März

24. März 2008

Wie ist das wohl, wenn man sich längere Zeit nicht waschen kann, fängt da die Haut nicht an zu jucken und zu beißen?

Wie muss sich erst unsere Cayenne fühlen, nachdem sie nun über 2 Jahre im Salzwasser war, durch die Adria, die Ägais, den Bosporus und das Schwarze Meer gesegelt ist und jetzt auch noch 5 Monate hier in Marmaris nicht bewegt wurde.

Nun ist es endlich soweit und sie wird einer ordentlichen Reinigung unterzogen. Sie wird befreit von Algen, Seepocken und anderem Getier, Seeventile werden ausgetauscht, Öl wird gewechselt und sonstige Arbeiten, die man nur an Land verrichten kann, werden durchgeführt.

Riesig und doch elegant schwebt sie in den Gurten, lange grüne Bärte hängen am Kiel und an der Wasserlinie und Muscheln haben sich am Ruder und an der Schraube festgesetzt. Bis sie wieder stolz im Wasser liegt, sollte es ein mühsamer Weg werden.

Bevor sie ihr neues Plätzchen an Land bekommt, wird sie erst noch ordentlich mit dem Dampfstrahler gereinigt.
Hans von Pink Panther, Uwe von Eligius und Bertel von Odin haben angeboten, uns bei den Arbeiten behilflich zu sein.
Die weissen Anzüge, die sie fürs Arbeiten übergezogen haben, sehen aus wie Ganzkörperkondome und mit den Schutzmasken gegen die giftigen Dämpfe sind sie kaum wiederzuerkennen.

In den folgenden Tagen sind die Männer permanent am Arbeiten, egal ob Sonnenschein oder Wolkenbruch,es wird geschliffen und gestrichen, poliert und gewachst.

Rund ums Schiff steht der Dreck zentimeterhoch und wir sind dankbar, dass wir während dieser Zeit auf Pink Panther eingeladen wurden und geniessen die Abende auf dem geräumigen Katamaran mit Bettina und Hans sehr. Die beiden sind der Inbegriff von Gastfreundschaft und das Wort Gemeinschaft könnten die beiden erfunden haben.

Wir sind mächtig stolz, als Cayenne nach 10 langen, arbeitsreichen Tagen wieder ins Wasser gesetzt wird und strahlend in neuem Glanz erscheint.

24. März 2008

Vor den Arbeiten an Land

Sonntag, 16. März 2008

Eines muß ich gestehen, seit wir hier in der Türkei sind, weiß ich erst, wie schön es ist, einen Hofer (in Deutschland Aldi) zu haben.
Ich habe hiermit mein Coming out: Ich bin ein Hofer-Junkie!
Das Gegenstück dazu ist hier der KIPA Markt.
Als sich in der Marina herumsprach, dass es dort Bier für 0,50 Cent gibt (normalerweise 1,20 Euro die Dose) und wir ein Mietauto zur Verfügung hatten, war klar, dass diese Gelegenheit genutzt wird.
Okay, ich weiß, was ihr jetzt denkt, aber es ist eine Art Volkssport unter Yachties, solche Gelegenheiten zu nutzen.
Naja und wenn schon mal ein Auto da ist, bunkern wir was das Zeug hält.
Wenn ihr also das nächste Mal zum Hofer fährt, dann denkt an uns!

Freitag, 14. März 2008

Juchuu, das ist der Hammer, was bin ich doch für ein Luxusweibchen der Sonderklasse!
Bertel und Steffi vom Schwesterschiff sind blass vor Neid und ich platze fast vor Stolz.
Der Grund: ich habe 2 neue Steckdosen!
Ich kann mir vorstellen, lieber Leser, daß du jetzt vielleicht gerade etwas irritiert schaust, aber eine neue Elektroinstallation an Bord einer Yacht ist doch mit enormen Schwierigkeiten verbunden.
Dazu kommt, daß 2 große Löcher in die Mahagoniewand gebohrt werden mussten. Meinem lieben Hannes blutete das Herz, aber was tut er nicht alles für mich......grins! Es schaut jedenfalls super aus und ich freue mich wie ein Schneekönig!
Vielen Dank übrigens an Ben von der Dual Dragon, der das installiert hat.
MEI HOB I A FREID!!!

Sonntag, 9. März

Gnadenlos, hammerhart - ich bin die härteste Businessfrau östlich des Bosporus!!!
Hab ich doch glatt ein 12 Jahre altes Autoradio heute auf dem jährlichen Flohmarkt unserer Marina verkauft. Umgerechnet 40 Euro hat das gute Stück gebracht.
(Hannes wollte es fast schon in die Mülltonne treten!)
Sehe ich jetzt allerdings, was andere Segler bei diesen Flohmärkten anbieten, da war mein Radio fast schon Neuware!
Alte kaputte Funkgeräte, verrostete Schrauben, zerrissene Segel, platte Beiboote, selbsteingekochte Marmelade, Yachtiekinder, die selbstgebastelte Ketten verkaufen - einfach herzig!
Wir selbst konnten auch ein Schnäppchen machen - ein fast neuer Stromgenerator für 200 Euro ist jetzt das neue Lieblingsspielzeug von meinem Co-Käptn! Was man mit der Zeit beim Langfahrtensegeln lernen kann ist folgendes: Werfe nie etwas Yachttechnisches in den Müll, mit Sicherheit kann ein anderer Segler dies noch gebrauchen!
Ich glaube wir brauchen jetzt mehr Stauraum!



Samstag, 8. März

Partytime - Gina, Hannes, Bettina, Sabine

Samstag, 8. März

Ich wache gegen 10 Uhr auf und ich frage mich - wächst das Gehirn bei einer 42-jährigen Frau eigentlich noch?
Also entweder expandiert mein Bordcomputer gerade gewaltig, oder es sind die Nachwehen vom gestrigen Abend.
Rekapitulationsversuch:
Also wir waren mit 10 Mann zum Lammessen in Marmaris. Es war super lecker und auch der Wein hat geschmeckt. Sehr geschmeckt.
Steffi und ich haben uns bei einer Rechenaufgabe der 4. Klasse blamiert und vor Scham ein Trösterchen getrunken, wir haben uns wirklich sehr geschämt und daher noch ein Trösterchen getrunken.
Danach sind wir noch in die Marinabar und ich hab mit Bettina getanzt, und soweit ich mich erinnern kann, kann ich mich an nichts erinnern!
Trotz extremer Gehirnexpansion!
Fazit: Es muß wohl ein sehr lustiger Abend gewesen sein!

03. März Sport

Ausblick auf die Bucht von Marmaris

Montag, 3. März

"Mir geht es gut - wie geht es euch? Wetter ist schön und Essen ist lecker"
Tja - sehen so nicht alle Ansichtskarten aus, die man im Kindesalter aus dem Urlaub an die Eltern geschrieben hat?
Schrieb man das nur, weil einem nichts anderes einfiel?
Jetzt entspricht es jedenfalls der ganzen nackten, schrecklichen Wahrheit!
Mit geht es gut - zu gut - genaugenommen einige Kilos zu gut!
Alarmstufe Rot! Geteiltes Leid ist halbes Leid und so kämpfe ich täglich um 7:30 gemeinsam mit Steffi gegen die heranwachsenden Speckröllchen.
Wir walken den Berg hinauf bis wir mit einer herrlichen Aussicht über die Bucht von Marmaris belohnt werden!
Apropos Belohnung: Ihr werdet es nicht glauben, aber zurück am Boot hat Hannes in der Zwischenzeit den Kaffee für mich gekocht - es duftet herrlich!
Allein das ist Grund genug sich täglich frühmorgens aus dem Bett zu quälen....

So. 2.3.08 Flohmarkt in der Netzel Marina

Flohmarkt

Sonntag, 2. März

Auf dem Boot ist es wie zu Hause. 

Der beste Tarif ist natürlich der Nulltarif!
Allerdings irgendetwas als Segler umsonst zu bekommen ist mehr als selten. Immer wieder hat man das Gefühl, alle glauben, jeder der eine Yacht hat, ist auch ein wandelnder Geldautomat.
Wenn sich dann eine Gelegenheit ergibt beim Thema "Gratis für alle", dann ist es schon fast so , als schmeißt einer ein Stück rohes Fleisch in ein Pyranhabecken. Unsere Nachbarmarina Netzel hatte zum Gratisbarbecue eingeladen und alle folgten dem Ruf des Nulltarifs. Sogar Sonderbusse mussten eingesetzt werden und zum Schluss war unsere Marina wie ausgestorben.
Einzige Bedingung: jeder sollte Beilagen mitbringen - ansonsten waren Wein und Chickenwings umsonst!
Allerdings haben einige Hardcore-Freibiergesichter nicht einmal dies zustande gebracht.
Naja - eigentlich sind Segler aus aller Herrenländer auch nur Menschen - es ist genau wie zu Hause.