NIUE 

19. September 2016

NIUE:

2 Wochen waren wir nun auf dieser wunderschönen Insel, diesem winzigen Sandkorn im Pazifik. Hannes checkt das Wetter für die nächsten Tage und sieht, dass die Gribfiles darauf hindeuten, dass es ab dem kommenden Wochenende hier ungemütlich werden könnte. Wir beschließen  heute noch nach Tonga aufzubrechen. 

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Ich öffne die Luken und eine leichte Brise von Land bringt den herrlich blumigen Duft der Insel zu uns heraus auf den Ankerplatz. 

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Die folgenden Bilder geben ein paar letzte Eindrücke von Alofi und Umgebung wieder. 

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Die Verstorbenen werden hier in den Vorgärten der Häuser begraben. 

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An der Hauptstrasse von Alofi 

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Papayabäume - reich beladen mit Früchten. Hier an jeder Ecke zu finden. 

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Es könnte ja sein, dass es auf Tonga kein Bier gibt ;-)

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Ausflug zum Mini-Golf Cafe 

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Sonnenuntergänge vor NIUE

18. September 2016

NIUE:

Ein spezielles Erlebnis mit den Buckelwalen 

Schon am ersten Tag unserer Ankunft sahen wir 2 Buckelwale und ein Kalb am Bojenfeld. Sie tauchten unter Cayenne durch, schlugen mit der Flosse auf das Wasser, zeigten die Fluken, tauchten ab und abends, als wir in unseren Betten lagen, hörten wir sie singen. 

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Die Töne liegen nämlich unterhalb der Frequenzen, die das menschliche Ohr normalerweise hören kann, aber durch die gute Schallleitfähigkeit des Wassers können wir sie im Boot ausgezeichnet wahrnehmen. 

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7 oder 8 Tage lang ging das so. Wir hatten den besten Platz - keine 200 m von Cayenne fand das schier Unglaubliche täglich statt: Whalewatching von der Cayenne aus. 

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Und dann kam der Tag, an dem wir die Buckelwale von einer ganz neuen Seite kennenlernten.  

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Die Walmutter stand Kopf und nur die Fluke war über Wasser zu sehen. In dieser Stellung verharrte sie für vielleicht 15  Minuten. Dann tauchte sie ab und wiederholte die Pose, die mich sehr an eine Asana aus dem Yoga erinnerte. Das Kalb sahen wir hin und wieder ganz nahe an der Fluke. Später erfuhren wir von den Walforschern, dass es sich hierbei um eine ganz besondere Art des Säugens handelt, das eigentlich nur die Buckelwale vor den Küsten Australiens in dieser Art und Weise ausführen. 

 

Das Baby ist übrigens erst 2 Wochen alt und benötigt täglich 500 Liter Milch!

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12. September 2016

NIUE:

Palmendiebe, Riesenbananen und Nachrichten aus der Zukunft

Die Einwohner von NIUE sind Bürger Neuseelands, obwohl das Land ein selbstverwaltendes Territorium ist und keinen gesetzlichen Bestimmungen Neuseelands unterliegt. Man hat hier zwar einen eigenen Radio- und Fernsehsender, die Nachrichten werden aber von Neuseeland übernommen. Und jetzt kommts: Die Uhren ticken hier gleich wie in Auckland, aber Niue befindet sich auf der anderen Seite der Datumsgrenze und gehört somit zu den ganz wenigen Ländern dieser Welt, das Nachrichten von „morgen“ empfängt.  

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Einwohner von NIUE - ein nettes Völkchen!

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Die Kokosnusskrabbe mit ihren extrem starken Scheren ist eine weitere Kuriosität, der man hier, am besten immer mit Respektabstand, begegnet. Unglaublich geschickt öffnet der Palmendieb, wie er auch genannt wird, die härtesten Kokosnüsse in Rekordgeschwindigkeit. 

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Die Wirtschaft leidet unter der geringen Bevölkerungszahl (1600 Einwohner) und im Jahr 2004 erschütterte ein Hurrikan die ohnehin empfindliche Wirtschaft. Das wenige Obst und Gemüse, das angebaut wird, braucht die Bevölkerung selbst. Einzige Einnahmequellen sind der eher schwache Tourismus, der Verkauf von Kunsthandwerk und Briefmarken. 

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Das Obst ist verhältnismäßig teuer (1 Banane - 1 Euro / heute dafür bezahlt) - schmeckt aber hervorragend! Hier wachsen die größten Bananen, die ich je gesehen habe….

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10. September 2016

NIUE : 

Höhlen, Schluchten und der Nacaduba niueensis

Nur 2 Segelboote liegen bei unserer Ankunft an den Moorings und eines davon führt eine Deutsche Flagge am Heck. Das ist doch die Silbermöwe mit Hanne und Kalle aus Berlin! Ein Auto wird gemietet und gemeinsam erkunden wir die Schönheiten dieses größten, gehobenen Atolls der Welt. 

Nennenswerte Sandstrände gibt es auf diesem isolierten Inselchen kaum, dafür kommen aber Höhlen- und Schluchtenliebhaber voll auf ihre Kosten. Wir fahren auf der ca. 65 km langen Küstenrundstrasse in Richtung Norden und besuchen die spektakuläre Avaiki Cave in Makefu. 

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Hier landete angeblich das Kanu, das die ersten polynesischen Siedler „anschwemmte“ . Ein kurzer Wanderweg führt an diesen speziellen Ort, der übrigens nur bei Low-Tide besichtigt werden kann. 

Der Zugang zu dieser historischen Stätte war früher nur den Königen gestatten, die hier ihre privaten Bäder nahmen. Heute dürfen auch südsteirische Prinzessinnen hier planschen ;-)

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Die größte und am leichtesten zugängliche Höhle befindet sich nur 1-2 km weiter nördlich. Es handelt sich hier um die Palaha Cave in Tuapa. 

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Wunderschöne Sandsteinformationen gilt es zu bestaunen und man hat einen gigantischer Blick durch eine Felsöffnung auf den Ozean. Leider gelang es mir nicht den Fernblick auf den Pazifik fotografisch einzufangen. 

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Das folgende Bild zeigt die Matapa Spalte. Hier sickert Regenwasser durch das poröse Korallengestein und vermengt sich in der Schlucht mit dem Salzwasser des Pazifiks. Ebenfalls eine beliebte Badesstätte, die früher nur der Oberschicht zur Verfügung stand. Heute ist dieser geschützte Einschnitt mit den steil hochragenden Felswänden ein besonders beliebter Ausflugsort zum Schnorcheln und Baden und  jedermann zugänglich . Glasklares Wasser in dem zauberhafte bunte Fische leben, ein mystischer Ort, dessen Schönheit uns Gänsehaut verursacht! 

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Auf unseren kurzen Wanderwegen durch die tropischen Wälder bekommen wir auch eine Besonderheit der hiesigen Faune vor die Linse: 

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Den Nacaduba niueensis - diesen, nur in Niue vorkommenden, hübschen braunen Schmetterling mit den weißen zarten Flecken. 

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Und wir müssen höllisch aufpassen, nicht mit unseren Köpfen die vielen, tiefhängenden Spinnennetze niederzureißen. Ich bin immer wieder fasziniert von den fragilen Meisterwerken, die da scheinbar schwerelos mitten in der Luft hängen, ekle mich aber auch fürchterlich vor jeglichem hautnahen Kontakt mit ihren vielbeinigen Baumeistern.  

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Einen etwas längeren Spaziergang über spitzes Korallengestein müssen wir in Kauf nehmen, wollen wir einen Blick auf den imposanten Talava Bogen erhaschen. Wieder führt der Weg durch einen Märchenwald mit dichtem Gestrüpp und buntem Blütenzauber - und wieder hängen diese endemischen Schmetterlinge wie große Trauben an den Bäumen oder schwirren quirlig um uns herum. 

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Der Eingang in die Tavala Höhle in Hikutavake ist niedrig und ich donnere gleich, trotz Warnung, voll mit meinem Kopf gegen dieses harte, spitze Gestein. Ich gönne mir einige Sekunden Verschnaufpause, um das Brummen in meinem Kopf abklingen zu lassen und dann öffne ich die Augen und als ich mich an die Dunkelheit im Inneren der Höhle gewöhnt habe, erblicke ich uraltes Gestein. Stalagmiten und Stalaktiten heißen uns in ihrer Welt willkommen: 

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Um einen Blick auf den Talava Arch ergattern zu können, müssen wir uns abseilen. An einem dicken, kräftigen Tau hantelt sich der rüstige Kalle bereits die 20 m in die Tiefe -  ich schlucke einmal kräftig und folge dem agilen 70 jährigen Berliner in den Abgrund.  

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Leider scheint heute keine Sonne, um diesen zauberhaften Anblick im rechten Licht mit der Kamera einfangen zu können. In Natura ist dieser Ort und der Ausblick durch eine Felsöffnung so einmalig, dass wir einige Sekunden lang völlig überwältigt, staunend und stumm davor stehen bleiben. Wieder so ein Wunder dieser Welt und ich nehme mir sehr viel Zeit dieses Kunstwerk der Natur Pixel für Pixel tief und fest in meinem Gehirn abzuspeichern, um es jederzeit, an jedem anderen Platz der Erde, wieder abrufen  zu können. 

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 Ach ja - und dann waren wir u.A. auch noch im Hikulagi Skulpturenpark im Osten der Insel. 

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Hier kann man das schöpferische Gestalten der einheimischen Schüler bewundern.

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Ich frage mich gerade - hat das Wort „Kunst" eigentlich etwas zu tun mit dem Wort „Können“? 

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Aber etwas kunstvoll und schön zu finden, das liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters…originell ist es auf jeden Fall!

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Sondermüll, Restmüll, Sperrmüll - alles wird zum Kunstobjekt 

08. September 2016

NIUE - ein kleines, isoliertes Juwel in der Südsee

Cayenne schaukelt, etwas unruhig, an der Mooring des „Biggest, little Yacht Club in the world“ vor Alofi.  Ankern ist hier nicht ratsam, weil die Insel die Spitze eines erloschenen Vulkans ist und der Rand dieser Koralleninsel aus einem steil aufragenden Kalksteinriff besteht.

Es gibt hier keinen Hafen, aber an der künstlichen Mole der Hauptstadt können mit Hilfe eines Kranes kleine Fischerboote und Dingis, sehr unkompliziert, an Land gehievt werden. 

 

Für die Beiboote der Segler gibt es dann auch eigene Parkplätze

 

Das Einklarieren erfolgt sehr unbürokratisch und recht untypisch im Heck des Autos der Zollbehörde. Einige Formulare werden ausgefüllt, Reisepässe vorgezeigt - welcome in NIUE!

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Wir werden von den netten Beamten auch gleich zum Yachtclub kutschiert, um dort vorstellig zu werden. Sehr herzlich werden wir von IRA und ihrem Mann Bryan in Empfang genommen. 

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Mooringgebühren von NZ-Dollar 20 pro Tag werden am Tag der Abreise abgerechnet, Getränke können selbst aus dem Kühlschrank genommen werden, Wifi gibts gratis und Vertrauen ist selbstverständlich. An der Wand steht den lesehungrigen Reisenden eine riesige Tausch-Bibliothek zur Verfügung, die wohl auch Dank der internationalen Gäste, die IRA in ihrem Back-Packerhostel beherbergt, über belletristische, internationale Literatur verfügt. Auch sonst ist man hier sehr bemüht, dem ausländischen Gast seinen Aufenthalt so schön und unkompliziert wie nur irgend möglich zu machen.  

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Wir fühlen uns auf Anhieb pudelwohl hier!

07. September 2016

NIUE - 30 Miles to go….

Wir haben die 8. Nacht auf See hinter uns, ich blinzle in die ersten aufgehenden Sonnenstrahlen im Osten und mein Herz macht einen Freudensprung: nur noch 35 Meilen bis nach NIUE - wir werden heute tatsächlich ankommen!

Die Strecke zwischen Tahiti und Tonga gehört zu den anstrengenden und gefährlichen Passagen in der Südsee. Das ist bekannt. Hier können die äquatorialen, vorherrschenden Südostwinde auf die Nordostwinde prallen und die See kann sehr ungemütlich werden. Auch das wissen wir - zumindest in der Theorie. 

Am 4. Tag frischte der Wind auf 7-8 Beaufort auf und sollte sich die folgenden 60 Stunden dort fest einpendeln. 5 m hohe Wellen türmten sich um Cayenne auf und heftige Regenschauer prasselten stundenlang auf uns nieder. Wir befinden uns am Rande eines Tiefdruckgebietes, das über den Cook Islands liegt. Zu gerne hätte ich auf diese Wettererfahrungen in der Praxis verzichtet - wäre liebend gerne unter den Unwissenden geblieben.

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Auf Taschentuchgröße sind unsere Segel getrimmt und so können wir großteils den Kurs halten - nur einige Stunden lang müssen wir nach Norden abschwenken, da der Wind nun aus Süden kommt und wir den Steuerboard-Spibaum nicht mehr abmontieren können, auf dem unsere Genua fixiert ist. 

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Unsere Körper stellen sich sofort um auf Sparflamme, als das Schiff wie eine Nussschale in einem brodelnden Hexenkessel zu schaukeln beginnt. Zwieback und Bohnensalat sind neben ein paar Stück Obst die einzigen Nahrungsmittel, die wir unseren beleidigten Mägen in den nächsten Tagen zuführen durften. Die Pantry sollte bis zum Ende dieser Reise kalt bleiben. 

Ich schleife mich von einer Koje in die nächste, um ein halbwegs gemütliches Plätzchen zu finden. Mein Gehirn scheint lose im Kopf herumzubaumeln, meine Rückenmuskulatur ist total verspannt und die (beschädigten) Bandscheiben fordern mit brutaler Vehemenz die ausständigen (momentan unmöglichen) Yogastunden ein. Meine Magennerven befinden sich in kriegsähnlichem Zustand mit den umliegenden Organen. 

Hannes zwängt sich zwischen Tisch und Bank im Salon auf den Boden und harrt beharrlich (mit seinem heiligen Ipad) dort aus - bis zum heutigen Tag. 

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Was würde ich dafür geben jetzt in meinem ehemaligen, ungemütlichen, Drehsessel im Büro sitzen zu dürfen? Der Gedanke an dutzende unbeantwortete Mails, Berge unerledigter Papiere, Kollegengesichter mit typisch missmutiger Montagmorgenlaune und der ewig gleiche Fensterblick auf das Nachbargebäude, an dem sich vielleicht ein grauer, nebeliger Septembermorgen heftet, scheinen mir wie das Paradies im Vergleich zu diesem Irrsinn, dem wir uns hier aussetzen!

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Und dann hat der Spuk ein jähes Ende. Poseidon hat sich beruhigt und zeigt sich von seiner charmanten Seite. Er schenkt uns eine angenehme Brise aus Südosten, 0,5 m Welle und Cayenne gleitet - sie schwebt fast - durch den wunderschönen Morgen, der sich in den unterschiedlichsten Blautönen um uns auszubreiten beginnt .

Wie schnell sich so ein menschlicher Körper, eine deprimierte Seele doch erholt. Eine ruhige Nacht, ein Sternenhimmel, der überschwänglich seine Schönheit am Firmament präsentiert, ein golden funkelnder Neumond der uns leuchtet, ein Sonnenaufgang und eine heiße Tasse Kaffee und wir sind psychisch und physisch wieder dort, wo wir hingehören!

Dankbarkeit, Demut, Erleichterung, Freude und ein wenig Stolz erfüllen mich. Wie leicht verliert so mancher seine Nerven auf solch einem Trip. Mein Kapitän lamentiert nicht, er meckert nicht und fordert nicht. Souverän passt er sich der gegebenen Situation an, navigiert sein Schiff durch die stürmische See und entlastet die (sich tagelang absolut jämmerlich fühlend und aussehende) Crew wo immer es nur geht. 

Mit dem nötigen Respekt, der erlebten Erfahrung von nunmehr fast 50000 Seemeilen am Buckel, dem angelernten seemännischen Know How, mit viel Geduld und Liebe füreinander haben wir schlussendlich auch diese Passage wieder zu unser beider Zufriedenheit gemeistert. 

Wieder einmal mehr haben uns die Tage auf See unheimlich bereichert und mit einem Gefühl des Glücks und der tiefen Zufriedenheit, das sich gerade in meiner Brust auszubreiten beginnt, schreibe ich diese Zeilen nieder.