08. November 2018
Ab geht es nach Australien!
Die letzten Tage verbrachten wir auf der schönen kleinen Insel UERE, keine Stunde von Noumea entfernt, aber bereits in einer anderen Welt.
Noumea hat uns noch nicht wirklich in ihren Bann gezogen. Ausser, dass wir unsere Vorräte in den gut gefüllten Supermärkten immer wieder auffüllen, haben wir noch nicht wirklich viel in der Stadt unternommen. Viel lieber verbringen wir unsere Zeit auf den idyllischen Inseln, die der Hauptstadt vorgelagert sind.
Hier sind wir fast ganz alleine, genießen die einsamen Strände und erkunden die Insel. Viel gibt es ja nicht zu erkunden, denn in einer Stunde kann man die gesamte Insel per Pedes umrunden.
Am Wochenende sind die Einheimischen auch hier. Überall sehen wir Feuerstellen, wo man sich den selbst gefangenen Fisch oder die Muscheln grillt und daneben hat man mit ein paar Brettern Tisch und Bänke und einen Unterstellplatz gezimmert. Alles sehr einfach, aber zweckmäßig.
Der Ohrenkaktus steht gerade in seiner vollen Blüte. Wir versuchen ein paar der äußerst gesunden Früchte zu ergattern. Mit Handschuhen gelingt es uns die Kaktusfeigen zu ernten, aber die kleinen roten Früchte sind stark mit winzigen Dornen bestückt. Es ist nicht einfach, das Fruchtfleisch herauszuschälen, aber es hat sich gelohnt.
Ich mache uns ein herrliches Beerenparfait aus Tofu - eine wahre Gaumenfreude. Die natürlichen Farbstoffe sind hoch antioxidativ wirksam! Das Obst ist also ein richtige Radikalfänger und schützt unsere Zellen und Organe! Genau das, was wir jetzt brauchen, denn es steht die Überfahrt nach Australien an.
Es hat sich ein Wetterfenster geöffnet, wir sind flexibel und spontan und haben uns entschieden dieses für uns zu nutzen.
Heute morgen haben wir bereits ausklariert, die letzten Einkäufe getätigt und (steuerfrei) Diesel gebunkert.
Ca. 800 Seemeilen liegen nun vor uns und wir hoffen, dass wir am nächsten Donnerstag in Brisbane ankommen werden!
Schön war es hier in Neukaledonien! Wir kommen wieder - versprochen!!!
29. Oktober 2018
Ilot Casy
Geburtstag in aller Abgeschiedenheit!
Wir ankern in der idyllischen Bucht vor Ilot Casy. Das ist eine kleine unbewohnte Insel in der Prony Bay. Ich bin ganz verliebt in diese magische Ecke! Glasklares Wasser, Vogelgezwitscher, kaum Menschen und viele, viele Fische unterm Boot! Schon kurz nach 5 Uhr morgens bin ich auf meiner Yogamatte und um halb sieben Uhr bei den Fischen im Wasser!
Hier in dieser Abgeschiedenheit haben wir kein Internet an Bord und Hannes will sich in eine andere Bucht verlegen, weil er meint, ich müsste doch an meinem Geburtstag Internet haben, um all die Geburtstagswünsche empfangen zu können!
Oh nein - vielen Dank mein Lieber! Ich habe am 7. August beobachten dürfen, wie Hannes den ganzen Tag am Iphone gesessen ist und sich bei jedem einzelnen Gratulanten bedankt hat! So will ich meinen Geburtstag nicht verbringen! Ich bestehe drauf - wir bleiben also hier und ich backe mir einen guten Schokoladenkuchen (vegan - aus Adzukibohnen, ohne Zucker - ja und trotzdem extrem köstlich!!!) und lade alle Anwesenden in der Bucht herzlich zum Nachmittagskaffee!
Das sind in diesem Fall nur 2 weitere Boote - der Hermann von der Pacifico und seine Hilde von der Amiga!
Wir verbringen einen wunderschönen Nachmittag mit den beiden deutschen Einhandseglern und ich verschwende nicht mal einen Gedanken an das Ipad, das Iphone oder den Computer, weil ich weiß, dass wir sowieso keinen Empfang haben. Außerdem weiß ich ja, dass alle meine Lieben zu Hause, die vielen Freunde und Bekannte ja eh alle an mich denken ;-)
Tja und heute, am Tag danach macht mein lieber Mann mit mir einen kleinen Rundgang auf der Insel und auf der anderen Seite finden wir ein schönes, wildes Plätzchen, wo dann tatsächlich die weit über 1o0 Glückwünsche aus dem Universum eintrudeln….
Ich bin ziemlich überwältigt, da haben ja weit mehr Menschen an mich gedacht, als ich vermutet habe! Vielen lieben Dank nochmal an dieser Stelle an jeden einzelnen, der mir zu meinem Ehrentag gratuliert hat!
Ja, ich hatte also wirklich einen Geburtstag, wie ich in mir gewünscht hatte. Das Leben ist schön - und ich bin unglaublich dankbar dafür!
26. Oktober 2018
Eine Tankstelle für die Seele -
die warmen Quellen von Baie de Prony!
Ganz im Süden der Hauptinsel Neukaledoniens - Grande Terre - liegt eine idyllische Bucht, die erstens ein sogenanntes Hurrikanloch ist (so gut geschützt, dass man sogar bei einem Wirbelsturm hier liegen könnte) und die außerdem noch für ihre warmen Quellen bekannt ist.
Nachdem es nun schon seit gut 10 Tagen regnerisch ist und die Temperaturen nicht mehr wirklich hoch klettern, ist das genau die richtige Ecke, um uns aufzuwärmen.
Wir sind ganz alleine am Ankerplatz und schon in aller Früh, (Anfahrt nur bei Hochwasser möglich!) noch vor dem Frühstück klettern wir ins Dingi und fahren die paar Minuten zu den Hotsprings.
Die Ufer sind mit Mangroven gesäumt und am Ende taucht ein kleiner Wasserfall auf. Es herrscht absolute Stille, nur das Plätschern des Wassers und das Zwitschern der Vögel durchbricht die magische Ruhe.
Ein kleiner Anlegesteg weist uns den Weg ins Bad.
Etwas verwittert wirkt die Badestätte, alles ist mit grünem Moos überzogen, einige Bretter könnten ausgetauscht werden, aber wir kennen solche Hot Springs mitten in der Natur bereits aus Alaska und sind da nicht so zimperlich.
Ca. 30 Grad hat das Süsswasserbecken und der Strom des ablaufenden Wassers zeigt, dass hier sehr viel Wasseraustausch stattfindet. Wir können nicht wiederstehen. Wir rubbeln und schrubben uns so richtig, waschen uns die Haare und genießen dieses paradiesische Fleckchen bis unsere Haut ganz verschrumpelt und aufgeweicht ist.
Drei Tage lang wiederholen wir jeden Morgen dieses Ritual. Wir sind ganz alleine, kein Boot, kein Mensch stört unsere Ruhe und wir lassen die Seele baumeln und tanken frische Energie. In dieser Einsamkeit und Abgeschiedenheit ohne Menschen, ohne Internet und dem Lärm und Gestank von Autos wird der Kopf wieder klar!
Das tut uns gut, sehr gut sogar!