Australien - New South Wales 

27. Februar 2019

Von Ulladulla nach Eden 

Auf dem Sprungbrett nach Tassie…..

Ready to go!

Wir verbringen eine ganze Woche in Ulladulla. Der Wind für die Fahrt nach Süden passt sowieso nicht und unser Kapitän kann sich so wenigstens etwas ausruhen. Die Schmerzen werden trotz Medikamente nicht besser, aber die Ergebnisse des Bluttestes beruhigen uns zumindest vorerst. Die Auswertungen vom Labor bezüglich Ross River Virus haben wir noch nicht erhalten. 

P2220222.jpg

Es gibt schöne Wanderwege in Ulladulla und auf den Bäumen sitzen viele - ich denke hunderte - Papageien.  Hübsch anzusehen sind die weißen Naktaugenkakadus mit der nach hinten gerichteten Federhaube. Für uns eine entzückende Besonderheit der hiesigen Fauna, doch hierzulande sind die Vögel teilweise so stark vertreten, dass sie sogar als Schädlinge gelten. 

P2220214.jpg

Am Montag laufen wir nach dem Frühstück aus dem Hafen aus. Riesige langgezogene Wellenberge rollen uns entgegen und ich bereue es sehr heute morgen einen dritten Kaffee getrunken zu haben. 

P2220228.jpg

So ruhig sah die Einfahrt nach Ulladulla gestern noch aus - heute habe ich keine Kraft die Kamera zu holen. Auch Andrea und Hannes sind auffallend blass um die Mundwinkel.

Zum Glück wird es angenehmer, je weiter wir mit Cayenne in tiefes Gewässer vordringen. Es kommt dann auch der vorhergesagte Ostwind auf und unter Segel ist sowieso alles leichter zu ertragen. Die plötzliche Ruhe, die einkehrt, wenn der Motor endlich abgeschaltet ist, tut der Seele und dem Magen gut und wird nur mehr von Begeisterungsrufen der weiblichen Crew unterbrochen, wenn zwischendurch - immer wieder - eine Schule Delfine auftaucht. 

P2110016.jpg

Nach 112 Seemeilen fällt unser Anker gegen 4:30 morgens in Eden. Die Nacht ist pechschwarz, ich stehe am Bug und versuche etwas zu erkennen. Eine unbeleuchtete Barge taucht aus dem Nichts auf und Hannes reagiert geistesgegenwärtig! Rund um uns ankern viele Boote und nur durch Retourfahren können wir eine Kollision abwenden. 

IMG_5203.jpg

Am nächsten Tag erntet unser Kapitän erneut grosses Lob für sein exzellentes Ankermanöver! 

Eden ist - nomen est omen - paradiesisch. Und das obwohl die südlichstes Küstenstadt von New South Wales ja nach dem 1. Grafen von Auckland, dem  Earl George Eden benannt ist. 

P2260240.jpg

Hannes bleibt an Bord und ich rudere mit Andrea an Land. Den Beibootmotor haben wir bereits auf der Reeling. Auf der berüchtigten Strecke über die Bass-Strait ist er dort besser aufgehoben als am Dingi.  Der Cocora Beach ist ein kleiner übersichtlicher Strand mit weißem Sand und glasklarem Wasser. Das Gewässer dürfte sicher sein, denn wir sehen Männer, Frauen und Kinder baden. 

P2260252.jpg

Heute waren wir mit den letzten Vorbereitungen für die Überfahrt nach Tasmanien beschäftigt. Ich backe Rosinenkuchen und Früchtebrot und mache noch einen großen Becher frischen Humus. Eine Haferflockensuppe werde ich morgen in der Früh noch schnell vorbereiten. 

Ich will gewappnet sein auf eine eventuell recht ruppige Überfahrt. Immerhin werden wir die gefürchtete Bass-Strasse - die Meerenge, die Tasmanien vom australischen Festland trennt, überqueren. 

Die Wettervorhersage verspricht 20-25 Knoten nördliche Winde für die nächsten 3 Tage. Das sollte passen. Um die 360 Seemeilen haben wir vor uns und werden vermutlich Maria Island anlaufen. 

IMG_5205.jpg


21. Februar 2019

Ulladulla - 

Unser Kapitän braucht dringend einen Arzt!

Wir befinden uns auf dem Weg nach Süden. Hannes checkt täglich das Wetter und so segeln wir in Richtung Tasmanien. Wieder begleiten uns viele Delphine.

P2110011.jpg

In Botany stoppen wir für eine Nacht. Die (rote) Mooring, an der wir festgemacht haben,  gehört zur Bayside Marina. Als man hört, dass wir am nächsten Tag weiterfahren würden, erlässt man uns die Liegegebühr! Nicht nur das, manbietet sogar an, dass wir die Marina als Anlegesteg für unser Dingi benutzen dürften, um diverse Einkäufe erledigen zu können und zu guter Letzt nimmt man sogar noch kostenfrei eine Einstellung an unserem Beibootmotor vor. (Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, wie unglaublich nett die Aussies zu uns sind???)

P2120003.jpg

Botany ist übrigens die Bucht, in der Captain Cook 1770 vor Anker ging. Den Namen (Botanik-Bucht) erhielt die Bucht vom Botaniker Joseph Banks, der hier auf eine schier endlose Anzahl an bis dahin unbekannten Spezies traf. Leider haben wir keine Zeit uns mit der außergewöhnlichen Flora der Region zu befassen - wir müssen Meilen machen. Die Tasmansee kann recht ungemütlich werden und so fahren wir weiter und ankern in Port Hackings - vor dem malerischen Strand von Jibbon Beach. 

P2140157.jpg

(Hierzu habe ich bereits 2 kurze Videos gemacht - eines am Valentinstag und eines von unserer Wanderung im ältesten Nationalpark Australiens!)

Von Port Hackings nach Jervis Bay waren es 71 Seemeilen, die wir größtenteils segeln konnten. Nachts erreichen wir die „Hole in the Wall“ Ankerbucht und mit Taschenlampe und 3 äußerst konzentrierten Augenpaaren finden wir dann auch noch die rosarote Boje, die der Marinepark hier zur Verfügung stellt. Ankern ist verboten. 

IMG_5146.jpg

Am nächsten Tag ist es ziemlich windig, wir bleiben an Bord und es wird geputzt. 

P2160165.jpg

Am Nachmittag dreht der Wind, es wird ungemütlich und wir verholen uns auf die andere Seite nach Long Beach. Es gibt wieder einen unvergesslichen Sonnenuntergang für uns. 

IMG_5142.jpg

Unser Kapitän braucht jetzt dringend einen Arzt!

P2120002.jpg

Seit ca. 8 Wochen leidet er an extremen Gelenksschmerzen. Sein Fuß ist extrem angeschwollen, die Schultern und Arme tun ihm weh und er kann trotz starker Schmerzmittel nicht schlafen und verspürt keine Linderung der Symptome. 

Ulladulla ist eine kleine Küstenstadt m Princes Highways. 230 km südlich von Sydney. Der Name stammt von den Aborigines und bedeutet „sicherer Hafen“. Wir telefonieren mit der Coast Guard und erfahren, dass es keine Ankermöglichkeit und auch keine Moorings im Hafen gibt. Wir könnten aber an einem Fischerboot längsseits festmachen. Gesagt, getan. 

P2170189.jpg

Mark der Eigner erzählt uns, dass er (oder doch sein Boss, das hab ich nicht ganz verstanden) „Francesca“  vor einer Woche erst gekauft hätte. Das vorige Boot sank im August des Vorjahres innerhalb von 40 Minuten , nachdem es in den frühen Morgenstunden mit 8 Knoten einen Container rammte. Innerhalb von 15 Minuten musste die 4 köpfige Mannschaft das Schiff verlassen und wurde dann mittels Helikoptereinsatz aus der Rettungsinsel geborgen. Das ganze ereignete sich 150 Seemeilen von hier. Ich bin geschockt und kann das gar nicht fassen.

P2170191.jpg

Mark scheint das recht cool weggesteckt zu haben. Was er wirklich richtig bedauerte, waren die 2 Stangen Zigaretten (1 Packung kostet hier umgerechnet 22 Euro!) und die 1200 AUS Dollar in seiner Geldbörse, die er an Bord lassen musste. Dazu fehlte in der Hektik die Zeit….

Er erzählt mir, dass er gerade erst vor 2 Stunden mit Francesca von einer Probefahrt zurückgekommen sei und drückt mir einen riesigen Sack fangfrischer, geputzter Fische in die Hand. Ich bringe es nicht übers Herz, diesen Willkommensgruss abzulehnen und so gibt es in unserer Pantry das erste Mal seit 2 Jahren wieder einmal Fisch in der Pfanne. 

P2170200.jpg

Er hat hervorragend gemundet und wir haben ihn sehr genossen !

P2180208.jpg

Hannes bekommt einen Termin beim Arzt und macht einen großen Bluttest. Es besteht der Verdacht auf rheumatoide Arthritis! Kurz wird auch Dengue Fieber und Chikungunyafieber in Erwägung gezogen. Da Hannes aber keine Fieberschübe hatte, sieht man von diesem Test dann doch ab. Wir diskutieren die Möglichkeit von Ross River Virus. Es ist uns bekannt, dass es dies in Queensland gibt und Hannes ist Anfang Dezember in Newport von Moskitos gestochen worden. Wir können uns noch sehr gut daran erinnern, da wir das damals diskutiert hatten. Die Frau Doktor meint, dass es eigentlich nicht nötig sei, dies separat zu bestimmen, denn die Behandlung wäre die gleiche wie bei chronischer Arthritis. Nun, wir bestanden dennoch drauf ….

Gestern bekamen wir die Auswertungen des Bluttests. Es ist sehr unwahrscheinlich,  dass es sich um rheumatoide Arthritis handelt. Eine kleine Entzündung ist nachweiswabar, dabei dürfte es sich um die rechte Schulter handeln, die Hannes beim Polieren des Bootes im Dezember wohl überbeansprucht hat. Alle anderen Werte sind im Normalbereich - die Ergebnisse des Ross River Virus erhalten wir erst  in 10 Tagen. 

Es gibt somit zumindest eine erste Entwarnung, dass es etwas Lebensbedrohendes ist. Dennoch ist das Leben für unseren Kapitän zur Zeit kein Honiglecken. Andrea und ich unterstützen ihn wo es geht und gönnen ihm viel Ruhe. 

Mehr können wir zur Zeit nicht tun…….

14. Februar 2019

Happy Valentines Day!!!

14. Februar 2019

Nachtrag - letztes Wochenende in Sydney

BONDI Beach und Downtown

Den angeblich schönsten und seit den Olympischen Spielen 2000 weltberühmten Strand (hier wurden die Beach-Volleyballspiele ausgetragen), haben wir uns bis zum Ende unseres Sydneyaufenthaltes aufgehoben. BONDI - BEACH!

DSC01097.jpg

Der beliebte Badestrand ist ca. 1 km lang und am südlichen Ende gibt es ein Pool beim Bondi Icebergs Club. 

DSC01077.jpg

Es ist Wochenende und die Sonnenhungrigen liegen wie Ölsardinen nebeneinander. 

DSC01074.jpg

Wir ziehen es vor am schönen Weg entlang der Küste zu spazieren und gehen zum kleinen Bruder des weltberühmten Bondi. 

DSC01049.jpg

Einfach sagenhaft beeindruckend - der Küstenweg nach Bronte ist ein Must Do!

DSC01051.jpg

Bronte Beach ist wesentlich kleiner, aber deshalb nicht weniger imposant. 

DSC01052.jpg

Auch hier teilen sich Surfer und Badegäste die Wellen:

DSC01095.jpg

Wir bewundern und bestaunen die wagehalsigen Surfer: 

DSC01084.jpg

Am Sonntag machen wir wieder eine Tour durch die City. Wir fahren mit dem Bus bis zur Town Hall. Es ist uns nicht vergönnt, dieses Gebäude von innen zu besichtigen. Sonntag hat es geschlossen. Es sollte wohl nicht sein. 

So spazieren wir entlang der Park-Street und besuchen das riesige ANZAC War Memorial.

DSC01134.jpg

Im Inneren des Denkmals finden wir eine sehr informative historische Berichterstattung zu den diversen Kriegen, an denen die Australier teilgenommen haben. 

DSC01159.jpg

Erde aus 1701 Gebieten aus NSW - den Heimatgemeinden der Soldaten, die in den Weltkriegen teilgenommen hatten. 

DSC01150.jpg

Auch die St. Mary`s Kathedrale sehen wir uns heute etwas genauer an.

DSC01176.jpg

Im Inneren der Kirche: 

DSC01200.jpg

Am Abend haben wir Besuch von unseren Freunden Nancy und Philip. Die beiden bringen Cintya mit, die neue Eignerin von Blue Bie, Philips Katamaran. Wir stoßen mit Champagner und sensationellem Fingerfood, made by Nancy, auf den Verkauf - bzw. Kauf an. Schön, wenn Eigner und Käufer gleichermaßen happy mit dem Deal sind!

P2100080.jpg

Und jetzt heißt es wirklich Abschied nehmen. Auf geht es in Richtung Süden - Tasmanien wartet!

11. Februar 2019

Ein Tag im Carigal Nationalpark:

P2070002.jpg

Eigentlich wollten wir ja zurück in die City, um uns mit Freunden zu treffen, um einer Neujahrsfeierlichkeit der Chinesen beizuwohnen. Wir haben abgestimmt und uns einstimmig für eine Nacht im Nationalpark entschieden. 

IMG_5063.jpg

Der Park ist einfach idyllisch. Vogelgezwitscher und Natur pur. Es ist unglaublich, dass man in weniger als einer Stunde schon wieder in der geschäftigen Metropole sein kann. Auch hier gibt es einige wunderschöne Wanderwege, aber auch die sind alle sehr steil und anstrengend. Ich habe einen murds Muskelkater und schwächle gewaltig. Man hat Mitleid….

P2070016.jpg

Ausserdem ist es sehr heiß und so entschließen wir, dass wir ja eigentlich auch einmal mit dem Dingi die Gegend erkunden könnten. 

P2070019.jpg

Herrlich weht uns der Wind durch die Haare und sorgt für Abkühlung. 

P2070027.jpg

Ahhhh - so lässt es sich auch mit einem gewaltigen Muskelkater gut leben!

P2070037.jpg

Am Abend verwöhne ich meine Crew mit hausgemachten, gefüllten Weintraubenblättern, Tzatziki etc. (Alles plantbased - logo!)

IMG_5060.jpg

Morgenstimmung im Nationalpark - no words required! 

IMG_5062.jpg

10. Februar 2019

Bushwalks in der Sugarloaf Bay!

Nach diesen vielen turbulenten Tagen in der Großstadt wollen wir etwas Ruhe und beschließen uns in eine ruhigere Gegend zu verholen. Wir fahren nur wenige Seemeilen, müssen unter der Spit-Brücke durch und schon sieht die Welt ganz anders aus: 

P2050035.jpg

Die Vororte von Sydney verfügen über eine vielfältige, farbenprächtige Pflanzenwelt und gehen dann in die Nationalparks über. Wir ankern in der Sugarloaf Bay und machen unser Beiboot am Pickering Pt. fest. 

P2050041.jpg

Ein wunderschöner Wanderweg führt uns durch einen noblen Vorort mit gepflegten Häusern. 

P2050053.jpg

Am nächsten Tag mache ich mit Andrea einen sehr ausgedehnten Bushwalk. Wir kraxeln über spitze Muscheln und einen kleinen Felsen an Land und nehmen unser Mobilfunkgerät mit, damit wir Hannes mitteilen können, wo er uns abholen soll.  

P2060056.jpg

Unsere Wanderroute: 

P2060067.jpg

Der Weg ist sehr schön angelegt, aber auch sehr anstrengend. Andauernd müssen wir bergauf und bergab über steile Stufen klettern.

P2060069.jpg

Überall hängen Spinnennetze und fette dicke Arachniden hüten die schönen Kunstwerke. 

P2060084.jpg

Von Australiens 2900 Spinnenarten lebt die gefährlichste in Sydney. Die Sydney-Trichternetzspinne, die noch dazu sehr giftig und angriffslustig ist. Auch Giftschlangen sind hier heimisch und ich bin sehr froh, dass wir beide ganz bewusst festes Schuhwerk gewählt haben. 

P2060061.jpg

Wir sehen weder Wallabies noch Giftschlangen, erhaschen aber ein paar atemberaubende Blicke auf den Meeresarm und genießen diesen doch sehr anstrengenden Ausflug. 

P2060094.jpg

Nach guten 2 Stunden sind wir müde, aber glücklich am Ziel auf der anderen Seite der Bucht angekommen. 

P2060096.jpg

Die Funkverbindung funktioniert tadellos und wie nicht anders zu erwarten ist unser zuverlässiger Kapitän binnen kürzester Zeit zur Stelle, um seine 2 Mädels wieder aufzunehmen. 

P2060098.jpg

Abendstimmung an Bord und ein Spezialplatzerl für besondere Gelüste :-)

P2060101.jpg

08. Februar 2019

Wir sehen Sydney aus der Vogelperspektive und Neujahrsfestivitäten im Februar! 

 Am Sonntag kann man in Sydney den ganzen Tag mit allen Verkehrsmitteln um 2,70 AUS Dollar  fahren. Fähren sind ebenfalls inkludiert und wir nutzen diesen kostengünstigen Service und fahren frühmorgens mit der Fähre  von Watsons Bay nach Circular Quay. Das ist der Haupt Fährterminal in Sydney und wohl der zentralste Punkt der Stadt, der wahrscheinlich von jedem Tourist einmal aufgesucht wird. 

P2030099.jpg

Heute liegt ein riesiges Kreuzfahrtschiff hier und wir machen uns gefasst auf ein sehr turbulentes Treiben in diesem Stadtteil. Der Quay liegt quasi am Fusse des Business District und dem älteren, historischen Ende der Stadt. Die Oper, die Harbour Bridge und the Rocks sind innerhalb kürzester Zeit von hieraus zu erreichen und werden am Wochenende von tausenden Menschen gerne besucht. 

P2030107.jpg

Wir schlendern entlang der Macquarie Straße, die uns durch den Geschäftsbezirk führt, in Richtung Hyde Park. 

P2030117.jpg

Es ist ein wunderschöner, beinahe wolkenloser Tag, den wir uns aufgehoben haben, um dem  Sydney Tower Eye einen Besuch abzustatten. 

P2030126.jpg

Im Bild vorne sieht man die St. James Kirche (1824)

Andrea und ich lassen uns innerhalb von 40 Sekunden auf 251 Meter Höhe bringen. Dort auf der Aussichtsplattform des 2.höchsten Fernmeldeturmes der Südhalbkugel (der höchste steht in Auckland NZ) haben wir eine gigantische Aussicht über die Stadt. 

DSC00959.jpg

Der Turm gehört neben der Harbour Bridge und dem Opernhaus zu den bedeutendsten Wahrzeichen dieser australischen Metropole. Am Fusse befindet sich ein Einkaufszentrum der Extraklasse. Gucci, Boss, Prada, Guess usw sind hier vertreten. 

DSC00960.jpg

Es wird uns wirklich ein herrlicher Rundblick geboten. 

DSC00968.jpg

Hannes wartet inzwischen im Hyde Park, dem ältesten öffentlichen Park Australiens auf uns. 

P2030136.jpg

Der Park verdankt seinen Namen natürlich dem berühmten Hyde Park in London. Das Herzstück ist der Archibald Fountain. 

P2030139.jpg

Den Grundstein für die St. Mary`s Kathedrale im Hintergrund des Brunnens wurde 1821 gelegt. Nachdem sie einmal abgebrannt war, wurde der Wiederaufbau sogleich wieder in Angriff genommen. Es wurde 60 Jahre lang an diesem prächtigen Gebäude gebaut. Entstanden ist es im Stil des  „Gothic Revival“ und die Kirche ist Sitz des römisch-katholischen Erzbischofs von Sydney. Sie ist übrigens die größte Kirche Australiens und die größte römisch-katholische Kirche der gesamten südlichen Hemisphäre! 

P2030123.jpg

Die Gefängnisbaracken wurden von Sträflingen 1817-19 erbaut. Sie stehen unmittelbar neben der St. Mary`s Cathedral, die aber erst 2 Jahre später dorthin gebaut wurde. Damals legte die englische Krone nicht viel Wert auf die Wünsche der katholischen Bevölkerung, zumal sie ja fast ausschließlich aus Gefangenen bestand!

P2030127.jpg

Nachdem die Gefangenentransporte eingestellt wurden, nutzen man dieses Gebäude als Anlaufstation für Frauen, die neu in der Kolonie ankamen. (1848). Heute ist es ein Museum mit insgesamt 3 Stockwerken. 

Vom Hyde Park aus spazieren wir wieder in Richtung Hafen. Wir befinden uns auf der George Street.  Alte Gebäude stehen hier zwischen neumodernen Wolkenkratzern. 

P2030143.jpg

Wir wollen zur Wiege des modernen Australien - zu "The Rocks". Es ist nur ein Katzensprung zum ältesten Viertel der Stadt. 

P2030149.jpg

Während wir über die historischen Kopfsteinpflaster streifen und die denkmalgeschützten Gebäude und die edlen Geschäfte bewundern, fällt es mir schwer, mir die Stadt vor 200 Jahren vorzustellen, als brutale Banden, Diebsgesindel und Prostituierte hier das Sagen hatten. 

P2030148.jpg

Sehr schön ist es hier: 

P2030158.jpg

Und schon sind wir da: 

P2030160.jpg

Das "The Rocks Discovery Museum“ (mit dem Turm):

P2030167.jpg

Blick auf den Touristenliebling: die imposante Sydney Harbour Bridge:

P2030185.jpg

Bis zur Fertigstellung des Tunnels 1992 spielte diese Brücke eine wesentliche Rolle, denn sie war die einzige direkte Verbindung zwischen dem CBD (Central Business District) und den nördlichen Vororten. 

P2030165.jpg

Ihr werdet Euch jetzt wahrscheinlich fragen, was es mit den Neujahrsfeierlichkeiten im Februar auf sich hat: Nun die Rede ist vom chinesischen Neujahrsfest, das auch als Frühlingsfest bekannt ist. Gut einem Monat nachdem die westliche Welt ins Neue Jahr gestartet ist, feiern auch die Chinesen ihr Neujahr. (Und hier gibt es sehr viele Chinesen!)

P2030162.jpg

Dieses Ereignis wird mit einem 2-wöchigen Festival gebührend gefeiert und findet in diesem Jahr vom 05. bis zum 19. Februar statt. Für die Chinesen beginnt nun das Jahr des Erd-Schweines.

P2030164.jpg

Das chinesische Fest fällt jedes Jahr auf ein anderes Datum. Grund dafür ist der Lunisolarkalender, eine Kombination aus Sonnen- und Mondkalender, der noch aus der Kaiserzeit stammt. 

P2030168.jpg

Für die Chinesen gilt die Farbe Rot besonders verheißungsvoll und ist die wichtigste Farbe bei diesem Fest. Marktstände sind rot geschmückt und  überall hängen jetzt rote Laternen.

P2030193.jpg

Wie gesagt, es ist das Jahr des Schweines: 

Das Schwein bringt Glück, Reichtum und Zufriedenheit. Das Element steht weiters für Mut und Optimismus, Toleranz und Genügsamkeit, Leichtsinnigkeit und Maßlosigkeit u.v.m.

Lassen wir uns überraschen!

06. Februar 2019

Neutral Bay, ein Sturm, dass die Fetzen fliegen und die Story von den netten Australiern. 

Besuch Watsons Bay und Manly Beach!

Ich bin Euch ja noch eine Story schuldig in Bezug darauf, wie freundlich die Aussies sind. Aber beginnen wir mal so: Am vergangenen Donnerstag füllen wir Wasser und Diesel an einer Tankstelle und fahren dann weiter an eine öffentliche Mooring, die nordöstlich von Goat Island am MCMahons Pt. liegt. Nachdem wir viel Wasser gebunkert hatten, waschen wir sogleich Wäsche machen klar Schiff. D.h. wir verbringen den Tag an Bord. Ausserdem ist es ziemlich bewölkt und windig und wir wissen, dass wir gegen Abend mit Starkwinden zu rechnen haben. Da wollen wir am Boot sein, denn die Mooring liegt nicht in bester Lage für den vorhergesagten Südwind.  

IMG_5010.jpg

Kaum hatte ich die Wäsche abgenommen und  alles verstaut, kommen um 18:00 Uhr die ersten starken Böen. Innerhalb kürzester Zeit haben wir mehr als 30 Knoten. Schaumkronen entstehen und Böen bis 44 Knoten lassen Cayenne ziemlich heftig an der Boje zerren. Aber die scheint das locker auszuhalten, sie ist ja auch für ein 20 Tonnen Schiff ausgelegt. Die ganze Nacht heult der Wind durch die Wanten und dementsprechend sieht unsere Flagge am nächsten Tag aus. Sie ist total zerfranst und hat sich im Sturm selbst verknotet. Eine neue Nationalflagge wird ausgepackt und das Hissen der Flagge vollziehen wir stramm stehend mit den Klängen unserer Nationalhymne. 

P2010007.jpg

Wir sitzen gerade beim Frühstück, als ein Mann im Kanu angepaddelt kommt und sich als Bruce vorstellt. Die Genua vom Boot seines Freundes hatte sich beim gestrigen Sturm losgerissen. Er konnte das von seinem Apartment aus beobachten und hat soeben Ordnung auf dem Boot gemacht. Bruce fragt uns, wie unsere Nacht gewesen sei und berichtet, dass es in den 5 letzten Jahren, also seit er hier lebt, noch nie so viel Wind hier gehabt hätte! Östlich der Harbor Bridge hätte man gestern sogar 60 Knoten gemessen. 

„Wenn ihr Wäsche waschen wollt, dann könnt ihr gerne zu mir hochkommen, oder wenn ihr sonst etwas braucht - ich bin gerne behilflich…“, war sein nächster Satz. "Es kommt selten vor, dass Boote aus Übersee hier ankern, maximal eines im Jahr. Im letzten Jahr sind Dänen hier gelegen mit 2 Kindern, die ich näher kennengelernt habe“.

Und tatsächlich haben wir Schwierigkeiten unsere Gasflaschen zu füllen. (Übrigens: schon in Rozelle Bay lernten wir einen Anrainer kennen, der sich anbot mit dem Auto die Organisation hierfür zu übernehmen, denn das wäre auch dort zu Fuss zu weit weg gewesen...)

Auch bei der Tankstelle, wo wir Diesel füllten, war das nicht möglich gewesen und das Gas in der letzten Flasche reicht maximal noch für eine Woche. Lange Rede, kurzer Sinn: Eine Stunde später sitzen wir bei Bruce im Auto. Er zeigt uns seine nähere Umgebung und entläßt uns dann im schönen Stadtviertel Kurraba. Er gibt uns noch ein paar gute Sightseeingtipps mit auf den Weg und sagt, er würde die 2 Gasflaschen, nachdem er sie gefüllt hatte, wieder in unser Beiboot legen. Das Gas läßt er sich übrigens nur sehr widerwillig bezahlen!

P2010011.jpg

Wir entscheiden uns entlang der Neutral Bay zu Fuß zurück zu unserem Ausgangspunkt zu laufen. 

P2010013.jpg

Wir kommen an sehr schönen Häusern und sehr gepflegten Gärten vorbei.

P2010014.jpg

Kirchen gibt es natürlich auch an jeder Ecke! 

P2010017.jpg

Steile Treppen führen hinab in die Neutral Bay, wo es überall Fähranlegestationen gibt. 

P2010018.jpg

Am Abend laden wir Bruce auf einen Umtrunk auf die Cayenne. Der nette Australier zeigt uns auf der Karte die schönsten Buchten von Sydney und gibt uns viele Insidertipps. Außerdem bietet er uns seine Mooring an, die gleich hier in der Nähe ist. Sein Boot liegt ja gerade in Pittwater und daher ist sie frei. Wann immer wir also einen sicheren Platz hier benötigen würden, können wir gerne seine private Mooring benutzen. Wir sind wirklich platt, wie großzügig und freundlich die Aussies sind! 

Am Freitag verlegen wir uns in die Watsons Bay. Eigentlich wollen wir ja direkt in Manly Beach ankern, wo wir ein Paket bei der Post abholen müssen. Die See ist aber vom Südsturm so aufgewühlt, dass wir es vorziehen von Watsons aus die Fähre nach Manly zu nehmen. 

P2030212.jpg

Watsons Bay ist das älteste Fischerdorf Australiens und man hat einen atemberaubenden Blick auf Sydney Harbour. Unser Dingi können wir am Yachtclub festmachen - auch dort sind wir sehr herzlich willkommen und werden freundlichst behandelt. 

IMG_5026.jpg

Wir nehmen also die große Fähre nach Manly Beach und lassen uns so richtig durchbeuteln. Ich werde auf der 15 Minütigen Fahrt beinahe seekrank - unglaublich, aber wahr!

Obwohl unser sehnlichst erwartetes Paket express von Brisbane aufgegeben wurde und gestern bereits angeliefert hätte werden sollen, ist es immer noch nicht am Postamt in Manly Beach eingelangt! Das ist jetzt blöd, aber wir ärgern uns nicht lange und machen uns einen schönen Tag in diesem wundervollen Städtchen.

P2040004.jpg

Manly Beach ist ein beliebter Vorort von Sydney und zählt zu den beliebtesten Stränden des Landes. Den Namen „manly“ erhielt es vom ersten Gouverneur von NSW, den die selbstbewussten und „mannhaften“ (manly) Aborigines der Gegend tief beeindruckt hatten. 

P2020031.jpg

Es gibt hier einen sehr beliebten Surferstrand. Am Corso ist relativ wenig los für einen Samstag, was wohl am Wetter liegen dürfte. 

P2020029.jpg

Die Sonne scheint heute nicht und der Strand ist für Badegäste gesperrt. Dennoch sehen wir vereinzelt Personen im Wasser und ziemlich viele wagehalsige Surfer in den Wellen reiten. 

P2020039.jpg

Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang und bewundern die jungen - aber auch etwas betagteren Männer - die sich da in die stürmischen Wellen trauen!

P2020038.jpg

Alternativprogramm am Strand: 

P2020055.jpg

Hannes lädt uns dann noch zum Essen in das schicke Hugos am Hafen. 

P2020075.jpg

Wir speisen hervorragend, trinken 1,2 Bierchen und die Rückfahrt mit der Fähre nach Watsons Bay fällt wesentlich ruhig aus, aus die Hinfahrt. 

P2020081.jpg

04. Februar 2019

Sightseeing und ein Opernbesuch in Sydney

Wie bereits erwähnt haben wir Besuch aus der Heimat. Die Tage mit unserer Andrea vergehen wie im Flug - täglich haben wir ein dicht gedrängtes Programm, um möglichst viel von der größten Stadt Australiens zu sehen. Und es gibt wirklich so einiges, das unsere Aufmerksam auf sich zieht: 

P1290002.jpg

Am vergangenen Montag verlegten wir uns mit Cayenne in die Rozelle Bay, wo wir quasi gleich neben der eindrucksvollen ANZAC Bridge ankerten. 

P1280038.jpg

Von hier ist es nur ein Katzensprung zum größten Fischmarkt der südlichen Hemisphäre. Ich weiß nicht, wie viele Tonnen Meeresfrüchte und Fisch hier täglich über die Ladenbuden gehen, es sind aber bestimmt einige…. (dem Geruch folgernd dürften diese Eiweißbomben auch nicht wirklich fangfrisch sein!) 

P1280042.jpg

Wir spazieren durch den Pirrama Park und gelangen zur  Jones Bay Wharf. Das alte Werftgelände wurde mit 175 Millionen AUS Dollar saniert. 

P1280059.jpg

Geschichtlich hat dieses Areal sehr grosse Bedeutung. Es wurden hier nicht nur die riesigen Frachtschiffe entladen, sondern es war auch die Entladestelle für die ersten Passagiere, die aus Übersee nach Australien immigrierten. 

Heute ist es eine sehr schöne Anlage mit vielen Geschäftsräumen und einigen Restaurants. Nachdem der Australia Day auf einen Samstag fiel, ist der heutige Montag ebenfalls ein offizieller Feiertag und somit können wir die Anlage in ungewöhnlicher Ruhe und Stille genießen. 

P1280062.jpg

Nur wenige Gehminuten weiter und wir befinden uns in Darling Harbour. 

P1280071.jpg

Ursprünglich war dies hier ein Handelshafen. Güter, die an der Jones Bay Wharf angeliefert wurden, verfrachtete man in diesen Teil der Stadt, von wo die weitere Distribution dann vorgenommen wurde. Heute ist es ein großer Rummelplatz, mit zahlreichen Restaurants, Shoppingcentern, Hotelanlagen usw. 

P1280074.jpg

Hier findet man auch das Australian National Maritime Museum:

P1280076.jpg

Die Cockle Bay ist eine jener Buchten, die zu Darling Harbour gehört:

P1280075.jpg

Hier gönnen wir uns eine Verschnaufpause in einem der tollen Restaurants.

P1280087.jpg

 Am Dienstag verholen wir uns wieder in die Farm Cove. Mit dem Dingi sind wir in weniger als 5 Minuten bei der Oper. 

IMG_4992.jpg

Um 10:30 stehen wir an der Information und Glückskinder, wie wir nun mal sind, können wir noch an einer (auch noch deutschen!) Führung teilnehmen, die um 11 Uhr beginnt! 

DSC00776.jpg

Ausnahmsweise sind wir eine ganz kleine Gruppe von nur 8 Personen und so kann die junge Burgenländerin sehr gut auf unsere Fragen eingehen und wir bekommen für die 40 AUS Dollar noch mehr, als sonst geboten.  

Das revolutionäre Design von Jörn Utzon brachte dem Architekten den begehrten Pritzker-Architektur-Preis  ein und er durfte das Gebäude schlussendlich bauen. 

DSC00766.jpg

Das schimmernde Muscheldach besteht aus 1.1 Millionen glänzenden, weißen Keramikfliesen, die alle aus Schweden importiert wurden. 

Das Opernhaus verfügt über  5 Theater mit über 5500 Sitzplätzen. Insgesamt gibt es über 100 Räume, darunter einige Restaurants, Bars und Souvenirläden. 

DSC00786.jpg

Das obige Bild zeigt das Joan Sutherland  Theater, das Operntheater mit seinen 1547 Sitzplätzen. Ich bin ein großer Opernfan und Hannes erfüllt mir einen Traum. (Es benötigte aber einiges an Überzeugungskraft meinerseits, denn der Anzug, den Hannes für dieses Event geplant hatte, passte ihm nicht mehr, da er ja 30 kg abgenommen hatte. In Australien sieht man das aber nicht so eng und der Dresscode ist wesentlich legerer, als bei uns in Europa! )

DSC00890.jpg

Noch am selben Abend sitzen wir in diesem fast völlig ausgebuchten Saal und sehen uns Puccinis Turandot an! Ich bin noch immer völlig überwältigt, wenn ich an die Aufführung denke. Das Bühnenbild, die Kostüme und die Maske haben mich dieses Mal besonders beeindruckt, aber auch der Tenor schaffte es problemlos, mir bei Nessun Dorma ein paar Tränen zu entlocken. 

IMG_2007.jpg

Nach der Führung durch das Opernhaus am Vormittag besuchen wir den angrenzenden Royal Botanical Garden. Das Ambiente neben der schönsten Hafenbucht der Stadt ist schon einen Besuch wert. (Heute liegt unsere Cayenne ganz alleine in der Farm Cove!)

DSC00818.jpg

Einst wurden hier Felder von den Sträflingen bestellt und erst 1816 wurde der erste Teil des Gartens angelegt, der vor allem endemische Flora ausstellt. 

IMG_1989.jpg

Kaffeepause tut immer gut!

DSC00825.jpg

Weiters gibt es hier einen schönen Palmenhain, zahlreiche Flughunde und einen großen Kräutergarten sowie ein gläsernes Tropenhaus. 

IMG_1988.jpg

Nicht unweit vom Botanischen Garten befindet sich die Art Galerie, der wir heute ebenfalls noch einen Besuch abstatten. 

DSC00839.jpg

Das Haus beherbergt Werke von internationalen und australischen Künstlern. Neben impressionistischen Gemälden gibt es hier permanent die weltweit grösste Ausstellung der Kunst der Aborigines - die YIRIBANA. 

DSC00864.jpg

Ein ganz tolles Museum, das ich nur jedem empfehlen kann!

DSC00867.jpg

Der Judas-Kuss:

DSC00859.jpg

Und natürlich ist er auch hier vertreten: Unser Captain James Cook, der im April 1770 als erster Europäer die Botany Bay bei Sydney mit seiner Endeavour „entdeckte“.

DSC00873.jpg

Am Mittwoch machen wir einen Tripp nach Down Town. Alles noch immer per Pedes!

DSC00898.jpg

Fast 5 Millionen Einwohner hat Sydney - und das merkt man auch! 

DSC00940.jpg

Das Rathaus (unten) können wir heute leider nicht besuchen, denn es findet gerade eine geschlossene Veranstaltung statt und das Gebäude ist heute für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. 

DSC00937.jpg

Das Queen Victoria Building mitten im Zentrum mit einer exquisiten Shoppingmall.

DSC00949.jpg

Hier in der Nähe befindet sich auch die St. Andrew`s Cathedral. Die denkmalgeschützte Kirche im gotischen Stil ist der Sitz des anglikanischen Erzbischofs von Sydney und  ist (glaube ich) die älteste Kirche Australiens. (gebaut 1811-1874)

DSC00932.jpg

Die gesamte Innenstadt scheint eine Baustelle zu sein. Offensichtlich will man den Schienenverkehr ausbauen, was eine sehr gute Idee ist. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln  ist man hier sicher zügiger  unterwegs als mit dem eigenen Auto.

DSC00925.jpg

Wir haben uns eine OPAL Card gekauft und sie aufgeladen. Mit dieser können wir die Fähren, Busse und die Bahn benutzen. Heute nehmen wir erstmals den Bus zurück zur Rozelle Bay, denn unsere Füsse wollen nicht mehr! Im Zuge dieser Aktion lernen wir auch wieder etwas. Bridge Street und Bridge Road sind nicht dasselbe ;-) Anyway: die Busfahrer sind allesamt sehr relaxed und uns Touristen sehr wohl gesonnen und geduldig! Den Preis für die zusätzlich notwendige Fahrt, mit dem Bus einige Haltestellen weit retour, erlässt man uns großzügig! 

DSC00954.jpg

Hab ich schon mal erwähnt, dass die Aussies extrem freundlich und hilfsbereit sind? Nein, na dann hab ich noch eine nette Story für Euch, die uns am Freitag widerfahren ist! Seid gespannt - ich erzähle sie im nächsten Eintrag! 

30. Jänner 2019

In 12 Jahren und nach 49.002 Seemeilen um die halbe Welt….

SYDNEY - Australia Day - Seeungeheuer und ein neues Crewmitglied! 

Am vergangenen Freitag nehmen wir die letzten 25 Meilen bis in die Hauptstadt von NSW in Angriff. 

Als wir an den Sydney Heads, also den Landzungen, die den 2 km breiten Eingang zum Hafen bilden, angelangt sind, stellt sich bei mir ein Grummeln in der Magengegend ein. Nanu, ich werde doch jetzt nicht nervös werden? 

DSC00549.jpg

Adrenalin schießt durch meine Blutbahn und ich spüre förmlich wie mein Blutdruck in die Höhe schnellt. Mir ist klar, dass diese Spannung, die sich da in meinem Körper gerade aufbaut, mit der Destination zu tun hat, die wir jetzt gerade ansteuern. 

Am eigenen Kiel in Sydney unter Segel einzulaufen, das ist schon ganz besonders aufregend. 

Wir können an einer Hand abzählen, welche Städte dieses außergewöhnliche Gefühl noch in uns ausgelöst haben: 

Das war 2007 Istanbul, die türkische Stadt am Bosporus, die zwei Kontinente miteinander verbindet. Wir sind damals vom Mittelmeer in das Schwarze Meer gesegelt. 

Dann New York, wo wir  2010 zu Füssen der amerikanischen Freiheitsstatue, die auf Liberty Island im New Yorker Hafen steht, ankerten. 

2013 segelten wir vom Pazifik durch das Golden Gate, unter der gleichnamigen, berühmte Brücke durch, die uns in die Bucht von San Francisco führte.

Und jetzt, fast 12 Jahre nach Beginn unserer Weltreise, befinden wir uns am eigenen Kiel vor den Toren der größten Stadt Australiens! Ein unbeschreibliches Glücksgefühl breitet sich in mir aus und ich sehe Hannes von der Seite an:  …auch er hat eine Gänsehaut!

DSC00578.jpg

Port Jackson heißt der natürliche Hafen, den wir gerade durchsegeln. In ihm liegen mehrere Inseln und es herrscht reger Schiffsverkehr. Bennelong Island war früher auch eine Insel, ist aber heute dauerhaft mit dem Festland verbunden. Hier befindet sich das Wahrzeichen der Stadt - das weltberühmte Opernhaus von Sydney.

IMG_4987.jpg

Unser Anker fällt auf 5 m Wassertiefe in der Farm Cove, direkt vorm Royal Botanical Garden und keine 500 m entfernt vom größten Kulturzentrum der Welt, das 2007 in die Liste des Unesco-Welterbes eingetragen wurde. 

DSC00634.jpg

Am nächsten Tag ist Australia Day - also der offizielle Nationalfeiertag Australiens. Es ist ein Gedenktag an die Ankunft der 1. Flotte, die am 26. Jänner 1788 in Sydney Cove ankam. Nachdem James Cook fast 2 Jahrzehnte zuvor die Bucht mit seiner Endeavour entdeckte, startete die First Fleet mit fast 800 Sträflingen aus Portsmouth, England. Man suchte dringend eine neue Deportationsmöglichkeit für die Gefangenen, nachdem es nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg nicht mehr möglich war, diese nach Amerika umzusiedeln. 

DSC00642.jpg

Unsere Freunde Nancy und Philip von der Blue BIE sind ebenfalls hier und gemeinsam feiern wir diesen Nationalfeiertag mit den Aussies. Die Feierlichkeiten finden direkt vor unserer Nase statt. 

DSC00661.jpg

Es gab ein Tug-Boat Ballet und Abfangjänger wirbelten im Tiefflug durch die Lüfte!

DSC00716.jpg

Unsere Freunde Alison und Randal kamen ebenfalls am eigenen Kiel mit ihrer Tregoning, um sich das Event von einer Pole Position aus anzusehen. 

IMG_4976.jpg

Wir waren auf einem tollen Katamaran zum Mittagessen eingeladen. Auf der Outremer 45 gab es gerade eine Geburtstagsfeier. Ich zählte 15 Personen auf diesem schönen Boot und trotzdem war mehr als genug Platz für alle am Vorschiff unter einem großen Sonnensegel. Das 7 Jährige Geburtstagskind fühlte sich aus unbekannten Gründen in Hannes Schoss besonders wohl ;-)

DSC00684.jpg

Fallschirmspringer landeten ebenfalls direkt vor unserer Cayenne!

DSC00695.jpg

Eine Tall-Ship Regatta segelte am Nachmittag durch den Hafen, im Botanischen Garten gab es abends ein Open Air Konzert….

DSC00753.jpg

Und nachts erhellte ein riesiges Feuerwerk den Himmel!

DSC00761.jpg

Wir verbrachten den Abend bei Nancy und Philip und ließen den Australia Day mit einem sehr guten Abendessen auf Blue BIE, mit viel Wein und noch mehr Kraken Rum ausklingen. Der schwarze gewürzte Rum ist nach einem mythischen gigantischen Seeungeheuer benannt, das sich am nächsten Tag frühmorgens doch tatsächlich bei uns an Bord befand und mich hämisch und boshaft aus dem Spiegel angrinste. 

Dies versetzte mich so in Angst und Schrecken, dass ich 2 Stunden in ein Koma fiel und die Ankunft unserer lieben Andrea, die ich so sehnlichst erwartete, doch tatsächlich versäumte. Hannes war alleine zum Flughafen gefahren, um sie abzuholen. 

P1280086.jpg

Andrea wird uns die nächsten sechs Wochen begleiten. Was wir bereits alles gemeinsam unternommen haben uns was wir noch vorhaben mit unserer Lieblingsandi aus der Heimat - davon mehr in unserem nächsten Eintrag! 

24. Jänner 2019

Eine Liebeserklärung an Delphine, das Segeln, die ganze Welt, mein Leben und ….. natürlich meinen Kapitän! 

Es gibt sie doch noch! Diese wunderschönen Segeltage, wo der Wind passt, die Welle nicht zu stark ist, die Sonne vom Himmel lacht und permanent neugierige Delphine in der Nähe sind. Wir hatten so eine Überfahrt von Port Stephens nach Pittwater, in der Tasmansee vor der Küste von New South Wales. Siehe oben unser Video hierzu! 

IMG_4887.jpg

Den letzten Abend im Tilligerry Creek verschönerte uns der aufgehende Vollmond, der den Himmel in Feuer setzte. Das war auch der Grund, warum wir nicht gleich zur Ausfahrt von Port Stephens segelten, um am nächsten Tag frühmorgens in Richtung Süden starten zu können. 

IMG_4909.jpg

Selber schuld! Die Strömung war natürlich gegen uns und so dauerte es fast drei Stunden, bis wir endlich durch die Passage kamen und auf offener See in Richtung Süden segeln konnten. Eine halbe Stunde lang drehte der Wind, hörte dann ganz auf und kam schließlich mit stetigen 4-5 Beaufort von Nordosten. 

P1220010.jpg

Am Funk wurden seit Stunden ständig Warnungen durchgegeben, dass eine Barge, also ein Lastkahn in Pittwater gesunken sei und extrem viel Unrat durch das Gewässer treibe. 

P1220039.jpg

Das ist jetzt blöd, denn durch die Verzögerung am Morgen ist es jetzt bereits 22 Uhr geworden, als wir nach 90 Seemeilen endlich in Pittwater ankommen. Wir sehen uns die Position des gesunkenen Kahns genauer an und das beruhigt uns. Die Unglücksstelle befindet sich Ende des Meeresarmes bei Scotland Island. 

IMG_AAF7005403F3-1.jpg

Der Vollmond leuchtet uns den Weg und wir finden problemlos einen guten Platz zum Ankern. Wir sind sehr froh, diese Strecke heute so gut bewältigen konnten, denn eigentlich war schon am Nachmittag Südwind angesagt. Unsere Freundin Andrea kommt nämlich am Sonntag in Sydney an und wir wollen natürlich so nah wie möglich am Flughafen in Sydney sein. Die letzten paar Meilen bis Sydney können wir eventuell am Samstag noch in letzter Minute in Angriff nehmen! 

21. Jänner 2019

Nelson Bay, Soldiers Point und Tilligerry Creek

Kookaburras, Lorikeets und Flötenvögel geben ein Konzert der Extraklasse!

Port Stephens verfügt über sehr viele wunderschöne Buchten. Die größte Stadt ist Nelson Bay, die ungefähr 2 Meilen von der Einfahrt entfernt liegt. Die öffentlichen Moorings sind alle belegt. Es ist Wochenende und sehr viele Touristen haben sich hier in diesem hübschen Ort eingefunden. Wir ankern in der Dutchmans Bay und es ist nur ein kurzer Dingiausflug bis in die Stadt. Es freut uns zu sehen, dass es überall Anlegestellen gibt, wo man das Beiboot kostenfrei für bis zu 23 Stunden parken kann! 

P1190116.jpg

Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang von der Dutchmans Bay über die Nelson Bay bis hin zur Shoal Bay. Der Fly Pt. Park ist ein Natur und Wildschutzgebiet, wir wandern kurz durch den Australischen Bush und bestaunen die wilde Schönheit dieser Natur. 

P1190110.jpg

Das ist ein rusty gumtree oder auch smooth barked apple genannt. (Angophora Costata). Lasst Eurer Fantasie freien Lauf - so wie ich - und seht die vielen ausdrucksvollen Gesichter, die dieser imposante Baum hat!

DSC00406.jpg

Am nächsten Tag verholen wir uns in den Soldiers Point (Bild oben). Hier befinden sich auch die „Narrows“ zwischen West und Ost Port Stephens. Die Strömungen sind sehr stark, ganz im Gegensatz zum Ankergrund, der ist schlammig und bietet keinen guten Halt. Wir haben Glück und ergattern eine Mooring für eine Nacht. 

Auch hier kann man wunderschöne Spaziergänge entlang des Sunset Beach unternehmen. 

DSC00385.jpg

Das ist der Flötenvogel, der zur Gattung der Würgekrähen gehört. Er ist bekannt dafür, dass er sehr angriffslustig sein kann. Vor allem, wenn er gerade Junge im Nest hat. Mit seinem spitzem harten Schnabel attackiert er dann gezielt die Köpfe von Radfahrern oder Fussgängern. 

DSC00397.jpg

Aber er hat eine wunderschöne Stimme - sein Gesang erinnert an eine Flötenmelodie, daher der Name! 

Bei Hochwasser fahren wir noch tiefer hinein in den den Fluss. Der Tilligerry Creek ist einfach idyllisch und wir wollen unbedingt noch bis zur Lemon Tree Passage. Isabel hat uns erzählt, dass man hier Koala-Bären in freier Wildnis sehen kann! Na, wenn das kein Grund ist!

DSC00415.jpg

Auch hier ist der Ankergrund nicht ideal, aber beim 2. Anlauf klappt es dann. Es gibt hier einen Naturpark, in dem es sehr viele Vögel und eben auch einige Koalas geben soll. Wunderschön angelegte Wanderwege führen entlang des Flusses und die Naturoase ist sehr beeindruckend. 

DSC00410.jpg

Wir treffen eine Anglerin, die hier wohnt und uns erzählt, dass sie vor Jahrzehnten beinahe einen Österreicher geheiratet hätte. Unsere Cayenne ankert quasi direkt vor ihrer Haustüre. Sie liebt diesen Platz und beschreibt ihn selbst als magisch und spirituell, obwohl sie schon ziemlich „itchy feet“ bekam und am liebsten bei uns anheuern wollte, als sie von unserer Langzeitreise hörte ;-) Sie erzählt uns, dass sie schon oft einen Koala auf den Bäumen direkt vor ihrem Haus gehabt hätte. In letzter Zeit jedoch leider nicht, aber es wäre auch furchtbar schwer, sie in dem Dickicht der Eukalyptusbäume zu erkennen…..

DSC00443.jpg

Wir geben nicht auf und marschieren weiter. Wie Hans guck in die Luft - unsere Hälser sind schon ganz starr - doch nun haben wir ein kleines Erfolgserlebnis. Ein Kookaburra - wie ihn die Aborigines oder laughing Jack, wie ihn die Aussies nennen. Die Jägerlieste gehört zu den Eisvögel und weil ihr Gesang wie ein hysterisches Gelächter klingt, nennen sie die Australier auch „Lachenden Hans“. 

DSC00476.jpg

Er wird auch terrestrischer Baum Kingfisher genannt und ist endemisch in Australien und Neu Guinea. Er lebt von Echsen und Schlangen und ist offensichtlich furchtbar eitel, denn ich kann ihn ungeniert von allen Seiten fotografieren!

DSC00481.jpg

Wir recken uns strecken unser Köpfe weiterhin und halten Ausschau nach den pelzigen kleinen süssen Tierchen, aber leider kein Koala weit und breit. Aber halt - da ist ja schon wieder so ein wunderschöner Vogel - ein bunter Papagei! 

DSC00500.jpg

Der Rainbow Lorikeet sitzt da in freier Wildbahn und zwitschert fröhlich vor sich hin. Es sind übrigens immer 2 beinander - Männchen und Weibchen!

DSC00493.jpg

3 Stunden wandern wir durch diese wunderschöne Natur. 

DSC00439.jpg

Und dann bekommen wir sogar noch ein wildes Häschen vor die Linse!

DSC00522.jpg

Koala gab es dann wirklich keinen für uns, aber wir wurden mehr als entschädigt und sind dankbar für diesen tollen Wandertag und die vielen Eindrücke und Erlebnisse, die wir in diesem natürlichen Eukalyptuswald mit seinen Mangroven und der reichen Tier- und Pflanzenwelt bekommen konnten! 

DSC00448.jpg

Junges Anglerglück und ich bin auch glücklich, endlich mal ein paar richtig tolle Motive zu haben, um meine neue Sony ausprobieren zu können ;-) 

DSC00515.jpg

18. Jänner 2019

Überfahrt von Coffs Harbour nach Port Stephens

Die Überfahrt von Coffs Harbour nach Port Stephens hatte es in sich! 30 Knoten und eine extrem steile, kurze Welle, die uns so richtig durchgebeutelt hat. Aber der Wetterbericht hatte es ja genau so vorhergesagt! Zumindest waren wir super schnell, für unsere Verhältnisse. Bestes Etmal auf der Cayenne ever! Die 166 Seemeilen brachten wir in weniger als 23 Stunden hinter uns und das obwohl wir die letzten 5 Stunden Cayenne ziemlich drosseln mussten, damit wir nicht bei Dunkelheit angekommen sind! 

Anbei ein kurzes Video, worin man vielleicht ganz gut erkennen kann, wie schaukelig es war ;-) 

P1180105.jpg

Die Einfahrt nach Port Stephans ist weit und tief und hat keine externe Sandbank. Trotzdem kann es durch das seichte Wasser innerhalb der Passage und den extremen Tideströmen zu eindrucksvollen Wellenbrechern kommen. Wir sind froh, als unser Anker auf 8 m Tiefe gleich hält und fallen sofort in unsere Kojen und erholen uns erst einmal von dem anstrengenden Nachttörn.

Wir sind ziemlich überrascht, als wir vom Besuch geweckt werden! Es sind die beiden Franzosen, die wir das letzte Mal in NZ gesehen haben. Ein schöner Nachmittag folgt und wir erhalten viele gute Tipps von Isabel und Jean Pierre, die schon die 2. Saison mit ihrem Segelboot hier in Australien unterwegs sind. 

13. Jänner 2019

Von Queensland nach New South Wales 

Von guterzogenen giftigen Tieren, wohlverdienten kühlen Blond(in)en und gesalzenen Bananen in Coffs Harbour

Die Ausfahrt auf das offen Meer von unserem Ankerplatz in Southport QLD planen wir mit Hochwasser. Als wir am Leuchtturm vorbeifahren und uns der seichten Sandbank nähern, denke ich mir noch: endlich mal eine unkomplizierte Passage. 

P1080051.jpg

Das Wasser ist ruhig und der Wind kommt mit 2 Beaufort aus NO - wir haben optimale Bedingungen. Keine 30 Sekunden später erreicht uns der Schwell. Zuerst fühlt es sich an, wie eine langgezogene Dünung, aber blitzschnell verwandelt sich das Ganze in eine sehr unangenehme Schaukelei. Cayenne führt sich auf wie eine wildgewordene Stute. Bei einer Wassertiefe von kaum 10 m können 2 m Wellen unvorstellbar unangenehm werden - es ist kaum zu glauben. 

Erst als der Tiefenmesser mehr als 25 m Wasser unterm Kiel anzeigt, wird es endlich ruhiger. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie diese Passage verlaufen wäre, wenn wir nicht bei „optimalen“ Bedingungen ausgelaufen wären. 

IMG_4751.jpg

Von Süden kommt uns eine Regatta entgegen. Für die Bewegung der See gibt es eindeutig zuwenig Wind. Es ist kein schönes Segeln heute. Dann frischt der Wind doch noch etwas auf und wir kommen etwas zügiger voran. Die Nacht vergeht ereignislos und relativ ruhig. Am nächsten Vormittag erreichen wir nach 156 Seemeilen die Einfahrt von Coffs Harbour. 

DSC00369.jpg

Es gibt hier 2 öffentliche Moorings, die gerade frei sind. Man darf sie 24 Stunden gratis benutzen, was wir auch in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit sehen wir uns im kleinen Yachthafen um. Nachdem für die nächsten Tage der Wind nach Süden ohnehin nicht passt für uns und uns diese kleine Küstenstadt auf Anhieb sehr sympathisch ist, verlegen wir uns für ein paar Tage in die Marina. 

P1100056.jpg

Coffs Harbor gehört bereits zu New South Wales. Das ist jetzt der 2. Bundesstaat, den wir in Australien besuchen. Umgeben von schönen Bergen liegt Coffs Harbour an traumhaften langen Sandstränden. Wild tobt der Ozean davor. Surfer kommen hier voll auf ihre Kosten. 

DSC00358.jpg

Unmittelbar neben der Marina gibt es einen kleinen Hügel, der ein Naturreservat für Vögel ist und von dem man einen herrlichen Blick auf den Ozean und auch ins Landesinnere hat. 

DSC00361.jpg

Wir machen täglich lange Spaziergänge und genießen diesen kleinen Ort mit den vielen Touristen sehr. 

P1130070.jpg

Am Sonntag gibt es hier einen Bauernmarkt und der ist eigentlich wie überall auf der Welt, vor allem sehr touristisch. Life Musik, viele Souvenirs und Sachen, die kein Mensch wirklich braucht, werden ebenso angeboten, wie frisches Brot vom Bäcker und lokales Obst und Gemüse in bester Qualität, allerdings zu sehr gesalzenen Preisen. 

P1130073.jpg

Noch vor dem Frühstück sind wir dort, kommen mit prallgefüllten Taschen wieder zurück und gönnen uns ein hervorragendes, spätes Frühstück im Cockpit. Man kann sagen was man will, die organischen Produkte vom lokalen Bauern schmecken einfach besser, als die Waren vom Supermarkt. Punkt. 

IMG_4799.jpg

Ach ja: Coffs Harbour ist Mittelpunkt einer gedeihenden Bananenindustrie, habe ich gelesen. Trotzdem kostet das Kilo ab 2,50 Euro und die organischen erhält man nicht unter 3,60 Euro. Schon ganz schön heftig für ordinäre Bananen, die noch dazu direkt vor der Haustüre wachsen, oder liege ich da falsch?

P1130085.jpg

Das Breakwater an der Einfahrt zum Hafen. 

P1130087.jpg

Wir sind bereits einige Male ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass man in Australien sehr vorsichtig sein muss, wenn man sich im Freien bewegt. Nicht ins Gras ohne Decke setzen, nicht schwimmen, wenn es der Beach nicht ausdrücklich freigegeben wird etc. Von giftigen Spinnen, tödlichen Quallen, angriffslustigen Haien und aggressiven Salzwasserkrokodilen war da die Rede. 

P1130098.jpg

Letztere gibt es hier in dieser Gegend sicher nicht, das wissen wir. Aber wir wundern uns dennoch, dass so viele Menschen hier furchtlos ins Wasser gehen. Offensichtlich ist es nicht gefährlich, aber ich frage mich immer, wieso wissen die Quallen und Haie, dass das hier ein Tabuort für sie ist???

P1130075.jpg

Wie auch immer, uns reizt es noch nicht wirklich baden zu gehen, obwohl es sehr heiss ist. Wir bevorzugen sehr lange Spaziergänge und setzen uns dann in einen Biergarten, genießen ein wohlverdientes kühles Blondes und lassen die traumhafte Umgebung auf uns einwirken.  

P1130092.jpg

Schön ist es hier in Down Under!