlich nicht!  Auf unsere Koffer haben wir doch noch vorsichtigerweise Decken und Polster gelegt, um es nicht zu einladend für etwaige Diebe zu machen. 

Den "sichersten Parkplatz" haben wir auch nicht gewählt, irgendeiner inneren Stimme folgend haben wir den Nissan auf die andere Seite, ca. 5 Meter entfernt geparkt.  

Als Hannes am Montag in der Früh das Auto holen wollte, trifft er auf einen Schweden, der ihm mit enttäuschter Miene erzählt, dass in sein Auto eingebrochen wurde, angeblich sei er nicht der einzig Betroffene.  Hannes eilt weiter, böses ahnend und trifft auf eine aufgeregte, amerikanische Seglerin, die ihr Auto gar nicht finden kann. 

Genau auf diesen angeblich sichersten Plätzen neben der Parkscheinausgabe direkt an der Straße,  standen 3 Autos nebeneinander: in 2 wurde eingebrochen, das 3. wurde gestohlen! 

Wieso wir von diesem Verbrechen verschont blieben, darüber können wir nur rätseln oder spekulieren. 

Geschockt und doch ziemlich erleichtert starten wir unser Abenteuer: Mit dem Auto quer durch Down Under! 

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Nein, wir sind nicht mit diesem tollen Gefährt unterwegs - leider :-)

15. Jänner 2017

Whangarei - 2 Tage Auckland

Die letzten beiden Tage haben wir mit unserem Töchterchen in Auckland verbracht, von wo sie auch wieder ins kalte Österreich abgereist ist. 

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Mitten in der Innenstadt befindet sich diese Ikone: Der 328 m hohe Sky Tower steht seit 20 Jahren in der City of Sail und hat ganz oben ein Restaurant, das herrliche 360° Panoramaausblicke bis in 80 km Ferne verspricht.  

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Im Ballungsraum Auckland leben ca. 1,5 Mio. Menschen - die Stadt ist sehr modern und hat uns auf den ersten Blick sehr gut gefallen. Wir haben geplant, sie auch mit dem Boot zu besuchen, etwas länger zu bleiben und besser kennen zu lernen. 

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Da wir ja in der glücklichen Lage sind und genügend Zeit haben, werden wir jetzt mit dem Auto auf die Südinsel aufbrechen. Die Fähre für die Cooks-Street von Wellington nach Picton ist bereits gebucht, Cayenne hängt zwischen 2 Pfeilern, die gepackten Koffer stehen bereits im Cockpit. Wir freuen uns auf die größere, gleichzeitig auch einsamere und abgeschiedenere Insel Neuseelands, auf ihre beeindruckenden Gebirgszüge und vor allem auf die vielen Wanderungen in der angeblich unberührten Natur!

09. Jänner 2017

Middle Earth 

Matamata heißt die 6000 Seelenstadt ca. 2 Autostunden südlich von Auckland. Eingebettet in grüne saftige Wiesen und liebliche Hügel war Matamata einst nur Zentrum zum Verproviantieren für die umliegenden Farmen, die von der Milchproduktion lebten, dem Hauptexportgut von Neuseeland. 

Heute gibt es eine weitere Einnahmequelle. Entlang der Hauptstraße reihen sich dicht an dich Restaurants und Cafes, die auch an diesem Wochenende sehr gut besucht sind. Ein entzückendes Knusperhäuschen steht am Eingang des Ortes und dient als Informationszentrum:

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Sollte Euch der Name Middle Earth noch nichts gesagt haben, so wissen spätestens jetzt die meisten von Euch, wo wir uns befinden: Ganz in der Nähe befindet sich das berühmte Movie-Set für die Trilogie "Herr der Ringe" und die Hobbit-Serie. 

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Der neuseeländische Filmregisseur Sir Peter Jackson suchte 1998 nach einer geeigneten Location für die Verfilmung von „Lord of the Rings“ und als er sich auf der „Alexander Farm“ umsah, war bald klar, dass er diesen Platz gefunden hatte. 

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Er fand die 3 wichtigsten Kriterien auf diesem Arial erfüllt: 

1.) Der Party Baum: der alte Pinien-Baum mit seinen eigentümlich verzweigten Ästen und seiner beeindruckenden Form eignete sich hervorragend als der Party Tree, der mittem im Party Field steht, wo die Hobbits ihre großen Feste feiern:

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Das Party Feld: 

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2.) The Lake …

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Der See, an den man das Green Dragon und die Mühle bauen konnte:

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Und last but not least natürlich diese weite grüne Hügellandschaft, eingebettet in ein Tal, das weit und breit nichts von der industriellen, modernen Seite Neuseelands zeigt - für die Filmaufnahmen aus der Luft:

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9 Monate lang wurde hier umgebaut, um das Filmset aufzustellen. Die Regierung von NZ unterstützte das Projekt zwar nicht mit finanziellen Mitteln, stellte aber das Militär zur Verfügung, das die gesamten 1,5 km langen Zufahrtsstraßen zum Filmset baute. 

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37 Hobbitbehausungen wurden in die Hügel eingebettet, die Brücke und Mühle wurde gebaut etc. etc. 

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Wir suchen Bilbo!

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Das Filmset kann nur mit einer geführten Tour gebucht werden, die ca. 2 Stunden dauert. 

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Hier wurden natürlich nur die Außenszenen verfilmt, denn die Hobbithäuschen bestehen nur aus Außenfassaden! Innerhalb von 9 Tagen waren hier die Filmaufnahmen der Hobbit-Trilogie abgeschlossen! 

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Zum Schluss gehts noch ins Green Dragon -

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wo man ein sehr gutes Bier, einen Cider oder ein alkoholfreies Getränk kredenzt bekommt:

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04. Jänner 2017

Cape Reinga und der 90 Miles Beach

Ein Highlight jagt das andere auf dieser so abwechslungsreichen Nordinsel, die von den Maori „Maui“ genannt wird. 

Heute stehen wir schon sehr zeitig auf und fahren 2 1/2 Stunden mit unserem Auto bis nach Kaitaia, wo wir um 9 Uhr morgens in einen Tourbus steigen. Unsere Fahrerin Wendy erwies sich im Nachhinein als absoluter Glücksgriff, sie ist nicht nur eine großartige Fahrerin, sondern weiß auch sehr viel über ihre Heimat Neuseeland zu berichten. 

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Der 90 Miles Beach ist eigentlich nur 88 km lang und ist ein offizieller Highway, der aber nur bei Niedrigwasser befahren werden kann. Deshalb müssen die Busse alle 9 Tage die Fahrtrichtung der Route ändern. Heute beginnt die Tour mit der Sandstrandfahrt ca. 20 km nördlich von Kaitara am Waipapakauri Beach. 

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Die Fahrt ist wirklich außergewöhnlich. Mit (wahrscheinlich subjektiv empfundener) rasanter Geschwindigkeit düsen wir über den weichen Sandboden, linker Hand die Tasmanische See und rechts die hohen Sanddünen. Von der Flut oder von heftigem Regen sollte man nicht überrascht werden, Steckenbleiben kann hier in einer Tragödie enden: es gibt keinen Abschleppdienst und für Mietwagen entfällt auf dieser Strecke jeglicher Versicherungsschutz.

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Auf der Weiterfahrt machen wir noch bei der größten Tierfarm von Northland - bei Nelson - Zwischenstopp, um den brothungrigen Laufvogel zu füttern, der, nachdem Wendy 2 Mal gehupt hat, blitzschnell angerannt kam. 

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Dann geht es zügig weiter nach Cape Reinga. Hier endet der lange Sandstrand und der Pazifik trifft auf die Tasmansee. Dort wo der nördlichste Leuchtturm des Landes steht, sollen die Seelen der Verstorbenen aufbrechen, um in das sagenumwoben Heimatland Hawaiiki zu gelangen. Der Ort ist für die Maori heilig und es wird gebeten ihn mit Respekt zu betreten.

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Cape Maria: Der Holländer Abel Tasman umsegelte das Nordcap 1643 und gab dem Kap diesen Namen. Maria van Diemen war die  Frau des Gouverneurs der Holländischen Inseln in der Karibik,  wo seine Expedition begann. 

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Nach einem ausgedehnten BBQ in einer der traumhaften Buchten geht es durch die Te Paki Stream Road zu den Sanddünen zum Sandsurfen:

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Ein Vergnügen, das sich auch unsere Steffi nicht nehmen lässt:

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03. Jänner 2017

Rundfahrt nach Kawakawa-Opua-Russel

Wir wollen unserer Tochter natürlich auch das historische Städtchen Russel nicht vorenthalten, das wir zwar schon kennen, das aber (meiner Meinung nach) ein Must See ist. Auf dem Weg dorthin kommen wir an Kawakawa vorbei, wo es gilt das meistfotografierte Klosett Neuseelands zu bestaunen. Es sind die berühmten Hundertwasser Toiletten, von denen ich schon berichtet habe. 

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Das stille Örtchen ist wirklich alles andere als still und ich gestehe: ich gehöre zu der Überzahl der Menschen, die die Hauptattraktion Kawakawas nur besuchen, um Fotos zu machen!

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Ebenfalls in Kawakawa zu sehen ist dieses Mosaikausstellung.

Weiter geht es dann nach Opua, wo wir eine Kaffeepause in der Marina einlegen und auf die Fähre nach Russel warten. 

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Die Autofähre von Opua nach Russel fährt alle 30 Minuten, dauert keine viertel Stunde und kostet 12 NZ$

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Russel begeistert mich auch beim 2. Besuch. Das historische Städtchen ist heute überfüllt mit vorwiegend jungen Touristen und es ist wieder sehr windig hier am Hafen.

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Auch auf den Flagstaff müssen wir natürlich, um bei diesem Kaiserwetter wieder die geniale Fernsicht genießen zu können.

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Meine 2 Lieblinge vor der geschichtsträchtigen Fahnenstange (ich habe davon ebenfalls schon im Dezember berichtet), die noch immer ohne Flagge dasteht.

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Wir fahren dann weitgehenst entlang der Küste wieder nach Whangarei zurück. Spektakuläre Aussichten werden uns da geboten.

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Eine der schönsten Buchten auf der Strecke ist die Elliot Bay (Bild unten) - obwohl einige andere wohl genau so atemberaubend sind… 

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Wie zum Beispiel diese hier, deren Namen ich mir nicht gemerkt hab: 

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Wie soll man sich bei solchen Eindrücken nicht in dieses Land verlieben?

02. Jänner 2017 

Sommerimpressionen in Whangarei

"Wenn Engerl reisen…..“ - und wir sind nicht die einzigen, die sich über diesen traumhaften Sommerbeginn wundern. Ein Tag ist schöner als der andere, fast schon ein wenig zu heiß.

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Heute haben wir wieder einen Relaxtag eingelegt und machen nur am Nachmittag den Hàtea Loop, wo wir diese wunderschönen blühenden Blumen am Wegrand sehen. 

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Es blüht an jeder Ecke und in jeglicher Farbe!

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 Das hier ist die Fußgängerbrücke in Whangarei

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Fish Hook of Pohe ….Te Matau a Pohe 

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und eine sehr durstige Steffi! 

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Das Reyburn House - Historic House and Art Gallery im Town Basin 

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Das Frings hat leider bis 7. Jänner geschlossen - soll aber eine ganz lässige Bar sein im Town Basin!

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Einkehr im Quai - auch ein tolles Restaurant - direkt an der Waterfront:

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Man trinkt hier: Cider, Ginger Beer und Lion Red…..

01. Jänner 2017

Scottish Highland Games in Waipu

In Waipu finden heute die 146. Highland Games statt und die wollen wir uns ansehen. 

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SAGA: Schotten gibt es hier seit 1853, als Norman Mc Leod die ersten Migranten mit seinen selbst gebauten Schiffen nach Auckland brachte. Ursprünglich war es geplant, sich in Australien niederzulassen. Ca. 300 Schotten folgten McLeod nach Down Under als der Viktorianische Goldrausch dort ausbrach.  Als jedoch eine Typhusepidemie viele Menschen und u.a. 3 seiner Söhne dahinraffte, entschied sich der Visionär ein Gesuch mit der Bitte um Land an den neuseeländischen Gouverneur zu senden. 

Dieser Bitte wurde stattgegeben und so kamen die ersten „Normanisten“ in Auckland an und besiedelten dann in den folgenden Jahren das Gebiet entlang des Waipu River. 

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Die Spiele arten zu einem Volksfest aus und locken hunderte Schaulustige an. Zuerst sehen wir uns die Tanzveranstaltungen der ganz jungen Damen an, die von Dudelsackspielern begleitet werden. 

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Die Hauptattraktion sind aber die sportlichen Wettkämpfer. Früher wurden die Highland Games ausgetragen, um die stärksten und schnellsten Männer Schottlands zu finden, die dann als Boten oder Leibwächter dem König dienen durften. 

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In der Hauptarena messen sich die jungen Männer im Highland Stone, Highland Hammer, Wheat Sheaf und Caber Toss. (Stein- und Hammer werfen, Sack- und Baumstammwerfen) Die Baumstämme sind 5-6 Meter lang und haben ein Gewicht von 35 - 60 kg. Die Highland Hammer waren 56 Pfund schwer! Unglaublich, was da geboten wurde!

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Begeisterte Zuschauer und Kaiserwetter!

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Dann gab es natürlich noch viele Ausstellungen von diversen Verbänden. 

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Die ganz jungen Clan-Mitglieder in Tracht und mit der schottischen Nationalflagge, ein weißes Andreaskreuz auf hellblauem Grund. Sie ist übrigens eine der ältesten Flaggen der Welt und reicht bis ins 9. Jhdt. zurück!