05. März 2017
Fahrt über den Lewis Pass...
Von Kaikoura wollten wir noch ein Stückchen nach Norden - einfach sehen, wie weit wir noch kommen. Doch schon nach 12 km ist Endstation. Wie gesagt sind die Strassen nach dem schweren Erdbeben des Vorjahres noch nicht passierbar. Wir wollen aber nochmals an die Nordwestspitze der Insel - in den Abel Tasman Nationalpark, den wir auf unserer Rundreise durch die Südinsel ausgelassen haben.
Auf unserem Weg über die S 7 an die Westküste kommen wir bei Hanmer Springs vorbei. Das ist ein sehr berühmter Badeort und an diesem Samstag ist hier wieder die Hölle los. Touristen wie auch Einheimische wollen an diesem etwas regnerischen Tag wohl alle ins Thermalbad. Wir ja eigentlich auch, aber nicht mit tausenden anderen Menschen! Die wenigen, die heute hier im Kurort sind und ihre Glieder nicht ins 40 Grad warme Planschbecken stecken, stehen auf den Brücken und stürzen sich kopfüber an einem Gummiseil hängend in die Tiefe. Durch die Elastizität des Seils wird der, oder die, Mutige dann einige Male nach oben zurückgefedert und schließlich pendelt er/sie wie der Zeiger einer Uhr noch einige Male hin und her … Mir wird beim Zuschauen schon übel und ich nenne das den Todessprung - offiziell heißt die Extremsportart: Bungee Jumping und für dieses eigenartige Vergnügen greifen die Springer auch ganz schön tief in die Tasche!
Wir haben Glück und die S7 über den Lewis Pass ist wieder geöffnet. Vor 2 Tagen war die Straße hier noch wegen Großbränden gesperrt. Wir sehen noch viele Feuerwehrleute und Einsatzfahrzeuge, der Boden ist ja noch heiß und die Gefahr eines neuerlichen Brandes ist extrem hoch. Beidseitig der Straße ist die Landschaft verkohlt und ein beißender Geruch liegt in der Luft.
Dann klärt das Wetter auf und wir haben doch noch eine schöne Fahrt über den 864 m hohen Bergpass, der die Canterbury Region mit der Westküste verbindet. Die Passstraße führt durch wunderschöne, fast unbewohnte Täler - die Strasse hat teilweise einige tiefe Schlaglöcher, doch im großen und ganzen ist sie gut ausgebaut.
Ca. 300 km und einige Stunden später kommen wir in Reefton an. Es war dann doch eine anstrengende Fahrt, wir sind müde und beschließen in diesem kleinen, netten Örtchen, das zur Buller-Region gehört, zu übernachten.
Der Campground liegt idyllisch neben dem Inangahua River, in der Hauptstraße gibt es 3 Restaurants und der nette Wirt „…damned - I just finished cleaning up the kitchen..“ kocht dann doch noch für uns auf - Zwiebelsuppe, Veggypizza und Salat - und dazu gibts ein paar eiskalte Pilsner vom Fass ;-)
Die Hauptstraße der 1100 Seelengemeinde Reefton.
04. März 2017
Kaikoura - „EAT CRAYFISH"
Kaikoura ist ein populäres Reiseziel an der Ostküste - als Teil des sogenannten Alpinen Dreiecks am Meer. Das Gebiet wurde im vorigen September sehr stark von einem Erdbeben erschüttert. Die S1 nach Norden ist noch immer nicht passierbar, die Eisenbahnlinie Coastal Pacific wurde ebenfallst stark betroffen, es gab tektonische Verschiebungen, Erdrutsche, viele Sachschäden und 2 Menschen kamen bei dieser Naturkatastrophe ums Leben.
Von 8:00 pm bis 8:00 am ist die Zufahrtstrasse nach Kaikoura aus Sicherheitsgründen gesperrt. Tagsüber wird fleißig an der Wiederherstellung gearbeitet.
Teile der Küste haben sich binnen weniger Minuten nach diesem Beben der Stärke 7,8 um einige Meter gehoben. Hier auf obigem Bild ist das sehr gut zu erkennen. Viele Meeresbewohner lagen nun dauerhaft im Trockenen, was verheerende Folgen für diese Tiere hatte (Vor allem für die Paula (Seeschnecken) und Langusten). Die bei Touristen so beliebte Seelöwenkolonie, die einst am Ohau Point angesiedelt war, ist abgewandert und ein beträchtlicher Teil der hier nistenden endemischen Meeresvögel „Huttons Shearwater“ war dem Tod geweiht.
Man hat trotzdem das Gefühl, dass sich die Flora und Fauna wieder erholt. Wir sehen vom Strand aus Dutzende Delphine springen, wir hören von unseren Camp-Nachbaren, dass beim Whalewatchen mit dem Boot einige Pottwale und sogar Blauwale gesehen wurden.
Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Halbinsel und erklimmen eine kleine Anhöhe, von wo aus wir eine tolle Aussicht auf Kaikoura und die Bucht haben.
Der Platz, an dem sich die ersten europäischen Einwohner ansiedelten - Fyffe Cove. 1840 wurde hier eine Walfangstation errichtet und der Ort wurde kommerzieller und sozialer Sammelplatz der Umgebung.
Kaikobra bedeutet übrigens in der Sprache der Maori - eat crayfish! Crayfish ist die Languste, die es massenhaft hier gibt und die angeblich eine Delikatesse sein soll. Wir werden sie testen und berichten….
02. März 2017
Die Quake - City und Freuden mit X-tine…
Christchurch wirkt gespenstisch und unheimlich auf uns. Eingestürzte Häuser, Haberkornhüte an jeder Ecke, Bagger, Absperrbänder, eingestürztes Mauerwerk…..das sind die vordergründigen Eindrücke, die wir von der Quake City erhalten. 3 Tage besichtigen wir die Metropole, die bei den schweren Erdbeben 2010 und 2011 so fürchterlich zugerichtet wurde. 185 Menschen verloren damals ihr Leben - heute - 6 Jahre später - herrscht hier noch immer Chaos - Ruinen und Containerbauten prägen das Stadtbild.
Auch die ChristChurch Cathedral wurde nicht verschont und man diskutiert heute noch immer, ob neu gebaut oder renoviert werden soll.
Als ich die Fotos von meiner Kamera lade, fällt mir auf, dass ich kaum eine Aufnahme der Stadt habe, in der nicht ein zerstörtes Gebäude zu sehen ist.
Neuseelands Südinsel ist leider besonders häufig geplagt von schweren Erschütterungen der Erde. Ursache dafür ist die tektonische Lage Down Unders. Die Grenze der Australischen und der Pazifischen Kontinentalplatte verläuft quer durch die Insel - zahlreiche aktive Vulkane brodeln im Untergrund auf der Nordinsel - der Pazifische Feuerring gibt seinem Namen alle Ehre. In den letzten 24 Stunden gab es über 30 Erdbeben nördlich von Christchurch, wir erlebten heute um 8 Uhr morgens eines der Stärke 5,4 - noch halbschlafend im Auto.
Dieses Kunstwerk von Hannah Kidd ist zu sehen in der Re-START Mall, die man nach dem schweren Erdbeben 2011 aus Containern innerhalb kürzester Zeit errichtet hat und die heute noch attraktiv für Einheimische und Touristen ist. Foodtrucks, Souvenirläden und Straßenkünstler sind hier neben Boutiquen und Kunstgalerien anzutreffen.
Schön und idyllisch war es dann doch noch im Botanischen Garten:
Wir haben uns so lange in und um Christchurch aufgehalten, weil wir eine liebe Bekannte wiedersehen wollten. Christine (X-Tine) haben wir 2008 in La Graciosa kennengelernt, als sie noch auf dem Katamaran Pukuri lebte. Fast zeitgleich überquerten wir den Atlantik und wir können auf sehr viele schöne gemeinsame Stunden zurückblicken. Das letzte Mal sahen wir Christine 2010 in Puerto Rico und aus unserer damaligen Segelrunde, (5 Boote) ist sie die 2. Person, die wir nach all diesen langen Jahren endlich wiedersehen.
Die Freude war auf beiden Seiten riesig und es wurde wie in alten Zeiten viel gequatscht, gelacht, gegessen und getrunken…
26. Februar 2017
Banks Peninsula
Wir sind jetzt bereits seit 1 Monat mit dem Auto auf der Südinsel unterwegs und noch immer nicht gesättigt von der Schönheit „Te Wai-pounamu`s“, - wie sie treffend von den Maori genannt wird : „Das Land des Grünsteinwassers“. Die Insel ist saftig grün und die Flüsse funkeln in den Farben des bekannten grünen Schmucksteins und ich denke, die Namensgebung hat wohl auch etwas mit der Symbolkraft dieses alten Gesteins zu tun. Früher war die smaragdgrüne Jade wesentlich wertvoller als Gold und hatte bei vielen alten Kulturen einen besonderen Wert. Man verwendete die daraus hergestellten Ornamente und Amulette als Heilstein oder für zeremonielle Zwecke und auch heute noch ist die Grünsteinschnitzerei ein traditionelles Handwerk bei den Maori.
Doch nicht überall ist die Insel saftig grün. Wir fahren entlang der S 75 und der Summit Road - auf der Ostseite der Insel, die sich im Regenschatten befindet. Während die Westseite von den Starkwinden der Roaring Fortries stark beeinflusst wird, die Unmengen von Regen mit sich bringen und das Klima des atemberaubenden Fjordland mit seinem prächtigen Regenwald bestimmt, ist die Ostseite der neuseeländischen Alpen eher trocken. Zum Glück fließen die großen Gebirgsflüsse aber eher in östliche Richtung und die Gewässer bringen enorme Wassermassen mit sich.
Die Raikaia Schlucht im gleichnamigen Fluss im Canterbury District.
Wir machen einen schönen Tagesausflug zur Banks-Paninsula und besuchen die hübsche Stadt Akaroa. Gestern war ein Kreuzfahrtschiff mit 970 Menschen da, morgen soll eines mit 1960 Passagieren kommen. Wir haben Glück - heute Samstag sind nur Einheimische, ein paar Chinesen und ein paar Deutschsprachige unterwegs.
Wir besuchen den Bauernmarkt, den Hafen und ein nettes Cafe und genießen die warmen Sonnenstrahlen und das fast ein wenig mediterrane Flair.
Über die Scenic Tourist Route geht es zum Hilltop. Einem Restaurant mit Aussicht - und was für eine Aussicht man hier hat!
Wenn ich sehe, wie diese Wollwuzerl leben, dann möchte ich in meinem nächsten Leben wirklich zu gerne als Schaf in NZ auf die Welt kommen
Nachdem wir heute frisches Brot am Farmersmarket kaufen konnten, verfüttern wir unsere alten Reste an die hungrigen Ziegen.
Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass das Leben unheimlich schön ist?
23. Februar 2017
Timaru - eine geschützte Bucht mit Tücken….
Keine 2 Stunden Autofahrt sind es von Twizel nach Timaru.
Unterwegs sehen wir ein paar interessante Oldtimer...
Heute leben in der Küstenstadt an die 45000 Einwohner, also eine verhältnismäßig große Stadt für Neuseeland. Wieder waren es die Walfänger, die Mitte des 19. Jhdt. hier eine Walfangstation errichteten und die Stadt gründeten. Die schöne Bucht am bedeutenden Hafen erhielt ihren Namen vom damaligen Versorgungsschiff "The Caroline“.
Timaru stammt angeblich aus der Sprache der Maori und bedeutet die geschützte Bucht. Die Maori waren natürlich schon einige hundert Jahre vor den weißen Ansiedlern hier. Der Name scheint bizarr, wenn man folgende erschütternde Geschichte hört:
Im Jahre 1882 lagen hier der 3 Master Benvenue und die City of Perth nahe der Küste vor Anker, als ein sehr starker Südostschwell die Benvenue an die schroffen Klippen driften ließ und die City of Perth dann auch noch auf den 3-Master drückte.
Der Hafenmeister unternahm mit freiwilligen Hilfskräften einen Rettungsversuch mit dem Lifeboat Alexandra. Bei diesem Versuch die City of Perth zu retten, kenterte die Alexandra 3 Mal und 9 Männer verloren auf tragische Weise ihr Leben.
Die Klippen auf diesem Bild nennt man seitdem die Benvenue Cliffs.
Die Caroline Bay ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Touristen und auch die Einheimischen verbringen ihre Lunchzeit gerne an diesem pittoresken Platz, der von einem schönen Park umgeben ist. Es gibt Seelöwen und Pinguine zu sehen, wenn man Glück und Geduld hat — eine heiße Tasse Kaffee für etwaige längere Wartezeiten gibts garantiert.
Der Top 10 Holiday Park ist einer der saubersten und ruhigsten Campingplätze NZ und wir haben uns gleich 3 Tage hier einquartiert. Wir unternehmen lange Wanderungen und danach kehren wir hungrig und durstig in die exzellenten Gaststätten ein.
21. Februar 2017
Aoraki und die Regenbogenforelle
Weiter geht es in Richtung Westen, wo quasi im Herzen der Südinsel der höchste Berg der Kiwis, der Aoraki oder Mt. Cook mit seinen 3724 m in den neuseeländischen Alpen thront.
Über 40 % des Aoraki sind vergletschert und einige seiner Gipfel sind über 2000 m hoch. Das folgende Bild zeigt den 27 km langen Tasmangletscher:
Der Berg liegt im Mount Cook Nationalpark, das gleichnamige Village ist überlaufen mit Touristen, die hier heute traumhafte Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten vorfinden.
Durch zurückziehende Gletscher entstanden hier auch die blitzblauen Seen: Pukaki, Tekapu und der Lake Ohau. Ihre intensive, außergewöhnliche blaue Farbe erhalten sie durch den Zufluss von Gletscherwasser, die durch feine Partikel vom Abrieb des Gletscheruntergrundes entsteht.
Lake Tekapo - ein ehemaliger Gletschersee, übrigens der größte See in der Region Canterbury.
Dieses Gebiet ist ein Eldorado für Fischer. Wir treffen hier auf unseren neuen Bekannten aus der Heimat und verbringen die nächsten Tage mit Günter beim Forellenfischen.
Wir haben zum Glück einen Plan B fürs Menü - vorerst stossen wir auf ein Petri Heil mit Pinot Noir an - als Snack gibts eine Käseplatte.
Als Angler muss man sich auch in Geduld üben können, erklärt uns der passionierte Fliegenfischer und präsentiert uns am späten Nachmittag stolz seinen Fang! Es sollte nicht sein einziger Catch in diesem Revier bleiben.
Zum Dinner gibts einen Teil in der Pfanne gebraten - direkt am See bei Sonnenuntergang - der Rest kommt in den Räucherofen!
17. Februar 2017
Waitaki Tal - Wasser und Schluchten
Von Oamaru fahren wir wieder westwärts. Die Landschaft verändert sich - wir befinden uns im trockensten Gebiet der Südinsel. Vorbei gehts es an einem riesigen Weinbaugebiet, an Äpfelplantagen und der riesigen Waitaki-Powerstation, der ältesten der 8 hydro-elektrischen Stationen an diesem riesigen Fluss. Die Anlage ist mit dem Stromsystem der Südinsel verbunden und liefert bis zu 500 Gigawattstunden pro Jahr!
Gegen Mittag erreichen wir die Abzweigung zu den Clay-Cliffs. Wir bezahlen die Maut und muten unserem Nissan auf den nächsten 4 Km einiges zu. Eine äußerst holprige und staubige, mit Schlaglöchern gespickte Schotterstraße führt zu den bizarren Felsformationen.
Die mühevolle Anfahrt scheint sich aber gelohnt zu haben. Schon imposant anzusehen - die scharfkantigen Grate und die tiefen Einschnitte.
Die Felsen bestehen aus Lehm, Kiesel und Steinen, die sich vor 1 Million Jahre (oder früher) von den Gletscherflüssen abgesetzt haben.
Hier kann man wunderschöne Wanderungen machen und hat dabei auch einen herrlichen Ausblick auf das Waitaki-Tal.
Ausblicke über das Waitaki-Tal:
16. Februar 2017
Hector und die netten Leute von Oamaru!
Wir beschließen noch einen Tag in diesem äußerst hübschen Küstenörtchen mit seiner prächtigen Architektur zu bleiben. Um den Hafen drängen sich Gebäude, deren Baubeginn mit 1860 datiert sind. Das mag für uns Europäer nicht wirklich „alt“ erscheinen, für die Kiwis ist es antik.
In der alten Whisky Destillerie bzw. Mühle befinden sich heute Museen, Kunstgalerien, eine Bäckerei, die deutsches Roggenbrot verkauft, ein exquisiter Buchladen u.v.m. Toll hier durchzuschlendern…
Am Hafen gehen wir zu den Fischermännern, um sie nach der großteils versandeten Hafeneinfahrt zu fragen. Vorige Woche erst ist ein Einheimischer mit seinem kleinen Boot an dieser tückischen Einfahrt auf Grund gelaufen und durch die Strömung an die schroffen Felsen der Hafenmole gedrückt worden.
Die 3 Männer erkennen, dass wir ernsthaft interessiert sind und zögern nicht. „“Come - we will show you….“ - fordern sie uns freundlich auf und keine 30 Sekunden später sind wir auf dem Boot und fahren schon die Einfahrt raus. Jim zeigt Hannes ganz genau, wie die Fahrrinne verläuft, wie nahe an die Mole er muss, welche Landpeilung er anvisieren soll und Millsy wäre am VHF 66 immer erreichbar und würde Auskunft geben oder uns sogar reinlotsen.
Dann zeigen uns die netten Kiwis auch noch, wo die größte Blaupinguinkolonie nachts an Land geht (70-100 Tiere) und wir haben das besondere Glück, dass uns ein paar endemische Delphine begleiten.
Die äußerst seltenen und kleinen Hector-Delfine, die es nur auf der West- und Ostküste der Südinsel Neuseelands gibt.
Wir palavern noch über die Wettersituation im Winter, die gefährlichen Erdbeben und wie diese die Küsten verändern und das tragische Walsterben an der Goldküste, wo vorige Woche über 400 Tiere an die Küste gespült und über 300 verendet sind.
Die Fischermänner sind auch hier in NZ außerordentlich hilfsbereit - so wie wir sie eigentlich überall auf der Welt kennengelernt haben.
Und dann gibt es noch eine super angenehme Überraschung - am Weg zum Campground treffen wir auf die Crew der Zig Zag!
Irene , Georg, Mia und der süsse Noah stammen aus Deutschland und sind ebenfalls mit dem eigenen Kiel nach Neuseeland gereist. Die junge Familie, die wir bereits in Tonga kennengelernt haben, ist nun auch mit einem Camper auf der Südinsel unterwegs. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten riesig!
15. Februar 2017
Wunder der Natur auf der Ostküste!
Hoiho - Kekeno - Koau tai - titi
Endlich sehen wir sie in freier Natur! Die Pinguine:
Der Gelbaugenpinguin ist einer der seltensten Pinguine auf der ganzen Welt - er pflegt eine lebenslange Partnerschaft und nistet nur, wenn er von keinem anderen nistenden Paar beobachten wird.
Hoiho - oder Gelbaugenpinguin!
Yellow-Eyed Pinguin
Der neuseeländische Seelöwe oder die Ohrenrobbe wird bis zu 2,5 m lang und wurde im 19. Jahrhundert von Robbenfängern fast ausgerottet. Heute stehen sie unter Artenschutz und ihr Bestand konnte sich wieder gut erholen. Heute war ich um 8:00 Uhr morgens schon spazieren und hab so einen potenten jungen Löwen im Schilf beinahe übersehen und unabsichtlich geweckt - der hat mich angebrüllt und ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen!
Kekeno - Seelöwen und Tito - Sturmtaucher
Seelöwe!
Koau tai - Tüpfelscharbe aus der Familie Kormorane
White Faced Heron - Weißwangenreiher!
Heute waren es mal die Kühe, die uns fast überrollt hätten!
Und in Moeraki gibt es die berühmten Moeraki-Boulders: ungewöhnliche, runde, riesige Steine am Strand von Moeraki.
Durch Erosion und Wellen wird der Schluffstein hier so geformt.
Und jetzt in Oamaru - das Leben ist doch wirklich zu schön !
14. Februar 2017
King Shag und Blueskin Bay / Nähe Dunedin
Naturparadies: Blueskin Bay…
Wir dachten schon es wären Pinguine, sind aber Warzenkormorane…
Picknick am Strand…
Übernachtet dann an diesem idyllischen Plätzchen in Warrington!
12. Februar 2017
Dunedin`s Hoheiten…
Dunedin ist das gälische Wort für Edinburgh und das Erbe, das dieser Name mit sich bringt, wird hier an jeder Ecke offenkundig. Die Metropole verfügt angeblich über die am besten erhaltenen viktorianischen und edwardianischen Gebäude der gesamtem südlichen Hemisphäre.
Dunedin wurde einst von Goldgräbern, Walfängern und natürlich den immigrierten Schotten gegründet. Die heutige Universitätsstadt rühmt sich eine Stadt der Kultur und Erziehung zu sein. 20.000 Studenten besuchen die Universität von Otago, die auch international einen hervorragenden Ruf hat!
Wir besuchen das Toitu-Museum, das eindrucksvoll die Geschichte Neuseelands darstellt - beginnend mit der Entstehung der Insel durch die Hand der Götter, dem Anlanden der ersten polynesischen Siedler, dem Einwandern der Schotten bis hin zum heutigen modernen Staat.
Wir haben heute Hochzeitstag und nachdem wir ein ausgezeichnetes Lunch eingenommen haben, wollen wir heute den Royals auf Otago einen Besuch abstatten.
Der Himmel ist zwar bedeckt, aber es gibt fantastische Flugbedingungen für die majestätischen Giganten am Taiaroa Head.
Das erste Mal in unserem Leben sehen wir die Könige der Luft - die Albatrosse - in freier Natur! Mit einer Flügelspannweite von bis zu 3 Metern schweben sie über unseren Köpfen hinweg.
In diesem Naturparadies auf der Halbinsel Otago nisten nicht nur Albatrosse, sondern suhlen sich auch viele Seelöwen am Strand -
und nachts kann man auch die Blauen Pinguine beobachten. Hier entdecke ich zufällig, wie ein kleiner in seinem Nest schläft. Tagsüber sind sie kaum zu sehen, da sie hier zu viele natürliche Feinde haben.
Und dieses Bild zum besseren Verständnis:
Tausende Möwen gibt es natürlich auch….
die sind ja auch schön anzusehen. (Rotschnabelmöwe)
Noch was Kurioses: Ehrlichkeit wird erst gar nicht angezweifelt:
Ich vertraue zumindest auf die Angabe der Tafel: Frische Eier und werfe die 3 NS$ in die für das Geld aufgestellte Büchse….
11. Februar 2017
Blöken um Bluff...
Es ist angeblich der kälteste Sommer seit 1927 - die Einheimischen auf der Südinseln jammern und die Touristen jammern noch mehr. Wir empfinden es gar nicht einmal so schlimm. Hin und wieder regnete es und nachts sinken die Temperaturen auf 2 Grad Celsius, aber tagsüber ist es mit einer Zwiebelschicht gut auszuhalten. Wir fahren vom Fiordland über die „Southern Scenic Route“ ganz bis an die südlichste Spitze von „Southland“.
Über Riverton und Invercargill bis nach Bluff. Die Natur wird hier von den rauhen Starkwinden enorm geprägt. Bäume und Sträucher wachsen nach Norden, die der Wind zugekehrten Seite ist kahl!
Bluff ist einer der südlichsten Punkte der Insel. Von hier hat man herrliche Ausblicke auf Steward Island und auf die berüchtigte Foveaux Strait.
Viel begehrte Fotomotive - hier endet die SH1, die durch die Nordinsel von Cape Reinga bis eben hier nach Bluff führt (ca. 2100 km).
Invercargill ist eine nette Kleinstadt, für Neuseeland zählt sie mit ihren 40. 000 Einwohnern natürlich zu einer Großstadt. Hier treffen wir wieder sehr interessante und nette Weltenbummler. Da ist einerseits der Australier mit seiner polnischen Freundin, die seit 2011 mit ihrem Bike und Zelt um die Welt bummeln und dann sind da andererseits die beiden Neuausteiger aus der Schweiz, die voriges Jahr ihren Camper nach Australien verschifft haben und nun auch einige Wochen Neuseeland bereisen. Franz spricht für einen Schweizer einen ziemlich eigenartigen Dialekt, der uns sehr vertraut vorkommt. Kein Wunder, ist er doch ein waschechter Leutschacher - 18 km von unseren Heimatort entfernt geboren und aufgewachsen. Dieses Mal wird eine ganze Flasche Whisky vernichtet, um diesen Zufall zu begießen!
Weiter geht es nun zum wirklich südlichsten Punkt der Südinsel, der sich in den Catlins befindet - Slope Point!
Slope Point!
Und last but not least erleben wir heute wieder etwas ganz Außergewöhnliches und für Neuseeland wahrscheinlich Alltägliches:
Auf unserem Weg nach Pounawea stecken wir auf einmal zwischen tausenden Schafen. Vor uns, hinter uns, neben uns - überall blökt es!
Mindestens eine viertel Stunde treiben wir die Wollknäuel vor uns her - beziehungsweise werden auch von hinten von ihnen angetrieben!
Es geht wohl zum Schären und einige Unglückliche haben auch das markante blaue Zeichen am Fell - sie werden bald in einer Bratpfanne landen….
07. Februar 2017
Milford Sound und die Bergpapageien
Und jetzt ist es doch noch passiert! Wir, die wir schon dachten, dass Neuseeland zwar sehr schön, aber nicht außergewöhnlich umwerfend auf uns wirkt, werden heute vom Milford Sound tatsächlich noch eines anderen belehrt. Diese Ecke Neuseelands haut uns mit seiner einfachen Schönheit doch noch um!
125 km sind es von Te Anau bis zum Milford Sound. Die ersten Kilometer säumen wieder Wiesen und Weidefelder die sehr gut ausgebaute Strasse.
Die Reise führt durch gemäßigtes Regenwaldgebiet, von den Steilhängen fallen Wasserfälle, reißende Flüsse und riesige graue Felswände begleiten die stark frequentierte Strecke.
Tausende Besucher zieht es täglich in diesen Fiordland Nationalpark.
Ob mit dem Hubschrauber, einem Sportflugzeug, dem Kayak oder einem Boot - es gibt unzählige Wege diese atemberaubende Landschaft zu genießen.
R. Kipling nannte den Sound das achte Weltwunder, die Maori nennen es Piopiotahi, für mich ist es „Wunderland“.
Hier begegnen wir auch endlich dem legendären KEA. Der Bergpapagei ist ein wunderschöner, sehr intelligenter und neugieriger Vogel mit einem kräftigen Schnabel. Und wunderschön anzusehen in seinem olivgrünen Federkleid:
06. Februar 2017
Fjordland - und das Land „oben ohne“?
Wir sind etwas gehandicapt, da sich die Zerrung an Hannes Fuß nicht wirklich gebessert hat. Wandern und andere sportliche Aktivitäten müssen verschoben werden.
Von dem Nobelort Wanaka (Bild oben: der gleichnamige See) fahren wir über Arrowtown nach Queenstown. Auf den Feldern und Wiesen sehen wir wieder viele Lamas und Schafe. Vermehrt bemerken wir jetzt aber auch Rotwild im Gehege - Hirsche von Kühen streng getrennt.
Arrowtown an diesem schönen, sonnigen Samstag. Es herrscht noch immer Hochsaison.
Hm - interessant - den Schafen nimmt man im Sommer die Wolle hier ab, den Damen offensichtlich etwas anderes ;-)
Über die höchste asphaltierte Straße Neuseelands, mit der angeblich (wieder einmal) spektakulärsten Aussicht, geht es über 1100 Höhenmeter nach Queenstown.
Adrenalinjunkies kommen hier voll auf ihre Kosten:
Es ist Sonntag und im Fiordland ein verlängertes Wochenende - Queenstown hat Hochbetrieb.
Am Hafen herrscht reges Treiben, vor allem asiatisches. Wir schlendern durch die Stadt, suchen uns ein Restaurant am Hafen, genießen die kulinarischen Köstlichkeiten der Gegend, das Wetter und die Umgebung.
Dann suchen wir uns einen inspirierendes Plätzchen mit Blick über den See Wakatipu.
Und bald schon träumten wir an einem See mit türkisem Wasser und unter blauem Himmel zu liegen;-)
Heute auf dem Weg nach Te Anau sehen wir ein Schild „Free Range Eggs“ vor einem lustigen Häuschen Jem lebt hier seit 21 Jahren alleine, hat einige Hühner und zeigt mir, dass die auch wirklich artgerecht gehalten werden. Er baut Holzkanus, töpfert hobbymäßig, schießt Possums, die die Hühner ärgern und als er hört, dass wir Segler sind, kommt der Neuseeländer gleich mit zum Auto, um Hannes über die gefährlichen Barrieren an der Westküste aufzuklären. Beruflich war Jem früher Fischer und kennt die stürmischen Gewässer seiner Heim
at wie seine Westentasche - gerne und aufmerksam hören wir dem sympathischen Kiwi zu!
04. Februar 2017
Über den Haast Pass nach Wanaka
Über die SH6 geht es weiter nach Süden. Es gilt den 564 m hohen Haast Pass zu überqueren. Wo im gleichnamigen Dörfchen oben am Pass vor gut 100 Jahren Goldgräber lebten, scharen sich heute nur noch Touristen.
Benannt wurde dieses Gebiet nach dem Bonner Johann Franz Julius von Haast, der Ende des 19. Jhdts als Geologe mehr als 2 Jahrzehnte diesem Land diente und er war der erste Weiße, der die Berge von Wanaka in Richtung Westen über eben diesen Pass überquerte.
Bis zum Höchsten Punkt der Strasse regnet es und wir haben 9 Grad Außentemperatur. Das Gebiet gehört zum Südwest Neuseeland Weltkulturerbe, das vom DOC betreut wird - und so sieht es auch aus. Grüne, wilde und unberührte Natur!
Dann klärt es wieder auf und wir fahren durch eine Landschaft, die ich besser nicht beschreibe, sondern Bilder für sich sprechen lasse!
Die faszinierende Wildnis mit den hohen Bergen ringsum wird verschönert mit dem forellenreichen Lake Wanaka - das Gebiets nennt sich Mt. Aspiring National Park - der Berg Aspiring (3.033 m) wird oft mit dem Matterhorn verglichen und hier wurden auch wieder Szenen von Herr der Ringe gefilmt.
Die Stadt Wanaka ist Ausgangspunkt für Berg- und Klettertouren, Ausflüge zum See und im Winter ist es ein beliebter Wintersportort. Wir haben uns im Kiwi Holiday Park einquartiert. Hannes leidet an einer Zerrung und wird die nächsten Tage nicht wandern können, da kommt uns der tolle Spa-und Saunabereich hier gerade recht. Relaxen ist angesagt!
02. Februar 2017
Der „Franzl" und ein lebender Sternenhimmel in den Regenwäldern Neuseelands.
Wenn es hier einmal regnet, dann aber ordentlich. Der Himmel öffnet seine Pforten und überschwemmt innerhalb kürzester Zeit Wiesen und Felder, die Flüsse treten fast über die Ufer und an den Straßen warnen Leuchttafeln die Verkehrsteilnehmer vor Überschwemmungen und Fluten.
Dann ist es wie auf Knopfdruck vorbei, die Sonne kommt hervor und die Südinsel zeigt sich wieder von ihrer schönen Seite. Wir sind jetzt im Gletschergebiet auf der Westseite der Neuseeländischen Alpen. Der Franz Josef Gletscher wurde nach unserem Kaiser benannt und ist ca. 10 km lang. Einst war er so riesig, dass er die umliegenden Berge (Tasman und Cook) einschloss und direkt ins Meer kalbte. Das ist gar nicht mal so lange her, gerade mal 150.000 Jahre! Täglich fließt der temperierte Gletscher mehr als einen halben Meter, diesen Umstand begünstigt das viele Wasser, das ringsum von den Wasserfällen unter den Gletscher einfließt und quasi wie ein Gleitmittel fungiert.
So sieht der „Franzl" an einem sonnigen Tag aus:
Die Gletscherzunge befindet sich auf einer Seehöhe von nur 300m!
Der Fox-Gletscher ist wesentlich kleiner und beeindruckt uns überhaupt nicht. Außergewöhnlich schön ist aber der Wanderweg, der durch einen märchenhaften Regenwald zu dem Aussichtspunkt führt, an dem man den Fox-Gletscher aus der Ferne sehen kann.
Zuerst kommt man noch an einer Schwingbrücke vorbei, die über den reißenden Fox-River führt.
Unten: Fox River, Mt. Tasman und Mt. Cook
Brillante Farben spiegeln sich in dem Staugewässer am Fuße des Fox-Gletschers.
So, und das folgende Bild zeigt alles was ich Euch vom Fox-Gletscher bieten kann. In ein paar Jahrzehnten gibt es wahrscheinlich hiervon gar nichts mehr zu sehen.
Ein anderes Highlight erlebten wir aber spätnachts in oben genanntem Märchenwald. Wir haben schon viel von den Glowworms gehört, die so gar nichts mit unseren Glühwürmchen zu tun haben - d.h. das stimmt nicht ganz, denn leuchten tun sie auch - die Arachnocampa luminosa oder Titiwai, wie sie die Maori nennen.
Diese endemischen Mücken sind biolumineszent und leben in Höhlen und in Wäldern. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen diese Glowworms im Larvenstadium. Die Larve spinnt ein Seidennest an dem viele Seidenfäden herabhängen, an denen sich die Beute verfangen soll, wie zB die Sandfliegen. Leuchten tun die Viecher wenn sie hungrig sind - sie imitieren dann wahrscheinlich den Sternenhimmel für ihre Opfer. Sehen kann man das nur bei absoluter Dunkelheit - ab 22:00 Uhr im Regenwald von Neuseeland.
30. Jänner 2017
Buller Schlucht - Westport
Unsere Reise führt uns entlang der Buller Schlucht, wo wir auch einen tollen Blick auf die längste Schwingbrücke Neuseelands erhaschen können. (110m)
Die Gegend erinnert uns an unsere Heimat Österreich - an British Columbia und Alaska - eine sehr gute Mischung finden wir.
Dann erreichen wir Westport, wo man neben dem Tourismus auch heute noch gutes Geld mit der Förderung von Kohle macht.
Die Stadt selbst besteht hauptsächlich aus einer Hauptstraße, an der sich Cafes, Bakeries und Restaurants die Wände teilen, aber was wirklich schön und spektakulär ist, das ist wieder die Tasmanküste.
Der Hafen, der Millennium Walkway and der North Beach, Cape Faulwind und die Robbenkolonie …..
Nein, das sind sie noch nicht die Robben, die kommen später ;-)
Einfach nur zum Anschauen und Genießen:
Wo das ganze Treibholz wohl herkommt?
Und in der Tauranga Bay finden wir dann auch die Seerobben, die Babies sind gerade mal 1 Monat alt…
und die See ist wild und ungestüm…
aber auch faszinierend schön:
Abends sind wir dann bei Jacks - Gasthof - einem Berliner untergebracht und hier gibt es dann endlich unsere Steaks in seinem Garten, den sehr guten Pinot Noir aus der Region Nelson und natürlich dem exzellenten Kernöl aus unserer schönen Südsteiermark vom Scheucher.
und wir haben einen hungrigen, neugierigen Gast:
30. Jänner 2017
Lake Nelson
Die beiden Seen Rotoiti und Rotoroa liegen am nördlichen Ende der Southern Alps - wunderschön eingebettet im Nelson Lakes Nationalpark. Betrieben wird der Park vom DOC - Department of Conservation, deren meist ehrenamtlichen Mitglieder die hiesige Flora und Fauna schützen und auch die Campgrounds in Ordnung halten. Man bezahlt hier eine kleine Gebühr (13 NZ$ pro Person) bekommt einen Parkplatz für Zelt oder Van zugewiesen, es gibt fließendes Wasser (zwar nur kalt), eine geschützte Indoor-Kochgelegenheit, WC`s - weiters bekommt eine traumhafte Aussicht und unzählige Wandermöglichkeiten geboten.
Wir parken unser Auto und machen eine Erkundungstour am Rotoiti See entlang zur benachbarten Bucht - der Kerr Bay. Hier ist die Hölle los:
Auch hier am Wanderweg entdecken wir alle 100 m eine Falle, man versucht die in gefährlicher Überzahl vorkommenden Opossums und Wiesel einzufangen, die den Vögeln und ihren Eiern trachten. Es zwitschert und gurrt um uns herum, doch nur selten bekommen wir einen der Vögel zu sehen - es ist eine Wohltat an diesem sehr schön angelegten Weg zu spazieren .
Nach gut 2 Stunden sind wir wieder zurück. Der Campground hat sich nun gefüllt, kaum ein Plätzchen ist mehr frei und wir wollen unser Abendessen zubereiten. Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Hunderte Sandfliegen fallen wie Vampire über uns her - statt den geplanten Steaks gibt es heute nur grünen Salat - das tierische Eiweiß nehmen wir in Form von kleinen schwarzen Insekten ungewollt auf!
Morgens liegt der See im Nebel, schlaftrunken krabble ich aus meinem Schlafsack und zünde den Gaskocher an für unseren morgendlichen Kaffee. Der French Press ist noch nicht einmal fertig und wir sind bereits übersät mit Insektenstichen, invasionsartig fallen diese kleinen Blutsauger über uns her.
So idyllisch und verträumt dieses paradiesische Fleckchen auch anzusehen ist, leider ist es für uns unmöglich länger hier zu verweilen. Die kleinen Bestien haben es geschafft uns schon um 7 Uhr morgens von hier zu vertreiben. Zu schade….
28. Jänner 2017
Nelson / Südinsel / NZ
Der Queen Charlotte Drive ist eine sehr kurvenreiche 35 km lange Strasse, die uns gestern von Picton entlang des wunderschönen Marlborough Sounds bis nach Havelock führte.
Blauer Himmel und spektakuläre Ausblicke auf die Buchten führten uns mehrmals in Versuchung einen Stop einzulegen und Schnappschüsse zu machen.
Wir sehen auch sehr viele abgeholzte Hänge, wo diese Bäume wohl einst in voller Pracht standen.
Dann sind wir in Nelson und sind gleich begeistert von dieser Stadt im äußersten Nordwesten der Südinsel! Es ist Samstag und Nelson pulsiert an allen Ecken und Enden! Im 19. Jhdt siedelten sich hier zahlreiche Deutsche an und diesem Umstand verdanken wir wohl, dass wir seit langem wieder einmal ein traumhaftes, echtes Roggenbrot beim Bäcker erhalten.
Der Queens-Garden beeindruckt mit seinen alten Bäumen, die Stadt generell ist sehr grün und hat exzellente Restaurants und Bars. Fast an jeder Ecke gibt es heute Live-Music und die Gärten sind voll von sonnenhungrigen Menschen, die das Dolcefarniente genießen.
Gefühlte tausend Autos und Radfahrer bahnen sich ihren Weg zur Küste Sei es zum Baden und Sonnen am Tahanui - Beach, Paddeln oder Kayaken um Rabbit Island, Wandern im Abel Tasman Nationalpark oder man geht zum Angeln an den Takaka - Strand - heute passen die Umstände - wir haben 25 Grad und ein verlängertes sonniges Wochenende steht vor der Tür.
Es ist endlich auch Sommer auf der Südinsel Neuseelands.
Nachdem wir zu Mittag bereits am Strand waren, verbringen wir den Nachmittag in der Stadt und genießen ebenfalls den urbanen Trubel, die heitere ausgelassene Atmosphäre und das mediterrane Flair.
Was Hannes heute wohl essen wird???
Vorher wird aber noch eine Stadtrunde gedreht:
27. Jänner 2017
…noch in Picton / Südinsel / NZ
Herr der Ratten und Wiesel….
Die meisten Urlauber sind ja hier, um den berühmten Queen Charlotte Track zu machen, der 3-5 Tage dauert, beginnend bei der historischen Ship Cove bis nach Anakiwa. Uns ist das zu viel und wir entscheiden uns für eine moderate 4 Stundenwanderung und machen den Snout - Track.
Herrliche Ausblicke gibt es da wieder auf die vis a vis liegende Halbinsel, wo es auch ein Vogelschutzgebiet gibt - das Kaipupu Point Sounds Wildlife Sanctuary. Wir begegnen einem Vogelschützer, der gerade die Fallen inspiziert, die entlang unseres Wanderweges aufgestellt sind.
Es gibt leider viel zu viele Ratten und Wiesel auf dieser Insel und die haben es auf die flugunfähigen Vögel und deren Eier abgesehen. Da diese Plagegeister auch sehr gute Schwimmer sind, stellen sie natürlich eine Gefahr für die endemischen und gefährdeten Spezien dieser Insel dar. Mit diesen Fallen versucht man Herr der Plage zu werden.
Wir wandern am Grat entlang und nach fast 2 Stunden erreichen wir den Platz, von wo aus man eine herrliche Rundumsicht hat - auf die Berge, Buchten und Inselchen im Queen Charlotte Sound.
26. Jänner 2017
Mit dem Auto durch Neuseeland
Südinsel - Queen Charlotte Sound
Der Wettergott ist uns hold - wir treffen auf 2 ganz nette Deutsche und wir Damen machen einen „Mädelausflug“. Die Männer bleiben am Campground und haben etwas zu reparieren. Der Tirohanga Track führt uns auf den nahen Hügel, die Zeit vergeht wie im Flug und gegen Mittag haben wir den Aussichtspunkt erreicht: Wunderschön liegt er uns zu Füssen: der Queen Charlotte Sound.
Beim Nachhauseweg begegnen wir einer sehr scheuen Weka-Ralle und einer stolzen Maori-Fruchttaube, die sich gleich in Pose setzt und sich von ihrer besten Seite zeigt - extra fürs Fotoshooting.
Der Wanderweg ist sehr angenehm zu begehen und überall gibt es wieder diese faszinierenden Riesenfarne.
Und weil es gar so schön ist, nutzen wir den Tag und wandern am Nachmittag entlang des Queen Charlotte Sounds in die Bobs Bay.
Ein Kreuzfahrtschiff ankert etwas außerhalb des Hafens und wir sehen auch die Bluebridge Fähre aus Wellington einlaufen. Meine Wandergenossin ist eine ganz abgehärtete Person und stürzt sich tatsächlich in das eisig kalte Wasser, um einige Runden zu schwimmen! Chapeau….
25. Jänner 2017
Mit dem Auto durch Neuseeland
SÜDINSEL - Picton
Zu den stürmischsten Meeresstraßen dieser Welt gehört eindeutig die Cook Strait - die zwischen Wellington/Nordinsel und Picton/Südinsel liegt. Sie ist an der engsten Stelle 22 km breit und verbindet die Tasmansee mit dem Pazifik.
Wir haben ein Ticket auf der Interislander gebucht. Es regnet, der Himmel ist völlig bedeckt und es sind wieder Sturmböen angesagt. Wir sehen weiße Schaumkronen im Meer und der Wind peitscht über das aufgewühlte Wasser. Scheint nicht wirklich eine angenehme Überfahrt zu werden.
Kaum haben wir aber im Passagierdeck Platz genommen, klärt es auf und wir erhaschen noch einen tollen Ausblick auf Wellington.
Auf der riesigen Fähre spürt man die starken Winde kaum. Nur das Freideck wird, als wir aus der Abdeckung der Nordinsel rausfahren, dann doch für die Passagiere gesperrt.
Insgesamt dauert die Fahrt 3 Stunden, die sehr schnell vergehen, da wir faszinierende Ausblicke auf die beidseitige Küstenlandschaften erhaschen und es natürlich etwas ganz besonderes ist, durch den Queen Charlotte Sound zu fahren.
Und als wir in Picton auf der Südinsel einlaufen ist von Sturm und Regen nichts mehr zu sehen - aber Hannes hat ja auch die teureren Tickets für die Überfahrt, die "mit Schönwettergarantie und Ausblick", gekauft ;-)
Wir sind auf der Südinsel angekommen!